?un habe, darnach trachte, noch rascher zu reiten, um der Herde den Weg abzuschneiden. Dies scheine die einzige Manier zu sein, durch die man eine Katastrophe in Petersburg vermeiden könne. Im Komitee der Arbeiterabgeordneten herrschte einige Erregung infolge der Verhaftung zweier Mitglieder, deren Namen auf einer Liste von Polizeispionen entdeckt wurde, die man im Ministerium des Innern fand. In den Petersburger Krankenhäusern wurden in der letzten Woche 1960 Verwundete behandelt. Die Gesamtzahl der Toten und Verwundeten in Petersburg übersteigt 2500. In Moskau wurden 6 Personen getötet und 8 verwundet.
(WTB.) Amsterdam. 20. März. Das „Allge- meen Handelsblad" meldet aus London: Lloyd George teilte gestern im Unterhaus mit. daß am Donnerstag die Absendung einer Glückwunschadresse an die russische Duma beantragt werde. Lloyd George sagte ferner, man könne nach den vorliegenden Informationen noch nicht sagen, daß in Rußland alle Gefahr vorüber sei.
Die auf dm Kriegsschauplätzen.
Die deutsche amtliche Meldung.
Französische Angriffe nordöstlich von Verdun gescheitert.
Die andauernden Angriffe der Franzosen westlich und nördlich von Monastir ohne Erfolg.
(WTB.) Großes Hauptquartier, 20. März. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: In dem dem Feinde preisgcgebenen Gebiete zu beiden Seiten der Somme und Oise verliefen mehrere Gefecht« von Insanterie- und Kavallerieabteilungen verlustreich für die Gegner. Die Borbereitungen des in jener Gegend ausersehene» Kamspfeldes machte es zur militärischen Notwendigkeit, alles unbrauchbar zu machen, was dem Feind« später für seine Operationen von Vorteil sein könnte. Im Ppernbogen holten unsere Erkunder 12 Engländer aus ihrer Stellung. Zwischen Lens und Arras war zeitweilig der Artilleriekainps lebhaft. Auf dem linken Ufer der Maas richteten die Franzosen nachmittags und nachts heftige Angriffe gegen di« von uns am 18. März gewonnenen Stellungen. Sie find überall abgewiesen worden. An der Höhe 304 stieß aus eigenem Antrieb eine unserer Kompagnien dem weichenden Feinde nach und entriß ihm ei» weiteres 200 Meter breites Grabenstück, dessen aus 2S Mann bestehende Besatzung gefangen ivurde. Bei einem schneidig durchgesührten Unternehmen hart südlich des Rhrin-Rhonekanals sielen 2ü Franzose» in unsere Hand. Im Lustkamps wurden 13, durch Abwehrgeschütze 2 feindliche Flugzeuge avgeschossen.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Ge- neralfrldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Zn einigen Abschnitte« regere Gefechtstäigkeit als in den letzten Bortagen. Von Streife« an der Beresina und am Stochod brachte» unsere Aufklärungsabteilungen 28 russische Gefangen« rin.
Mazedonische Front: Der nun seit 9 Tagen währende Kam pf zwischen Och rida- und Pres- paser sowie auf den Höhen nördlich des Beckens von Monastir hat auch gestern den Franzosen keinen Erfolg gebracht. Ihre Sturmtruppen brachen in breiter Front gegen unsere Stellungen sowohl in der Seenenge wie im Norden von Monastir vor. In unserem Feuer, an einzelnen Stellen »m Nahkamps find all« Angriffe gescheitert. Unsere und die verbündeten Truppen haben sich sehr gut geschlagen. Nördlich de, Dojransees wurden mehrere englische Kompagnien dnr» Artilleriesruer zersprengt.
Der erste Keneralquartiermeister Ludendorss.
Die gestrige Abendmeldung.
(WTB.) Berlin. 20. März. Abends. Amtlich wird mitgeteilt: Im Westen bei Regen einige Gefechte im Gebiete beiderseits der Oise. Im Osten bei Tanwetter keine besonderen Ereignisse.
Der französisch« Bericht.
(WTB.) Paris, 20. März. Amtlicher Bericht vom IS. März nachmittags: Im Laufe der Nacht behielten unsere leichten Abteilungen die enge Fühlung mit dem Feind bei und setzten ihren Marsch ohne Anhalte» fort. Oestlich von Nesle haben wir an verschiedenen Stellen die Bahnstrecke Ham—Nesle erreicht. Nördlich von Noyon besetzten wir Guis- card. Wir trieben unsere Patrouillen an der Staatsstraße von Saint Quentin entlang vor. Oestlich der Oise bemächtigten wir uns einer zweiten deutschen Stellung. Die Zahl der Flecken und Dörfer, die durch die Franzosen seit drei Tagen befreit worden sind, erreicht gegenwärtig 100. Biele Ortschaften find auf gehässige Weise vom Feinde zerstört und geplündert worden. Tausende von Einwohnern, die die Deutschen nicht abtransportieren konnten, kamen unseren Soldaten entgegen. Auf dem linken Maasufer machten die Deutschen gestern zu Ende des Tages »ach einem heftigen Bombardement gegen die Front Avocourt—Toter Mann einen starken Angriff auf unsere Stellungen zwischen diesen beiden Punkten: Unser Sperr- und Maschinengewehrfeuer brach hie Angriffswellen auf dem größten Teil der Front, bevor sie unsere Linien erreichen konnten, und fügte dem Feind große Verluste zu. Auf der Höhe 304 und im Wald von Avocourt, in denen es Abteilungen des Feindes gelungen war. in un- jerc Linie!! M emem Na um voll ungefähr M Metern em-
zudringeil, entspann sich eln heftiges Handgemenge, bei dem der Feind teilweise aus unseren vorgeschobenen Gräben hinausgeworfen wurde. — Amtlicher Bericht vom 19. März, abends: Im Laufe des Tages rückten unsere Truppen über Ham an der Somme und Ehauny an der Oise hinaus vor. Wir halten eine große Zahl Ortschaften zwischen diese» beiden Städten. Unsere Kavallerie, die mehrere Kilometer nördlich von Ham strahlenförmig vorging, erbeutete eine» Transportzug, der sich in der Richtung auf Saint Quentin zurückzog. Unser Vormarsch erreichte an dieser Stelle 38 Kilometer Tiefe. Südlich von Ehauny erreichten unsere Abteilungen die allgemeine Linie Lotte—Soissons, die gänzlich frei gemacht ist. Nordöstlich von Crouy rückten unsere Vorposten längs der Straße von Maubeuge vor. Im Laufe des Tag-s wurden etwa 20 neue Dörfer und Flecken befreit. Der Feind verwüstete vor seinem Rückzug das Land. Obstbäume wurden gefällt oder herausgerissen, die Felder durch Minen zerwühlt, die weite Krater gebildet haben. Zahlreiche Dörfer sind völlig eingeüschert. Die Einwohner, die ohne Unterkunft und ohne Nahrungsmittel sind, werden von unseren Truppen verpflegt. Die Verbindungswege sind an mehrere» Stellen abgeschnitten, alle Brücken zerstört. In der Champagne nahm der Artilleriekampf am Nachmittag den Charakter einer gewissen Heftigkeit an, in der Gegend der Butte-du- Mesnil und westlich von Auberive. Auf dem linkeu User der Maas haben wir fast sämtliche Grabenstücke wiedergewonnen, in die der Feind eingedrungen war. Der Kampf dauert fort. Auf der übrigen Front zeitweilig Geschützfeuer.
WIWliW««'.
argeld
anzusammeln und liegen zu lassen
ist wegen derGefahrdesAbhan«
denlommens und wegen Zinsveckistes,
weil ln 2'/,jähriger Kriegs- j dauer der untrügliche Beweis erbracht , ist, daß man im Bedarfsfalls gegen Kriegsanleihe immer Geldhaben kann.
für die Allgemeinheit, weil unsre Feinde aus der Verzagtheit Schwachmütiger stets von neuem die ^ Hoffnung schöpfen, uns unkerzukriegew
Was folgt daraus?
Klug, vorsichtig und nützlich handelt nur, wer sein ganzes Geld in Kriegs« anleibe anleat.
Der Zustand des ausgegebenen Geländes zwischen Arras und Aisne.*
Berlin. 21. März. Aus Genf wird dem „Berliner Lokalanzeiger" mitgeteilt: Alle Pariser Blätter berichten von den fnrchbaren Schwierigkeiten» denen die französischen und britischen Marschkolonnen Schritt für Schritt in dem zur Wüstenei gewordenen Gelände zwischen Arras und der Aisne ausgesetzt sind. Die militärische Fachkritik hält es für unabweislich, die verwüstete Gegend für größere Militärtransporte in Stand zu setzen.
Ein französisches U-Boot von einem französischen Torpedoboot versenkt.
(WTB.) Bern. 20. März. Mitte Februar hat ein französisches Torpedoboot in der Bucht von Marseille ein französisches Unterseeboot, in der Annahme, es sei ein deutsches, versenkt.
Wieder ein französisches Großkampsschiff vernichtet.
(WTB.) Berlin, 20. März. (Amtlich.) Eines unserer Unterseeboote, Kommandant Kapitänleutnant Morath, hat am 19. März im westlichen Mittel meer ein durch Zerstörer gesichertes französisches Kroßkampsschiss drr Danton-Klaiik durch Torprdojchnß versenkt, Mr Linien
schiff, das Zickzacklurs lief, legte sich nach dem Tresser sofort stark über und krnterte nach 48 Minute».
Vermischte Nachrichten.
Der ReichsöankprirstdeNt zur Kriegsanleihe.
(WTB.) Berlin, 20. März. Bei der heutigen Versammlung der Mitglieder und der Mitglieder der Fachausschüsse der Handelskammer zu Berlin führte der Präsident des Reichsbankdirektoriums Exzellenz Dr. Havenstein u. a. folgendes aus: Die kommenden Wochen werden entscheiden über die Zukunft unseres herrlichen Vaterlandes, vielleicht auch über die Zukunft Europas und der Welt. Darum ist keine der früheren Kriegsanleihen fd wichtig gewesen wie gerade diese. Wir vertrauen bei dem Ergebnis der sechsten Kriegsanleihe, daß wir auch diesmal siegen werden, weil wir siegen können und siegen wollen. Wir können siegen, weil Deutschlands Wirtschaftskräfte unberührt und ungebrochen dastehen, und die deutsche Arbeit auf deutschem Boden und in deutschem Gewerbe neue Werte und neue Kapitalien schafft. Wir wollen und werden siegen,, weil es gilt, einen erbarmungslosen Gegner nieder- znringen und das Bermüchtnis von Hunderttausenden unserer Söhne und Brüder, die nicht mehr zu- rückkehren, zu erfüllen. Es ist nicht nur unsere Pflicht, sondern unser stolzes und heiliges Recht, in diesem Kamps der Finanzlrast mitzuwirken zur Erringung des Sieges, weil wir nur durch den Sieg den Frieden bekommen werden, der uns das bringt, was wir brauchen, um die Lasten des Krieges zu tragen: eine starke Kriegsentschädigung. Töricht ist das Gerede, daß das Reich durch eine Beschlagnahme der Guthaben bei Sparkassen und Banken zwangsweise seine Mittel erhöhen werde. Es kann nicht die Rede davon sein, daß vor dem Jahre 1924 eine Verkürzung des Zinsgenusses aus der Kriegsanleihe in irgend einer Form erfolgen wird. Heute weiß jeder Deutsche, daß es sich für uns nur darum handelt, zu siegen. Und siegen können wir nur. wenn die ganzen Kräfte des Volkes dazu beitragen. Wer die Kriegsanleihe zeichnet, trügt dazu bei. den heimischen Boden zu schützen und einen starken Frieden herbeizuführen.
Amerikanische Vorbereitungen.
(WTB.) Washington. 20. März. Präsident Wilson hat das Marinedepartement ermächtigt, 116 Millionen Dollar für die Beschleunigung des Baues von Kriegs-schisfen und zum Ankauf von Hilssschiffen auszugeben. Die Schüler der ersten Klasse der Marineakademie werden am 29. März zu Offizieren befördert, die der zweiten Klasse einige Wochen später. Auf diese Weise hofft man, das Offizierkorps der Marine um 374 Offiziere zu Vermehrer
Nach der Versenkung der drei amerikanischen Dampfer.
Berlin, 21. März. Dem „Berliner Tageblatt" zufolge erfährt „Daily Telegraph" aus Washington, gewisse amerikanische Blätter betrachteten die Versenkung der drei amerikanischen Handelsschiffe als eine Kriegstat und forderten die Kriegserklärung durch den Kongreß.
Zur Lage in Griechenland.
Berlin. 21. Mürz. Einer Rotterdainer Meldung des „Berliner Lokalanzeigers" zufolge berichtet Reuter aus Athen vom 19. d. M.. daß die Entente- gesandteu dorthin zurückgekehrt seien. Mit den Ge- treideabladunge» im Hafen von Piräus sei begonnen worden
Aus Stadt und Laud.
Gal«, den 2t. März 1917.
Frühlingsanfang.
" Der Frühling, der meteorologisch bereits mit dem 1 März seinen Anfang genommen hat, beginnt kalendermäßig mit dem Zeitpunkt, da der Mittelpunkt der Sonnenbahn aus den Aequator zu stehe» kommt. Das ist am 21. März morgens 6 Uhr mit dem Eintritt der Sonne in das Zeichen des Widders der Fall. An diesem Tage erfolgt ihr Aufgang genau im Osten, dementsprechend liegt ihr Untergang genau im Westpunkt, Tag und Nachtbogen sind einander gleich: wir haben Frühlings-Tag- und Nachtgleiche. Vom 21. März ab rücken bis zum 21. Juni Auf- und Untergangspunkt der Sonne immer weiter gen Norden, der Tagesbogen nimmt mit jedem Tag an Umfang zu, und der lichte Tag, der am Frühlingsanfang eine Dauer von 12 Stunden 12 Minuten aufweist, wächst zu einer Länge von 10 Stunden 11 Minuten an. — Eigentlich erwartet man vom Frühling, daß er sich anders cinfiihrt, als das heute geschehen ist. Schnee und Regen untereinander, ein häßliches naßkaltes Wetter hat er mitgcbracht. Hoffen wir, daß das bald anders wird, und auf den langen kalten Winter auch ein schönes warmes Frühjahr wlat. wie wir es jetzt mehr als je brauchen.