land hatte. Mit solch zynischer Offenheit dürfe« aber nur vie Engländer die Fortführung des Ltrteges und die Auf- stachelung anderer Völker zum Krieg begrüben. klebrigen- wird trotz allen Triumpl'geschreis die Weiterbeteiligung Russ- kands am Kriege nicht allein von dem Wille» seiner neuen Mackthaber abhängen. Man darf vorerst Zweifel hegen, ob es jetzt gleich dem neuen Regime glücken wird. Ordnung in die zerrütteten wirtschaftlichen Zustände des Landes zu bringen, und ob das ganze Heer tatsächlich die Anschauung teilt, dass jetzt für die höhere Ehre Englands bis zum letzten fortgekämpft werde» müsse. Ein Gegenstoß der Aarenpartei erscheint im Hinblick auf die fein eingesudelte Verbindung zwischen der Milttärpartei und den Revolutionären kaum wahrscheinlich. Die Entente wird aber jetzt mehr denn je mit ihrri^^ä^lRdn von derBefreiung der Völker" namentlich bet markte» gehen, und Wilsons Ausspruch,

dag dieautokratischen" Regierungen der Mittelmächte ^en Krieg veranlasst hätte«, deutet schon darauf hin, nach wel­cher Richtung die Propaganda geführt w«"^» soll. W'.s aber die Rechnung der Entente auf Russland anbelangt, so könnten da mit der Zeit Fehler unterlaufen, die die Alliierten in ihrem heutigen Freudentaumel übersehen haben. ^O. S.

Die Alle auf den Kriersschauplätzerk.

Die deutsche amtliche Meldung.

(WTB.) krosses Hauptquartier. 18. März. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Kein« größeren Kampfhandlungen. Im Ancregrbiet, beiderseits der Somme und zwischen Avr« und Oise Borseldgefechte, bei denen Ge­sängen« eiagebracht wurden. Auch bei Arras, kn den Ar- gennrn, ans dem Ostvser der Maas, bei der Chambrrttessermr und im Walde von Apremoat, sowie nördlich des Rhein- Marnekanals gelang es unseren Stohtrupp» 4 Offiziere, über 58 Mann und einige Maschinengewehre aus den feindlichen Gräben zu hole«.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Bi neu einsetzen- -em Frostwettrr nichts von Bedeutung.

Mazedonische Front. Starke französisch« Kräfte griffen tagsüber unsere Stellungen nordwestlich und nörd­lich von Monastir an; westlich von Mizopol« gelaugte der Feind in geringer Breite in den vordersten Graben, im üb­rigen schritertrn die durch heftige Feuerwelle» eingeleitete« Angriffe an der vortrefflichen Haltung der Grabenbesatzung und im wirkungsvollen Abwehrfeuer der Artillerie. Zwischen Ochrida- und Prespasee sind ebenfalls nach starkem Feuer erfolgende Borstösse der Franzose» abgewiesen.

Der erste Generalqnartiermeister Ludendorff.

Die gestrige Abendmeldnng.

(WTB.) Berlin. 16. März Abends. Amtlich wird mitgetetlt: Im Westen und Osten nur verein­zelt lebhaftere Gefechtstätigkeit.

Im Februar 780 00V Tonnen versenkt.

(WTB.) Berlin. 17. März. Amtlich wird mit­geteilt: Im Monat Februar sind insgesamt 388 Handelsschiffe mit 781 300 Bruttoregistertounen in­folge kriegerischer Maßnahmen der Mittelmächte verloren gegangen. Davon sind 292 feindliche Schiffe mit 644 00 Bruttoregistertonnen und 76 neutrale Schiffe mit 137 500 Bruttoreqistertonnen. Von den neutralen Schiffen sind 61 durch Unterseeboote ver­senkt worden, also 16,5 Prozent des Gesammtergeb- nisses im Februar, gegenüber 29 Prozent neutrale Verluste im Durchschnitt der letzten 4 Monate.

Der Chef des Admiralstabs der Marine.

Ein deutsches Flugzeug über der englischen Küste.

(WTB.) London. 17 März. (Reuter. Amt­lich.) Gestern früh um 5.30 Uhr warf ein feindliches Flugzeug Bomben auf Westgate ab. Niemand wurde verwundet. Der Sachschaden ist sehr gering.

Die Wirkung de« U-Bootkriege» in England.

(WTB.) Lhriftiania, 18. März. Ein Londoner Tele­gramm vonAftonposten" meldet, dass der englische Marine- minister 8> '«« im Aldwynklub sich über Englands Lage be­züglich der Zufuhren von Lebensmitteln auf dem Seewege sehr ernst geänssert habe. Der Minister Hab« gesagt, dass die NnterseMool, «Sei« im Februar eine halbe Mil­li»» Tonne« versenkt hätte». (Noch mehr!) Selbst wen» die Deutschen ihr Vernichtnngsweik nicht in dem gleichen Matz­stab fortsetze« könnten, würden «eitere Einfuhreinfchriin- knngeu nötig werden. Seine Auffassung der Lage set keines­wegs pesstmistisch, er wolle nur dem Volk die Wahrheit sagen, damit es sich seine eigene Meinung bilden könne.

(WTB.) Kopenhagen. 18. Mär».Daily Mail" teilt mit. daß in allernächster Zeit die Schließung von S8 88« Re­staurant, in England wegen Biermangels angeordnet werde.

Zur Lage im Westen^

(WTB.) Berlin. 16. März. Auf der deutschen Stellung zwischen Avre und Oise lag gestern nach­mittag schweres Artilleriefeuer aller Kaliber, sowie Minenfeuer. Das hier bei Crapeau Mesnil am Abend des 13. März verlorene Grabenstück wurde am 14. März von den Deutschen wieder genommen. Die gestern gemeldeten Vorstöße bet Armentiöres und Vucquoy kosteten den Engländern schwere Opfer. Bei Armentiöres. unmittelbar vor der deutschen Front, wurden 40 Tote gezählt. Bei Bucquoy liegen allein vor zwei Reaimentsablcbnitten 800 Tote.

Der Angriff bei Bucguoti m der Nacht vöM 13. znln l4. Marz war in großem Stile angelegt. Vier eng­lische Bataillone waren in vorderster Linie einge­setzt. während vier weitere Bataillone in zweiter Linie bereitgestellt waren. In der Champagne wie in Mazedonien setzten die Franzosen weitere An­griffe an. An der Höhe 185 brachen sie am 14. März abends in unserem Sperrfeuer zusammen. In Maze­donien, nördlich von Monastir, vermochten die Franzosen die bereitgestellten Sturmtruppen in dem wirkungsvollen Vernichtungsfeuer der Verbündeten nicht aus den Gräben herauszubringen. Der Grund hierfür waren augenscheinlich die äußerst schweren Verluste vom vorhergehenden Tage, wo die französi­sche Infanterie in unserem gutliegenden Vernich­tungsfeuer hatte zurückfluten müssen. Auch an der übrigen mazedonischen Front wurden die gemeldeten Ententevorstöße überall abgewiesen.

Ein kühnes Patrouillenstückche«.

(WTB.) Berlin. 16. März. Ein kühnes Patrouil­lenstückchen haben ei» paar deutsche Unteroffiziere in der Gegend von Cumiores ausgeführt. Eine fran­zösische Feldwache sollte aufgehoben werden. Drei Unteroffiziere, die sich als erste freiwillig gemeldet hatten, baten, das Unternehmen allein ausführen zu dürfen. Am Hellen Tage griffen die drei überraschend den französischen Graben an, Die ganze Besatzung, bestehend aus einem Sergeanten, zwei Unteroffizie­ren und acht Mann, ergaben sich dein nur ein Vier­tel so starkeil Angreifer und ließ sich willig in die Gefangenschaft abführen. Ein Unternehmen wie das geschilderte, das keineswegs vereinzelt dasteht, wirst ein bezeichnendes Licht auf die Haltung und Geist der deutschen Truppen.

Vermischte Nachrichten.

Etwas vom prentzijcheu Wahlrecht.

DerFranks. Zeitz " wird geschrieben: Die Schönheiten des preussischen Landtagswahlrechts treten auch jetzt wieder im 11. Berliner Landtagswahlbezirk zutage, wo eine Ersatz­wahl anstelle von Liebknecht erfolgen muss. Die Zahl der Wahlmünner betrügt 625». Zitfolge Todesfalls oder Wegzugs aus dem Urwahlbezirk sind für die Ersatzwahl 268 Wahl­männer neu zu wählen. Der Berliner Magistrat veröffent­licht soeben für die Auslegung der ALteilungsliste» die not­wendigen Grundlagen. Daraus ergibt sich, dass man in der Triftstrass« Nr. 88 21 479 Mark Steuern zahlen muss, um in der ersten Abteilung wähle» zu können: aber im Nachbar­haus Triststratze 5>7 kann inan schon mit 15,6 Mark Steuern in der ersten WähleraLteilung wühlen. Zn des: Scheererstrasse 12 muss man 18 5,28 Mark Steuern zahlen, um in der ersten Abteilung wählen zu könne«: in der Scheererstrasse 19 aber berechtigt schon eine Steuerleistung von 114 Mark zur Aus­übung des Wahlrechts in der ersten Abteilung. Zn der Brüs- selerstrassr 1 darf man mit 114 Mark Steuern in der zweiten Abteilung wählen, wenn man sich mit einem Namen schreibt, der tm Alphabet wenigstens mit einem K anfängt. Ein Lehmann also muss hier mit derselben Steuerleistung wie ein Hinz oder Kunz, die in der zweiten Abteilung wählen dür­fen, in der dritten Abteilung wählen. Di« Konservativen bezeichnen das preußische Wahlrecht als ein wohlgefiigtes Gebäude. Die vorstehenden chinesisch anmutenden Proben lasse» davon nichts erkennen.

Teilftreiks der erratische» Seeleute.

(WTB. -Rotterdam. 15. März. In Liverpool sind Teilstreiks der englischen Seeleute ausgebrochen. Sie fordern Lohnerhöhungen und Versicherung ihrer Angehörtaen. Es besteht Unzufriedenheit in den Schiffahrtskreisen über die Unfähigkeit der Ad­miralität. geeignete Mittel gegen die Unterseebsot- gefahr bereitzustellen.

Zur Lage in Griechenland.

(WTB.) London, 15. März.Daily Telegraph" meldet aus Athen vom Dienstag, dass man die Blockade mildern wolle, um Altgriechenland wieder mit Lebensmitteln zu ver­sorgen. Die Lebensmittel sollen direkt an die Verbraucher verteilt werden. Die Gesandten von England, Rußland und Ztalien gedenken die Gesandtschaftsgebäud« in Atb-n dem­nächst wieder zu beziehen.

Bitte.

Lebensmittelselbsterzeugerk Tut das Herz, die Hände auf.

Gebet willig, was Ihr könnet,

Doch dem Kriegsausschutz zum Kaufs Was Ihr irgend könnt entbehren.

Bitte, bitte gebet'» her.

Sehet. Ihr nur könnet steuern Größter Not viel Händ' find leerl Großes könnt Ihr so Vollbringer Für das teure Vaterland:

Helft ernähren doch die Arme»

Ueberall in Stadt und Land!

Helft erringen uns den Frieden,

Helft beendigen den Krieg:

Durchzuhalten mit Vorhaud'nem Eilt es dann wird uns der Sieg. Neubulach. M. St.

Allgemeiner WfenLahnevimsffanh iu den Vereinigten Staaten.

Berlin. 17. März. LautBerliner Üokalan- zeiger" wird derFrankfurter Zeitung" aus Haag berichtet, dieUnited Preß" melde aus New park, der Vertreter des gesamten amerikanisch-» Eisen­bahnpersonals, Elisha Lee. mache bekannt, dis For­derungen des Eisenbahnpersonals seien zurückgewie- sen worden. Die Eisenbahner hätten die Absicht, am Sonnabend Nachmittag um 6 Uhr in den Streik auf alle« öffentlichen Bahne» einzutreten.

Aus Stadt und Laub.

Calw, den 17. März 1917.

Das Eisern« Kreuz.

Grenadier Kail Talmon von Nenhengftett hat das Eiserne Kreuz erhalten

Kriegsauszeichnung.

Infanterie-Pionier Jakob Kober. Sohn des Jakob Kober, Steinhauer in Stammheim, hat die silberne Verdienstmedaille erhalten.

Beförderung.

* Zum Oberleutnant wurde befördert der Leut­nant der Reserve des Inf.-Neg. 126 Schi-rllei», zum Leutnant der Vizefeldwebel Wilhelm Hartman«

Unteroffizier Jakob Maier von Nsubnlkch wurde zum Vizefeldwebel befördert.

Kriegsverluste des Oberamts Calw.

Aus der Wiirltcmbergischeii Verlustliste Nr. 559.

Herzog. Willi, Lntn. d. R. ,9. 9. 93, Calw, verni.

,Kubier, Georg, 9. 6. 93, Hnnerberg, verm. Bohl, Ernst, 1l. 12. 92, Wildberg. O.-A. Nagold, verni. Bolz. Mal­chaus, 22. 8. 79, Altbulach, verl. Mayer, Michael, 3. 8. 84. Oberhaugstetl, ges. Wolf II. Johannes, 15. 3. 94, Ziverenberg, verl.

Feldpoftadressrn.

Wir machen darauf aufmerksam, daß von seiten der Post neue Vordrucke für Feldposttarten und Feldpostbriesumschläge hewestellt worden sind. In denselben sind die am 15. Februar 1917 in Kraft ge­tretenen Vorschriften über die Adressierung der Feld- Postsendungen an Heeresangehörige berücksichtigt.

Bierausschank in Ausflugsorten.

* Wir machen auf eine im amtlichen Teil un­seres Blattes stehende Bekanntmachung aufme»rsa'' in welcher die Bezirksorte onfgeführt sind, die als Ausflugsorte angesehen werden, wo also Sonntags schon von 6 Uhr ab Bier geschenkt rverden darf.

Kartoffelpreis der Ernte 1317.

Der bei der Landeskartoffelstelle unter gleich­mäßiger Berücksichtigung der Landwirtschaft, des Handels, der Verbraucher und der Behörde» ge­bildete Preisausschuß trat in den letzten Tagen zur Beratung der Kartoffelpreise der nächsten Ernte erstmals zusammen. Die Frist für den Beginn der öffentlichen Bewirtschaftung der Frühkartoffeln wurde im Sinne der Verhandlungen des Beirats der Landeskartoffelstelle vom 19. Februar auf 20 Juni festgesetzt. Soweit Frühkartoffeln schon vor d" 20. Juni auf den Markt kommen, bestehen für sie also keinerlei Verkehrs- oder Preisbeschränkungen Für die erste Zeit der öffentlichen Bewirtschaft»!" (also vom 20. Juni ab) wurde der Frühkartoffel- preis auf 10 -K für den Zentner mit der Maßaol«. festgesetzt, daß nach angemessener Frist eine dem Er­gebnis der Ernte entsprechende erstmalige Preiser­mäßigung einzutreten habe. Die Festsetzung de Zeitpunktes dieser Ermäßigung und der weitere Ab­bau der Preise bis zur Erreichung des Herbstkartof­felpreises bleibt späterer Beschlußfassung des Preis- ausschusses Vorbehalten. Der Herbstkartssfelpreis tritt am 15. September in Kraft. In Aussicht ge­nommen ist ein Preis von 5,30 -N.

Unterbringung von Stuttgarter Schulkinder« auf dem Lande. »

Im Anzeigenteil unseres Blattes wird heute ein Aufruf erlassen, der geeignete Familien auf dem Lande auffordert. Kinder im Alter von 7 bis 17 Jahren aus Stuttgart über den Sommer zwecks Er­holung aufzunehmen im Interesse der Erhaltmm unserer Volkskraft. Das Ziel des Unternehmens ver­dient Beachtung bet unfern Familien auf dem Lande, die zu einem solchen nationalen Liebeswerk imstande sind.

Kino im Badischen Aoz.

* Das am Sonntag und Montag zur Vorstellung ge langende Programm bringt neben'de« Kriegsberichten und anderen Stücken das spannende Schauspiel einer Wette, bei deren Austrag der eine Kontrahent in Windeseile durch die ganze Welt zu reisen gezwungen ist, wobei der Zuschauer Gelegenheit hat. Augenbltcksbilder aus der ganzen Welt zu sehen.

Konzert Badischer Hof.

* Wegen Erkrankung von Fräul.Becker findet der für beut« abend anaekaate Konrertabend nicht statt.