Nr. 59. Amis- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw. 92. Jahrgang.

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Montag, den 12. März 1917.

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Starke sraazWe AM ia der EhWM adWiesea.

Die Lage aus den Kriegsschauplätzen.

Die deutschen amtlichen Meldungen.

(WTB.) Grobes Hauptquartier, 18. März. (Amtlich.) Westlicher Kriegs schau platz. Südlich der Avre griffen die Franzosen Teile unserer Gräben bei Luncourt und südlich von Crapeaumesnil an. Eie wnrdeu im Hand­gemenge geworfen. 12 Gefangene blieben in unserer Hand. Orstlich von Reims holten unsere Stohtrupps 1t Man» ans »er feindlichen Linie. Zn der westlichen Champagne gingen beiderseits von Prosnes Russe», geführt von sranjnfischc» Offizieren gegen unsere Stellungen vor. A» einzelnen Stel­en eingcdrungene Abteilungen wurden durch Gegenstotz ver­trieben. Südlich von Ripont entspannen sich westlich der Champagne Ferme, die mehrmals den Besitzer wechselte, er- >eut Kämpfe, die keine wesentlich« Aenderung der Lage her- ieiführten. Dort wurden von uns 55 Gefangene einbehalten. stuf dem Westuser der Maas blieb im Walde von Cheppy >in französischer Borstotz ergebnislos. Oestlich der Maas «rachen unsere Sturmabteilungen in Leu Fourriorrwald ein »nd kehrten mit ti Offizieren, 288 Mann und 2 Maschinen­gewehren zurück. Auch bei Fliren, zwischen Maas und Mosel lrlangen einer Stnrmtruppe tlnternehinungen wie beabsich­tigt. Dabei wurden 15 Gesängen« «ingeüracht. Unsere Fkie- zrr schossen 8 feindliche Flugzeuge und 2 Fesselballons ab. Durch Abwehrfeuer wurde ei» seindlicher Flieger zum Ab­itur; gebracht. Leutnant Freiherr.von Nichthosen ist zum !5. Mal Sieger iin Lnstkamps.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Kein« Kanips- fandlungen von Belang. Die Zahl der bei Erstürmung des vtagjaros gemachten Gefangenen erhöhte sich auf 15 Osfi- fiere, 881 Man», die Beute aus 17 Maschinengewehre «nd i Minenwerfer.

Mazedonische Front: Nichts Neues.

(WTB.) Erotzes Hauptquartier, 11. März. (Amt­sich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Ir» Vor­feld unserer neuen Angrifsssront kam es gestern zu lebhaftem Artilleriekampf und bei Zrles zu Insantekc- lrsechten, nach deuen die Nachhutabteilungen befchls- mätzig aus die Hauptstellung auswichen. Zwischen kkvre und Oise blieben nach heftigem Feuer ein- .ctzende französische Vorstöhe erfolglos. In der Cham­pagne erneuerten die Franzosen abends ihre Angriffe hegen unsere Stellungen auf dem Siidhangc der Höhe l85 und beiderseits der Champagne Fe. Sie find trotz Einsatzes starker Kräfte und erheblicher Munition iberall blutig abgewiefeu worden.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Zn räumlich begrenzten Abschnitten lebte zeitweilig die lScfechts- üitigkeit auf.

An der Mazedonischen Front ist die Lage unverändert.

Der erste Generalquartiermcister: Lndcndorff.

Die gestrige AbrndmelLung.

(WTB.) Berlin, 11. Mürz. Abends. Amtlich wird mitgeteilt. An der Ancrc, zwischen Avre und Oise, in der Champagne und beiderseits der Maas war die Feuertätigkeit lebhaft. Aus dem Osten ist nichts Besonders gemeldet.

Der österreichische Grüeralstobsches im deutschen Hauptquartier.

(WTB.) Berlin, 1l. März. Der K. und K. Chef des Gcneralstabes, General der Jnsantcric Arz vou Strautzen- burg ist zur Besprechung von Operationen heute im deut­schen Groszen Hauptquartier emgetrofsen.

Französische Kampsmittel gegen unsere U-Boot«?

(MTB) Berlin, S. März. Wie demBerliner Lolal- üuzeiger" aus Genf mitgeteilt wird, meldet derPetit Pa-

Wiedcru«! 12 888 Tonne» versenkt.

Berlin, IN. März. Von zurückgelehrten N-Booten sind neuerdings wieder Dampfer und Segelschiffe von zusammen 12 177 Bruttoiegisterionne» versenkt worden »nd eine Prise von Ilbb Vrnttoregisterronnen mit Salpeter rivgebracht wor­ben. Dir Chef des Admiralstabs der Marine.

Deutsche U-Boote im indischen Ozean?

(MTB.) Berlin, 12. März. DemBerliner Tageblatt" wird aus Stockholm berichtet, dieRossija Wjedomosli" melde aus Wladiwostok, dort verlaute ans Totio, das; aulützlich der Gerüchte über das Auftreten seindlicher Unterseeboote im Indischen Ozean die japanische» Nhedereien ihren Fracht, taris erhöht hätten.

Die Unmöglichkeit, den versenkten Lchisssraum zu ersetzen.

(WTB.) Bern, 12. März. LautPetit Puristen" hat Ncoillc Chamverluin i» einer Rede in Bradford erklärt: Es ist vollkommen unmöglich, Lurch den Schiffs­raum, de« die Werften fertig stellen, die Tonnage zu ersetzen, die den feindlichen Unterseebooten zum Opfer fällt. Die einzige Lösung, die wir nt» Auge faste» kön­nen, ist diejenige, die E i n f u h r z i f f e r n «och weiter herab zu setzen.

Gcwaltigc Abnahme der sranzösischcn Einfuhr infolge des verschärften Il-Bootkrieger.

Berlin, 12. März. Wie demBerliner Lokalauzeigcr" aus Luxemburg mitgeteilt wird, wird nach einer Meldung desTemps" amtlich bekannt gegeben, datz die sranzösiscye Einfuhr seit Beginn des uneingeschränkten Tauchboottriges um 18 A abgenommen habe.

risten", das französische Mrniucamt gebe bekannt, datz die sranzösischcn Arsenale gegenwärtig mit allem Eifer neuartige U-Boste, sowie gegen die feindlichen Unterseeboote aufzu­bietende Waffen, namentlich Netze und Toncharniialen nn- sertigen.

Amerika.

Amerikanische Anmatzunq gegenüber Mexiko.

(WTB.) Washington, 9. März, Router meldet: Die Regierung wurde halbamtlich davon verständigt, datz die Stadt Mexiko in drahtloser Verbindnng mit Deutschland steht. Eine Untersuchung ist cingeleitet. Die Errichtung einer drahtlosen Station in Mexiko wäre selbstverständlich ureigenstes Recht der mexikani­schen Regierung. Der Zusatz der ReuterdepescheUnter­suchung ist eingeleitet", zeigt, »venu er die Sache trifft, eine unverständliche Einmischung der Vereinigten Staaten in innere Allgelegenheiten des völlig selbstän­digen Mexiko. Weiter meldet Reuter: Die Regie- rnngskreise in Washington würden cs für eine ernste Gefahr halten, wenn sich die Nachricht über eine direkte drahtlose Verbindung zwischen Mexiko n»d Deutschland bewahrheiten sollte, denn dann wären deutsche Ozean- kaperschisfe und Unterseeboote in der Lage, von deut­schen Agenten in den Vereinigten Staaten genaue Ein­zelheiten über die Ausfahrt amerikanischer und anderer Schiffe zu erfahren.

Die Bkwnsfn>«ng der amerikanischen Handelsschisse.

(MTV.) Frankfurt a. M., 11. März. DieFrankfurter Zeitung" bringt eine HavasMelduug aus Washington, Wil son habe das Dekret betrcssend die Einberufung des Kon­gresses auf de« 18. März zu einer autzcrordcntlichcu Session unterzeichnet. Er habe das Mariueniiiiisierium angewiesen, die Fahrzeuge bewaffnen zn lassen. Wilson sei bei dieser

Matzregcl von dem ganzen Ministerium unterstützt worden. Wilson hält, wie Meldungen ans Washington besagen, eine Hiiiausschicbuiig des Krieges siir unvermeidlich, da nach dem Gutachten des Gencralstaatsanwaltes die Frage offen bleibt, ob die Regierung Kriegsmaterial aus ihren Arsenalen pri­vaten Reedereien zue Verfügung stellen dürfe.

England und Amerika.

(TWB.) Rotterdam, 10. März.Nicuwc Rotterdamsche Courant" zitiert aus einer Rede von Northcliffe, wenn cs zuin Krieg zwischen Deutschland und Amerika komme, so wäre cs wünschenswert, wenn di« Amerikaner einen bestimmten Teil der Kriegführung übernähmen, beispielsweise die Be­freiung von Belgien. DerNierve Rotterdamsche Courant" bemerkt dazu: Das ist eine sonderbare Aeutzerung von Lord Northcliffe. Gerade um Belgien zu befreien und aus keinem anderen Grnnde bat England Deutschland deu^Krieg erklärt und jetzt sollen die Amerikaner cs tun.

lWTB.) Amsterdam, 18 März. Für den Fall, datz Ame­rika sich den Verbandsinächten anschlietzt, was hier als fest­stehende Tatsache angesehen wird, soll, nach einer Aeutzerung Lord Eecils die englische Regierung ein jür Amerika äutzerst günstiges Handelsbündnis mit den Bereinigten Staaten ab- schlirtzen. Nach Aeutzerungcn Cecils will England daniit ver­suchen, den deutschen Handel init Amerika unmöglich und die Bahn für England frcizumachen. Die Aussichten sollen aber nur dann glänzend sein, wenn der Frieden bald hcrbei- gesührt werde, denn die Priorität des Mutterlandes gegen­über den englische» Dominions schwinde insolge der bedeu­tenden Kriegsopfer täglich mehr. Das Interesse für das Mutterland werde daher geringer, je länger der Krieg dauere.

(WTB.) Rotterdam, 10. Marz. Lord Northclisfc Zri- tungstrust hat mit acht gröberen Zeitungen in den Vereinig­ten Staaten ein Interessenverhältnis abgeschlossen, »velches bei der englischen und der amerikanische» Regierung Ent­gegenkommen findet. Unter dem Protektorat Morgans Hab, sich ein politischer Klub gebildet, der die von diesem Teil der englisch-amerikanischen Press« vertretene Politik in allen Staaten Amerikas verbreiten will. Von England sind 11 Journalisten zur Mitarbeit an diesem Programm nach Ame rika gereist. Lord Northcliffe will sich in nächster Zeit selbst nach Amerika begeben

Abwanderung Deutscher nach Mexiko.

(WTB.) Berlin, 12. März. Aus Genf wird demBerk Tageblatt" berichtet, nach einer Meldung desMatin" werde die Zahl der Deutschen, die aus den Bereinigten Staaten auf mexikanisches Gebiet übergctreten seien, auf 58 888 äuge gegeben.

Aus dem feindlichen Lager.

Ueber die Verhältnisse in Rutzland kommen täglich Nachrichten sehr ernster Natur, die den Eindruck er­wecken, als gehe dort jetzt alles drunter und drüber. Wir werden gut daran tun, uns vorläufig mit der Fest stellung der Nachrichten zu begütigen, ohne irgend welche Gedanken in Bezug auf die Einwirkung ans den Krieg daran zn knüpfen. Rutzland ist das Land der un­beschränkten Möglichkeiten, d. h. aber vorerst nur nach einer Richtung, nämlich nach der der Reaktion, gegen die jetzt von Len Liberalen und den Arbeitern Sturm gelaufen wird. Unterstützt werden die russischen Li­beralen, ein ganz neuer Typ von Liberalismus, der sich durch scharfe Kriegshetze und unbegrenzten Er- cheruugsgeist auszcichnet bekanntlich schon seit niehr als einem Jahr von England, das in der Unterstützung dieser Parteiengruppc seinem wirtschaftlichen und po­litischen Ziel der friedlichen Eroberung Nutzlands a«