re» gegen alle Gegenangriffe gehasteit Und' befinden sich rest­los in deutschem Besitz.

Möve" II km indischen Ozean?

Berlin, 7. März. Unter der UeberschristZm indi­schen Ozean" berichtet derBerliner Lokalanzeiger" nach einem holländischen Blatt, daß der als versenkt ge­meldete englische DampferWorcestershire" ebenso wie der DampferPerseus" in der Nähe Colombos in den Grund gebohrt wurde. Dadurch seien die Versicherungs­prämien für die Fahrt nach Indien sehr erheblich ge­stiegen. Das holländische Blatt frage, ob dort vielleicht Möve" II tätig sei.

Zum Untergang des französischen Truppentransport- DampfersAthos".

(WTB.) Berlin, 7. März. Aus Lugano wird demBer­liner Tageblatt" berichtet: Zu dem Untergang des Dampfers Athos" im Mtttelmeer weiß derMatin" mitzuteilen, das Schiff habe 1888 chinesische Arbeiter für Frankreich an Bord gehabt, ferner ein Dutzend französischer Soldaten mit einem Hauptmann und ein Bataillon Senegalesen. Zuerst seien die Chinesen in die Rettungsboote gelassen worden. Während das Schiff sank, habe das Senegalescn-Vataillon mit den Ofiszieren auf Deck gestanden und das Gewehr präsentiert. Drei im Schiffskörper befindliche deutsche Gefangene, die an­geblich in Jndochina die Eingeborenen aufgewiegelt haben sollten, seien in Freiheit gesetzt worden und hätten Rettung;- gliriel erhalten. Der Kommandant des Schiffes sei als Letz­ter ins Svasser gesprungen und ertrunken.

Aufgebracht.

(WTB.) Hamburg, 6. März. Der mit einer Ladung Salpeter nach England bestimmte DampferLiving- stone" ist in der Nordsee aufgebracht und wegen Beför­derung von Bannware als Prise nach Hamburg einge­bracht worden. (Und die englische Blockadeflotte?)

Berechtigte Zuversicht bezüglich des U-Bootkrieg«s.

(WTB.) Budapest, 6. Alärz. Der Stellvertreter des Chefs des Admiralstabs, Kontreadmiral Rodler, sagte einem Ausfrager der ZeitungNap": Wir haben durch die Seesperre insbesondere Saloniki in eine sehr schwere Lage gebracht, sodaß die Ententemächte in-ihrem Verkehr ungemein behindert sind. Im Norden sind Ee- treidetransportschiffe, im Mittelmeer Kohlentransport­schiffe die wertvollste Beute. Man kann annehmen, daß die Lebensmittelversorgung Englands durch 11 bis 12 Millionen Tonnen versehen wird. Ein Teil dieses Schiffsraums ist schon am Tage des Jnslebentretens der Eeesperre stillgelegt worden, denn neutrale Schiffe, die man auf zweieinhalb bis drei Millionen Tonnen ver­anschlagen kann, sind ausgeblieben. Es ist sehr leicht einzusehen, daß jede einzelne Tonne Schiffsraum, welche von England ferngehalten wird, die Notlage in Eng­land steigert und, falls es mit dem verschärften U-Boot- ikrieg gelingt, zwei Millionen Tonnen zu versenken, so muß sich die Lage sehr kritisch gestalten. Nach den bis­herigen Erfolgen ist sehr leicht auszurechnen, wann die­ser kritische Zeitpunkt erreicht sein wird. Die Lage.der Il-Doote gestaltet sich jetzt von Tag zu Tag günstiger. Ileberdies wird rüstig an der Vermehrung der U-Boote gearbeitet, so daß man anpehmen kann, ihre Wirksam­keit werde noch weit mehr erhöht werden, als dies im Anfang der Fall gewesen ist.

Die Folgen der Nichtachtung der U-Bootsperre.

(WTB.) Christian!«, 6. März. Die Morgenblätter heben durch große Ueberschrist die Torpedierung des norwegischen DampfersGurre" in der Nordsee hervor, der von Bergen nach Hüll unterwegs war, wobei 15 oder nach einer anderen Meldung 19 Menschen umge­kommen seien, darunter zwei englische Damen, Mutter Und Tochter, die auf Veranlassung des britischen Kon­sulats die Reise durch die Eefahrzone machen dursten. Der Unterseebootkommandant hat den Kapitän der nor­wegischen SegelbarkHolthe", der er zwei Ueberlebende von der Mannschaft des DampferGurre" übergab, eindringlich vor den Gefahren des Sperrgebietes ge­warnt, da viele deutsche Unterseeboote im Fahrwasser seien, und ihm erzählt, daß Tags zuvor vier Dampfer versenkt worden seien. Er behielt einen schwerkranken norwegischen Maschinisten an Bord, um ihn in gute Pflege nach Deutschland zu bringen.

Beschränkung der Munitionszufuhr nach Frankreich.

(WTB.) Amsterdam, 6. März. Der Direktor des Arsenals von Cherbourg teilte inoffiziell einem Pariser Blatte mit, daß seit Beginn des verschärften U-Boot- krieoes nnr 4 Dampfer mit Kriegsmaterial aus über­seeischen Ländern französische Häfen erreicht hätten. Augenblicklich sei keiner mit Bestimmung nach Frank­reich unterwegs.

Bon den Neutralen.

Holland und die bewaffneten Handelsschiffe.

(WTB.) Amsterdam. 6. März. DasAllgemeen Handelsblad" meldet, daß der in Hock van Holland an- gekommene englische HandelsdampferPrinceß Me- lita", der wegen seiner Bewaffnung nach halbstündigem Aufenthalt wieder in See hatte gehen fallen, nicht nach

England zuruckgekehrl, sondern 7u den Nienwe-Walee- wrg eingefahren ist. Es befindet sich ein Kranker an Bord und das Schiff hat Mangel an Wasser.

(WTB.) Hoeck van Holland, 6 . März. Der heute mor­gen eingelaufene englische HandelsdampferPrinceß Ma- lita" mußte nach einer halben Stund« wieder in See gehen, da er mit Geschützen bewaffnet war.

(WTB.) Rotterdam, 6. März. Wie derNieuwe Rotterdamsche Courant" meldet, ist das englische be­waffnete HandelsschiffPrinceß Melita", das jetzt im Nieume Waterweg vor Anker liegt, unter militärische Bewachung gestellt.

Die Leiden Griechenlands.

(WTB.) Berlin, 7. März. DemBerliner Lokalanz" zufolge wird aus Lausanne berichtet, daß die Aufrechterhal­tung der Blockade durch die Entente in Griechenland eine immer wachsende Notlage verursacht. Trotz der stellenweise furchtbaren Not versorgten sich die französischen Soldaten auf Kosten der Bevölkerung mit Lebensmitteln. Die En­tente habe den Bewohnern der Ionischen Inseln Getreide angeboten unter der Bedingung, daß die Inseln vom König abfallen und die Regierung von Saloniki anerkennen sollen. Die Behörden der Inseln hätten dieses Angebot aber trotz aller Not abgelehnt.

Regieruugskrisis in China.

(MTV.) London, 6. März. Die Blätter veröffentlichen folgende telegraphische Meldung aus Newyork: Nach einer Depesche aus Peking hat sich das Kabinett einmütig zu Gun­sten des Abbruchs der Beziehungen zu Deutschland ausge­sprochen. Der Präsident hat dies nicht gebilligt und erklärt, ihm allein stehe verfassungsgemäß dieses Recht zu. Der Pre­mierminister ist zurückgetreten: die übrigen Minister werden wahrscheinlich das Gleiche tun. Nach einer Neutermeldung aus Peking ist der Rücktritt des Ministerpräsidenten erfolgt, nachdem es zwischen ihm und dem Präsidenten zu einer Szene gekommen ist. Die Demission wird wahrscheinlich nicht angenommen werden. In der Haltung Chinas gegenüber Deutschland hat sich nichts geändert. (Wir geben diese Mel­dungen mit allem Vorbehalt wieder, da über den Inhalt weder dem Auswärtigen Amt, noch der hiesigen chinesischen Gesandtschaft amtliche Nachrichten vorliegen.)

(WTB.) London, 7. März. DerTimes" wird aus Pe­king vom Sonntag gemeldet, daß die Präsidenten der beiden Häuser des Parlaments anläßlich der Ministerkrise den Prä­sidenten besucht und ihm mitgeteilt haben, daß er den all­gemeinen Wunsch des Parlaments falsch aufgefaßt habe. Es werden energische Versuche unternommen, um eine Ver­söhnung zwischen dem Präsidenten und dem Ministerpräsi­denten herbeizuführen.

Von unfern Feinden.

Bitter« Pillen.

Rom. 6. März. Der italienische Justizminister ver­langt von der Kammer die Ermächtigung zur Ver­folgung des sozialistischen Abgeordneten Maffi. weil dieser geäußert habe, der Weltkrieg sei von England ausschließlich aus Selbstsucht und nicht zum Schutz des Völkerrechts herbeigeführt. Das italienische Volk habe keinen Nullen vom Kriege, und Italien Hab: als Eng­lands Vasall seine BLndnispslichten gegen die Mittel­mächte verletzt.

Die unfreundliche Duma.

(WTB.) Kopenhagen. 6. März. Die erste Dumasitzung ist nach Berichten russischer Blätter verhältnismäßig ruhig verlaufen. Dagegen verlief die zweite Sitzung vom 28. Fe­bruar außerordentlich erregt, infolge der gegen die Regie­rung gerichteten Angriffe. Der- Hauptredner, Kadettenführer Miljukow, führte aus. das Schweigen des Ministerpräsiden­ten am Eröffnungstage sei sehr vielsagend. Die Negierung habe nichts mitzuteilen, was zur Zusammenarbeit zwischen ihr und der Duma führen könne. Hinter der Duma stehe das ganze Volk, hinter der Regierung nur die bureaukratische Clique. Die innere Lage Rußlands sei verzweifelter denn je zuvor. Die Duma wolle mit der Regierung keinen Frieden schließen, sondern den Widerstand der Regierung überwin­den. Der Führer der Arbeitsgruppe. Kerenski, war noch schärfer. Er sagte, der kritischste Punkt des Krieges sei ge­kommen, über dessen Ausgang er sehr pessimistisch denke. Er meinte, es sei einfältig, von der Eroberung Konstantinopels zu sprechen» wenn man nicht einmal imstande sei. das eigene Land zu verteidigen. Das ganze System der Regierung müsse geändert werden.

Die Kriegsbcgeistcrung im portugiesischen Volk.

Amsterdam. 6. März. Wie der Gewährsmann der Vossischen Zeitung" aus London meldet, wird dort in maßgebenden Kreisen bekannt, daß in Portugal in den letzten Wochen wieder an mehreren Orten des Landes Unruhen stattgefunden haben die von Meuterei beim Militär begleitet waren. Die Kommandos in den portu­giesischen Häfen sind infolgedessen jetzt englischen Ma­rineoffizieren aus Gibraltar übertragen, zumal die portugiesischen Matrosen die Kriegsschiffe fast unbrauch­bar gemacht haben. Die Teuerung in Portugal ist ent­setzlich, da alle Dampfer mit Lebensmittel seit Anfang Februar von französischen Kriegsschiffen für Frankreich beschlagnahmt wurden und Portugal nicht erreichen.

Die Bevölkerung deck Städkeck hält täglich öffentliche Pcotcstversammlungen gegen die Regierung ab. Es kommt sehr oft zu Kämpfen mit der Polizei, weil das Militär nicht mehr eingreisen will.

Vermischte Nachrichten.

Regelung de« Theousolge i« Coburg-Gotha.

(WTB.) Gotha, 5. März. Dem gemeinschaftlichen Land­tag der Herzogtümer Coburg und Gotha ist ein Gesetzentwurf vorgelegt worden, wonach Mitglieder der herzoglichen Linie von Coburg, die einem außerdeutschen Staate angehöre», das Recht auf Regierungsnachfolge für sich und ihre Nach kommen verwirken, wenn ihr Heimatstaat Krieg gegen das Deutsche Reich führt. (Es handelt sich hier um etwaige eng tische und belgische Ansprüche nach dein Aussterben des jetzt gen regierenden Hauses. Die Schristl.)

Der Funkspruch nach Amerika eingestellt.

(WTB.) Berlin, 7. März. Wie wir von zuständige: Seite erfahre», haben die amerikanischen Funlspruchstellen Sayville und Tuckerton am 5. d. M. ihren Betrieb wegen Havarie an Maschinen und Antennen eingestellt, sodaß Te­legramm« »ach Amerika bis aus weiteres nicht besörderi werden können. Den Handelskammern wird Nachricht zu gehen, welche der bereits aufgelieferten Telegramme nicht mehr haben befördert werden können. Der Funkspruchver­kehr mit Spanien wird in dem bisherigen Umfang fortge­setzt.

Aus Stadt und Land.

Calw, den 7. März 1917.

Das Eiserne Kreuz.

Gefreiter Keppler von Kentheim hat das Eiserne Kreuz erhalte».

Kriegsauszeichnung.

Dem Kanonier Georg Aichele von Holzbroun wurde die Militärverdienjt-Medaille verliehen.

Krkegsverlufte des Oberamts Calw.

Aus der Württembergischen Verlustliste Nr. 548.

Irian. Ernst. 22. 1. 95. Neuhengstett. bish. verm. (B. L. 515), in Gefgsch. Bürkle. Emil. 14. 6. 97. Dennjächt, ges. Nißler, Eugen, 20. 4. 90, Wellderstadt, O.-A. Leon­berg, bish. verm. (B. L. 540), in Gefgsch.

Zur K. Kriegsanleihe.

Co viel verlockendes der Erwerb der Schatzan- meisungen der 6. Kriegsanleihe hat. so wird es doch sehr viele Kapitaloerwalter und Kapitalisten geben, die die öprozentigen, nicht auslosbaren Schuldverschreibungen bevorzugen, zumal, da sie bei dem 5prozentigen Papier zum Kurse von 98 Prozent eine Nettoverzinsung von 5,10 Prozent erlangen. Insbesondere werden die kleinen Sparer der nicht auslosbaren 5prozentigen Anleihe den Vorzug geben. Aus diesem Grunde und auch wegen der technischen Schwierigkeiten sieht die Finanzverwaltung davon ab, die neuen Schatzanweisungen nach dem Vor­bild der 5prozentigen Schuldverschreibungen in kleinen Stücken, bis zu 100 hinab, auszufertigen. Die Stücke der Schatzanweisungen lauten vielmehr über 20 000, 10 000, 5000, 200g und f000 so daß Zeichnungen nur in Höhe von 19VV -4t oder eines Vielfachen von 1000 -4t möglich sind.

Eine Lebensmittelspende.

In den letzten Tagen haben wir verschiedentlich von der Sammlung von Naturalgaben durch Gemeinden berichtet. Auch in unserem Bezirk sind offene Hände am Werk, diesem Beispiel »achzueifern. So haben die Schüler von Neuwciler unter Führung der Frau Hauptlehrer Reiff der Stadt Calw zur Verteilung an Arme, Kranke und Kriegerfamilien vier Säcke Kartoffeln, Habermehl. Milch, Eier, Aepfel und 13 0t 45 in Geld abgeliefert. Dieses schöne Beispiel von mild­tätiger Nächstenliebe verdient eifrige Nachahmung. Die Ge­ber dürfen sich des Dankes der Empfänger versichert halten.

Wiederholte vorübergehende Einschränkung des Güterverkehrs.

Die Eeneraldirektion der Staatseisenbahnen teilt mit: Bom 8. bis 1V. März d. I. je einschließlich müssen wie Ende Januar und Februar d. I. allgemein, somit auch im württ. Binnenverkehr, eine Reihe von Gütern von der Bahnbeför­derung zurückgestellt werden. Es wird daher empfohlen, bei beabsichtigter Aufgabe von Gütern sich vorher bei den Eiiter- stellen zu erkundigen. Für besonders dringende Güter, sowie für Militärgut und Privatgut für die Militärverwaltung wendet sich der Absender am besten an die Linienkomman­dantur in Stuttgart.

Opfer de» Kriegs.

Nach den am 8. Dezember 1918 abgeschlossenen Post zeitungslistcn haben seit Kriegsbeginn 1438 Zeitungen unl Zeitschriften in Deutschland ihr Erscheinen eingestellt. Da in den letzten Jahren vor dem Krieg etwa 13 000 Zeitungen und Zeitschriften erschienen, so hat der Krieg ungefähr den sechsten Teil verschlungen.

Für die Schristl. vciantworti. Otto Seltmann. Calw Druck u. Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckeret. Calw