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Nr. 303.
Amis- und Anzeigeblall für den Oberamtsbezirk Calw.
91. Jahrgang.
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6mar wöckenilich. Anzeigenpreis: Im Oberamts- paltige Zeile 10 Psg., außerhalb desselben 12 Pjg.» j Mr Anzeigenannahme 9 Uhr vormittags. Fernspr. 9.
Donnerstag, den 23. Dezember -1916.
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Rimnicul-Sarat genommen!
Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.
Die deutsche amtliche Meldung.
Neue bedeutsame Erfolge in der Ost-Walachei.
(WTB.) Grohes Hauptquartier, 27. Dez. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Zm Ppernbogen und auf dem Nordufer der Somme bei mittags guter Sicht starker Feucrkampf. der abends bei einsetzsndem Regen wieder «schließ. Bei Luftkämpfen biihte der Gegner 9 Flugzeuge ein.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Eeneralfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Zm Graberkaabschnitt westlich von Zaloeze brachten österreich-ungarische Abteilungen von gelungenen Unternehmungen 32 Gefangene und 2 Maschinengewehre zurück.
Front des Generalobersten Erzherzog Zosef: Archer regem Patronillengang, der vielfach zu für uns günstig verlaufenden Zusammenstößen mit dem Feinde führte und zeitweise lebhaftem Artilleriefeuer längs der Höhen auf dem Ostufer der goldenen Bistriz geringe Ecfechtstätigkeit. Zm Oitoztale Artilleriekampf.
Front des Generalfsldmarschalls von Mackensen: Dis 9. Armee hat in Stägigem Ringen die starke, aus mehreren verdrahteten Linien bestehende, zäh verteidigte Linie der Russen an mehreren Punkten durchbrochen, westlich von Rimnicul-Sarat ist sie in einer Breite von 17 Kilometer völlig genommen. Auch die Donauarmee brach durch Wegnahme stark verschanzter Dörfer in die Front des Feindes ein und zwang ihn zum Zurückgehen in weiter nördlich vorbereitete Stellungen. Die Kämpfe waren erbittert. Der Erfolg ist der Tatkraft der Führung und vollster Hingabe der Truppen zu danken, die blutigen Verluste des Gegners find sehr grob. Er lieh auherdem seit dem 23. Dezember insgesamt 7K00 Gefangene, 27 Maschinengewehre und 2 Minenwrrfer in der Hand der 9. Armee. Die Eefangenenzahl bei der Donauarmee beträgt über 1300.
Zn der Dobrudscha wurden beim Angriff auf den Brückenkopf von Macin Fortschritte erzielt. Luftschiffs and Fliegergeschwader wirkten mit Erfolg im Rücken des Feindes gegen wichtige Bahn- und Hafsnanlagen.
Mazedonische Front: Keine gröberen Kampfhandlungen.
Der erste Generalquartiermeister Ludendorfs.
Die gestrige Abendmeldung.
Rimnicul-Sarat genommen.
(WTB.) Berlin, 27. Dez. Abends. Amtlich wird mitgeteilt: Von West- undO st front nichts Neues. Zn der Grohen Walachei ist Rimnicul-Sarat genommen. Nordöstlich des Doiran-Sees sind englische Angriffe abgowiesen worden.
Befestigung der belgisch-holländischen Grenze.
Köln, 27. Dez. Gegenüber den in der holländischen Presse aufgetauchten Vermutungen, dass mit den Befestigungen der belgisch-holländischen Grenze Angriffsabsichten deutscherseits gegen Holland zu erblicken seien, versichert die „Kölnische Zeitung", dah diese Schützengräben nichts weiter als eine Vorsichtsmaßregel der deutschen Heeresleitung bedeuteten, die cventl. zur Verteidigung unseres eigenen Gebiets dienen sollen. Die Holländer würden wohl Mannes genug sein, ihr Land zu verteidigen, wenn die Engländer es wagen sollten, ihre Neutralität zu vergewaltigen, aber das Beispiel Er»e- ch-nlandv müsse jeder vorsichtigen Regierung, die auch nicht das Geringste zum Schutz ihres eigenen Landes unterlassen will, z» denke» geben. Falls England versuchen sollte, durch holländisches Gebiet nach Deutschland einzudringen, so müsse die deutsche oberste Heeresleitung gerüstet sein.
Eins Umgruppierung der französischen Heere.
Berlin^ 28. Dez. Der französische Generalissimus Nivelle soll sich laut „Bossischer Zeitung" mit einer Umgruppierung der französischen Heere beschäftigen.
Die höchste Auszeichnung für Zosfre.
(WTB.) Paris, 27. Dez. Die „Agence Havas" meldet: Die Regierung hat beschlossen, Zossre in Anerkennung seiner hervorragenden Dienste die Würde eines Marschalls von Frankreich zu verleihen.
Bulgarische Erfolge in der nördlichen Dobrudscha.
(WTB.) Sofia, 28. Dez. (Generalstabsbericht vom 27. Dezember.) Mazedonische Front: In einigen Abschnitten der Front starkes Artilleriefeucr. Im War- dartale und in der Ebene von Serres wirkungslose Tätigkeit der feindlichen Artillerie. — Rumänische Front: In der Dobrudscha beschossen feindliche Monitors Jsaccea, Tulcea und Mahmudia. Die 4. Division (Prcslaw) hat nach äußerst hartnäckigem und erbittertem Kampf den Höhenkamm von Tailor erobert und in der Verfolgung des sich zurückziehenden Feindes den Ausgang aus den Wäldern siidlich von Lukawitza gewonnen. Im Verlaufe der letzten Kämpfe hat diese tapfere Division 125Ü russische Gefangene gemacht und 4 Maschinengewehre, sowie über 2500 Gewehre erbeutet.
Lin russisches Urteil zum russisch-rumänischen Rückzug.
(WTB.) Kopenhagen, 28. Dez. Zn einem halbamtlichen Petersburger Telegramm heisst es über die Auffassung russischer Militärkreise bezüglich des russisch-rumänischen Rückzuges: Die russisch-rumänischen Trnppen ziehen sich nach Norden zurück und lasten in der Dobrudscha nur Nachhuttruppcn zurück. Das Hauptheer vermeidet peinlich einen vorzeitigen Zusammenstoß mit dem Feind, da der Plan des russisch-rumänischen Oberkommandos darin besteht, die Streitkräfte intakt zu erhalten, damit die Operationen unter günstigen Bedingungen wieder ausgenommen werden können.
Die englischen „Dienste" für Rumänien.
Berlin, 27. Dez. Zu den systematischen Verwüstungen und Brandstiftungen, die der englische Militärattache in Bukarest, Oberleutnant Thomson, an der Spitze einer besonderen Kommission höchst eigenhändig vornahm, erfährt das „Berliner Tageblatt", daß es sich dabei um die versuchte Ausführung eines genau ausgearbeiteten Planes handelt, der nur durch den schnellen Vormarsch der deutschen Truppen teilweise durchkreuzt werden konnte. So kommt es auch, daß die deutschen Oelwerko von Kampion nahezu völlig intakt geblieben sind. Umso empfindlicher haben die neutralen Anlagen gelitten. Hier sind nicht nur sämtliche Bohrlöcher mit Nägeln ausgestopft worden, sonderst man hat teilweise auch Tonröhren, gefüllt mit Holzpflöcken in die Bohrlöcher getrieben. Eine neue Quelle bei Moreni ist unversehrt geblieben. Deren Ertrag und di« ungeheuren Vorräte, die sich an Petroleum, Oel und Benzin iwch unvernichtet vorfanden, gestatten auf Monate hinaus die Deckung unseres Bedarfs. Inzwischen dürsten die Anlagen der zerstörten Fabriken wieder hergestellt sein. Die neutralen Gesellschaften müssen ihre Werke wieder aufbauen, sofern wir nicht den Betrieb übernehmen sollen, und es bleibt ihnen natürlich nichts anderes übrig, als dafür deutsche Werkzeuge. Maschinen und deutsches Material zu beziehen. Insofern haben die Engländer mit ihren Zerstörungen uns nur einen Gefallen getan. Die Kosten dieser englische« Berwüstungen haben die Rumänen zu trage.», deren Industrie auf Jahrzehnte hinaus schwer geschädigt ist. Die Rumänen haben versucht, ihre Anlagen nach Möglichkeit zu schonen. Das zeigt sich auch aus den Rückzugsstraßen. Während die Rüsten Strassen, Uebcrfühnmgcn md Brücken sprengten, brachten cs die Rumänen offenbar nicht übers Herz, ihr eigenes Land zu verwüste».
Englische Berichte von der ägyptischen Front.
(WTB.) London, 27. Dez. Englischer Heeresbericht aus Aegypten. Am 23. Dezember nachmittags nahmen unsere berittenen Truppen nach einem Gefecht, das um 9 Uhr vormittags begonnen hatte, eine starke feindliche Stellung bei Machdabch, 20 Meilen südöstlich von El Arisch. Insgesamt sind bis jetzt 1180 Mann gefangen genommen, wenigstens zwei Geschütze und eine große Menge Waffen und Kriegs- geröt erbeutet worden. Die feindlichen Verluste an Toten und Verwundeten sind beträchtlich. Flugzeuge unterstützten den Angriff sowohl durch Bomben wie mit Maschinengewehren aus geringer Höhe und fahren fort, den Feind zu belästigen.
(WTB.) London, 27. Dez. Amtlich werden über das Gefecht bei Maghdabah in Aegypten vom 23. d .M. weitere Einzelheiten mitgetcilt, die wahrscheinlich die Endziffern darstcllen. Insgesamt wurden 1350 Gefangene gemacht, darunter 15 Osfiziere. Erbeutet wurden 4 GeLirgs- und 3 Krupp-Geschütze, eine große Zahl Gewehre, 100 000 Patronen, einige Eeschützmunition, fernsr eine Anzahl Pferde und Kamele, Telephoninatcrial und Ausrüstungsgegenstünde. — Die ganze, in den Kampf verwickelte Streitmacht belief sich auf 1900 bis 2000 Mann, so daß die ganze Streitmacht so gut wie vernichtet wurde. Weiter südlich rückte eine unserer fliegenden Abteilungen durch den Milta-Paß vor, wobei sie Verteidigungswerke des Feindes am Ostende des Passes zerstörte und seine Lager bei Sudr-el-Heritan und 6 Merlen weiter vorwärts bei Nekhl in Brand steckte.
Wieder ein erfolgreicher U-Bootkommandant.
Berlin, 27. Dez. (Privat.) Wie wir hören, hat S. M. der Kaiser dem Kapitänleutnant Max Valentiner, Kommandant eines Unterseebootes, in Anerkennung seiner hervorragenden Erfolge im Unterseebootkrieg den Orden „Pour le m^rite" verliehen. Der mit dem Orden ausgezeichnete Kapitänleutnant hat mit seinem Unterseeboot nicht weniger als 128 Schisse mit insgesamt etwa 282 00» Bruttorcgistertonneii zum Sinken gebracht. Darunter befindet sich ein französisches Kanonenboot, ein Truppentransportdampfer, 4 Kriegsmaterialtransportdampfer, ein französisches Unterseeboot-Transportschiff, 14 beladene Kohlendampfer. Valentiner hatte dabei zahlreiche Gefechte mit bewaffneten feindlichen Schissen zu bestehen und eroberte dabei 2 Geschütze, die er mit heim führte. Er war es auch, der im Hafen von Funchal seinerzeit die Schiffe „Surprice", „Tenvourough" und „Dacia" zur Versenkung brachte. Nachdem er damals die feindlichen Schiffe bereits mit Erfolg angegriffen und beschosten hatte, rückte er auf etwa 4000 Meter an die Stadt heran und nahm auch die Hafenanlagen unter Feuer.
Deutsche U-Boote an der portugiesische« Küste.
Genf, 27. Dez. Der „Petit Parisien" erfährt aus Lissabon: Der Leuchtturm von Sagres meldet die Anwesenheit deutscher Tauchboote von riesigen Dimensionen in den portugiesischen Kiistcngewiissern. Man befürchtet in Portugal, daß die Entsendung von Unterseebooten hierher die Einleitung zu einer Blockierung der portugiesischen Küste sei.
Der Seekrieg.
(WTB.) Bern, 27. Dez. Der italienische Dampfer „Angela Parodi" (3225 Tonnen) ist von einen, U-Boot versenkt worden.
(WTB.) Bern, 27. Dez. Nach dem „Temps" wurde der italienische Dampfer „Emanuele Accame" (3442 Tonnen) von einem U-Boot versenkt. Die Besatzung wurde in Marseille gelandet.
Bewaffnung französischer Handelsschiffe.
Berlin, 28. Dez. Dem „Berliner Lokalanzeigcr" wird aus Haag berichtet, daß nach einer Meldung des „Daily Telegraph" aus Bordeaux 20 französische Han- dclsdampfer Bewaffnung gegen Untt.seeboote erhalte» werden.