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! Nr. 30l.

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Amis- und Anzeigeblatt für den OberamtsbezirL Calw.'

91. Jahrgang.

8r cheinungSireisel Sinai wöchentlich. Anzeigenpreis: Im ObcramtS- > bezirk Talir Ar die einspaltige Zeile 10 Psg., außerhalb desselben 12 Big.. ^Reklamen 25 Ptg Schluß «ür «nzeigenannahnie 3 Uhr vormittags, gernspr. 3.

Samstag, den 23. Dezember 1916.

lSezngSpr-iS In aer Stadt E Lrägerioyn -vir tu» werter,ayrl Ich Loftbezugspreis für den OrtS- und NachbacoriSverkehr Mk. r.SV. w sternoerkehr Mk. 1LÜ. Bestellgeld in Württembera R. Big.

Amtliche Bekanntmachungen.

Richtpreise vom 23 .Dezembrr I 9'6 b s 5 .Januar 1917 . s) für Gemüse:

Zwiebeln.I Pfund

' ißkraut (Nundkraul) . . 1 Pfund

»kraut (Spitzkraut) . . 1 Zerlner

Rotkc ut.1 Pfand

Wrsinakohl.1 Pfund

<Ue de Rüben (lg. o. Kraut) I P'und

Karotten «rund o. Kraut) I Pfund

Kohlrüben (üodenkohlraben) 1 Zentner

Weiße Rüben.1 Pfund

Sp nat.i Pfund

tf'udimenfalat.I S ück

R'scnkoht.1 Stück

Reltcl,.1 Stück

Sellerie.I Stück

d) für Obst:

Be'te Winter-Tafelapfel.

B wöhnliche Tafetäpscl

und KochApscl.

Feine Tafelbtrncn.

Gewöbnl che Tafel« und Kochbirncn

Hage n'uttrnmatk .

Calw, den 23. Dezember 1916.

!»> im

Großhandel Kleinhandel

13',^ I7^j

4 ^ 6 ^ .

4.50 l Pfd.6 Z!

9^ 12 I'

7Z 10 Z

7-8',Z 9 II Z 1SZ 20Z!

3.80.« l Psd.4 Z

2 <Z 3

20 I 27 I

7I5Z SI8Z 1023Z 1428Z

5 12Z 8-14Z

6 1 ^ 820 Z

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Gro^liandel Kleinhandel M50K« sürlPsd.

. 2^-38 ^ 3040 ^

. 15 20^18-2^5)

. 30 4i « 40- 55 Z

20-25.K 25-30 I . 70-80 90100 a)

Lp. Oberamt: Binder.

Aus Weihnachten erhöhte Fleifchkopsmengen.

Mit Rücksicht auf die Feiertage hat das Kriegser- ^ nährungsamt dis Erhöhung der Fleischmenge für Er­wachsene auf 380 Gramm» für Kinder auf 15V Gramm für die Woche vom 25. bis 31, Dezember 1918 zugelas-, sen, soweit die einzelnen Gebiete zur Ausbringung der' erforderlichen Schlachtticre imstande sind. Dies ist in Württemberg der Fall. Das K. Ministerium des In­nern hat daher lt. Staatsanzeiger für die genannte Zeit die Erhöhung der Wochenmenge auf 30V Gramm

bezw. 150 Gramm verfügt. Hiernach entfallen auf die einzelne Fleischmarke 3V Gramm Schlachtviehfleisch mit eingewachsenen Kn-chen oder 25 Gramm Schlachtvieh­fleisch ohne Knochen, Schinken, Dauerwurst, Zunge, Speck, Rohfett oder 60 Gramm Wildbrett, Frischwurst, Eingeweide, Flcischkonserven einschließlich des Dosen­gewichts. Hühner (Hähne und Hennen) werden wie sonst mit 400 Gramm, junge Hähne bis zu einem halben Jahr mit 200 Gramm aus die Fleischkarte angerechnet.

(Bekanntmachung des K. Ministeriums des Innern vom 19. Dezember, Ctaatsanzeiger Nr. 297.)

C a l w, 21. Dez. 1916. K. Oberamt: Binder.

Regelung des Verbrauchs von Kartoffeln.

Zufolge der Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers über Kartoffeln vom 1. Dezember 1916, Reichs- gesctzblatt S. 1314, werden gemäß der Verfügung des K. Ministeriums des Innern über Kartoffeln vom 12. Dezember 1916, Staatsanzciger Nr. 292, die in obigem Betreff erlasse­nen Anordnungen des Kommunalverbanos vom 1. November 1815, Calwer Tagblatt Skr. 2M, dahin abgeändert, daß in 8 1 nun folgende Verbrauchssätze in Betracht kommen und zwar: der Kartoffelerzeuger darf bis zum 31. Dezember 1916 und vom 1. März 1917 bis zum 20. Juli 1917 auf den Tag und Kopf bis i;z Psuns Kartoffeln, >u der Zeit vom 1. Ja­nuar 1917 bis 28. Februar 1917 bis 1 Pfund Kartoffelln seiner Ernte für sich und für jeden Angehörigen seiner Wirt­schaft verwenden: Im übrigen wird ter Tageskopfsatz bis zum 31. Dezember 1916 auf höchstens 1 Pfund Kartojseln, vom 1. Januar 1917 bis zum 20. Juli 1917 auf höchstens

Pfund Kartoffeln mit der Maßgabe festgesetzt, daß der Schwerarbeiter eine tägliche Zulage bis 1 Pfund, vom 1. Januar 1917 ab eine tägliche Zulage bis 1)4 Pfund Kar­toffeln erhält.

Die Gemeindebehörden werden beauftragt, Vorstehendes in der Gemeinde ortsüblich bckanntzugeben, wobei außer­dem noch darauf hinzuweisen ist, daß Kartoffeln und Kar-

die Kartoffeln nicht gesund sind oder die Mindcstgröße von 1 Zoll (2,72 Zentimeter) nicht erreichen. Die Versütterung dieser Kartoffeln darf nur an Schweine und an Federvieh, und nur, wenn die Versütterung an Schweine und an Fe­dervieh nicht möglich ist, auch an andere Tiere erfolgen. Calw, den 20. Dez. 1916.

K. Oderamt: Binder.

Regelung des Verbrauchs von Kohlrüben.

Gemäß Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichs­kanzlers über Kohlrüben vom 1. Dezember 1916, Reichs- gefeblatt S. 1316, und der dazu erschienenen Ausfiihrungs- bestimmungen des K. Ministeriums des Innern vom 12. De­zember 1916, Staatsanzeiger Nr. 292, wird angeordnet:

Die Verteilung der Rüben aus die Versorgungsberech­tigten und die Regelung des Verbrauchs hat entsprechend den für die Verteilung und den Verbrauch von Kartof­feln erlassenen Anordnungen des Kommunalrcrbands vom 1. November und 20. Dezember 1016, Calwer Tagblatt Nr. 260 und 302 zu erfolgen, wobei 2 Pfund Kohlrüben gleich einem Pfund Kartoffeln zu rechnen sind.

Calw, den 20. Dez. 1916.

K. Oberamt: Bindet.

Schlittenaushebung.

Die Nachprüfung und Feststellung der Forde.ungs- nachweise im nebengeuannten Betreff läßt sich infolge Personenmangels nicht mit der wünschenswerten Be­schleunigung erledigen. Es darf jedoch dami^ gerechnet werden, daß die K. Kameralämter spätestens anfangs Januar in die Lage versetzt sein werden, die ihnen von den Forderungsberechtigten vorgelegten Anerkennt­nisse einzulösen, soweit diese die in der zweiten Novem- Lerhälfte vorgenominene (1.) Schlittenaushebung be­treffen.

Calw, 21. Dez. 1916. K. Oberamt: Binder.

Wilsons Anregung zum Frieden.

Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.

Die deutsche amtliche Meldung.

(WTB.) Großes Hauptquartier, 22. Dez. (Amtlich.) Westlicher Krieges chauplatz. Nahe der Küste, im Sommegeüiet und ans dem Ostufer der Maas war die Ar- tillerictätigkeit in den Nachmittagsftnnden gesteigert. An der yser wurde ein belgischer Posten aufgehoben.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Ge- nrralfcldmarfchalls Prinz Leopold »»»Bayern: Längs der Düna und am Stochod hielt das russische Artillerieseuer längere Zeit an. Der Vorstoß von zwei feindlichen Kom­pagnien südöstlich von Riga wurde abgewiesen. Nordwest­lich von Zalocze drangen deutsche Stoßtruppcn in die beiden vorderen Stellungen der Russen und in das Dorf Zuryznn ein und kehrten nach Sprengung von 4 Minenwersern mit 34 Gefangenen und 2 Maschinengewehren zurück.

Front des Generalobersten Erzherzog Joses: Ein Nachtangriff des Gegners am Ceurlmer (nördlich des Troto- sultales) scheiterte.

Front des Generalfeldmarschalls von Mackensen: In der großen Walachei hat sich die Lage nicht verändert. Die Dobrudschaarmee machte Fortschritte und nahm den Rus­sen 800 Gefangene ab. >

Mazedonische Front: An der Struma Patronil-' lengcplSnkel. ^

Der erste Eeneralquarticrmeistcr Ludeudorss. >

Die gestrige Abendmeldung. I

(WTB.) Berlin, 22. Dez. Abends. Amtlich wird' mitncteilt: Von keiner Front sind bisher besondere Er­eignisse gemeldet. I

Russisch-rumänischer Widerstand in Aussicht?

Basel, 22. Dez.Daily Chronicle" meldet aus dem russischen Hauptquartier, die begonnene Räumung des Gebietes BrailaGalatz ist eingestellt. Die russische Armee hat beide befestigte Städte besetzt und trifft Vorbereitungen zum Widerstand.

Zürich, 22. Dez. DerTagesanzeiger" meldet: Ueberraschendc Nachrichten kommen aus Petersburg. Die Zeitungen melden aus dem Hauptquartier, die russische Armee sei zu einer neuen Offensive bereit. Die bereits halb und halb aufgegebene Sercthlinie würde aufs äußerste verteidigt werden, wenn auch eine neue Flankenoffeusive der Feinde von der Moldau aus wahrscheinlich sei. Die Presse kündigt eine Offensive Brussilows zur Wiedereroberung Bukarests (!) an

Mailand, 22. Dez. Nach einer Meldung derNeuen Zürcher. Zeitung" von hier berichtet der Pariser Be­richterstatter derCtampa", daß durch Pioniere zwischen Rimnicnl-Sarat und den Donausümpfen russischerseits Stellungen vorbereitet wurden, da hier den heraus- mar'chicrenden feindlichen Heeren Widerstand geleistet werden soll. Eine zweite, stärker ausgebaute Linie be­findet sich zwischen Foscani und Galatz. Zwischen Rim- nicul-Sarat und dem Trotustal konzentriert sich das mehrere Divisionen zählende Heer des Generals Ave- rescu. Das Oberkommando in der Moldau führt der russische General Vocup. im Norden Averescu. In der nördlichen Moldau nach der Bukowina zu steht ein rus­sisches Heer unter General Tscherbatschew. Nach Angabe des italienischen Berichterstatters soll jetzt das russisch- rumänische Heer über zahlenmäßig dem Gegner min­

destens gleich starke Kräfte verfügen. LautNeuer Zürcher Zeitung" meldet der Pariser Berichterstatter desSecolo", das rumänische Heer habe endgültig seine Stellungen den Russen abgetreten und sich hinter den Sereth zurückgezogen, um in der Moldau und in Bessarabten die Reorganisation durchzuführen.

Zürich, 22, Dez. DerZürcher Tagesanzeiger" mel­det, daß die bulgarisch-türkischen Truppen sich bis auf 2g Kilometer der Stadt Braila genähert haben. Starke russische Kräfte halten die Dvnaubrückenköpfe am Un­terlauf des Flusses besetzt.

Zur Lage in Rumänien.

(WTB.) Berlin, 23. Dez. Nach einer Genfer Meldung desBerliner Lokalanzeigers" heben Pariser Blätter die außerordemlichcn Schwierigkeiten hervor, mit Lenen Brussi- low zu kämpfen habe, nm die sich unter dem unaufhörlichen Druck der Verfolgung Mackensens zurückzichenden Rumänen durch eigene Truppen zu ersetzen. Die Lage werde als sehr ernst bezeichnet.

Das verlassene Rumänien.

(WTB.) Berlin, 23. Dez. Aus Stockholm wird dem Berliner Lokalanzeiger" mitgeteilt: Eine amtliche Ver- i öffentlichung derJnd^pcndance Noumaine" teilt mit, daß ! Rumänien augenblicklich vor der Notwendigkeit stehe, selbst Geld zu schaffen. Ein königlicher Erlaß an den Finanznüni- ster befiehlt die Aufbringung von 460 Millionen Francs aus dem Krcditwege, d. h. durch deckungslofen Druck von Bank­noten. Die Alliierten lassen also das verlorene Rumänien ! jetzt auch mit dem Geld im Stich.