30 Jahre Calwer Bezirksverein Stuttgart

Jubiläumsfeier in der Heimat

sowie die amvesen-en Vereine: Bez. Handels, mrd Gewerbe, verein Calw, Konkordia Calw, Schwarzwaldverein Calw, Liederkranz Holzbronn, Schwarzwälderverein Feuerbach,

Es war ein schöner Gedanke des Caliver Bezirksvereins Stuttgart, sein 30jähriges Bestehen durch einen festlichen Tag in der Heimatstadt Calw zu feiern. Groß war di« Zahl der Vereinsmitglieder und Freunde, welche der Ein­ladung des Jubelvereins Folge leistend am Sonntag hier eintrafen, ein erfreulicher Beweis, daß Liebe und Anhang, lichkeit zur früheren Heimat auch im lauten, rastlosen Ge- triebe der Großstadt nicht unterzugehen vermögen. Der Cal. wer Bezirksverein Stuttgart ist ein landsmännischer Au. sammenfchluß zur Pflege des HeimatgedanEens, den der Schwabe in aller Welt hochhält, weil er für ihn eine inner« Kraftquelle bedeutet. Darüber hinaus trägt der Stnttgar. ter Verein noch den Charakter der Wohltätigkeit. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge Landsleute, welche un- erfahren in die Großstadt kommen, zu beraten und in jeder Hinsicht zu unterstützen. Ein« dem Verein angegliederte Unterstützungs-, Spar- und Sterbekasse, deren Verwaltung ehrenamtlich erfolgt, dient dem Wohls der Mitglieder. Der Vereins-Singchor und eine'Theatergruppe vervollständigen die Einrichtungen des Vereins, die alle Vorbedingungen für ein fruchtbares Vereinsleben gewährleisten. Der Cal. wer Bezirksverein Stuttgart fühlt sich in seiner Tätigkeit mit seinem Heimatbezirk innig verbunden. Das Aufrecht­erhalten enger Beziehungen, aber auch die Unterstützung seitens der Heimat in früheren Jahren erfolgte sie mehr­fach durch Stiftung von Liebesgaben zu de» Weihnachts­feier» sind ihm sehr erwünscht.

Der Jubelverein und seine ihn begleitenden Vrnderver- etne wurden in der Heimatstadt mit großer Herzlichkeit ausgenommen. Mit einem schneidigen Marsch begrüßt« auf dem Bahnhof die Stadtkapelle den einfahrenden Zug der Gäste. Dann formierte sich ein stattlicher Festzug. Woraus zwei Festreiter, einer von ihnen, ein gebürtiger Ltebels- berger, in Schwarzwaldtracht, dann ein bekränzter Kraft­wagen mit dem 78jährigen Gründer des Jubelvereins, Ehrenvorstand Gottschalk, die Stadtkapelle gefolgt von einer kleinen Schwarzwaldfamilie (3 Kinderpaare in Tracht), der Ausschuß des Calwer Bezirksvereins Stuttgart mit Fahne, der Schwarzwälder-Verein Feuerbach mit Fahne, der Verein Nagoldtal Stuttgart und die große Schar der Festteilnehmer. In den strahlenden Sommer, morgen hinein marschierte der Zug zur Stadt. Durch die Bahnhofstraße, vorbei am Wahrzeichen der Stadt, der Ni­kolauskapelle, ging es mit Marschmusik auf den Markt. Hier sang der Singchor des Jubelvereins das LiedHebt die Herzen empor", Stadtkapelle und Mundharmonikaorche- ster des Schwarzwälder-Verein Feuerbach spielten heimat­liche Weisen. Nach einer abschließenden Gesangsdarbietung -es Singchors setzte sich der Zug wieder in Bewegung, um durch die Lederstraße den Bad. Hof zu erreichen, wo die Stadtkapelle ein Frühschoppen-Konzert gab.

Die Mittagszeit verbrachten die Gäste mit Besuchen und der Besichtigung der Stadt. Nachmittags fand im groß«« Saal des Bad. Hof ein F« stakt mit überaus reichhaltigem, fast durchweg aus eigenen Kräften bestrittenem Programm statt. Der Vorstand des Jubelvereins, Adam Martini, ein gebürtiger Aichelberger, begrüßt« einleitend die Gäste, für deren Zahl sich der Saal als zu klein erwies, unter ihnen besonders die Herren Stadtschultheitz Göhner- Calw und Reichs- und Landtagsabgeordneter Ding ler,

Verein Nagoldtal Stuttgart. Der Vereinsvorstand sprach de« Wunsch aus, daß heute das vor 30 Jahren geknüpfte Band von neuem geschloffen werde. Den Werdegang des Jubelvereins, dessen Bestrebungen und Ziele, schilderte in formvollendeter Festrede der 2. Vorstand Jung. Besonders gedachte er hiebei der Verdienste des Gründers des Ver- eins, Ehrenvorstand Gottschalk von Monakam, und der vorbildlichen Vereinsarbeit -es früheren Vorstands Dreher von Holzbronn: der Tüchtigkeit des Chormeisters Tränkle und des Leiters der Theatergruppe Kapp wurde gleichfalls Dank gezollt. Auch der im Weltkrieg ge­fallenen 10 Vereinsmitglieder gedachte der Redner in wür­diger Weise. Ein Festprolog, gesprochen von Frl. Jung, Gesangsdarbietungen der DamenMarschner und Niet- Hammer, Liodervorträg« des Singchors und von der Stadtkapelle zu Gehör gebrachte Orchesterstücke vermittelten eine festliche Stimmung. Dann kamen die Redner zu Wort, welche den Jubelverein zu seinem Ehrentag« beglückwün­schen wollten. Namens der Stadtverwaltung Calw und der Vereine der Stadt Calw hieß Stadtschultheitz Göhner di« Gäste herzlich Willkomm««, beglückwünscht« den Calioer Be- zirksverein Stuttgart, anerkannt« sein Wirken im Dienste des Hetmatgedankens und wünschte ein inniges Fortbestehen der Bande zwischen der alten und neuen Heimat. Glück­wünsche überbrachte ferner namens des Vereins Nagoldtal Vorstand Walz: unter Ueberreichung eines Pokales über- mittelt« er zugleich die Grüße des Eßlinger Brudervereins, namens des Schwarzwäldervereins Feuerbach sprach Schrift- führer Flogaus, namens des Uracher Bezirksvereins Stuttgart Vorstand Baudistel. Im Mittelpunkt des Festaktes stand die Uebergabe eines Fahnenbandes, Ban- deliers und Pokals durch die Frauen des Calwer Bezirks- vcreins und die Ehrung von sieben Vereins- jubilaren. Für verdienstrwlle Vereinsarbeit und über 20jährige Zugehörigkeit wurden die Herren Ehrenvorstand Gottschalk, Klumpp, Wochele, Beutler, Gabel, Benzinger und Hamberger zu Ehrenmitglieder» ernannt. Ehrenvorstand Gottschalk, Begründer und 19 Jahre lang Leiter des Vereins, dankte namens der Jubilare für die ehrenvolle Auszeichnung und wünschte dem Jnbelverein weiteres Blühen und Gedeihen. Nachdem noch einer der Mitbegründer des Vereins, Herr Mörsch-Pirmasens, einige Erinnerungen aus dem Vereinsleben mitgeteilt hatte, fuhr man in der Abwicklung des Festprogramms fort. Das Mundharmonika-Orchester des Schwarzwäldervereins Feu­erbach wartete mit mehreren Vorträgen aus, Herr Kill in. ger sprach ein selbstverfatztes Gedicht, Singchor und Stadt­kapelle wetteiferten mit reichhaltigen, sehr' beifällig aufge­nommenen musikalischen Beiträgen.. Abschließend gab Vor­stand Martini seiner Freude über die herzliche Aus- nähme in Calw Ausdruck, dankte dem Stadtvorstand für sein« Begrüßungsworte und Glückwünsche und den Ver­einen für ihr« treue Gefolgschaft. Bei geselligem Beisam- mensein, Musik und Tanz nahte nur zu bald die Stunde des Abschiednehmens. Geschloffen, wie sie gekommen, mar­schierten die frohen Gäste unter den Klängen der Stadt, kapelle zum Bahnhof, um die Rückfahrt nach Stuttgart an­zutreten Der Heimattag in Calw wird ihnen alle« in guter Erinnerung bleiben.

Aus Stadt und Land

Calw, den 18. Juni 1929.

Vorsommerglück.

Nun hat bas Jahr seinen Höhepunkt erreicht und der Sommer ist da. Und ganz urplötzlich ist er gekommen, ohne daß ihm ein eigentlicher Frühling vorangegangen wäre. Was die Natur an Schönheiten zu vergeben hat, bringt der No- senmonat in verschwenderischer Fülle. Langsam hat sich die Natur im Mai zu schmücken begonnen, jetzt steht alles in rwl- ler Farbenpracht da. Wohin wir blicken, grünt un- blüht und duftet es: die Vögel jubilieren in tausendstimmigem Konzert, die Wiesen sind so bunt wie nie und die Blumen entfalten auf den Wiesen und -im Garten ihre üppigste Pracht. Jeder Rand am Wege und jeder Graben leuchtet im Farbenreichtum. Die Sommerherrlichkeil beginnt, di« Tage sind lang und voller Sonnenschein und laue Abende gestatten den Genuß eines Abendspazierganges. Bald wer­den nach den Kirschen die Aprikosen, die Johannisbeeren und die Stachelbeeren gepflückt werden können. In den Fel. dern kommen mit den Halmen auch die blauen Kornblumen und der rote Mohn hervor, Schafgarbe und Vogelwick« -ei­gen sich und über den Wiesen schwebt Ler betäubende Dust des Heues. Jetzt ist die Zeit, das Leben in der Natur dran- den zu genießen. Darum hinaus ins Freie, denn bald wird «ns die Sonnenwende darauf Hinweisen, daß die Natur ihren Höhepunkt bereits wieder überschritten hat.

Obstbanversammlung in Renhcngstett.

Der Bezirksobstbauverein hielt am Sonntag eine Ver­sammlung in dem freundlich gelegenen Waldenserort Neu- hengstett ab. Der Ort zeigt eine ganz charakteristische Bau- art, indem er ganz regelmäßig gebaut und die Wohnungen in gleichen Entfernungen voneinander stehen, wodurch die Freundlichkeit derselben stark erhöht wird. An jedem Haus befindet sich ein Hofraum und ein Obstgarten. Die Vor- liebe für den Obstbau müssen die Bewohner schon von ihre» eingewanderten Vorfahren geerbt haben, denn rings «m den Ort sind Baumgüter angelegt, die mit Lust und Lieb« ge- pflegt werden und in den meisten Jahren einen guten Er- trag abwerfen, so daß viel Obst »ach auswärts verkauft werben kann.

Zu der Versanmmlung im Gasthaus zum Lamm fanden sich denn auch eine schöne Anzahl von Obstzüchteru «tu, die großes Interesse an den Fragen des Obstbaus nahmen. Der Vorstand des Vereins, Oberpräzeptor Vaeuchle, wies tu seiner Eröffnungsansprache auf die hohe Bedeutung des

Obstbaus bei der gegenwärtigen Wirtschaftslage der Land­wirtschaft hin und zeigte, wie der Landwirt durch den Obst- bau seine Lage verbessern und sein Einkommen erhöhen könne. Oberamtsbaumwart Widmann, der aus eigener Erfahrung schon über 30 Jahre den Obstbau im Bezirk und besonders die Bodenverhältnisse und die klimatische Lage der einzelnen Gemeinden sehr gut kennt, verbreitete sich in sehr interessanten Ausführungen über die wichtigsten Fra- gen des Obstbaus und gab nähere Anleitungen über Sorten­wahl, Baumpflege, Umpfropfen, Erzeugung von Qualitäts- obst, Schädlingsbekämpfung und Vogelschutz. Der Vor­sitzende sprach sodann noch über Marktware, Anpflanzung von Wandspalieren und Blumenschmuck an den Häusern. Er teilte dabei mit. daß anfangs Oktober in Calw eine große Obstausstellung für Gemeinden und für Mitglieder des Ver­eins mit Preiswertung der besten Erzeugnisse stattfinden werde. Bei der sich anschließenden Aussprache sprach Schult- heiß Charrier den beiden Rednern de» Dank für ihre Ausführungen aus und hob die große Bedeutung des Obst­baus für Neuhengstett hervor, da der Boden für den Obst­bau sehr geeignet sei und die Einwohner aus dem Verkauf von Obst sich eine gute Einnahme sichern können. Mit der Aufforderung des Vorstands, Obstbäume auch zur Erinne­rung an Familienangelegenheiten z« pflanzen und den Obst­bau in jeder Weise zu fördern, wurde die anreguugsreich verlaufene Versammlung geschlossen.

Hygiene-Ausstellung in Calw.

Ende dieser Woche wird «ine Hygiene-AusstellungDer gesunde und kranke Mensch", Original« des Deutschen Hy­giene-Museums Dresden, in der städtische« Turnhalle er- öffnet. Diese hochinteressante Ausstellung enthält in 8 Grup­pen 138 zerlegbare Modelle, Reliefwerke und Bildtafeln in Lebensgröße sowie vielfachen Vergrößerungen. Man lernt in ihr den anatomischen Aufbau beS menschlichen Körpers kennen und die Tätigkeit sämtlicher Organe. Für den Sport­liebhaber bestimmt sind in erster Linie die Darstellungen: Beanspruchung des Körpers bei den verschiedenen Sport­arten. Die Frauenwelt kann in der GruppeErnährung" beherzigen, was über den Nährwert Ler einzelne« Nah­rungsmittel, den täglichen Nährstoffbedarf, ganz besonders aber über richtig« und falsch« Zubereitung der Speisen, ge­lehrt und gezeigt wird. Daran anschließend folgt hygienisch« Zahnpflege. Mit Recht nimmt di« Grupp«Alkoholismus" eine« breiten Raum ei». Licht, Lust, Leben! steht als Leit­spruch unsichtbar über der GruppeTuberkulose". Dann folgen noch Kinderkrankheiten: wie Masern, Scharlach, Diph-

th«rie, Skrofulöse, Rachitis usw. In einer Sondergruppe nur für Erwachsen« zugänglich bekommt der Besucher einen Einblick in das traurige Kapitel der Geschlechtskrank­heiten. (Siehe Inserat in der heutigen Ausgabe.)

Starkes Fernbeve«.

wp. Stuttgart-Hohenheim, 17 Juni. In der Nacht zum Montag verzeichneten di« Instrumente der Erdbebenwarte Hohenheim ein starkes Fernbeben, von dessen Herd aus «ine Wellenbewegung ausging, die mehrmals um den Erd­körper herum sich fortpflanzte und von den Instrumenten über 3 Stunden lang ausgezeichnet wurde. Die berechnete Herdentfernung beträgt 1213 000 Kilometer. Soweit es sich nach der Aufzeichnung einer einzigen Station beurtei­len läßt, befindet sich der Herd in der Gegend der Sunda- Jnseln oder dem südlichen Teil von Südamerika.

Wetter für Mittwoch und Donnerstag.

Ueber dem Kontinent biegt ein Hochdruck. Di« Depres­sion im Norden hat sich abgeschwächt. Für Mittwoch und Donnerstag ist vielfach heiteres, aber zu Gowitterbildun- gen geneigtes Wetter zu erwarten.

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Bad Teinach, 17. Juni. DieHirsauer Klvsterspiele" gaben letzte Woche im großen Saale des Kaufmännischen Ferienheimes ihr« zweite Vorstellung. Statt des angesag­ten LustspielesDie spanische Fliege" wurde360 Frauen" von Hans und Johanna von Wentzel gegeben. Das lustig« die Frauenrechtssrage ironisierend« Stück wurde von alle« Mitwirkenden flott gespielt. Der Besuch der Vorstellung war gut: «r dürste sich aber mit Rücksicht aus di« Rentabi­lität des Unternehmens wie auch auf die Akkustik des gro­ßen Saales, die manches Wort unliebsam verschlang, immer noch steigern.

wp. Herrenberg, 17. Juni. Die freiw. Sanitätskolonne hat gestern ihre Aufnahmeprüfung für den Anschluß an den Landesverband der württ. freiw. Sanitätskolonnen vom Rote« Kreuz mit gutem Erfolg bestanden Die Prüfung wurde abgenommen vom Verbandsvorsitzenden Generalleut­nant v. Ströbel und vom ärztlichen Sachverständigen Gene­raloberarzt Dr. Schloßberger.

SCB. Tübingen, 17 Juni. Bet der Weggabelung Tü­bingen-Gomaringen und Tuttlingen-Tübingen fuhren ge­stern abend gegen 6 Uhr zwei Motorradfahrer mit Beisitzern schwer ineinander, so daß beide stürzten und neben anderen Verletzungen schwere Schädelbrüche erlitten, an deren Fol­gen der eine der beiden Fahrer heut« früh in der Klinik starb: -er andere schwebt noch in Lebensgefahr. Die beiden Beifahrer wurden ungefährlich verletzt. Während der ein« in der Klinik blieb, konnte der ander« nach Hause gebracht werden.

SCB Böblingen, 17. Juni. Bei der Fahrt aus der Bahn- station Böblingen fiel am Sonntag abend der als nüchter­ner Mensch bekannt« Sohn Karl des Zugmeisters Krauß aus dem fahrenden Eilzug. Er weilte über Sonntag bei seinen Eltern und wollte zu seiner Arbeitsstelle nach Tü­bingen fahren. Me Verletzungen sin- nicht lebensgefährlich.

SCB Stuttgart, 17. Jnui. Am Sonntag morgen wurde aus dem oberen Anlagense« die Leiche einer 3033 Jahre alten Frau geländet, dt« allem Anschein nach sich selbst das Leben genommen hat und schon einige Tage im Wasser ge­legen haben muß. Durch den Springbrunnen war das Was. ser in Bewegung gekommen und hatte die Leiche an dt« Oberfläche geschwemmt.

SCB. Stuttgart, 17. Juni Am Sonntag abend setzte bei den von der Gegend des Weißenhofs kommenden Straßen­bahnwagen ein wahrer Sturm der zahlreichen Sonntags, spaziergänger auf die im Nu überfüllten Wagen ein. In dem dichten Gedränge entstand, wie dieWürtt. Ztg." be- richtet, unter den Fahrgästen ein Streit, in dessen Verlauf ein Mann aus dem sich in Bewegung setzenden Wagen stürzte und Labet erheblich verletzt wurde. Die Polizei ver­haftete einen der an dem Streit Beteiligten.

SCB. Rot OA. Laupheim, 17. Juni. Wie gefährlich eS ist, auf Kirschen Wasser zu trinken, zeigte sich hier an einem bedauerlichen Todesfall. Der 8 Jahre alte Sohn Benedikt des Heisler, hier, trank, nachdem er Kirschen gegessen hatte, Wasser. Obwohl es sich um gekochte Kirschen handelte, trat doch Darmvergistung ein, der das Kind nun im Kranken­haus in Laupheim erlegen ist.

Turnen

Unterer Schwarzwald-Nagold-Tnrngau.

Allenthalben sind di« Gauvereine eifrig an der Arbeit, um die vielseitigen Uebungsarten für das Gauturnen in Haiterbach wie auch für das Landesturnsest in Hetlbronn einzuüben und vor der Oeffentlichkeit Zeugnis abzulegen über den turnerische» Wert der Leibesübungen. So haben kürzlich noch bezirksweise Turnwartversammlungen für das Männer, und Frauenturnen stattgeftrnden mit dem Zweck, eine einheitliche Einübung der vorgeschrtebenen Hebungen zu erzielen. Das Gauturnen ist gleichzeitig als ein« Vorschule für daS Landesturnfest gedacht, bei welchem z. T. dieselben Hebungen Verwendung finden. Ans dem reichhaltigen Wettkampfplan für daS Gauturnen ist zu er­wähnen ein Zwölfkampf für Männer in Ober- und Unter­stufe, volkstümlicher Sechskampf (Oberstufe), volkstümlicher Vierkampf (Unterstufe), Einzelkämpfe für Männer in Stabhochsprung, 100 m-Hindernisla«f, sowie 4 mal 100 m- Pendelftaffel. Für die AlterSwettkämpf« ist ein Siebenkampf und et« volkstümlicher Vierkampf vorgesehen. Me Jugend (Jahrgang 191113) bestreitet «inen Zehnkampf und volks­tümlichen Vierkampf. Dt« Wettkämpfe der Turnerinnen gliedern sich in einen Siebenkampf (18jähr. und ältere), Siebenkampf (17jähr. und jüngere), volkstüml. Fünfkampf, sowie in einen Dretkampf in Frei« und Handgeräteübun- ge». Die Teilnehmerzahl an den Wettkämpfen beträgt nahe­zu 300. Als einen Höhepunkt des Gauturnens können wohl die allgemeinen Freiübungen, di« wegen ihrer rhythmischen Art in Massen geturnt eine große Wirkung ausüben, ange- sehen werden. Auch die Tänze der Turnerinnen dürften das Interesse der Festbesucher in vollem Maße t« Anspruch nehme» SG