Aus allen Tagen.

Durch Güte sind wir in den Besitz einer Sammlung von Urwüchsigen Versen gelangt, die in der Mitte des vorigen Jahrhunderts auf Grund von tatsächlichen Ereignissen oder als Niederschlag der damaligen Zeit von den als gewandten Lonntagspoeten bekannten Brüdern Julia» und Johann Georg Feldweg verfertigt wurden. Teilweise spiegeln sie noch die Idylle derguten alten" Zeit wieder, teilweise haben sie aber auch einen ergötzlichen Anklang an unsere Tage, wie I B. die Geschichte mit der Dörranstalt, die uns doch zeigt, daß unsere heutigen Stadtväter eine ganz andere Auffassung von ihren Pflichten besitzen, als das damals der Fall war. Wir lassen hier einige Kostproben folgen:

I« Schvarzwatd.

> Us ein Wald ischt's «et wie in der Stadt,

Kommt a Tourist und wünscht Salat Und ist »et Tröpfle Orl im Haus Do macht sich d' Wirte «et viel dran»,

Dut ist schnell bsonua und net sank.

Ee nrmmt an Löffel Schmalz in» Maul.

Und wenn no de» verloffa ischt,

Echtoht der Salat bald uf em Tisch. -

Gedankensplitter.

Einen leeren Hosensack.

. Weiße Weste, schwarzer Ara», Kaffenschränke und kein Geld Trifft man häufig auf der Welt.

Hast di« Katze du gestreichelt St« gehätschelt und venveichelt So stiehlt schließlich sie zum Donk,

Die dir Wurst im Küchenschrank.

D' Warmflasch.

Der Tkrckabcck Hot 7 Kender,

Und schlechte Beiter, daß im Wenter.

Ts oft a G'hrul geil ond a G'schrei,

Wie käst »' in deane Neschter sei.

Doch d' Muater Hilst in dem Not,

Wenn aus em Ofa kommt es Brod,

No schon sui. d' Kundschaft sieht'» jo net Ln hoiß« Laib in jedes Leit.

Aas die Schlietznng der städtischen Törranstalt Oktober 1848.

Manch« Trau und manche» hübsche Mädchen,

Hatte Heuer mit einem Zwetschgenbretichen,

Mit der süßen lieblich blauen Frucht.

Zuflucht tu der DÜrranstalt gesucht.

Den» di« ihnen sonst geneiaten Bücke«,

Ließen diesmal manche treulos stecke»,

» Und das Dörren hüll« bald e n Lude,

Wenn die städtisch« Anstalt nicht bestände.

Doch wie schlug die Kunde sie darnieder Als sie kam man schließ di« Dörre wieder,

Und doch hat man kaum «st angesangen.

Was ist denn da der Grund? Wie ist» gegangen? Friedlich sind wir doch bisher gekommen,

Niemand Hot von Anarchie vernommen Darum wollen wir sogleich setz, missen.

Was bedeut«t diese» schnelle Schließen?

Wie man sagt, so will der Stadtrat sparen,

Und sich vor Holzverschwendung klug verwahren. Drum Weib« dürfet 3hr nicht maulen,

Wen» Euch Eure Zwetschgen auch verfaulen.

Doch der Trauen Mut hat durchgedrungen,

Hat ja viel schon in der Welt bezwunqeir.

Wer w«>ß. wenn fl« im Parlamente säßen,

Obs nicht mit Deutschland längst schon best r stände.

ür die Schristl. verantwort! Otto Eeltmann, Calw, ruck u. Verlag der A. Oelschläger'kchen Bn'k'druckerei Calw.

S ödet tzss Calmr NOlslt ins FE

NWtt GMankaufslas Donmstag . oa» 25 Uhr.

Calw, den 14. November 1916.

Todes - Anzeige.

Teilnehmenden Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir die schmerzliche Mitteilung, daß unser tnniqftgeliebter Gatte, Vater, Sohn und >Mw Bruder

tzIkck Mols Schmerle,

^ Landwehrmann

tm Jnf.-Negt. 126, 5. Komp.,

infolge seiner schweren, auf dem Felde der Ehre erlittenen Verletzung heute gestorben ist.

In tiefer Trauer:

Familie Scheuerte.

spart, spart I?vt<! z

dian verwende 6aber

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Okvnklttzoli« «U» LLaas«.

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Nagold, den 14. November 1916.

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