Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung der K. Zentralstelle für die Landwirt­schaft, betreffend Vermittlung von Benzol als Betriebs­stoff für landwirtschaftliche Motore.

Die Landwirtschaftliche Betriebsstelle für Kriegs­wirtschaft, E. m. b. H. in Berlin, Leipzigerplatz 7, hat von der Deutschen Benzolvereinigung in Bochum eine Menge Benzol, enthaltend 10 vom Hundert Lösungs­benzol 2 angekauft, um den Mangel an Betriebsstoff für landwirtschaftliche Motore nach Möglichkeit zu be­heben. Sie hat dieses Benzol an die Hauptlagerstellen der Deutschen Benzolvereinigung unter der Bedingung weitergegeben, datz dieses Benzol gegen einen Preis von 62 Mark für je 100 Kilogramm und die üblichen Leihgebühren für eigene Fässer an landwirtschaftliche Verbrauche,' gegen Vorlegung einer amtlichen Be­scheinigung über die Notwendigkeit der Verwendung als Betriebsstoff für landwirtschaftliche Motore (nicht Kraftwagen) bei sparsamstem Verbrauch abge­geben wird.

Behufs Herbeiführung einer dem Bedürfnis Rechnung tragenden Verteilung des Benzols werden

feldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bauern: Zwischen Ancre und Somme zeitweiliger Artilleriekampf. Unser Feuer zerstreute feindliche Infanterie im Borgelände unserer Stellungen südlich von Warlancourt und wirkte ge­gen Ansammlungen in den englischen Gräben westlich von Eaucourt-L Abbaye. In Sailly-Saillisel hielten wir den Ostr^nd. Beiderseits des Dorfes griffen die Franzosen nach­mittags mit starken'Sräften an; sie wurden abgewiesen .

Front des deutschen Kronprinzen: Ein nörd­lich der Doller (Oberelsatz) nach Artillerievorbereitung er­folgter Borstoh scheiterte vollkommen.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Ge- neralseldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Zwischen Meer und Karpathen keine besonderen Ereignisse.

Front des Generalobersten Erzherzog Karl: Im Eyergyogebirge haben deutsche und österreichische Bataillone den Bitca-Arsurilor genommen. Dort und auf den Höhen östlich von Belbor und aus dem Ostufer der Putna ver­suchten die Russen in mehrmaligen Angriffen vergeblich, uns den errungenen Geländegewinn streitig zu machen. Auch auf den Bergen beiderseits des Oitopasses wurden feindliche Vorstöße zurückgewiescn. Nordwestlich von Campolnng ist Candesti von unsern Truppen genommen worden. Südöstlich des Rotenturmpasses und der Szurdukstrahe sowie nördlich von Orsowa hatten rumänische Kräfte bei starken Gegenan­griffen keinerlei Erfolg. Sie blitzten wieder neben blutigen Verlusten über 109V Gefangene ein.

Balkankriegsschauplatz. Front des Eeneral- feldmarschalls von Mackensen: Längs der Dona» gegen den linken Flügel unserer Stellung in der nördlichen Dobrudscha vorzielendc feindliche Abteilungen wurden vertrieben. Cer- navoda ist vom linken Donavuser her erfolglos beschossen worden.

Mazedonische Front: In der Ebene von Ms- nastir starkes Artilleriefeuer. Gegen verlustreiche Angriffe des Feindes bei Lazec und Kenali und nordöstlich von Brod an der Cerna find die deutsch-bulgarischen Stellungen restlos behauptet worden.

Der erste Eeneralquartiermeister: Ludendorss. .

Die feindliche Ehrung für Bölcke.

(WTV.) Berlin. 13. Nov. An der Sommesront wurde am 11. November von einem feindlichen Flug­zeug hinter unseren Linen ein Kranz abgeworfen, dem eine Anschrift und ein Begleitschreiben beigefügt wa­ren. In der Uebersetzung lautet die elftere: Zur Erin­nerung an Hauptmann Bölcke, unserem tapferen und ritterlichen Gegner, vom Kgl. englischen Fliegerkorps. Das Begleitschreiben hat folgenden Wortlaut: An die vor dieser Front tätigen Offiziere des deutschen Flieger­korps: Wir hoffen, daß Sie diesen Kranz finden, be­dauern jedoch, daß er so spät kam. Das Wetter hat uns daran gehindert, ihn früher zu schicken. Wir trauern mit seinen Angehörigen und Freunden. Wir alle erkennen seine Tapferkeit an. Grützen Sie bitte den Hauptmann Evane und Leutnant Long von dem Moräne Squadron. Gez. I. Seaman Green, Lt.

Der deutsche Kreuzerkrieg überall.

(WTB.) Berlin, 13. Nov. Amtlich wird mitgeteilt: In der Nacht vom 10. auf den 11. November stietzen deutsche Torpedobootsstreitkräfte auf einer Erkundungs­fahrt in den Finnischen Meerbusen bis Baltisch-Port vor und beschossen die Hafenanlagen dieses russischen Stützpunktes wirksam auf geringe Entfernung.

Vor der Themse wurde am 12. ds. Mts. der hol­ländische DampferBatavier 6" mit größeren Bestän­den Bannware an Bord von unseren flandrischen See­streitkräften angehalten und in den Hafen eingebracht.

(WTB.) London, 13. Nov. Wie Lloyds melden, sind die norwegischen DampferDaphne" (1388 Brutto­registertonnen)Seirstad" (995 Vruttoregistertonnen) undValto" (3538 Vruttoregistertonnen) versenkt worden.

(WTB.) Berlin, 13. Nov. Im Mittelmeer wurden nach­stehende italienische Schisse versenkt: DampferTorero" (767

«Landwirte und 'landwirtschaftliche Vereinigungen ! (Molkereigenossenschaften usw.), welche als Betriebs­stoff für Motore (ausgenommen Kraftwagen) Benzol brauchen und solches auf andere Weise nicht beschaffen können, aufgefordert, ihren Bedarf binnen einer Woche beim Schultheitzenamt unter Angabe der Grütze des Betriebs anzumelden.

Von den Schultheitzenümtern sind die Anmeldungen in einer Liste zusammenzustellen, welche binnen 12 Tagen bei der Kaufstellc des Verbandes landwirtschaft­licher Genossenschaften in Stuttgart, Urbanstrahe 12, einzureichen ist, worauf die Verteilung des Benzols unter Berücksichtigung des angemeldeten Bedarfs und der zur Verfügung stehenden Menge vorgenommen und die Bescheinigung ausgestellt werden wird. Verspätet einlaufende Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden.

Stuttgart, den 30. Oktober 1916.

K. Zentralstelle für die Landwirtschaft: I. V.: Bai er.

Zahl der Schlachtungen.

in der Zeit vom 16. Oktober bis 15. November 1916.

Den Schultheitzenümtern gehen mit heutiger Post

Vruttoregistertonnen), DampferFernado" (1346 Brutto­registertonnen). ferner die SegelschiffeMarinaga" (154 Tonnen),Eildar" (100 Tonnen),Fratelli" (190 Tonnen), Antonia" (611 Tonnen) undSan Giorgio" (258 Tonnen).

(WTB.) Malmö, 13. Nov. Das Bureau Ritzau meldet: Nach hier eingetroffenen Nachrichten ist der schwedische Dam­pferRhea", der am Sonnabend mit Stückgut von Malmö nach Stockholm abgegangen war, aufgebracht und nach einem deutschen Hafen übergeführt worden.

Zum Untergang des russischen Linienschiffes Jmperatrica Maria".

(WTB.) Kopenhagen, 14. Nov. Die hier eingetrof­fenen russischen Zeitungen enthalten folgende Meldung des russischen Admiralstabs: Am 20. Oktober, 7 Uhr früh, brach auf dem LinienschiffZmperatrica Maria" ein Brand aus. der eine Explosion verursachte. Der Brand brach in den Oelbehältern aus und ergriff trotz aufopfernder Arbeit der Offiziere und Mannschaften die Munitionskammern. Das Schiff sank. 4 Offiziere und 145 Mann sind ertrunken. Außerdem starben 34 Mann an den erlittenen Brandwunden.- Das Schiff liegt in untiefem Wasser auf der Reede von Sewastopol.' Man hofft, es heben zu können.

Der Luftkrieg.

(WTB.) Berlin. 13. Nov. Amtlich wird mitgeteilt: Feindliche Flugzeuge griffen ani 10. November zwischen 9.30 und 10.30 Uhr abends Ortschaften und Fabrikan­lagen im Saargebiet an. Da die Bomben zum Teil auf freies Feld fielen, zum Teil überhaupt nicht ex­plodierten, wurde nur geringer Sachschaden angerichtet, militärischer Sachschaden überhaupt nicht. Dagegen wurden verschiedene Wohnhäuser getroffen und dabei in Burbach ein Einwohner getötet, einer schwer, zwei leicht verletzt, in Dillingen zwei leicht verletzt. In Saargemünd wurde durch einen verirrten Flieger ein Haus zerstört und dabei zwei Einwohner getötet und sechs leicht verletzt. Ein Angriff auf lothringische Ort­schaften und Fabrikanlagen, der am selben Tag kurz vor Mitternacht erfolgte, blieb gänzlich erfolglos. Noch in derselben Nacht warfen unsere Flugzeuggeschwader über 1666 Kilogramm Bomben auf Luneoille, Nancy und den Flugplatz MalzSville ab. An der Somme be­legten unsere Bombengeschwader in derselben Nacht die Bahnhöfe, Munitionslager, Truppenunterkünfte und Flugplätze des Feindes mit nahezu 6066 Kilogramm Bomben. Noch lange war der Erfolg durch gewaltige Brände weithin sichtbar.

Don den Neutralen.

Deutschland und Norwegen.

Berlin, 13. Nov. Dem Vernehmen nach läßt der Wortlaut der nunmehr überreichten norwegischen Ant­wortnote in Verbindung nur der vom norwegischen Gesandten gegebenen Erklärung für weitere Verhand­lungen Raum.

(WTB.) Christiania, 13. Nov. Man erwartet hier in offiziellen und Interessentenkreisen mit Spannung die deutsche Eegenantmort auf die letzte norwegische Note. In der Presse bewahrt man ziemliches Still­schweigen darüber. Die wenigen Blätter, die die vom Berliner Lokalanzeiger" und vomBerliner Tage­blatt gebrachte Nachricht, datz für den Fall der Unnach­giebigkeit Norwegens der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern in den Be­reich der Möglichkeit rücken, veröffentlichen, lasten in kurzen Kommentaren dazu noch deutlich fühlen, datz eine derartige Lösung der deutsch-norwegischen Span­nung für Norwegen höchst unerwünscht wäre.

Die übliche Beschlagnahme der neutralen Post.

(WTB.) Newyork, 8. Nov. (Funkspruch vom Ver­treter von WTB. Verspätet eingetroffen.) Asso­ciated Preh meldet aus Manila: Der niederländische DampferKarimön". der hier von Java kommend an­

die Vordrucke für die Berichte der in der Zeit vom 16. Oktober bis 15. November ds. Js. stattgehabten Schlachtungen zu. von denen einer für den Gebrauch der Gemeinde und der zweite als Bericht an das Oberamt zu verwenden ist.

Im übrigen wird auf den oberamtlichen Erlaß vom 1. Juli 1916, betreffend Zahl der Schlachtungen im Monat Juni, Calwer Tagblatt Nr. 152, und den jenigen vom 17. Oktober 1916, erster Absatz, betreffen' Berichte über die jeweils stattgehabten Schlachtungen Calwer Tagblatt Nr. 245, verwiesen.

Der Vorlagetermin, 20. November 1916, ist pünkt lich einzuhalten.

Calw, 11. Nov. 1916. K. Oberamt: Binde,

Vertragliche Schweinemast.

Mit Bezug auf den oberamtl. Erlah in obigem Betres vom 28. September 1916 Nr. 1767 werden die Schultheißen ämter angewiesen, sofern noch Mastverträge abgeschlossen werden wollen, die Interestenten alsbald hiezu zu veran lasten.

Calw, den 11. Nov. 1916.

K. Oberamt: Binder.

langte, berichtete, datz er von einem englischen Kreuzer bei Borneo angehalten worden sei, der ihm 13 Postsäcke abnahm. 3 Säcke enthielten an Personen in Manila gerichtete Post.

Griechenland.

(WTB.) Bern. 14. Nov. Nach einem-Telegramm desPetit Parisien" aus Athen haben die griechischen Offiziere am 11. November den französischen Offizieren alle Munitionsvorräte der griechischen Flotte über­geben, die sich in den Zeughäusern und den Munitions­depots der Inseln Leres und Kyra befanden. Die grie­chische Wache wurde durch eine französische abgelöst und die Uebergabe protokollarisch ausgenommen.

(WTB.) Athen, 13. Nov. (Neuter.) Die griechisch« Regierung sandte einen Sonderzug, um den französi­schen Kriegsminister General Rogues, der in Saloniki Besichtigungen abgehalten hat, nach Athen abzuholen. 5 Offiziere aus dem Kriegsministerium sind nach Saloniki abgereist, um sich der venizelistischen Be­wegung anzuschliehen.

Deutschland und Griechenland.

Basel, 13. Nov. Laut schweizerischen Blättern mel­detEiornale d'Jtalia" aus Athen, der deutsche Ge­sandte habe der griechischen Regierung gegenüber die Erklärung abgegeben, datz Deutschland es als eine Neu- tralitätsoerletzung betrachten würde, wenn Griechen­land sein Kriegsmaterial den Alliierten ausliefcrn würde.

Mexiko und die englische U-Bootnote.

(WTB.) Newyork, 6. Nov. (Funkspruch vom Ver treter des WTB. Verspätet eingetroffen.) Eine De pesche aus Mexiko meldet, datz der Minister des Aus­wärtigen, Aquilar, die englische Note beantwortet hat Die Note verlangte, Mexiko solle seine Neutralität be­züglich der deutschen Unterseeboote, die, wie man glaube, in mexikanischen Territorialgewästern operier­ten, streng innehalten. Die britische Note, die durch Lansing gesandt worden war und davor warnte, de> teutonischen Unterseebooten Hilfe oder Unterstützung zu leihen, rief sehr viel Unmut hervor, was in der Ant wort Aquilas zum Ausdruck kam. Zunächst wies Aquil« darauf hin, datz er nicht einsehen könne, warum die bri tische Note durch das Staatsdepartement der Vereinig ten Staaten, anstatt direkt an das mexikanische Aus wärtige Amt gesandt worden sei. Aquila erklärte, mexikanische Neutralität werde aufrecht erhalten wer den, aber er wies darauf hin, datz Mexiko für dic Taten der deutschen Unterseeboote vor der mexikanischer Küste nicht mehr verantwortlich zu machen sei als di Vereinigten Staaten für die kürzlich erfolgte Tätigkei desU 53" vor Nantucket, nach der der Unterseekämpfc einen amerikanischen Hafen angelaufen habe. Die An< wort meint mit kaum verhülltem Sarkasmus, der best Weg, fortgesetzt freundliche Beziehungen zwischen de' beiden Regierungen zu sichern, bestehe darin, datz di britische Flotte verhindere, datz die deutschen Unterst boote ihre Stützpunkte verließen und so jeder Mögl'' keit für Unstimmigkeiten vorbeugten.

Don unfern Feinden.

Englische Vorbereitungen für den Kolonialkrieg.

Privatnachrichten derFrankfurter Zeitung" aus Westafrika ergeben, daß England den Raubzug gegen Deutsü Südwestafrika von langer Hand schon während des Frieder, vorbereitet hat. So wurden u. a. in dem Gefecht, bei San: fontain am 26. September 1914 englische Spezialkarten von Deutsch-Südwejtasrika erbeutet, die genaue Angaben übe: Wege-, Master- und Weideverhältnisse enthielten. Besonder war bei den einzelnen Wasserstellen angegeben, wie stark Pa trouillen sein könnten, die sie benutzen wollten, für wie viel Tiere und für wie lange die Wasserstellen in den einzelner. Jahreszeiten ausreichten u. a. m. In diesen Karten waren auch Eisenbahnlinien genau eingezeichnet mit englischen Magen, so bei der genauen Angabe der Spannweite der ein-