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Nr. 139
Montag, den 17. Juni 1929
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102. Jahrgang
Tages-Spiegel
Vom Dawesplan zum Poungplan
Die Ueberleilungsmaßnahmen
Diplomatenkonferenz Mitte August in Baden-Baden
TU. Paris, 17. Juni. Zur Ueberleitung vom Dawesplan zum Boungplan wird laut Anhang 6 -es Boungberich- tes ein Ausschuß gebildet werden. Man rechnet mit seinem Zusammentritt frühestens in der zweiten Junihälfte. Der Organisationsausschuß für die international« Bank dürfte etwa gegen den 28. Juli zusammentreten. Die Wahl des Bankfitzes unterliegt der Entscheidung der Regierungen. Frankreich und Belgien würden Brüssel vorziehen, die Deutschen fordern Amsterdam, die Engländer London, während die Amerikaner sich für Basel aussprechen. Die technische Konferenz wird etwa 14 Tage dauern. Nach Aufstellung eines vollständigen Entwurfes könnte dann die Diplomaten- konferenz beginnen.
Die Regierungsführer werden sich, wie u. a. auch der halbamtliche „Excelsior" annimmt, wahrscheinlich in Ba- den-Baden nach dem 16. August zur Billigung und endgültigen Annahme des Noungplanes versammeln und sein Inkrafttreten, ferner den Banksitz und verschiedene andere Fragen, di« die Befugnisse der technischen Ausschüsse über, schreiten, festsetzen. Wenn im Laufe der zweiten Augusthälfte die Einigung erfolgt, wird die Bank für internatio- »ale Zahlungen am 1. September ihr« Arbeiten aufnehmen können. Die in Gens zur Völkerbundstagung anwesende» Außenminister werden dann die -er Rheinlandräu» m « ng geltenden Fragen zu lösen haben.
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Deutschnationale Entschließungen gegen de« Tributplan.
Der Deutschnationale Parteivorstand beschäftigte sich «Ml Samstag mit dem Pariser Tributplan. Die erste, im Einvernehmen mit der gesamten Netchstagsfraktton gefaßte
Entschließung besagt u. a., daß Einleitung und Ausgang der Tribut-Tagung durch die verderbliche Einflußnahme einiger Kreise, insbesondere der Regierung auf die deutschen Sachverständigen sowie die Absicht des Kabinetts, unter das unerträgliche Verhandlungsergevnis eine uneinlösbare deutsche Unterschrift zu setzen, einen Vorgang darstelle, der zu den verhängnisvollsten der deutschen Geschichte gehöre. Alle Mittel müßten versucht werden, die geeignet sein könnten, das Inkrafttreten des neuen Vertrages zu verhindern. Die Deulschuationale Vvlkspartei werde auf Grund des Artikels 72 der Verfassung im Reichstage Len Antrag stellen, die Verkündung des beabsichtigten Genchmigungsgesetzes auf 2 Monate auszusetzen. Damit eröffne sich die Möglichkeit, den Weg für ein Volksbegehren freizumachen.
In der zweiten Entschließung wird festgestellt, daß die deutschen Zusagen in Paris unerfüllbar seien. Die deutsche Wirtschaftsbilanz sei seit 1924 passiv. Weiterführung der Schuldenpolitik bedeute Gefährdung der Währung und völlige Preisgabe der wirtschaftlichen und politischen Zukunft. Die Lockerung -er fremden Kontrolle erhöhe die Schwere der deutschen Verantwortung. Die Tributpfltcht sei um mehr als «in Menschenalter verlängert, die Tribut« müßten künftig in fremder Währung bezahlt werden. Auf die Anrechnung der bereits über 50 Milliarden betragenden deutschen effektiven Leistungen sei ausdrücklich verzichtet. Die Ilmwandung in ein« Kapital- schuld würde jede Hoffnung auf Ermäßigung der kapitalisierten Summe zerstören. Die wichtigste Grundlage des Dawesplanes, -aß Deutschland aus den Uoberschüssen seiner Wirtschaft zu zahlen habe, sei verlaßen. Die Gründe, nach denen Deutschland nach dem Versailler Vertrag und dem Dawesplan eine Revision seiner Tribute Hätte fordern können, seien preisgegeben.
Reichsanßenminister Strcsemann wird auf -er Rückreise von Madrid in Paris Aufenthalt nehmen? um mit Briand zu verhandeln. Wie es heißt, werden auch der englische Ministerpräsident und der belgische Ministerpräsident «ach Paris komme«.
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Man spricht neuerdings davon, daß die diplomatische Kon, fcreuz zur Annahme des Nonngplans Mitte Augnst in Baden-Va-cn stattsinden soll. -
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Der deutschnationale Partcivorstand hat eine Offensive ge, gen de« Uoung-Pla« beschlossen mit -cm Ziel, ein Volks, begehre» hcrbeiznsühre«.
Die letzte Ratssitzung in Madrid benützte Streseman», um gegen die starke antideutsche Propaganda Polens Stellung z« nehmen.
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Im Reichstag hielt Wehrminister Gröner eine Rede über ds Wehrproblem.
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Zwischen Notfrontkämpfer« und Polizei kam es in Billstedt bei Hamburg zu einem Handgemenge, in -esse« Verlauf mehrere Beamte verletzt wurden.
Unter großer Anteilnahme fand am Samstag und Sonntag in Stuttgart die 8. Jahrcstagung des NeichsverbandS der Rheinländer statt, deren Höhepunkt eine RäumungSkund- gebnng bildete. '
Mäßigkeit von Panzerschiffen geteilter Meinung sein kann. Mit allem Nachdruck muß ich aber betonen, daß dieErhal - tung der Marine im Nahmen des Versailler Vertrages unbedingt notwendig ist, weil sie einen erheblichen Kräste- zuwachs für die Landesverteidigung bedeutet. Ter Minister teilte dann kurz die Richtlinien für das Bauprogramm der Marin« mit.
Alle in Frage kommenden Parteien, so erklärte der Minister weiter, sind sich einig, daß die Wehrmacht rein staatlich eingestellt und ein unbedingt zuverlässiges überparteiliches Instrument in der Hand der verfassungsmäßigen Geioalten sein muß. Nun versteht jede Partei darunter etwas anderes. Gerade deshalb ist es unsere vornehmste Pflicht, die Stellung der Wehrmacht über den Parteien und im uneigennützigen Dienst für Volk und Vaterland zu erhalten.
Znm Schluß besprach der Minister die Kürzungen im Wchrctat, denen er nur unter der Bedingung zugestimmt habe, daß sie eine einmalige Maßnahme bleiben. Auf die Dauer könne die Reichswehr bei derartigen Kürzungen ihre Aufgaben selbst im bescheidensten Rahmen nicht mehr durch, führen. Einschränkende Maßnahmen wie der Ausfall sämtlicher Manöver seien nur einmal möglich. Das Wehrministerium habe den finanziellen Notwendigkeiten in diesem Jahr« weitgehend« Rechnung getragen? die Auf. rechterhaltung der Verteidigungsmöglichkeiten des Vaterlandes sei aber Luch eine Staatsnotwendigkeit.
Segelflieger Schulz tödlich abgestiirzt
TU. Stuhn», 17. Juni Der bekannte Weltrekordflicger im Segelflug, Ferdinand Schullz, stürzte mit seinem Begleiter Kaffer über Stuhm tödlich ab. Nach der Einweihung eines Fliegerdenkmals umkreiste Schulz mit sei- nem Segelflugzeug „Marienburg" das Denkmal in beträchtlicher Höhe. Plötzlich lösten sich die Tragflächen des Flug- zeuges und der Flugzeugrnmpf stürzte vor mehreren Tau- send Zuschauern in die Tiefe. Die «ine der Tragflächen stürzte inS Wasser, die andere in eine Straße der Stadt her- unter. Die Insassen des Flugzeuges waren sofort tot und schrecklich verstümmelt.
Schulz förderte bekanntlich besonders den Segelflng. Am 19. Oktober 1927 errang er den Weltrekord tm Segelflng, den bis dahin die Franzosen tnnehatten, und stellte Rekorde sowohl im Dauerflug, wie im Strecken- und Höhenflug auf. Der von ihm ansgestellte Höhenrekord betrug 850 Meter.
Die französischen Ozeanflieger am Ziel
TU. Berlin, 17. Juni. Wie Berliner Blätter aus Paris melden, find die Ozeanflieger Assolant und Lefevre und Lotti am Sonntag abend 8.44 Uhr mit ihrem „Gelben Vogel" nach zweimaliger Zwischenlandung wohlbehalten in Le Vour- get, dem Pariser Flughafen, eingetroffen.
Bor einem polnischen Ozeanflng von Nom ans?
TU. Mailand, 17. Juni. In den nächsten Tagen starten zwei polnische Flieger zum Ozeanflug von Rom nach New Bork. Sie werden sich eines italienischen Caponi-Apparates bedienen. Der zurzeit in Spanien weilende Primas von Polen, Kardinal Hlond, hat sich zum Flughafen von Daliedo bei Mailand begeben, um das Flugzeug zu segnen.
Abschluß der Madrider Ratstagung
Die Enteignung deutschen Besitzes in Polen
Wiederaufnahme direkter Verhandlungen zwischen
Deutschland «nd Pole« beschlossen. ^
TU. Madrid, 17. Juni. Die Samstag-Sitzung des Völkerbundsrates konnte erst verspätet beginnen, da vorher schwierige geheime Verhandlungen zwischen Dr. Strcsemann und dem polnischen Außenminister unter Hinzuziehung des Generalsekretärs des Völkerbundes und der Minderheitenreferenten stattsanden. Im Verlauf« dieser Verhandlungen tst folgende Einigung zustandegekommen, die vom Völker- bvndsrat einstimmig angenommen worden ist:
Punkt 1. Die deutsche und die polnische Negierung verpflichten sich, unverzüglich direkt« Verhandln», gen überdie Frag« der Liquidation des deut- scheu Eigentums in Polen aufzunehmen und zwar unter Führung des gegenwärtigen Präsidenten des Völker- bundsrates, Botschafter Adatschi, oder einer anderen von ihm bezeichneten neutralen Persönlichkeit. Voraussichtlich wird hierfür der gegenwärtige Präsident der deutsch-polnischen gemischten Schiedsgerichtskommissiou ausersehen werden.
Punkt 2. Der Vertreter hat nicht die Befugnisse eines Schiedsrichters. Die deutsche Regierung behält sich, wenn das auch nicht ausdrücklich erklärt wird, völlig« Fr «th«tt vor, jederzeit von sich aus den Internationalen Haager Gerichtshof anzurufen.
Punkt 8. Die polnische Regierung verpflichtet sich, in denjenigen Fällen, wo die Staatsangehörigkeit eines Enteig- »ete» einwandfrei als polnische Staatsangehörigkeit fest- gestellt wird, den Enteigneten wieder in sein bisheriges Eigentum zurückzuversetzen.
Im Zusammenhang mit Len Völkerbunösverhandlungen in Madrid wird von unterrichteter Seite über den Stand der Frage der Liquidation in Polen mitgeteilt, daß noch etwa 5000 Hektar liquidiert werden sollen. Dabei spielt die Frage der Staatsangehörigkeit eine schwierige Rolle.
Die Bölkerbundsratstagung tst am Samstag nachmittag mit einer Ansprache des Ratsprästdenten. des Botschafters Adatschi» abgeschlossen worden, in der der Präsident im Namen des Rates der spanischen Regierung den Dank für ihre Gastfreundschaft aussprach.
In der öffentlichen Ratssitzung nahm Dr. Gtrese- maun noch einmal das Wort. Er- wandte sich gegen^ die fortgesetzte polnische Propaganda in Madrid, nn» insbesondere gegen die Anspielung Zaleskis auf die noch offenen Vorfälle, die er mit scharfe« Worten ablehnte.
Streseman» in Audienz beim König von Spanien.
Der Reichsanßenminister und Frau Strcsemann sind in Begleitung des deutschen Botschafters in Madrid Samstag vormittag von dem König in Privatandienz empfangen worden.
Die deutsche Abordnung reiste am Samstag Abend von Madrid ab. Dr. Strcsemann wird voraussichtlich mit Pressechef Aechltn einige Stunden tn Barcelona die Weltausstellung besichtigen. Staatssekretär v. Schubert wird die Jbero- Amerikanisch« Ausstellung in Sevilla besuchen.
Zusammentreffen Dr. Streseman« mit Briand,
Mac Donald «nd Jafper in Paris?
TU Paris, 17. Juni. Das „Journal" glaubt zu wißen, daß anläßlich des Ansentzaltes Dr. Stresemanns tn Paris auch der englische Ministerpräsident Mac Donald und der belgische Ministerpräsident Jasper nach Parts kommen würden, um dort gemeinsam Mt Dr. Strcsemann und Briand Besprechungen über den Zusammentritt der internationalen Konferenz abzühaten.
Ei« spanisch-französischer Frenndschaftsvertrag.
TU. Paris, 17. Juni. Der französische Außenminister Briand hat seinen Aufenthalt in Madrid dazu benutzt, um mit -er spanischen Regierung über einen allgemeinen französisch-spanischen Frenndschaftsvertrag und Schiedsgerichts- vertrag zu verhandeln. Die Unterzeichnung des Vertrages wivd bereits in wenigen Tagen erfolgen.
Gröner über das Wehrproblem
TU. Berlin, 17. Juni. In der Samstag-Sitzung des Reichstages warf Reichswehrminister Gröner bei -er zweiten Beratung des Haushalts des Reichswehrministeriums die Frage auf, wie sich die Verfechter eines idealen Völkerbundes di« Losung des Wehrproblems gedacht haben. Von .einer Abrüstung ober auch nur von einer Rüstungsbeschränkung bei den Siegermächten könne keine Red« sein. Als Grund für die Aufrechterhaltung der Rüstungen werde von unseren Nachbar« immer die Sicherheit bezeichnet. Wer brauche aber di« Sicherheit? Wir mit unseren 10 Divi- fionen oder die Lärtder «m «ns herum mit ihren 76 Divisionen? Es wird die Frag« aufgeworfen, warum unter- halten wir überhaupt die kleine im Kampf gegen die großen Militärmächte doch nicht brauchbare Reichswehr? Diese klein« Armee verhindert wenigstens, daß freundliche Nachbarn in unseren Grenzgebieten nach Gefallen schalten und walten und daß kriegführende Nachbarn über unsere Neutralität ohne weiteres zur Tagesordmmg übergehen, lieber die Verwendungsmöglichkeit der Kavallerie ist daS letzt« Wort noch nicht gesprochen. Ich gebe zu, so fuhr der Minister fort, daß mau t» nuferer Lage über die Zweck-