Aus Stadl und Land.

Calw, den 14. Oktober 1916.

Das eiserne Kreuz.

Musketier Eugen Neutlinger von hier, im Jnfan- iterie-Negiment Nr. 180, erhielt zur silbernen Verdienst­medaille das eiserne Kreuz 2. Klasse.

KriegS-Verluste des Okeramts Calw.

Aus den wllrtlembergischen Verlustlisten Nr. 477 und 478.

Ersatz-Infanterie-Regiment Nr. 82.

Walz. Wilhelm, Aichelberg, verl.

Reserve-Infauterie-Regimeut Nr. IIS.

Bauer, Paul, Calw, l. verw.

Infanterie-Regiment Nr. 128» Stuttgart.

KirchHerr, Johannes, Uiffz., Stammheim, verm. Veyl, Jakob, Mffz., Deckenpfronn, schw. verw. Brei t- haupt, Adreas, Gefr., O ttenbronn, verw. Schnee der, Friedrich, Utffz, Liebenzell, l. verw.

Johannes, Monakam, schw. verw. Baumeister» Fried­rich. Liebenzell, gef.

Reserve-Infanterie-Regimeut Nr. 248.

Gengenbach, Georg, Gültltngen, O.-A. Nagold, tuf. Verw. gest.

Inlanterie-Regiment Nr. 121, Ludwtgsdurg.

Waidelich. Adam, Oberweiler, ins. Verw. gest. Carle, Friedrich, Wildberg, O.-A. Nagold, gef. Weiß. Konrad, Altburg, verm. Gackenheimer, Jakob -Gültlinaen, O.-A. Nagold, gef.

Reserve-Iusauterie-Regiment Nr. 248.

Weil, Hermann, Althengstett, gef.

Berichttgunge«:

Pionier-Bataillon Nr. 13, Alm.

Zu Verlustliste Nr. 88: Heim, Ludwig (nicht Ludwig Heinrich), Gechtngen, gef.

Am 4. November 1916.

Opfertag für unsere tapferen Kämpfer zur See.

Die Dankbarkeit des deutschen Volkes gegen seine Streiter, das schon so überwältigende Beweise seiner Opfenvilligkcit geliefert hat, will auch seiner Flotte nicht vergessen, die in mehr als zweijährigem, zähem Kampfe auf allen Weltmeeren sich so glänzend bewährte. Die jüngste der großen »europäischen Marinen hat gegen die vereinigten Flotten von fünf alten Seevölkcrn sich nicht nur behauptet, sondern unvergängliche Lorbeeren sich erworben. Ohne Stützpunkt haben ihre Kreuzer­besatzungen Monate lang den feindlichen Handel schwer geschädigt und in den Schlachten von Santa Maria und den Falklands-Jnseln ruhmreich zu siegen und zu sterben gewußt. Im Mittelmcer, im Schwarzen Meer, in der Nord- und in der Ostsee haben ihre Linienschiffe und Kreuzer dem Feinde unerschrocken die Stirn ge­

boten, und am 31. Mai hat unsere Hochseeflotte vor dem Skagerak der stärksten Flotte der Welt einen Schlag versetzt, wie sie ihn seit mehr als 100 Jahren nicht mehr verspürt hat. Aber auch der kühnen Fahrten der deut­schenU"-Boote, Torpedoboote, der Marine-Luftschiffe und -Flugzeuge, der stillen opfermutigen Tätigkeit der Minen- und Vorpostenschiffe und nicht zuletzt der Taten des tapferen Marinekorps in Flandern will das deutsche Volk gedenken, die so viel dazu beitragen, den gefähr­lichsten unserer Feinde, Großbritannien, zu bezwingen.

Ihnen allen, den Kämpfern zur See in jeglicher Weise zu helfen und ihnen zugleich ein Zeichen heißen Dankes darzubringen, dazu soll der Opfertag des deut­schen Flotten-Vereins, des Flottenbundes Deutscher Frauen und der deutschen Marine-Vereine dienen. An alle Deutschen ergeht daher die Bitte: Gebt und gebt reichlich für unsere tapferen Kämpfer zur See!

Am Opfertag soll hier sicherem Vernehmen nach eine Haussammlung stattfinden. Spenden nimmt ent­gegen der Vertrauensmann der Ortsgruppe Calw des Deutschen Flottenvereins, Rechtsanwalt a.D. Fink im Gasthof zumOchsen".

Schramberg, 13 .Okt. Von der hiesigen Polizei wurde eine Bauersfrau ertappt, die den Zentner Kartoffeln um 6,50 Mark verkaufte, während der Höchstpreis nur 4,90 Mk. be­trägt; sie ist angezeigt und wird bestraft werden.

(STB.) Vom Bottwartal, 13. Okt. Der Herbst hat in unserem Tale in aller Stille begonnen. Infolge der anhal­tenden nassen Witterung sind die im Frühjahr so schönen Aussichten immer mehr zunichte gemacht worden und die Er­träge fallen zum größten Teil sehr spärlich aus; es gibt ein­zelne Glückliche, die über größere Mengen verfügen. Es herrscht große Nachfrage nach dem Kriegswein 1916. Der Preis steht schon über 400 pro Eimer.

(STB.) Ravensburg, 13. Okt. Ein Straßenbahn­schaffner gab an eine Frau eine bereits abgefahrene Fahr­karte um 10 Pfennig ab. Der Kontrolleur, der dazu kam, mußte, wie es seine Amtspflichten vorschreiben, Anzeige er­statten. Die Folge war, daß der Schaffner sofort aus dem Dienst entlassen und von der Strafkammer zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt wurde.

(STB.) Ravensburg, 13. Okt. Die Frau Margarethe Schöning aus H. hatte von ihrem Liebhaber besten beide Kinder, einen siebenjährigen Knaben und ein fünfjähriges Mädchen, zur Erziehung bekommen, da die Kinder von seiner eigenen Frau vollständig vernachlässigt wurden. Die beiden

Kleinen kamen vom Regen in die Traufe. Die Schöning behandelte sie unglaublich roh. Besonders das Mädchen wurde von der Frau fortgesetzt mit einer Peitsche, einem Brett, einer Eisenstange und einem heißen Bügeleisen aufs schwerste mißhandelt. Se sperrte das Kind in einen Wasch­korb, den sie nachts im Freien stehen ließ. Tagelang mußte es Hunger leiden. Das unglückliche Wesen wurde schließlich im Zimmer sterbend auf dem Fußboden aufgefunden. Im Sterben bat es noch um ein Stücklein Brot. Dem Antrag des Staatsanwalts gemäß, der das rohe Gebühren der Raben­mutter mit scharfen Worten geiselte, erkannte das Gericht auf 6 Jahre Zuchthaus. Der Vater des Kindes steht seit 1^ Jahren im Felde.

(STB.) Kißlegg. 13. Okt. Bei dem Oekonomen Rottmar in Goppertshofen brachte eine Kuh vier Kälber zur Welt, sie waren jedoch alle tot.

(SCB.) Vom Bodensee, 13. Oktober. Die lang« Dauer des Krieges hat es mit sich gebracht, daß die weibliche Bevölkerung viele Lücken auszufüllen hat anstelle der Männer, die im Feindesland stehen. Wir haben uns bereits an die weiblichen Schaffner, Vahn- und Postbediensteten, Straßenkehrer usw. gewöhnt. Nun gibt es aber auch weibliche Matrosen, wie auf einem wiirttembergischen Dampfer beobachtet, werden konnte.

(SCB.) Vom Bodensee, 12. Oktober. Durch den Grenzschutz LindauReutin wurde bei der zollamtli­chen Abfertigung eines mit 3 Meter langen Chamotte- röhren befrachteten Güterwagens ein französischer Kriegsgefangener in einer Röhre versteckt aufgegriffen. Der Gefangene war mit dem Verladen von Chamotte- röhren beschäftigt und beobachtete, wie ein Bahnbe­diensteter auf den Wagen den »Ladezettel nach Groß­wabern (Schweiz) aufklebte, weshalb er den Gedanken zur Flucht faßte und nach Fertigstellung der Arbeit in eine Röhre kroch. Wie weiter festgestellt wurde, ist in der vergangenen Woche ein französischer Kriegsgefan­gener auf demselben Wagen in einer Sendung ver­steckt nach St. Margrethen entkommen.

Katholische Gottesdienste.

18. Sonntag nach Pfingsten, 15. Okipber. Kirchweihfeier. 9'/, Uhr: Prediat und Amt mit Aussetzung. 2 Uhr: Rosen­kranzandacht. Werktags Pfarrmesse täglich um 8 Uhr außer Dienstag um S'/, Uhr, Freitag Lazarettgottesdienst 7H, Uhr; Mittwoch um 3 Uhr Bittgottesdienst um Frieden; Donnerstag Flüchtlingsgottesdienst in Oberbaugstett mm 8> - Uhr. Dienstag und Freitag Abends^S'/, Uhr Kriegsrosenkranzandacht. ^

Für die Schristl. verantwort! Otto Seltmann, Calw. Druck u. Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei. Calw.

Amtliche und Privat-Anzeigeri.

Stadtschultheitzenamt Calw.

Krot- M Inlkttkarten-Abgabk

für 16.31. Oktober am Montag, de« 16. Oktober 1916, vormittags 812 Uhr: A-K, nachmittags 26 Uhr: LZ.

Jugendliche im Mer von 1217 Jahren erhalten aus Antrag monatlich 4 Zulagemarken für je 375 Gramm Mehl.

Calw, den 13. Oktober 1916.

Stadtschultheitzenamt: A. V. Dreiß.

siadtschultheißenaNt Calw.

Am nächsten Mittwoch, den 18. ds. Mts.» können

a«f LebWsrittkiMke Ar. IS

tn sämtlichen einschlägigen Geschäften

'/2 Psd. Tkignmer;. das Psd. zn si M 72 Psg.

und auf

LkbemsiitlelMk Rr. 16

bei Marquardt, Lamparter, Lutz, Kemps und Hegels

ss Psd. HaserWen bezw. Hgser- Me. das Psd. zn 88 Psg..

gekauft werden.

Calw, den 14. Oktober 1916.

Stadtschultheitzenamt: A. V. Dreiß.

Althmgstett.

-Am nächst en Mittwoch, de« 18. Oktober 1916, nachmittags 1 Uhr, wird ein zum Schlachten geeigneter

Gemeinde-Farren

!«> verkauft. Liebhaber werden eingelad.'n. Althengstett, du, 13. Oktober 1916.

Gemeinderat.

Meistern O.-A. Calw.

Im Wege der Zwangsvollstreckung verkaufe am Dienstag, den 17. ds. nachmittags 1 Uhr argen bare Bezahlung:

1 Dreschmaschine für Kraftbetrieb und 1 Frrtter- schueidmaschtne. Beide gut erhalten.

Zusammenkunft beim Waldhorn.

Ohngemach, Gerichtsvollzieher beim Kgl. Amtsgericht Calw.

Stadtschultheitzenamt Calw.

Nachdem die Beschlagnahme der Tafeläpsel aufgehoben ist, fin­den, wie in früheren Jahren, in Verbindung mit dem Wochenmarkt

jeder Samstag rrter de« Mha«; i» Eal«

Tafel-Obstmärkte

statt. Um möglichst reichliche Zufuhr bittet Calw, den i l. Oktober 1916.

_Stadtschultheitzenamt: A. V. Dreiß.

K. Grusdduchamt Calw.

In der Nachlaßsache des -st Adolf Leouhardt, Fellhändlers, hier» kommt die vorh. Ltegenscha.t, nämlich

Geb. Är. 112 6 a 75 qm Wohnhaus, Magazin und Hosraum

an der Lederstraße,

Geb. Nr. H2K 1 a 49 qm Scheuer allda,

Parz. Nr. 242 73 qm Gemüsegarten beim Haus,

Parz. Nr. 850 15 s 47 qm Baumgut , an der lau-

Parz. Nr. 851 42 a 28 qm dto und Gartenhaus t gen Steige, am Montag, den 16. ds. Mts., vormittags 11 Ahr, auf dem hie­sigen Rathaus öffentlich zur Versteigerung. Liebhaber stad eingeladen. Den 13. Oktober 1916.

Grundb.-V. Eerichtsnotar Krayl.

Liebeuzell.

Fahrnis - Versteigerung.

Wegen Wegzugs verkaust Unterzeichneter am Mittwoch, «ach. mittag» von 1'/, Ahr an, in der Villa Anna, Fra« Matfchhvfer i« Liebeuzell beim unteren Bad, gegen Barzahlung:

2 polierte Bettladen mit Röste«, 1 Gesindebett, 1 polierte« und 1 lakiertev Kleiderschraak, 1 Auszngstisch mit 6 Sesseln, 1 Waschtisch mit Marmorplatte, 2 polierte Nachttische, 1 Spiegelpfeiler, vranu poliert, 1 Fenstertrilt mit Allvater, srssel und Nähtisch, Schwarzwaldmöbel, 1 größere eiserne Waschmange zn größerem Betrieb, 1 Ledersofa, größere und kleinere Spiegel, 1 Ziuksitzbadewanne, Ziertische, Notenständer, 1 Spinnrad mit Kunkel, Vorhänge, 1 Wage mit Gewicht, 1 Partie Steingnt-Emmachhäfen, Blechflascheu, 1 langen starke« Tisch für Handwerker, sowie allgemeinen Hausrat. Bemerkt wird noch, daß sämtliche Möbel gnterhalte» sind.

Liebhaber sind eingeladen.

Stadtinventterer Kolb.

ii.

Am Montag nach­mittag verkauft das

3 Morse»

Josef Baur, Teinach.

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