Französisch« Propaganda in der Schweiz.

Frankfurt, 2. Okt. DieFrankfurter Zeitung" meldet aus Dein: Seit kurzem erscheint in Neuenburg allmonatlich ein Plättchen, das sich harmlosLa Petite Gazette" nennt und Zeitungen zum kostenfreien Nachdruck zugcstellt wird. Der Leitartikel der letzten Nummer, der unglaubliche Angriffe ge­gen die Obersten Egli, Wattenwyl und de Loys enthielt, ver­anlagt den BernerBund" zu der Feststellung, dag es dem­nach in der Schweiz ein von einer anonymen Redaktion im unentgeltlichen Pressedienst vertriebenes Blatt gibt, das höhere schweizerische Offiziere in den Verdacht bringen will, sie seien von einer gewissen Hochfinanz bestochen, die Neu­tralität des Landes zu verraten und dabei sei ihnen Straf­losigkeit nahezu zugesagt. Woher, fragt derBund", stammt das Geld, das den namenlosen Anschwärzern erlaubt, ihr Blatt kostenlos zu vertreiben? DerBund" vermutet, dag der letzthin vielgenannte französische Propagandasonds da­hinter steht.

Wilson im Wahlkampf.

Berlin, 3. Okt. DemBerliner Lokalanzeiger" zu­folge meldet dieFrankfurter Zeitung" aus Newyork: Wilson hielt seine erste bedeutsame Wahlrede. Er pro­phezeite das; im Falle des Sieges der Republikaner Amerika in der einen oder der anderen Form in den europäischen Krieg verwickelt würde. Unter Wilsons Anhängern scheint die Meinung zu herrschen, daß seine Aussichten gering sind. Sie wetten 2 :1 gegen ihn.

Von unfern Feinden.

Die Wirkung der Zeppelinangriffe auf Bukarest.

Frankfurt, 2. Okt. DieFrankfurter Zeitung" mel­det aus Wien, 2. Oktober: Nach Mitteilungen eines deutschen Fliegers in Sofia ist Bukarest in ein Flam­menmeer gehüllt. Ganze Stadtteile brennen.

Zum Miuisterwechsel in Rußland.

(WTB.) Berlin, 3. Okt. Vor der Annahme, daß der neue Minisiermechsel in Rußland eine Aenderung der russi­schen Kriegspolitik bedeuten könnte, warnt dieGermania". Das Ministerium des Innern sei wohl dasjenige, das für oder gegen den Krieg zuletzt am allerwenigsten bestimme»» in Frage käme. Man dürfe die jetzige Berufung Protopo- pows auf wirtschaftliche Schwierigkeiten zurückführen.

Einführung der Dienstpflicht in Australien.

(WTB.) Lodon, 3. Okt. DieTimes" erfährt aus Melbourne, baß alle unverheirateten Männer im Alter von35 Jahren zum Militärdienst aufgerufen wur­den. Sie müssen sich in alphabetischer Ordnung zwischen dem 2. und dem 13. Oktober anmelden. Vom Militär­dienst befreit sind nur Söhne von Familien, die bereits die Hälfte ihrer Söhne im Dienst haben und Söhne hilfsbedürftiger Familien, die ihre Eltern unterstützen. Der Streit für und gegen die Dienstpflicht wird mit großem Eifer und von Seiten der Dienstpflichtanhänger mit großer Erbitterung geführt.

lWTV.) London, 1. Okt.Daily Chronicle" meldet aus Melbourne vom 20. September: Die Versuche der So­zialisten, die Gewerkschaften zu radikalen Maßregeln gegen die Einführung der Dienstpflicht zu bewegen, sind mißglückt. Es wurde heute bekannt gemacht, daß alle unverheirateten Männer zwischen 21 und 35 Jahren in Abwartung des Er­gebnisses der Volksabstimmung über die Dienstpflicht zum militärischen Dienst im Inlands aufgerusen werden sollen. Die Aufgerufenen werden nach ärztlicher Untersuchung, so­weit sie nicht vom Militärdienst befreit sind, sofort nach den

Militärlagern geschickt werden. Von den 75 Mitgliedern des Repräsentantenhauses haben nur 18 ein Manifest gegen die Dienstpflicht unterzeichnet, von den 36 Senatoren 16.

Gärung in Portugal.

Budapest, 2. Okt.Bester Lloyd" läßt sich von seinem Sonderberichterstatter aus Badajoz drahten: Als die beiden Kammern in Lissabon zum Nationalkongreß zusammentraten, um über die Revision der Verfassung zu beraten, erwies sich die aufgebotcne Garde als ohnmächtig gegenüber der Empö­rung der von Minute zu Minute anwachsenden Volksmenge, welche nichts Geringeres plante, als den Kongreßpalast zu erstürmen, und die fortgesetzt in die Rufe ausbrach: Wir wollen keinen Krieg, wir wollen Brot und Arbeit. Es kam zu einem blutigen Handgemenge, wobei zahlreiche Personen schwer verwundet wurden. Kein einziges portugiesisches Re­giment hat bisher Portugal mit der Bestimmung nach dem Kriegsschauplatz verlassen. Der Rücktritt des Ministerpräsi­denten steht bevor.

Vermischte Nachrichten.

Zum Geburtstag Hindenburgs.

(WTB.) Berlin, 2. Okt. Zur heutigen Feier des Geburtstages des Generalfeldmarschalls von Hinden- burg fand beim Kaiser mittags Tafel statt, zu der die Militärbevollmächtigten der verbündeten Staaten, der Chef des Admiralstabes und die Abteilungschefs des Eeneralstabs geladen waren. Seine Majestät hielt bei der Tafel folgende Ansprache: Mein lieber General­feldmarschall! Im Namen der gesamten Armee spreche ich Ihnen meinen herzlichen Glückwunsch zum heutigen Tage aus. Durch das Vertrauen Ihres allerhöchsten Kriegsherrn an die Spitze des Eeneralstabs berufen, sind Sie getragen vom Vertrauen des deutsche» Volkes und ich darf wohl sagen, aller verbündeten Völker. Möge Gott Ihnen bescheren, den gewaltigen Weltkrieg zum endgültigen Sieg zu führen, der unseren verbünde­ten Völkern die Freiheit bringen soll, für die wir kämpfen. Gott möge Ihren Entschlüßen nahe stehen und uns Ihre Gesundheit erhalten. Ich erhebe mein Glas mit dem Rufe: Seine Exzellenz der Eeneralfeldmar- schall von Hindenburg Hurra! Aus Anlaß des Ge­burtstages des Generalfcldmarschalls verlieh der Kaiser eine Reihe von Ordensauszeichnungen an Offiziere des Generalstabs.

(WTB.) Berlin ,3. Okt. Bei der gestrigen Gedenkfeier ihres 25jährigen Bestehens sandte die Berliner Mission in Deutsch-Ostafrika auch ein Huldigungstelegramm an Hinden­burg mit dxm Wunsche, daß ein voller Sieg unserem Volke dauerhaften Frieden, Freiheit des Wirkens und auch seinen Kolonialbesitz und seine Missionsfelder wiedergebe.

Die nächste RsichsLagssitzung.

(WTB.) Berlin, 2. Okt. Die nächste Sitzung des Reichstags findet nicht, wie ursprünglich beabsichtigt war, am 8. Oktober, sondern erst Mittwoch, den 11. Ok­tober statt.

Aus Stadt und Land.

Calw, den 2. Oktober 1916.

Das eiserne Kreuz.

Verliehen wurde das eiserne Kreuz 2. Klaffe dem Wil­helm Kömpf, im Pionier-Bat. Nr. 13, Inhaber der silbernen Verdienstmedaille, Sohn des Iohs. Komps, Maschinenstricker in Calw, ferner nebst der silbernen Verdienstmedaille dem

Reservisten im Res.-Jnf.-Reg. 119 Johann Michael Mohr auf dem Windhof Gde. Calw.

Graf Zeppelin zur Kriegsanleihe.

Ich habe das unbedingte Vertrauen zur Klugheit des deutschen Volkes, daß es jetzt am wenigsten säumen wird, seine Ersparnisse in der vorteilhaften Kriegsanleihe anzu­legen, wo es sich darum handelt, dem Heere die Mittel zur Ausführung der den endlichen Sieg bringenden Unterneh­mungen vollends zu gewähren. Eingedenk, daß ohne Mil­lionen kleinster Quellen kein mächtiger Strom sich bildet, wird kein deutscher Mann und keine deutsche Frau die gering« Mühe scheuen, diese Pflicht zu erfüllen. Wenn ich an Ech­terdingen denke, bin ich des Erfolges gewiß. Graf Zeppelin.

Einheitliche Reichs-Brotkarte.

Vor wenigen Tagen brachte dasNeue Tagblatt" dr< Notiz, daß demnächst für das ganze Reich eine einheitlich« Brotkarte eingeführt werden soll, die dazu bestimmt wäre die Landesbrotkarte zu ersetzen. Wie nun das Blatt der Bayrischen Staatszeitung" entnimmt, ist dies nicht richtig: vielmehr ist nur vorgesehen, das; vom 16. Oktober an eine einheitliche Neisebrotmarke für das ganze Reich in Kraft treten soll.

Taschenfahrplan und Kursbuch.

* Der gelbe Taschenfahrplan, herausgegeben von der Generaldirektion der Kgl. Württemberg ischen Staatseisenbahnen (Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart, Preis 30 Pf.) ist soeben erschienen. Die amtliche Bearbeitung bietet die Gewähr der Zuverläs­sigkeit. Auch das im selben Verlag erscheinendeUnion- Kursbuch" (Preis 1 30 Pf.) ist eingetroffen.

Breitenberg, 2. Okt. Die hiesige Gemeinde hat bis jetzt über 4VV Zentner Kartoffeln an den Kommunal­verband Calw abgeliefert.

(SCB.) Stuttgart, 30. Eept. Bei der gestrigen Beerdi­gung des für das Vaterlland gefallenen Oberarztes d. N. Dr. Otto Barth auf dem hiesigen Waldfriedhof ist Fabrikant Karl Brruning, der Vorsitzende des Stuttgarter Lokalwohl- tötigkeitsvcreins, der dem Gefallenen das letzte Geleite gab, während der Trauerrede des Geistlichen vom Schlage ge­troffen worden. Trotz der Bemühungen mehrerer Aerzte ist Breuning im Friedhofverwaltungsgebäude gleich darauf ge­storben. Noch am letzten Dienstag hat der Verstorbene die diesjährige ordentliche Mitgliederversammlung des Lokal- wohltätigkeitsvereins geleitet.

(SCB.) Welzheim, 30. Sept. Hier war eine Haupt­lehrerstelle zur Bewerbung ausgeschrieben, da Hauptlehrer Schaible, der die Stelle bis jetzt inne hatte, wie gemeldet wurde, am 7. August gefallen sei. Auch in der amtlichen Ver. lustliste stand sein Name unter den Gefallenen und seine An­gehörigen haben in einer Traueranzeige den Tod bekannt gegeben. Durch das Rote Kreuz aber ist nunmehr die Nach­richt eingetroffen, daß Schaible sich in russischer Gefangen­schaft bejindet. Die Anzeige der Bewerbung wurde zurück­gezogen.

(SCB.) Beuerlbach bei Crailsheim,2. Okt. Ein Eüter- zug fuhr in der Nacht vom 27./28. Sept. in der Nähe des hiesigen Ortes in eine Schafherde, die aus dem Pferch aus­gebrochen war. Davon wurden ca. Lv Stück getötet bozw. so schwer verletzt, daß sie sofort getötet werden mußten. Die Landwirte des Ortes, denen die Schafe gehörten, verkauften das Fleisch sofort: es wurde von den Bewohnern der eine halbe Stunde entfernt liegenden Oberamtsstadt Crailsheim sehr begehrt.

Für die Schrift!, verantwort! Otto Seltmann, Calw. Druck u. Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckcrei, Calw.

Amtliche und Privat-Anzeigen.

Stadtschultheißkna^t C -!iv.

A»f die LeSkssuMelMke M. 8

können diejenigen Personen, deren Namen mit den Buchstaben HP anfangen morgen Mittwoch, den 4. Oktober, vormittags 10 Uhr. unter dem Rathaus

kaufen.

jk kiv Ei zu 2v

Cal«, den 2. Oktober 1916.

^_Stadtschultheitzenamt: A. V. Dreiß

Stadtschultheißenamt Calw.

Die ZA-sktt« MsMe Smen M a» Zsgkidliche i« Alter vss 12-17 3.

(oergl. oberamil. Bekanntmachung im Talwer Tagbl. Nr. 229)

werde» bei der nächsten Brotkartenabgads rück­wirkend vom 1. Okt. ad, anf Wunsch ausgegebs».

^ Zulage für schwanger« Frauen will, muß eine Beschei­nigung des Arzies oder der Hebamme voilegen, baß sich die Frau in der zweiten HLlste der Schwangerschaft befindet.

Gesuche vor dem 13. Oktober bitte ich zu vntersaffcn.

Talw, den 30. September 1916.

Stadlschultheikreuamt: A. V. Dreist.

Lose!!!

der 2. großen

IMnchrhss. GeAsUttie

Ziehung garantiert 4. Oktober. Hauptgewinne 30800, 6880 «sw. und der großen

MrMzer Geld-Lsilerie

(für das Iungmännerheim daselbst), Ziehung 7. Oktober. Haupt­gewinne 38080, 3000, 2000 usw. sind noch zu haben bei

W. Winz, Marktplatz.

Abfälle 'LL

Lumpen Küche«. Wpier, alte SWe.

kauft zu den höchsten Preise»

Sortisr-Anstalt E. Levi. Gärtringen.

Calw, den 2. Oktober 1916.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme, die wir bet dem schweren Verluste meines innigstgeliebten Gatten, unseres guten Vaters, Bru- deis, Schwiegersohnes, Schwagers und Onkels

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Wehrmann, N.-Jns.-Regt.119,1. Komp.,

erfahren durften, sowie für die trostreichen Worte der Herren Geistlichen beim Trauergottesdtenst, sagen wir herzlichen Dank.

Im Name» der trauernden Hinterbliebene«: dieGattin: Emilie Hammann mit ihren Kindern.

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auch solcher, welcher seine Lehr­zeit nicht ganz beendet hat,

Kan« sofort eirrtretrn.

Gg. Wackenhuth, Maschinen- werkstätte.

Helöe Milien zum Dörren

werden zur Zeit

NS" nicht angenommen.

Krau Feldweg.