Die Ereignisse beweisen, Latz gegenseitige Reibungen keinem der beiden Staaten nützen, Latz größere und stär­kere Staaten diese Reibungen nur für sich selbst aus­nützen. Bulgaren, Griechen und Rumänen werden nur gewinnen, wenn sie aus diesem Kriege unentzweit her­vorgehen. In unserem Zusammenhalten liegt die Zu­kunft des Friedens auf dem Balkan und in gewissem Grade auch von ganz Europa. Um was wir bisher strit­ten ,ist so unbedeutend, daß es ohne Schwertstreich güt­lich geregelt werden kann.Preporetz" schreibt: In rechtmäßiger Selbstverteidigung betreten die bulgari­schen Armeen griechisches Gebiet. Als gute Nachbarn des griechischen Volkes wünschen wir: Möge die bulga­rische Offensive die Balkanstaaten nicht entzweien, son­dern zu friedlicher, nachbarlicher Verständigung bei­tragen. die ihnen die beste Zukunft verbürgt.

Bulgarien und Griechenland.

(WTB.) Sofia. 24. Aug. Gegenüber der Meldung desReuterschen Bureaus", daß der bulgarische Ge­sandte in Athen, Passarow, dem griechischen Minister­präsidenten Zaimis erklärt habe, daß die bulgarische Armee eine Offensive einleite, die auf die Besetzung ge­wisser strategischer Punkte auf griechischem Gebiet ab­ziele, und daß der englische und der französische Gesandte an den Ministerpräsidenten Zaimis fortgesetzt die An­frage gestellt hätten, welche Schritte die griechische Ne­gierung angesichts des Auszuges der vor den anrücken­den bulgarischen Truppen fliehenden griechischen Bevöl­kerung zu ergreifen gedenke, ist dieBulgarische Tele- graphenagcntur" zu folgender Erklärung ermächtigt: Was den ersten Punkt der Meldung betrifft, so hat Pas­sarow in seiner Mitteilung nicht von einer bulgarischen Offensive gesprochen, sondern von einer bulgarischen Ge­genoffensive, die durch die wenngleich vergeblichen un­aufhörlichen Angriffe der Ententetruppen hervorgerufen worden sei. Was den angeblichen Auszug der Bevölke­rung anlangt, so liegt eine berechnete Erfindung vor, denn die von dem Genera lSarrail bedrückte einheimi­sche Bevölkerung, weit davon entfernt vor unseren Trup­pen zu fliehen, empfängt sie im Gegenteil als Befreier.

Rumänien und die Balkan-Offensive.

(WTB.) Bukarest, 24. Aug. Zur Offensive des Ge­nerals Sarrail schreibtSteagul": Es scheint, daß die Unternehmung des Geniels Sarrail mehr politischen Chckrakter hatte. Sie sollte eine Bewegung im Norden von russisch-rumänischer Seite zur Folge haben. Daß diese Bewegung nicht erfolgt ist, dafür aber die bulga- rischd Offensive eingesetzt hat, kann eine völlige Umkeh­rung der Lage auf dem Balkan zur Folge haben. Im Augenblick,, w» Sarrail die Hoffnung auf Unterstützung aus dem Norden verlieren wird, wird er zu wählen haben zwischen der Räumung von Saloniki und dem Aushalten vor überlegenen feindlichen Streitkräften. Hiermit sind auch die Anstrengungen zu erklären, die in Bukarest gemacht werden, da der Verband wenigstens die Ablenkung der bulgarischen Armee erreichen will. Die Räumung von Saloniki wird wenigstens eins ähn­liche Wirkung haben, wie jene von Eallipoli. Der Druck des Verbandes in Bukarest könnte nur Erfolg haben» r LIe allgemeine Lage für die Deutschen ungünstig w.i-s. Das ist indessen nicht der Fall. In Umständen, wie sie heute sind, empfiehlt sich für Rumänien zumin­dest eine Verschiebung des Entschlusses. So scheint es, daß die Lage auf dem Balkan sich klären wird, ohne daß weitere Verwicklungen entstehen.

Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.

Die deutfche amtliche Meldung.

(WTB.) Großes Hauptquartier, 24. Aug. (Amt­lich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Nördlich der Somme sind gestern abend «nd nachts neue Anstren­gungen unserer Gegner zum Scheitern gebracht worden. Der Angriff der Engländer richtete sich wieder gegen den vorspringenden Bogen zwischen Thiepval und Po- ziöres sowie gegen unsere Stellungen um Euittemont. Bei und südlich von Maurepas wurden starke französische Kräfte nach teilweise ernstem Kampf zuriickgeschlagen. Rechts der Maas nahm der Artilleriekampf nachmit­tags im Abschnitt ThieanmontFleury, im Chapitre- und Bergwald an Heftigkeit bedeutend zu. Mehrfache französische Angriffe südlich des Werkes Thiaumont find gänzlich zusammengebrocheu. Zn den letzten Tagen ist je ein feindliches Flugzeug im Luftkampf bei Bazentin und westlich von Pöronue, durch Abwehrfeuer in der Gegend von Richcbonrg und La Baisse abgeschossen.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Abgesehen von kleinen erfolgreichen Unternehmungen gegen russische Vortruppru, wobei Gefangene und Beute cingebracht wurde, ist nichts von Bedeutung zu berichten.

Balkankricgssch au platz. Auf den Höhen nordwestlich des Ostrowosecs setzen die Serben dem bulgarischen Angriff noch Wiederstand entgegen. Ihre Gegenangriffe gegen den Dzemaat Zeri sind gescheitert, l Alle Berichte aus dem feindlichen Lager über jerbilch-.!

fränzÜsisch -englische Erfolge sowohl Per Me am WärdckrffTrvMuo.ea rzovmirö» Ns einzig mögliche Lö­

sung der Schwierigkeiten soll nach Meinung der Bäcker­meister eine Zuteilung der Mehloorräte durch die Eemein-

und an der Struma sind frei erfunden.

Oberste Heeresleitung.

Wieder ein Zeppelin über der englischen Ostküste?

(WTB.) London, 24 .Aug. Amtlich wird gemeldet: Ein feindliches Luftschiff kam kurz vor Mitternacht über die Ostküste. Es wurden mehrere Brandbomben und einige hochexplosive Bomben auf offenem (?) Feld abge­worfen. Es wurde kern Schaden ungerichtet und nie­mand verletzt. Das Luftschiff kehrte vor 1 Uhr nach der See zurück.

Die neueste Kampfmethode der französischen Armee.

(WTV.) Berlin, 25. Aug. Viele übereinstimmende Nachrichten bestätigen, wie dieNorddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt, die Tatsache, daß in der französischen Armee innerhalb des Kompagnieverbanöes besondere Formationen aufgestellt werden, die den ausdrücklichen Befehl erhalten, bei einem Angriff in den genommenen Schützengräben zurückzubleiben und dort alles noch Le­bende nisderzumachen. Die Truppen, denen dieses Hen- keramt übertragen wird, bezeichnet die französische Dienstsprache mitLes Nettoyers", auf deutsch: Die Rei­niger, Säuberer oder Auskehrer. Ihre Ausrüstung be­steht nicht wie bei den anderen Mannschaften aus Ge­wehr, Patronen und Bajonett, sondern aus einem Re­volver, einem Messer «nd einem Sack voll Handgrana­ten. Wer von den Insassen von den Sprengstoffen ver­schont geblieben ist, kommt dennoch niemals lebend her­aus. Ohne Erbarmen und mit kalter Ueberlegung wird jeder Einzelne, ob verwundet oder unverwundet, ob be­waffnet oder nicht, niedergeschossen oder erstochen. Und da wagen unsere Feinde, sagt dieNorddeutsche Allge­meine Zeitung", immer noch zu behaupten, daß wir Deutsche Barbaren sind und das Völkerrecht nicht achten. Die Geschichte dieses Krieges wird das Urteil darüber fällen, auf welcher Seite wahre Barbarei zu finden ge­wesen ist.

Ein dänisches Bannwarenschiff ausgebracht.

(WTB.) Kopenhagen, 24. Aug. Der dänische Dampfer Avanti", auf der Reise von Schweden nach England mit Holzladung, wurde nachmittags von einem deutschen Kriegs­schiff ausgebrecht und nach Swinemünde geführt. ^

Die Feinde und unsere U-Boottätigkeit.

(WTB.) Rom. 24. Aug. (Ag. Stes.) Man hat fest­gestellt, daß die Nachrichten über die Tätigkeit feind­licher Unterseeboote fern von ihrer Heimatküste dem Feind sehr vorteilhaft sind, da er sich so über die Tätigkeit und den Ort seiner Unterseeboote unterrichtet, mit denen er keine unmittelbare Verbindung hat. Infolge dessen haben die Alliierten beschlossen, die Veröffentlichung solcher Nachrichten zu untersagen. Notiz des WTV.: Von unterrichteter Seite erfahren wir hierzu: Selbst­verständlich ist es Unsinn, zu behaupten, daß die deutsche Flotte und die ihrer Verbündeten aus den Meldungen Lloyds über versenkte Schiffe wichtige Nachrichten für die Operationen ihrer Unterseeboote erhielte. Der wahre Grund für unsere Feinde, das Versenken von Schiffen in Zukunft nicht mehr zu veröffentlichen, liegt auf an­deren Gebieten. Man will der eigenen Oeffentlichkeit Erfolge der feindlichen Unterseeboote vorsnthaljen, um die Stimmung nicht noch weiter zu drücken, um die Schrffsbesahungen nicht noch ängstlicher zu machen und damit das Anheuern der Mannschaften zu erschweren, um die Versicherungsprämien nicht noch weiter steigen zu lassen und so fort.

Von den Neutralen.

Ablehnung des Verkaufs der dänischen Antillen.

(WTB.) Kopenhagen, 24. Aug. (Nitzau-Vnreau.) Der als Ausschuß zusammengetretene Landsthing hat mit 39 Stimmen den Verkauf der dänischen Antillen übereinstimmend mit der von I. C. Christensen im Volkething eingebrachten Tagesordnung abgelehnt. Im Volkething war diese Tagesordnung abgelehnt worden. 7 Mitglieder stimmten für den Verkauf, 3 enthielten sich der Abstimmung, 13 waren abwesend. Am Freitag die­ser Woche hält der Landsthing eine öffentliche Sitzung ab.

Die andauernde Verletzung der Neutralität Schwrdens durch Rußland.

(WTV.) Stockholm, 24. Aug. Der schwedische Lotse Hosg-bom, der an Bord des deutschen DampfersDe- sterro" Leim Kapern des Dampfers durch ein russisches Unterseeboot nach Aboe mitgeführt worden ist, ist jetzt nach Hudvkssall zurllckgekehrt und hat auf Anfrage einer Zeitung bestätigt, daß das Kapern am Freitag vormit­tag 11 Uhr zwei Meilen innerhalb der schwedischen Hohcitsgewnsser stattfand und daß das russische Unter­seeboot beim Kapern die schwedische Flagge führte. Die amtliche Untersuchung beginnt sofort. ^

Mehknst i« Holland durch Englands Schuld.

Berlin, 28. Aug. Nach einer Rvtterdamer Meldung desBerliner Lokalanzeigcrs" herrscht infolge des Fest-

debehörden sein.

Fretgabe der holländischen Getreideschiffe.

(WTB.) Haag, 24. Aug. Das Korrespondenzbureau meldet, im Haag sei der Bericht eingetroffen, daß die eng­lische Regierung bekohlen habe, die holländischen Getreide­schiffe freizugeben.

Amerika drängt in London auf Antwort.

(WTV.) Berlin- 25. Aug. DemBerliner Lokal­anzeiger" zufolge hat das Auswärtige Amt in Washing­ton gebeten, die englische Antwort in der Angelegenheit der Beschlagnahme der Postsäcke zu beschleunigen.

Zur Rückkehr der Deutschland.

(WTV.) Bremen, 24. Aug. Ueber die Einfahrt des HandelsunterseebootesDeutschland" erfahren wir noch folgendes: Herr Alfred Lohmann fuhr derDeutsch­land" bis auf die Höhe von Helgoland entgegen. Er be­grüßte dort den Kapitän, die Offiziere und Mannschaf­ten, die sich in großartiger Stimmung befanden und sämtlich erklärten, sich für eine neue Reise wieder an­mustern zu lassen. Herr Lohmann nahm die wichtige Kurierpost in Empfang. Das Schiff hat eine sehr gute Ladung genommen. Tatsächlich wurden die Erwar­tungen der Reederei in bezug aus die Ladefähigkeit übertroffen. Es war ein geradezu erhebender Anblick» wie dieDeutschland" am Horizont sichtbar wurde. Das Deck war von Wetter und Wogen scharf mitgenommen. Kapitän König in seiner schlichten Seemannsart, stand auf dem Turm des Schiffes und gab ruhig und bestimmt seine Befehle. Trotz des großen Augenblicks schien ihm nichts mehr am Herzen zu liegen, als die kostbare La­dung dem deutschen Volke sicher znzuführen.

(WTB.) Berlin. 24. Aug. S. M. der Kaiser hat gestern an die deutsche Ozeanreederei in Bremen folgen­des Telegramm gesandt: Mit herzlicher Freude empfing ich soeben Ihre Meldung von der glücklichen Heimkehr des HandelsunterseebootesDeutschland". Indem ich der Reederei, den Erbauern des Bootes und den tapferen Seeleuten unter Kapitän Königs Führung die wärmsten Glückwünsche ausspreche, behalte ich mir die Verleih­ung von Auszeichnungen für die großen Dienste vor, die Sie alle dem Vaterlands geleistet haben. Ml» .. Helm l. F.

(WTB.) Berlin. 25. Aug. DasBerliner Tagebl." meldet aus Bremen: Gleich wie bei der Ankunft der Deutschland" in Baltimore begeisterte Deutsch-Ameri­kaner erhebliche Summen als Anerkennung für die Mannschaft und ihren tapferen Kapitän gezeichnet ha­ben, hat auch jetzt eine große Anzahl deutscher Kaufleuts der Nhederei für die Mannschaft, den Kapitän und so­gar für die Leistungen der künftigen U-HandelsLoote beträchtliche Summen zur Verfügung gestellt, die nahs in die Hunderttausende reichen.

(WTB.) Berlin, 25. Aug. Aus allen Teilen Deutsch­lands werden, wie verschiedene Morgenblätter berich­ten, Meldungen verzeichnet, die von der großen Freuds über die glückliche Heimkehr der «Deutschland" zeugen. Bei der Einfahrt derDeutschland" in die deutsche Bucht erschien ein Flieger, der auf dieDeutschland" zuhielt. Sein Kurs erweckte zuerst eine gewisse Unruhe. Indes­sen war das Flugzeug alsbald an den Kreuzen kennt­lich. Es senkte sich bis auf wenige Meter über das Tauch­boot herab undWillkommen in der Heimat!" klang es herab. Es war der erste Gruß, der Kapitän König und seinen Leuten bei der Rückkehr zuteil wurde.

(WTB.) Berlin. 25 .Aug. Zu der heutigen Feier in Bremen heben die Morgenblätter hervor, daß die Fahrt derDeutschland" in erster Linie ein Werk echten deutschen Hansageistes sei, jener kaufmännischen Unter­nehmungslust, wie dieGermania" sagt, die England seit Gründung des neuen Deutschen Reiches in wachsen­dem Maße verspüre und die den letzten Grund seiner Krämerfeindschaft gegen uns bildet.Wir aber freuen' uns unseres neuen Erfolges, freuen uns laut, aber nicht töricht"

'. Der Wert der Ladung derDeutschland".

Wie es heißt, hat das glücklich zurückgekehrte Handels- U-BootDeutschland" eine Ladung von 8VV Tonnen Roh­gummi an Bord. In Anbetracht, daß ein mittlerer Fracht- Dampfer einett Rauminhalt von 30004000 Tonnen hat, hört man im Publikum vielfach die Bemerkung, daß 000 Tonnen Ware eigentlich nicht viel zu bedeuten haben. Eine Tonne hat 2000 Pfund, 600 Tonnen also 1200 000 Pfund. Wenn man sich nun vorstellt, daß ein Eisenbahnwagen 10 Tonnen oder 20 000 Pfund faßt, so ergibt sich, daß das Han- dels-U-Bdot eine Fracht von KV Eisenbahnwagen Rohgummi an Bord hatte. Man wird wohl nicht fehl gehen, wenn man behauptet, daß ein solches Quantum Rohgummi mindestens den Jahresbedarf der Heere der Mittelmächte für Bereifung usw. deckt. Hiernach kann man ermessen, daß die erste Neiss des Unterseebootes eine für uns gar nicht hoch genug Mi-,

Haltens, der holländischen Getreideschiffe in,Englgnd in. de»

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