Amtliche Bekanntmachungen.

Verkehr mit Fleischmarken. Fleischbezugsscheinen >und Schlachtscheinen.

Ilm den tatsächlichen Verkehr mit Fleisch innerhalb Würt­tembergs erfassen zu können und gleichzeitig einen Ueberblick über die Durchführung der Fleischoerbrauchsregelung in den einzelnen Kommunalverbänden zu erhalten, bedarf die Fleischversorgungsstelle, ähnlich wie es bei dem Verkehr mit Mehl eingeführt ist, monatlicher Anzeigen.

Die erforderlichen Vordrucke für diese Anzeigen sind den Schultheihenämtern bereits in doppelter Fertigung zuge­gangen; sie dienen als Urschrift bezw. zur Vorlage an das Oberamt.

Da jedoch die Schlachtscheine und Fleischbezugscheine vom Oberamt ausgestellt, auch die Schultheißenämter sich vielfach keine Aufschriebe über die bei ihnen abgelieferten Fleisch­marken gemacht haben werden, so wird es ihnen nur mög­lich sein, den Vordruck teilweise zu ergänzen.

vollständig zu beantworten sind die Ziffern: I. 1. gck; IV. 12; V; Ziffer II ist nur insoweit als sich das Schult­heißenamt Aufschriebe gemacht hat, zu beantworten.

Außerdem ist den Schultheißenämtern je ein Exemplar des Vordrucks des Kommunalverbands für die Zusammenstel­lung der Eemeindeanzeigen zugegangen, da dieser Vordruck sich auch zur Zusammenstellung der aus den Abgabekarten, Tageskartenabrechnungen etc. zu entnehmenden Zahlen für

die einzelnen Haushaltungen u.s.w. eigner. Weisere Vor­drucke dieser Art können von den Gemeinden von der Firma Karl Erüninger in Stuttgart auf ihre Kosten bezogen werden.

Im übrigen wird aus die Anweisung zur Ausfüllung aus dem Anzrigevordruck verwiesen, jedoch mit der Maßgabe, daß der ausgefüllte Anzeigevordruck nicht schon wie dort ange­geben bis 12. Juli, sondern erst, aber'bestimmt bis 22. Juli 1916 dem Oberamt »orzulegen ist.

Calw, den 11. Juli 1916.

K. Oberamt: Binder.

Gegenseitige Anerkennung der Tagessleischkarte.

Die Anerkennung der Tagesfleischkarten der an die Fleischoerbrauchsregelung angeschlossenen Bundesstaaten (Bayern, Sachsen, Baden und Württemberg-Hohenzollern) scheint da und dort Schwierigkeiten zu begegnen.

Die Schultheißenämter werden darauf hingewiesen, daß die Freizügigkeit der Fleischkarten in den genannten Bundes­staaten sich selbstverständlich auch auf die Tagesfleischkarten bezieht.

Die beteiligten Gewerbetreibenden wollen hierauf hinge­wiesen werden.

Calw, den IS. Juli 1916.

K. Oberamt: Binder.

Floßsperre aus der Kleinenz.

Wegen Räumung des Floßbaches und der Herstellungs­arbeiten an den Wasserstuben bleibt die Kleinenz für den

Floßverkehr vom I. August ds. Is. an bis auf welkeres ge­sperrt. (H 29 der Floßordnung vom 26. April 1883, Reg.-Bl. S. 17.)

Sofort nach Beendigung der Arbeiten wird die Floß­sperre aufgehoben.

Die Arbeiten werden so bewerkstelligt, daß die Flößer noch vor Beendigung des ganzen Geschäfts wenigstens ein­binden können.

Calw, den IS. Juli 1916.^

K. Oberamt: Binder.

K. Bez.-Schulamt Neuenbürg.

Mit Bezug auf den Erlaß betr. die Sammlung von Obst­kerne» zur Oelgewinnung (A.-Bl. 1916, S. 221 ff., Ausschr. vom 21. Juni von hier) werden diejenigen Lehrer, die bereit sind, die Sammeltätigkeit in ihren Gemeinden zu überneh­men und dies noch nicht angezeigt haben, ersucht, dies um­gehend zu tun, da lt. Erl. v. 11. Juli, die Landesversorgungs- stclle, Stuttg. Landesgewerbemuseum, sich zur Einleitung des Weiteren mit den betreffenden. Herren ins Zenehmen setzen möchte.

Den 17. Juli 1916.

Baumann.

Die Rindviehmärkte im Amtsbezirk Rastatt dürfen wie­der stattfinden.

Calw, den IS. Juli 1916.

K. Oberamt: Binder.

griffe östlich der Maas wurden bis heute morgen fortgesetzt. Erfolge erzielte der Gegner in dem blutigen Ringen nicht, sondern büßte an einigen Stellen Boden ein. An der übrigen Front keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Ein französischer Vorstoß im Anschluß an eine Sprengung nördlich von Oulches wurde abgewiesen. Wir sprengten mit gutem Erfolg auf der Combreshöhe. Eine deutsche Patrouille brachte bei Lanfroicourt (Lothringen) einige Gefangene ein. Am

15. Juli sind außer den gestern berichteten zwei weitere feind­liche Flugzeuge außer Gefecht gesetzt worden, das eine im Luftkampf hinter der feindlichen Linie, südlich der Somme, das andere durch Abschuß von der Erde bei Dreslingcourt (Oise) in unserer Front.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg: Verstärktes Feuer leitete westlich und südlich von Riga sowie an der Dünafront russische Unternehmungen ein. Bei Katharinenhof (südlich von Riga) griffen stärkere feindliche Kräfte an. Hier hat sich ein lebhaftes Gefecht entwickelt.

Heeresgruppe des Eeneralfeldmarschells Prinz Leo­pold von Bayern: Keine besonderen Ereignisse.

Heeresgruppe des Generals v. Linsingen: Südwest­lich von Luck wurden durch einen deutschen Gegenstoß die feindlichen Angriffe angehalten. Die Truppen wurden dar­aufhin zur Verstärkung der Verteidigungslinie ohne Be­lästigung durch den Gegner hinter die Lipa zurückgesiihrt. An andern Stellen sind die Russen glatt abgewiesen.

Heeresgruppe des Generals Grafen von Bothmer: Die Lage ist unverändert.

Balkankriegsschauplatz. Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung.

Der französische Bericht.

(WTB.) Paris, 17. Juli. Amtlicher Bericht vom

16. Juli nachmittags: Südlich von der Somme drangen die Deutschen gestern im Schutze des Nebels längs des Kanals vor und machten heftige Angriffe gegen Mai­sonette und das Dorf Viaches, das sie durch einen Ileberfall nahmen. Ein heftiger französischer Gegenan­griff nahm jedoch Viaches und Maisonette wieder, so­wie das Heine Gehölz im Norden, wo einige Deutsche noch Widerstand leisten. Nördlich von der Aisne in der Gegend von Oulches säuberten die Franzosen durch einen gelungenen Handstreich einen gegnerischen Schützengraben. Am rechten Ufer der Maas versuchten starke deutsche Erkundungsabteilungen an die französi­schen Schützengräben in dem Gehölz zwischen dem Fluß und dem Pfefferrücken heranzukommcn. Sie wurden durch Infanterie- und Sperrfeuer zurückgetrieben. Im Abschnitt von Fleury hat die französische Infanterie be­merkenswerte Erfolge westlich und südlich des Dorfes zu verzeichnen. Die Artillerietätigkeit ist nach wie vor auf Leiden Seiten in dieser Gegend, sowie in der Gegend von Chenois und Laufäe sehr stark.

Amtlicher Bericht vom 16. Juli abends: An der Champagnefront lebhafte Tätigkeit russischer und fran­zösischer Patrouillen. Am linken Ufer der Maas ziemlich lebhafte Beschießung in der Gegend von Ehattancourt. Oestlich von der Höhe 304 nahmen wir einige feindliche Grabenstücke. Am rechten Ufer vervollständigten unsere Truppen ihre Fortschritte westlich von Fleury und machten Gefangene. Der Artilleriekamf dauert in dieser Gegend mit einer gewissen Heftigkeit an. Sonst war der Tag an der Front ziemlich ruhig.

Englische Meldungen vom Westen. ^

(WTV.) London, 16. Juli. General Haig berichtet: Schwere gegenseitige Beschießung. Die Engländer finden fortgesetzt große Mengen Material in den genommenen Stel­lungen. Wir eroberten fünf schwere Haubitzen und vier 7,7 Zentimeter-Geschütze, Gestern wu rde iin Walde vM ZM-

reaux eine Abteilung, die die mit der Befestigung der neuen Stellungen beschäftigten Truppen erfolgreich deckte, ohne Be­lästigung durch den Feind zurückgezogen.

(WTB.) Amsterdam, 17. Juli. Der Berichterstatter der Times" im britischen Hauptßuartier meldet seinem Blatte, daß die Engländer die schwersten Verluste bei der Eroberung der zwei Wäldchen bei Vazentin hatten, die von den Deut­schen mit einer großen Anzahl Maschinengewehre verteidigt wurden.

Von den Neutralen.

Wieder ei» deutscher Dampfer in den schwedischen Gewässern torpediert.

(WTV.) Stockholm, 17. Juli. Nach einer Mit­teilung, dis heute in später Nacht an die Zeitung in Skelleftea gelangt ist, torpedierte am Sonntag abend ein russisches oder englisches Unterseeboot vor Bjurö- klubb innerhalb der schwedischen Seegrenze den süd­wärts gehenden deutschen DampferCyria". Der Dampseri sank nach ein paar Minuten. Die Besatzung wurde gerettet und an Bord des schwedischen Torpedo­bootsCapella" gebracht, das sich in nächster Nähe be­fand. Die Besatzung, insgesamt 28 Mann, wurde im Hafen von Skelleftea gelandet. DieCyria" sank in 21 Meter Wassertiefe. Schornstein und Masten sind sichtbar. Von derCapella" aus sah man drei Torpedos abfeuern, aber weder von derCapella" noch von der Cyria" aus war ein Unterseeboot sichtbar. Nach einer weiteren Meldung scheint die Torpedierung an demselben Orte stattgefunden zu haben, an dem die DampferLissabon" undWorms" weggenommen wor­den sind, also auf schwedischem Seegebiet.

England und der neutrale Handel.

(WTB.) London, 18. Juli. (Unterhaus. Neu- ter.) Der Unionist Hunt fragte, ob Greys Aufmerksam­keit auf den Schmuggel von Fett und anderer Kontre- bande von Holland nach Deutschland und auf die zu diesem Zweck organisierten Banden gelenkt worden sei und ob bei der holländischen Regierung Vorstellungen erhoben worden seien, um die Fortsetzung dieses Schmuggels zu verhindern. Lord Robert Cecil ant­wortete, die englische Regierung wisse, daß troß der strengsten Maßnahmen, die die holländische Negierung ergriffen habe, noch immer einiger Schmuggel aus den Niederlanden nach Deutschland bestehe. Die nieder­ländischen Behörden seien eifrig am Werk, das zu ver­hindern.

(WTB.) Kopenhagen. 17. Juli. Nach einer Mel­dung derNationaltidende" aus Christiania wandte England für den Auskauf des Fischfangs in Norwegen über 100 Millionen Kronen auf. Der Aufkauf, der durch eine Firma in Bergen zu unerhört hohen Preisen erfolgte, wurde von England deshalb vorgsnommen, um einerseits zu verhindern, daß Deutschland Fische er­hält und andererseits, um Rußland mit Fischen ver­sorgen zu können. Archangelsk war indessen durch Eis blockiert, und Schweden weigerte sich, die Durchfahrt von Lebensmitteln nach einem kriegführenden Lande zu gestatten. Gegenwärtig lagern in Norwegen Tausende von Tonnen verdorbener Fische, -

Griechenland und die Entente. M-l

(WTV.) Athen, 15. Juli. (Agence Haväs. Ver­spätet eingetroffen.) Das Amtsblatt veröffentlicht die von der Entente geforderten Veränderungen in der Be­setzung der Polizeistellen. Der vom König Unterzeichnete Erlaß, durch den anders Veränderungen bei den Be­amten verfügt worden, ist bei der Feuersbrunst von Dekelai mit anderen amtlichen LchriMücken, Zernichtet worden.

Zum Brand des griechischen Königsschlosses.

Berlin, 18. Juli. Aus Amsterdam wird demBer­liner Tageblatt" berichtet, daß nach den neuesten Athener Meldungen König Konstantin von Griechen­land bei dem Brande von Tatoi tatsächlich eine Ver­wundung erlitt. Sie sei leichter Natur und befinde sich am linken Fuß.

Berlin, 17. Juli. Die griechische Gesandtschaft teilt mit: Das Feuer, das im Walde von Tatoi am Donnerstag aus­gebrochen war und bis heute früh andauerte, hat ungeheure Dimensionen angenommen und 16 SSV Hektar vernichtet. Außer dem Schloß des Königs Georg, seinem Grab, einer an­grenzenden Kapelle, sowie einem kleinen Hotel mit zwei Ställen wurde das ganz« Königliche Besitztum zerstört, das Schloß, das der König bis jetzt bewohnt hat, einbegriffen. Bis jetzt sind 15 Leichen geborgen, darunter die des Obersten Della Porta, Chef des Automobilwesens Sr. Majestät, so­wie des Hauptmanns der Gendarmerie, Chrissospathis, Chef der Sicherheitspolizei des Königs, sowie die des Oberleut­nants von Lontoumopoulos. Das Feuer scheint, ^obgleich es noch in mnnchen Gegenden andauert,..eingedämmt zu sein, . Der König, sowie die übrigen Mitglieder der'Kgll'Familie sind gesund und wohlbehalten.

DieDeutschland" und die amerikanische Neutralität.

Wien, 17. Juli. DerNeuen Freien Presse" wird aus Rotterdam gemeldet: Vier amerikanische Zerstörer wurden telegraphisch nach Kap Virginia berufen, wo sie vor der Chesapeake-Bucht patrouillieren werden, um streng darauf zu achten, daß die Neutralität der Ver­einigten Staaten und die Dreimeilenzone nicht verletzt werden, wenn das UnterseebootDcuschland" aus dem Hasen von Baltimore auslauft.

Amerikanische Besorgnisse.

(WTV.) Amsterdam, 17. Juli.Times" erfahren aus Washington, daß dort die Besorgnis herrsche, Deutschland könnte Unterseeboote, die für Handelsschiffe erklärt worden sind, nach Mexiko bringen, wo sie in Kriegsschiffe verwandelt und gegen die amerikanische Blockade verwendet werden könn­ten. Man muß es sagen, die Engländer verstehen ihr Ge­schäft, andern die für sie günstige Anschauung zu suggerieren.

Die amerikanischen Kriegsgeschäfte.

Frankfurt, 17. Juli. DieFrankfurter Zeitung"- meldet aus dem Haag:Daily Telegraph" meldet aus Newyork: Der Auslandshandel der Vereinigten Staaten für das am 30. Juni endende Geschäftsjahr Lbertrifft alle Rekorde in der Geschichte des Landes. Die Ausfuhr wird auf 4 Milliarden 345 Millionen Dollars und die Einfuhr auf 2 Milliarden 180 Millionen Dollars ge­schätzt, was eine Zunahme gegen das Vorjahr von 1 Milliarde 576 Millionen 400 000 Dollar beyw. 541 Millionen 25 000 Doaus ausmacht. Eine Mitteilung des Handelsministers besagt, daß der Handel in den Vereinigten Staaten sechsmal so groß als im Jahre 1872 sei. 13 Klassen der Ausfuhr, nämlich Eisen, Stahl, Explosivstoffe, Baumwolle, Getreide, Fleisch, Kupfer, Manufakturwaren, Automobile, Messing, Chemikalien, Zucker und Leder, belaufen sich auf 3024 Mill. Dollars für 1916 gegen 1321 Millionen Dollars für alle anderen Artikel. Der Zuwachs der Ausfuhr in den gesamten Artikeln beträgt im Vergleich zu 1914 mehr als 1000 Prozent.

Von unfern Feinden.

Eine Kriegssparsamkeitswoche in England

(WTV.) London» 17. Juli. Reuter meldet, daß gestern die Kriegssparsamkeitswoche begonnen hat. Im ganzen Lande haben die Prediger in den Kirchen auf dis LilMende No trvend iakeft ^ijr jeder Wil lst fparsW