Danken und Bankiers hat an alle deutschen Banken ein Rund­schreiben gerichtet, in dem diese ersucht werden, einem vom Auswärtigen Amt geäußerten Wunsch zufolge Italiener wie Angehörige feindlicher Staaten zu behandeln. Diese Maß­nahme kommt einem Verbot gleich, den noch in Deutschland weilenden italienischen Staatsangehörigen ihre Guthaben auszuzahlen. Das deutsche Auswärtige Amt hat der ita­lienischen Regierung amtlich mitgeteilt, daß es die den ita­lienischen Staatsangehörgen zukommenden Arbeiterpensions­zahlungen eingestellt habe." Das offiziöseEiornale d'Jtalia" meldet aus Paris, Eeneralgouverneur v. Bissing habe eine Verordnung erlassen, durch die einberufenen oder tauglichen Italienern die Ausreise aus Belgien verboten werde und sie wie die militärtauglichen Belgier überwacht werden sollen. Diese Nachricht und die Meldung derAg. Stef.", meintEiornale d'Jtalia", bedeuteten deutsche, gegen Italien feindliche und ungerechte Handlungen, die eine an­scheinend vorsätzliche Absicht aufdeckten. Das Ausreiseverbot stelle einen unerklärlich feindseligen Akt dar, da es sich um zwei nicht miteinander im Krieg befindliche Staaten handle. Die Zahlungseinstellungen seien ungerechtfertigt, da nach einem zwischen Deutschland und Italien bestehenden Ab­kommen, an das sich Italien bisher mit größter Aufrichtigkeit gehalten habe, das Eigentum von Angehörigen beider Staa­ten gegenseitig garantiert werde.

Dem gegenüber wird uns von zuständiger Seite mitge­teilt: Die Meldungen derAg. Stef." sind unrichtig, da weder in Deutschland noch in Belgien amtliche Anordnungen zum Nachteil der italienischen Privatrechte ergangen sind. Wenn die Banken italienische Guthaben bis auf weiteres nicht mehr auszahlen, so erwidern sie damit nur die Haltung, die sämt­liche italienische Banken seit einem Jahr gegenüber deutschen Kunden einnehmen. Wenn ferner deutsche Berufsgenossen­schaften Rentenzahlungen an Italiener zurückhalten, so han­deln sie gleichfalls lediglich nach dem Borbild italienischer amtlicher Stellen. Eine vollkommene Verdrehung der Tat­sachen ist es, wenn das offiziöse Blatt behauptet, Italien habe sich an die mit Deutschland getroffene Verständigung über die gegenseitige Sicherstellung der Privatrechte gehalten. Tatsächlich hat die italienische Regierung die Verständigung außer durch andere Maßnahmen durch die ein Zahlungsver­bot enthaltende Verordnung vom 38. April 1918 offen ge­brochen und auf die erhobene Beschwerde der deutschen Re­gierung erwidert, daß sie sich an die erwähnte Verständigung nicht weiter gebunden halte. Bei dieser Sachlage entfiel für die deutsche Regierung jeder Anlaß, die Gegenmaßnahmen der Banken und Berufsgenossenschaften länger zu verhindern. Ebensowenig^ kann nach dem Wegfall der Verständigung

Werden, daß Italienern aus Militär,scheu Gründen die Erlaubnis zur Abreise teilweise versagt wird,

Grey verteidigt die englische Seeräuberpolitik.

(WTB.) London, 15. Juli. Reuter meldet: Bel der Ilebersendung der neuen Ordre in Council über die Scekrieg- führung an die Vertreter der neutralen Staaten in London fügte Staatssekretär Grey eine Denkschrift bei, in der die Gründe für die neue Order dargelegt sind. Darin heißt e^: Bei Beginn des Krieges einigten sich die alliierten Regie­rungen in ihrem Bemühen, ihr Verhalten nach den Grund­sätzen des Völkerrechts einzurichten, auf den Beschluß, die Vorschriften der Londoner Deklaration anzunehmen. Da der gegenwärtige Kampf einen Umfang und Charakter über alle früheren Begriffe hinaus annahm, wurde es klar, daß diese Bestimmungen, während sie nicht in jeder Beziehung eine Besserung der den Neutralen gewährten Sicherheit bedeuten, den Kriegführenden bei der Ausübung der ihnen zugestan- denen Rechte nicht das wirksamste Mittel zubilligten. Im Fortgang der Ereignisse brachten die deutschen Mächte alle ihre geistigen Fähigkeiten in Anwendung, um den Druck, der sie einschnürte, zu lockern und einen Kanal für die Zuführung ihrer Bedürfnisse wieder zu öffnen. Ihre Anschläge kompro­mittierten (?) den unschuldigen neutralen Kandel und brach­ten ihn in den Verdacht, eine feindliche Agentur zu sein. Ueberdies schufen die wissenschaftlichen und militärischen Hilfsmittel der deutschen Mächte Verhältnisse, die ganz und gar verschieden waren von denen, die in den früheren See­kriegen obwalteten. Die alliierten Regierungen waren ge­zwungen, der so geschaffenen Lage Rechnung zu tragen und die Bestimmungen der Deklaration von Zeit zu Zeit diesen sich ändernden Verhältnissen anzupassen und mit ihnen in Einklang zu bringen. Aus diesem Grunde sind sie zu dem Entschluß gekommen, einfach die historischen Regeln des Völ­kerrechtes in Anwendung zu bringen. Die Alliierten erklären feierlich und vorbehaltslos, daß sie die Bestimmungen aller internationalen Vereinbarungen bezüglich der Kriegsgesetze beobachten (??) werden, daß sie, eingedenk der Gesetze der Humanität, jeden Gedanken, das Leben von Nichtkämpfern zu bedrohen, aufs äußerste von sich weisen, daß sie nicht ohne Grund (Gründe hat man bekanntlich immer bei der Hand) neutrales Eigentum verletzen und im gegebenen Fall bereit sein werden, Entschädigung zu gewähren. Sir Grey hat, abgesehen von der zynischen Rechtfertigung der Willkürakte der Alliierten gegenüber den Neutralen, den Deutschen un­freiwillig das höchste Lob gespendet.

Zur Lage in Irland

(WTV.) London, 14. Juli. DieTimes" Melden gus Irland, daß in der GrafschaftEalway M .Polizei

durch Truppen verstärkt werden mußte, um dem Weg­treiben des Viehes zu wehren.

(WTB.) London, IS. Juli. WieDaily Telegraph" meldet, unternahmen etwa lüüü Sinn-Feiner gestern eine Demonstration in Cork, indem sie Nebellenlieder sangen, die Polizei und das Militär auszischten und schließlich das Werbebureau zerstörten. Die Wohnung des Hauptmanns, der seit Beginn des Krieges die Re­krutierung leitet, wurde mit Teer beschmiert und mit der Aufschrift versehen: Hoch die Republik!

Aus Stadt und Land.

Lalw, den Ist. Juli 1916.

Volksspende für Kriegsgefangene.'

* Wie wir soeben erfahren, sind bei der am 7. Juli in Stadt und Bezirk vorgenommenen Sammlung zu Gunsten der deutschen Kriegs- und ZiSilgefangenen in der Stadt Calw allein 3493.1V ,4t zusammengekommen, in den Bezirksgemeinden 5864.98 «K, insgesamt also 9358 -1t. Das Ergebnis von einer Gemeinde steht noch aus. Die über alle Erwartung hohe Summe beweist wieder die unermüdliche Opferwilligkeit der Be­völkerung von Stadt und Bezirk Calw.

, Eiserne- Kreuz.

Zur sUoernen Verdienstmedaille erhielt Christian Mohr von Ilutertzangstelt» Reservist im Artillerie- Regiment Nr. 65 das eiserne Kreuz 2. Kl.

Jugendtnrntag.

* Daß der im vorigen Jahr zum ersten Mal an allen größeren Orten durchgefllhrte schwäbische Jugendturntag in weiten Kreisen die verdiente Beachtung gefunden nnd die Jugend selbst der Veranstaltung lebhaftes Interesse ent­gegengebracht hat, das hat der gestern auch hier abgehaltene

2. Jugendturntag gezegt. Die Veranstaltung wurde unter überaus großer Beteiligung seitens der Bevölkerung auf dem Brühl und in der Turnhalle abgehalten. Es konnten daran teilnehmen alle Knaben und Jünglinge vom 10. bis zum 18. Jahre: die vorgeschriebencn Wettkämpfe bestanden aus je einer freigewählten Uebung an Reck, Barren und Pferd, aus Hochsprung, Schnellqufen und Kugelstoßen, sowie einer be­stimmtest Freiübung. Am hiesigen Turntag nahmen die Ver­eine des unteren Gaus statt mit den im Gau befindlichen Jugendwehren, und zwar waren vertreten die Turnvereine von Calw, Altensteig, Ebhausen und Simmozheim, und die Jugendwehren von Althengftett, Ostelsheim, Gcchingen, Holz­bronn, Breitenberg und^Möttlingen. Insgesamt beteiligten sich 114 Jünglinge und Knaben an der Veranstaltung, 25 von der älteren Abteilung, 25 von der jüngeren Abteilung und 64 Turnschüler, letztere zum größten Teil der Jugend­wehrorganisation angehörig. Der Eauvertreter des Nagold­gaus, Landtagsabgeordneter Staudenmeyer, hielt vor Be­ginn der Kämpfe eine zündende Ansprache, in der er auf die Ziele der deutschen Turnerschaft hinwies, die Ertüchtigung der deutschen Jugend in körperlicher und sittlicher Beziehung. Was die deutsche Turnerschaft an Stärkung der Volkskraft geleistet habe, das habe dieser Krieg am besten gezeigt; von allen Truppcnführern seien die Fähigkeiten anerkannt wor­den, die der deutsche Turner für den Heeresdienst mitgebracht habe. Der Redner begrüßte auch die zahlreich erschienenen Jungmannen der Jugendwehrorganisation des Bezirks unter ihrem Organisator, Bauinspektor Schaal. Die Jugendwehr soll sich später in noch festzulcgender Form an die deutschen Organisationen für körperliche Heranbildung der Jugend an­schließen, um so eine einheitliche Entwicklung in diesen Be­strebungen zu ermöglichen. Bei der Preisverteilung wies Herr Staudenmeycr darauf hin, daß die Jugendturntage, die zu einer ständigen Einrichtung gemacht werden sollen, unfern herrlichen Feldgrauen draußen zeigen sollen, daß die deutsche Jugend hinter der Front ihnen nacheifern wolle, und ihr Bestes tue, sich für den Kampf ums Leben und den Dienst fürs Vaterland auch körperlich vorzubereiten. In einer Wür­digung der Leistungen konnte der Redner feststellen, daß alle Teilnehmer bis zum jüngsten mit Eifer bei der Sache waren, wenn auch namentlich die jüngeren gegen Ende begreiflicher Weise etwas an Kraft verloren. Er dankte auch den Herren Kampfrichtern, die sich wie letztes Jahr ebenfalls wieder in bereitwilligster Weise zur Verfügung gestellt hatten und schloß dann den harmonisch verlaufenen Jugendturntag mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf das deutsche Va­terland. Wir lassen hier nun die Namen der aus dem Wettkampf hervorgegangenen Sieger folgen. Von den 64 Be­werbern der Schülerabteilung sind die ersten 20 Preisträger angeführt. Sämtliche Preisträger erhielten eine hübsch aus­gefertigte Urkunde, und die mit Preisen gekrönten Mitglieder und Zöglinge des hiesigen Turnvereins, sowie sämtliche teil­nehmenden Turnschüler aus der Eeorgii-Neichertschen Stif­tung außerdem noch eine kleine Zugabe.

Aeltere Stufe (Iahresßlassen 1897, 1898, 1899.

1. Ernst Creuzberger, Calw, 2. Paul Entcnmann, Calw,

3. Ernst Steinle, Ebhausen, 4. Eugen Müller, Calw, 6. Adolf Weiler, Ebhausen, 6. Emil Keorgit, Calw, 7. Karl Frohmüller, Calw, 8. Franz Hetlemann, Calw, 9. Franz Löwenberg, Calw, 10. Friedrich Maier, Calw, 11. Ernst Bullinger, Simmozheim, 12. Paul Saalmüller, Altensteig, 13. Christian Kempf, Ebhausen, 14. Wilhelm Schöttle, Ebhausen, 16. Eugen Karle, Wildberg, 16, Paul Prob, Althengftett. 17. Martin Lörmann. Rreitenberg,

lg. Erwin Schwenk, Calw. 19. Wilhelm Faul, Wildberg. 20. Gotthold Weiß, Althengftett, 2l. Julius Kübler. Altensteig, 22. Otto Beuerle, Althengftett, 23. Edmund Schwenk, Calw.

Jüngere Stufe (Iahresklasien 1900, 1901, 1902)

1. Eugen Hammgnp., 2. T^iistian Niethammer, Calw, 3. Hermann Hoyer, Calw, 4. Wilhelm Mast, Calw, 5- Adolf Müller, Calw, 6. Alfred Seyfried, Calw, 7. Adolf Schnaufer, Calw, 8. Johann Mackenhuth, Ebhausen, 9. Eugen Bayer, Calw, 10. Karl Schechinger, Calw, 11s. Georg Böttinger, Calw, 11b. Rudolf Nafzger, Calw, 12s. Christian Schöttle, Ebhausen, 12b. Paul Pfrommer, Calw, 13. Emil Kienzle, Calw, 14. Theodor Wagner, Calw, 16. Otto Moser, Altensteig, 16. Gottlob Schöttle, Ebhausen, 17. Hermann Wizemann, Altensteig, 18. Georg Schleh, Altensteig, 19. August Seeger, Altensteig.

Aus der Georgii-Relchertschen Stiftung für die AK« tiveu, Zöglinge und Turnschüler des hiesigen Turn­vereins wurden folgende Preise verleili:

Aktive: 1. Ernst Creuzberger 118'/, Punkte, 2. Paul Entcn­mann 113-/«, 3. Gugcn Müller 107, 4. Emil Gcorgii 98, 6. Karl Frohnmüller 97'/«. 6. Franz Hetlemann 96"., 7. Friedrich Maier 93'/., 8. Erwin Schwenk 78'/«. 9. Edmund Schwenk 70 Punkte.

Zöglinge: 1. Eugen Hammann 120 Punkte, 2. Christian Niethammer 110,6, 3. Hermann Hoyer 108, 4. Wilhelm Mast

103.6, 5. Adolf Schnaufer 98.6, 6. Eugen Bayer 96,6, 7. Karl Schechinger 95, 8. Georg Böttinger 92,6, 9. Paul Pfrommer

91.6, 10. Emil Kienzle 86, 11. Eduard Pfrommer 65'/« Punkte.

Turnschüler. 1. Willy Fleischmann 87, 2. Felix Schweitzer 86.

3. Paul Haug 82, 4.-6. Edmund Haas 79, 4.-6. Gustav Huber 79, 6. Julius Vollmer 78, 7. Willy Köhler 77. 8. Emil Seelig 75. 9. Hans Schnaufer 74, 10. Otto Pfeiffer 71. II. Erwin Köpf 69, 12. Oskar Pfrommer 66, 13. Kurt Sannwald 65, 14. Fritz Burger 62, 15. Otto Braun 61, 16. Max Rümelin 57, 17. Julius Schräg 56, 18. Karl Stotz 56, 19. Alfred Beat­halter 60, 20. Hans Abele 46 Punkte.«

Für unsere Verwundeten.

* Gestern vormittag 11 Uhr versammelten sich die vereinigten hiesigen Sänger im Bezirkskrankenhaus» um unseren verwundeten wackeren Vaterlandsver­teidigern mit der Darbietug einiger gut gewählten Chöre eine kleine Freude zu bereiten. Zum Vortrag kamen unter der Leitung von Herrn Rektor Beutel die ChöreGott du bist meine Zuversicht",Wir liebten uns wie Brüder",Morgenrot",Waldesrauschen" und Sonnengold". Als Liebesgabe übergaben die Sänger einige Kistchen Zigarren.

Kartoffelpret,

Vom Kriegsernahrungsamt wird geschrieben: Der Prä­sident des Kriegsernährungsamtes hat im Reichsgesetzblatt eine Bekanntmachung erlassen, betreffend eine anderweitige Festsetzung der Höchstpreise für Frühkartoffeln und Regelung der Kartoffelpreise für die Zeit vom 1. Oktober bis 15. Aug. 1915. Die Verbraucher, zum mindesten die minderbemit­telten, müssen vor zu hohen Kleinabnahmepreisen für Früh­kartoffeln bewahrt werden. Den Gemeinden wird das da­durch ermöglicht werden, daß hierfür nötig werdende Zu­schüsse als Aufwendungen für Kriegswohlfahrtspslege behan­delt werden, von denen das Drittel durch das Reich und in Preußen das zweite Drittel vom Staat erstattet wird. Durch solche Zuschüsse soll der Kleinhandelshöchstpreis für Früh­kartoffeln wie folgt bemessen werden:

Vom 16. bis 31. Juli das Pfund 10 Pfennige.

Vom 1. bis 10. August das Pfund 9 Pfennig.

Vom 11. bis 20. August das Pfund 8 Pfennig.

Vom 21. August bis 15. Sept. das Pfund 7 Pfennig.

Vom 16. bis 30. September das Pfund 6 Pfennig.

Bei der Festsetzung des Preises der Winterkartoffeln war davon auszugehen, daß es unbedingt geboten ist, die' rechtzeitige Beschaffung des Speisekartoffelbcdarfs für die Verbrauchszwecke im neuen Wirtschaftsjahr zu sichern und uns vor Kartoffelnotständen, we wir sie jetzt durchleben, vor der Gefahr einer Kartoffelhungersnot, wie sie ein harter Winter 1915/16 uns gebracht haben würde, unter allen Um­ständen zu bewahren. Diese Gesichtspunkte haben Veran­lassung gegeben, den Preis für verlesene Kartoffeln frei Bahnhof des Erzeugers für ganz Deutschland für die Zeit vom 1. Oktober bis zum 15. Februar auf 4 pr. Zentner fcstzusetzen mit der Verpflichtung, dafür nach Anweisung der Reichskartoffelstelle den Winterbedarf an Kartoffeln im Ok­tober und November, also während der frostfreien Herbstzeit, wo die Herbstbestellung im Osten gleichzeitig stattfinden muß, zu liefern. Der Bedarf für die Zeit vom Frühjahr bis zum 15. August 1917 soll bei den Landwirten schon im Herbst be­schlagnahmt, von ihnen auf ihre Kosten und Gefahr aufbe­wahrt und im Frühjahr nach Anweisung der Reichskartoffel- sielle für den Preis von 5 geliefert werden. Weitere Zu­lagen irgend welcher Art werden nicht gewährt. Den Ge­meinden ist durch die Verordnung die Festsetzung von Höchst­preisen für den Kleinhandel vorgeschrieben. Durch die Lan­deszentralbehörden soll es, nach der Absicht des Kriegsernäh­rungsamtes, den Gemeinden ferner zur Pflicht gemacht wer­den, den Kleinabgabcpreis für die Herbst- und Winterkar­toffeln so festzusetzen, daß er 55 ^ für 10 Pfund nicht über­steigt und daß da, wo das Einlagern größerer Mengen im Herbst in den Privatkellern üblich und zweckmäßig ist, die cinzulagernden Kartoffeln etwa 4,75 <K je Zentner frei Keller zu liefern sind. Durch die Frachtberechnung soll das den Ge­meinden erleichtert werden. Ein besonderes Entgegenkommen gegen bedürftige Kriegerfamilien bei der Kartoffelzuweisung im Wege der Kriegswohlfahrtspslege ist von den Gemeinden selbstverständlich zu erwarten.

Für die Schrift!, verantwort!. Otto Seltmann, Calw. Druck u. Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei, Talm.