Mund' gelegten Neuerungen getan hat, wissen will, daß die Deutschland" Patente seiner Gesellschaft verletzt, da ihm doch die Einzelheiten der Bauart dieses Frachttauchbootes unmöglich bekannt sein können. Bei dieser Sachlage erscheint es nicht ausgeschlossen, daß es sich nur um einen Versuch han­delt, mit der aus der Luft gegriffenen Behauptung der Pa- tentoerletzung das alle Welt überraschende Erzeugnis des deutschen Eewerbefleißes zugunsten der amerikanischen In­dustrie herabzusetzen.

Don den Neutralen.

' Holland. i ,

"(WTV.) Haag, 13. Juli. In der Zweiten Kammer wurde heute eine Vorlage eingebracht, in der ein neuer außerordentlicher Kriegskredit in der Höhe von 75 Millionen Eulden angefordert wird. Die Unter­offiziere und Mannschaften des Jahrgangs 19V7 der berittenen Waffen, der Festungsartillerie und des Torpedistenkorps werden am 28. Juli beurlaubt werden.

Zur schwedischen Neutralitätsverletzung.

(WTB.) Stockholm. 14. Juli. (Schweb. Tel.-Dur.) Aus Anlaß der Kaperung der deutschen Dampfer Lissabon" undWorms" durch zwei russische Unter­seeboote auf schwedischem Seegebiet und der Zurück­haltung des schwedischen Lotsen und von 24 Mann der Besatzung derWar ns" ist der schwedische Gesandte in Petersburg bauftragt worden, bei der russischen Re­gierung gegen diese Neutralitätsverletzung Protest ein­zulegen.

Eine Mission griechischer Prinzen.

, Berlin, 14. Juli. Ueber die Reise der griechischen Prinzen Nikolaus und Andreas, die angeblich nur die Königin-Witwe in Petersburg besuchen sollen, wird demBerliner .Lokalanzeiger" aus Kopenhagen be­richtet, daß u. a. verlaute, daß Prinz Nikolaus ein Handschreiben des Königs von Griechenland an Kaiser Wilhelm, an den englischen König und an den Zaren rnitgenommev habe.

Generalstreik in Spanien.

(WTV.) Bern, 13. Juli. Ueber den spanischen General­streik berichtet derTemps": Die spanische Regierung ver­handelte wiederholt mit den Vertretern der Arbeiterschaft, die jede Verständigung ablehnten. Die Regierung will aufs energischste gegen die Unruhestifter Vorgehen. Im allge­meinen erscheint die Lage sehr ungünstig. In Barcelona kam es gu Ausschreitungen ausständiger Arbeiterinnen gegen Arbeitswillige. Auch erfolgten Angriffe gegen Fabriken. Die Garnisonen mehrerer Städte, besonders die von Madrid, wirken verstärkt. In Bilbao ist der Ausstand der Metall­arbeiter durch die Gewährung ihrer Forderungen beigegelgt.

(WTB.) Madrid, 13. Juli. (Reuter.) Infolge des -Visenbahnerstreiks hat die Regierung über die Stadt und Provinz Madrid das Kriegsrecht verhängt.

(WTB.) Madrid, 14. Juli. (Agence Havas.) Der Ausstand der Eisenbahnangestellten dauert an. Der

Haltung bis zur Beendigung der Mahlzeit bei diesem unverfänglichen Gegenstand festzuhalten.

Nun bitt' ich aber endlich um eine Erklärung," sagte Vlohm, als der Onkel nach dem Tee seinen Stuhl nach dem anderen Ende des Gartens trug und seinem Neffen zuwinkte, das gleiche zu tun.

Du bist an allem schuld," sagte Käpp'n Bartels strenge.

Ich?" sagte Vlohm erstaunt.

Du erinnerst dich doch noch an meinen kleinen Plan, von dem ich dir das letzte Mal erzählte?" fragte sein Gegenüber.

Der Neffe nickte.

Der is mir nun geglückt," sagte der Onkel.Ich Hab' eine Neuigkeit für dich, daß du vor Freude tanzen wirst."

Ich Hab' ja 'nen schlimmen Fuß," meinte der Neffe erblassend.

Laß man gut sein mit deinem Fuß," sagte der Onkel.Euer Aufgebot ist heraus."

Was, wo?" keuchte Vlohm.

Na, in der Kirche natürlich," erwiderte der Onkel.Was dachtest du denn? Vorgestern Hab' ich die Alte endlich dazu gebracht, einzuwilligen, und Hab' dann gleich alles veranlaßt."

Ist sie denn tot?" fragte der Neffe mit einer Stimme, deren hohler Klang ausgezeichnet zu der Frage patzte.

Zum Teufel noch, wie kann sie denn?" fragte der Onkel und sah ihn erstaunt an.

Was red' ich denn da?" verbesserte sich Vlohm. i,Wie kann sie denn ihre Einwilligung geben, wenn sie tot ist, nicht wahr?"

Käpp'n Bartels rückte seinen Stuhl ab und sah jihn Zweifelnd an.Dis Freude hat ihn verdreht ge­

Amtliche Bekanntmachungen. .

Einmachzucker '

ist nun einget-offen und kann von Seiten der Gemeinden bei Herrn Kaufmann Dreiß hier von nächsten Samstag ab «bgehclt werden.

Preis pro Zentner ca. 28 Mark. - ^ ^ 4

Calw, den 13. Juli 1916. ^ s

_. K. Oberamt: V i nd e r.

Griesversorgung.

Zur gleichmäßigen Versorgung der Bevölkerung der Stadt Calw mit Gries werden im Einverständnis mit dem Stadtschultheißenamt Calw auf Grund der 88 12 und 15 der Verordnung des Bundesrats über die Errichtung von Preisprüfungsstellen und die Versorgungsregelung vom 25. September und 4. November 1915 (R.E.Bl. S. 607/728) mit Zustimmung der Landespreisstelle vom 12. Juli 1916 für die Stadt Calw folgende

Anordnungen ^ .,b

erlassen: - »

1. Gries darf von den Kleinhändlern an die Verbraucher nur noch gegen Weizengriesbezugsmarken und zwar aus eine Marke nur diejenige Menge Weizengries abge­geben werden, auf welche sie lautet;

2. das Stadtschultheißenamt gibt auf Antrag an jede Fa­milie entsprechend ihrer Kopfzahl Weizengriesbezugs­marken ab und zwar für den Monat Juli pro Kopf 1 Marke» welche zum Bezug von 125 Gramm berech­tigt;

3. die Ausgabe der Marken erfolgt voraussichtlich zu­gleich mit der Ausgabe der Brot-, Fleisch-, Butter- und Zuckermarken. Im Monat Juli werden die Erics- Lezugsmarken mit den für die zweite Hälfte des Monats bestimmten Brotmarken ausgegeben.

4. die Kleinhändler sind verpflichtet, Gries gegen Vezugs- marken zu dem ihnen von der Württ. Landesgetreide­stelle jeweils vorgeschriebcnen Preis, zur Zeit 45 A für das Pfund, abzugeben, solange sie Vorrat haben.

Die bei ihnen eingegangcnen Griesbezugsmarken sind von ihnen getrennt nach Farben zu zählen und sorgfältig aufzubewahren.

Calw, den 13. Juli 1916.

Kommunalverband: Reg.-Rat Binder.

Betrieb wird teilweise aufrecht erhalten. Hunderte von Eisenbahnangestellten sind eingezogen oder verhaftet worden. Es verlautet, daß die Kammern sich vertagen werden. Der König ist gestern von seinem Landsitz zu­rückgekehrt. Die Zivil- und Militärbehörden hielten gestern Vormittag eine Beratung ab.

England und der neutrale Handel.

(WTV.) Kopenhagen, 13. Juli.National Tidende" meldet aus Stockholm: Weder die Reederei noch das Mini­sterium des Aeußern haben bisher nähere Mitteilung er­halten, was die Engländer mit dem schwedischen Amerika­dampferStockholm" vorzunehmen gedenken, nachdem er in

macht," sagte er mehr zu sich selbst.

Nein, es ist mein Fuß," sagte Vlohm, der ihn wohl verstanden hatte.Seit zwei Nächten Hab' ich nicht geschlafen. Ich bin natürlich entzückt, ganz ent­zückt. Also doch endlich? Nach so langen Jahren!"

Das verdankst du mir," sagte der Onkel selbst­zufrieden.Für gewöhnlich sch ich klar, was ich zu tun habe, und dann gelingt mir auch, was ich will. Ich Hab' Frau Petersen und Frau Jürgensen gegen­einander ausgespielt. Ohne daß sie's gemerkt haben, waren beide rettungslos in meinen Händen."

Aber was ist nun heute mit Frau Jürgensen los?" fragte der niedergeschlagene Neffe.

Ja, das ist das einzige Schlimme Lei der Sache," sagte Onkel Bartels kopfschüttelnd.Mährend ich nur Spaß machte, hat die arme Frau gedacht, ich mach' Ernst. Sie sagte aber nichts, nein, gar nichts, und es ist wirklich rührend, wie sie sich bemüht, ihre Gefühle zu verbergen."

Hast du ihr denn schon gesagt, daß hier später kein Platz mehr für sie ist?" sagte Vlohm.

Käpp'n Bartels schüttelte den Kops.Die Mühe hat mir Frau Petersen erspart," sagte er spöttisch.

Aber was Frau Petersen ihr sagt, hat doch keine Geltung," warf Vlohm ein;sie muß es doch wohl von dir hören."

Alles zu seiner Zeit," sagte Käpp'n Bartels und wischte sich das Gesicht ab.Ich Hab' doch alles für dich getan, da dacht' ich, du würdest es ihr auf gute Manier beibringen."

Ich?" sagte der Neffe in grenzlosem Erstaunen.

Ja, gerade du," erwiderte Käpp'n Bartels nach­drücklich.Du nimmst sie dir mal in 'ner ruhigen Stunde vor und spielst gelegentlich darauf an. Dann kommst du mal auf die Sache zurück, wenn ich im

Liverpool angekommen ist. Man erwartet, daß die 2666 Pfund Kupfer, die der Dampfer mitführte, beschlagnahmt werden. Es wird gemeldet, daß die Durchsuchung in Kirk- wall außerordentlich scharf ist. Allen Reckenden wird der Paß abverlangt

Heikle Fragen an das französische Kabinett.

Berlin, 13. Juli. Aus Amsterdam meldet dieVossische Zeitung": Wi^ der Gewährsmann derVossischen Zeitung" aus London berichtet, wurde die französische Regierung in der geheimen Senatsitzung auch gefragt, ob Italien jetzt den Krieg an Deutschland erklären würde und weshalb dies bis­her noch nicht geschehen sei. Briand antwortete, Italien sei der Ansicht, den Krieg nicht erklären zu können, über die Gründe dürfe er nicht sprechen. Ein Mitglied fragte, ob es wahr sei, daß Deutschland kurz nach der Besetzung Belgiens und Nordfrankreichs bereit war, das besetzte Gebiet wieder zu räumen und Frankreich den Frieden, anbot. Briand er­widerte, davon sei nichts bekannt.

Eine neue französische Anleihe in Amerika (WTB.) Newyork, 13. Juli. (Durch Funkipruch vom Vertreter von WTB.) Die bereits gemeldeten Vereinbarungen für die 1ÜÜ Millionen Dollar-Anleihe bei amerikanischen Bankfirmen für Frankreich sind nun­mehr tatsächlich zum Abschluß gekommen. Nach den Abmachungen hat die französische Regierung bei einer zum Zwecke der Durchführung der Anleihe gebildeten amerikanischen Gesellschaft ein Unterpfand zum Markt­werte von 125 Millionen Dollars zu hinterlegen. Die­ses Unterpfand hat aus Schuldverschreibungen neutraler Länder zu bestehen, wie z. B. der Schweiz, Schweden, Dänemark, Norwegen und einigen südamerikanischen Republiken. Frankreich hat zu allen Zeiten den Markt­wert des Unterpfandes für die Anleihe auf 125 Mil­lionen Dollars aufrechtzuerhalten.

Aus Stadt und Land.

Calw, den 14. Juli 1916;

Aus den Kirchenbüchern.

Vom 28. April bis 23. Mai.

1. Getauft wurden: 30. April (geb. 20. April) Erwin Georg, Kind des Albert Holzingr, Fabrikarbeiters hier, z. Z. im Heeresdienst. 7. Mai (geb. 2. Mai) Berta Johanna, Kind des Wilhelm Walz, Schreines hier, z. Z. im Heeres­dienst. 14. Mai (geb. 24. März) Walter Alfred, Kind des Christian Rexcr, Schmiedmeisters hier, im Felde. 21. Mai (geb. 15. Mai) Elisabeth Maria, Kind des Ernst Späth, Landjägers hier, 21. Mai (geb. 21. April). Zusammen 5.

2. Kirchlich beerdigt wurden: 3. Mai (f 1. Mai) Richard Ludwig, Bremser hier, 44 I. 5. Mai (f 3. Mai) Christian Widmann, Witwer, Tuchmacher und Kolporteur hier, 77 I. 17. Mai (f 15. Mai) Marie Beißer, geb. Bock, Bauführers Witwe, 71 I. 22. Mai (f 20. Mai) Ludwig Hiller, Schiff­wirt hier, 52^ I. Zusammen 4

Zimmer bist. Da doch für dich und deine Frau Platz, geschaffen werden muß, so sagst du ihr auch gleich, an welchem Tage sie uns verlassen möchte. Ich denke, auf die Weise kommt alles am besten in Ordnung."

Es ist doch recht hart für sie," meinte der Neffe mitleidig;ob wir nicht doch lieber noch ein Weilchen warten?"

Auf keinen Fall," sagte Käpp'n Bartels heftig. »Ich sagte dir doch, daß dein Aufgebot schon aus­hängt. Nächsten Sonntag werdet ihr von der Kanzel verlesen. Ihr sollt beide bei mir wohnen, wie's abgemacht war. Drei von meinen Häuschen und den Anteil am Schoner will ich dir gleich verschreiben; aufs übrige mußt du noch 'ne Weile warten. Nun, warum siehst du nicht vergnügter aus? Hättest doch allen Anlaß dazu."

Ich bin sehr vergnügt," sagte Vlohm, sich zu­sammennehmend.Ich dachte nur an dich."

Wieso an mich?" fragte der Onkel.

An dich und Frau Jürgensen," meinte der Neffe, Soviel ich verstehe, bist du da zu weit gegangen."

Laß mich nur machen," erwiderte Onkel Bar­tels.Ich bin noch immer Herr in meinem eigenen Hause gewesen. Aber ich denke, du gehst nun und besuchst deine Zukünftige."

Wie du willst," sagte der Neffe.Aber immer­hin sei vorsichtig, das sage ich dir."

Ich werde dich begleiten," sagte Käpp'n Bartels plötzlich mit einer gewissen Hast, 's hat keinen Zweck für mich, hierzubleiben und mir den Kopf zu ver­drehen. Wenn du draußen List, komm' noch mal zu­rück, als ob du was vergessen hättest, und ruf mir dann laut zu, daß ich mit dir kommen soll, 's tut mir leid, daß die Arme es hören muß, aber was ist da zu machen?," ' .LForUctzrum-iolatck.