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91. Jahrgang

Amis- und Anzeigeblati für den Oberamtsbezirk Calw

Nr. 161

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Ersch-inungLw-ise: «mal wöchentlich. «nzeigenpreiS.- Im Oberamts, bezirk Calw fiir dis einspaltige Zeile 10 Pfg., außerhalb desselben IL Psg., Reklamen L5 Psg. Schluß siir Anzeigenannahme 9 Uhr vormittags. Fernspr. 9.

Donnerstag, den 13. Juli 1916.

Bezugspreis: In der Stadt mit Lrägerlohu Mk. 1.6- vierteLjLhrltch, Postbezugspreis für den Orts- und Nachbarortsverkehr Mt. 1.40, tm Fernverkehr Mk. 1^0. Bestellgeld m Württemberg 36 Pfg.

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Zur politischen Lage.

Die Ankunft des ersten deutschen Handels-U-Bootes in Amerika hat die Entente außer Rand und Band gebracht. Wohl hat die feindliche Presse in der Beurteilung dieses er­neuten Beweises der Ueberlegenheit deutschen Erfinder- und Organisationsgeistes eine gewisse heuchlerische Bewunderung an den Tag gelegt, dabei aber den materiellen Gewinn dieser Unternehmung als völlig belanglos hingestellt. Wie sehr man jedoch eine Entwicklung des deutschen U-Boothandels- verkehrs fürchtet, das ist an den dringenden Vorstellungen ver Ententegesandten, namentlich aber des englischen, zu er­kennen. Es wird zwar heute gemeldet, das Staatsdeparte­ment habe nach Berichten der amerikanischen Kommissäre das U-Boot als Handelsfrachtboot anerkannt, aber bekanntlich hat sich die amerikanische Regierung schon mehrmals von der Entente» und wie es scheint, nicht ungern, von derIrrig­keit" ihrer Anschauungen überzeugen lassen. Die Entente steht auf dem Standpunkt, daß das deutsche Handels-ll-Boot potentiell", d. h. in seiner Wirkung als Kriegsschiff betrach­tet werden müsse, wegen seiner Tauchmöglichkeit, die ihm erlaube, feindselige Handlungen gegen die Ententeschiffahrt vorzunehmen. Wie sich die Entente diese Feindseligkeiten oorstellt, ist zunächst unerfindlich, da bekanntlch diese U-Boote keinerlei Angriffswaffe an Bord haben, wovon sich die ame­rikanischen Behörden ja jedesmal überzeugen können. Und zu Rammungen wird sich ein so leichtes und kompliziertes Fahrzeug wohl kaum gebrauchen lassen. Die Tauchfähigkeit könnte höchstens als defensive Waffe angesprochen werden; da die Amerikaner aber bekanntlich sogar bewaffnete feind­liche Handelsdampfer in ihren Häfen zulassen, da sie sich von oer Entente überzeugen ließen, daß solchedefensiven" Ka­nonen völkerrechtlich zulässig seien, so wird es wohl auch selbst der amerikanischen Regierung schwer fallen, eine solche Ent­scheidung zu fällen, wenn wir auch heute noch nicht bestimmt behaupten möchten, daß die Regierung in Washington nicht doch noch einen Modus findet, der die Entente befriedigt. Die Agenten der Entente sind ja schon eifrig am Werk, Ver- oächtigungen über Verdächtigungen in Bezug auf die Tätig­keit der deutschen Handels-U-Boote auszustreuen. Allerdings braucht Amerika die Gegenstände, die der deutsche U-Boot- oerkehr vermittelt, Farbstoffe und gewisse Arzneimittel, sehr notwendig, und deshalb könnte der Regierung aus wirtschaft­lichen Gründen der Verkehr nur angenehm sein, aber wir haben gesehen, daß man in Washington die vielen Klagen der amerikanischen Exporteure unberücksichtigt gelassen hat im Interesse der Kriegsgeschäfte mit der Entente. Wie ge­wisse Kxeise, und nicht die einflußlosen, in Amerika denken, das geht aus einer Rede des früheren Justizministers der Vereinigten Staaten hervor, die er anläßlich eines Banketts in London zu Gunsten einer wirtschaftlichen und politischen Annäherung gehalten hat. Dieser frühere Staatsmann mit dem rein englischen Namen Beck sprach sich über die Be­ziehungen Amerikas zu England folgendermaßen aus:Nie­mand könne noch sagen, welche neue Gruppierungen es geben würde. Darum hätten die Vereinigten Staaten England, und England habe die Vereinigten Staaten nötig. Das große Reich der englisch sprechenden Rasse müsse eines Sinnes sein, sonst sei wenig Hoffnung auf Erhaltung des Friedens in irgendeiner Form. Dann wies Beck darauf hin, wieviel Dank das britische Reich den Vereinigten Staaten schulde. Die Vereinigten Staaten hätten im Innern infolge ihrer hetero­genen Bevölkerung gewaltige Schwierigkeiten zu überwin­den. Die Zahl der Amerikaner deutscher Abkunft betrage ein Drittel der Bevölkerung Großbritanniens. Besonderen Dank hätten die Amerikaner für ihre Muttitionslieferungen ver­dient. Man könne nicht sagen, daß sie in gemeiner und hab­gieriger Weise aus der Krisis Nutzen gezogen hätten. Aller­dings hätte ein kleiner Teil der Bevölkerung direkt, der grö­ßere Teil indirekt davon Nutzen gehabt; dem stehe aber ge­genüber. daß die Amerikaner dafür die Freundschaft der er­

sten Militärmacht der Welt aufgegeben hätten und daß sie mit der Munitionslieferung eine Verpflichtung auf sich ge­nommen hätten, die noch jahrelang in der Zukunft auf ihnen laste und die möglichen ökonomischen Vorteile weit über­steigen würde, denn sie hätten sich den unausrottbaren Haß Deutschlands nunmehr zugezogen. Wenn Deutschland gewinne oder der Krieg unentschieden bleibe, würde es die Union seine Rache fühlen lassen. Schließlich wies Beck darauf hin, daß die Amerikaner auch direkt England Wafsenhilfe leisteten: unter kanadischer Flagge fechten 4000 Amerikaner für Eng­land, in Frankreich unter französischer Flagge 10V00 Ame­rikaner für die Alliierten. England müsse daher auch ein­mal Erduld mit den Vereinigten Staaten haben, wenn nicht alles nach seinem Wunsche gehe, denn diese hätten. England ihre Treue genügsam bewiesen."

Ganz besonders interessant ist die Aeußerung des Herrn Beck bezüglich der Möglichkeit von Neugruppierungen, denen die beiden Staaten begegnen müßten. Das ist zweifellos ein Hinweis auf die Verhältnisse in Asien, wie sie sich in den letzten Monaten bis zum kürzlichen Abschluß eines russisch­japanischen Bündnisses entwickelt haben. England und Ame­rika haben Interesse daran, daß ihnen die Handelsfreiheit in China nicht beschnitten wird, während Rußland und Japan sich ja gerade enger zusammengeschlossen haben, um sich gegen­seitigInteressensphären" in China zu garantieren, wenn das auch äußerlich in dem Vertrag nicht zum Ausdruck kommt. Zwar hat die englische Presse der Meinung Ausdruck ge­geben, der Vertrag sei in Uebereinstimmung mit dem eng­lisch-japanischen Bündnis geschlossen worden, das einen Ver­trag über Ostasien ohne Zustimmung der andern Partei nicht zulasse, aber die Japaner und Russen werden den Herren nicht gerade auf die Nase binden, was sie im geheimen mitein­ander noch ausgemacht haben. Die Gegensätze treten also schon hier offen in Erscheinung, wenn wir auch daran nicht etwa Gedanken über in nächster Zukunft zu erwartende posi­tive Ereignisse nach dieser Richtung knüpfen dürfen, denn vorerst gehen die Interessen sämtlicher Alliierten und auch gewisser am Krieg stark beteiligter einflußreicher Kreise Ame­rikas einig miteinander, Deutschland und seine Verbündeten soweit zu bringen, daß sie an der vorläufigen Bilanz der Herrschaften keine Aenderung vorzunehmen in der Lage sind.. Bei den Friedensverhandlungen dürften aber die Gegensätze schon etwas stärker in Erscheinung treten.

Nach Friedensmöglichkeit sieht es heute zwar gar nicht aus. Die Alliierten spannen alle militärischen Kräfte an, sich den Sieg zu erringen, und man weiß nicht, ob sie nicht auch den Druck auf die Neutralen noch verstärken werden, wenn ihre Offcnsiokraft erschöpft ist, worauf alle Anzeichen hindeuten. Man ist bekanntlich nach der Erdrosselung der Selbständigkeit Griechenlands jetzt wieder an Rumänien her­angetreten; aber die rumänischen Staatsmänner sind vor­sichtig, ihnen erscheint der Ententesieg gar nicht so sicher. Was die Ost- und Nordseestaaten anbclangt, so sieht man auch wenigstens bei Holland und Schweden die Tendenz sich gegen Uebergriffe der Entente unter allen Umstünden zur Wehr zu setzen. Wir werden also auch auf politischem Gebiet in naher Zukunft Tage höchster Spannung zu gewärtigen haben. o. 8.

Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.

Die deutsche amtliche Meldung.

Schwere Kämpfe auf der Linie AlbertBapaume. Starke Verluste der Franzosen südlich der Somme. Erfolgreich östlich von Verdun.

(WTB.) Großes Hauptquartier, 12. Juli. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Die am 10. Juli nachmittags eingeleiteten Kämpfe beiderseits der Straße VapaumeAlbert, in Contal Maison und im Walde Ma- metz, sorpi^ neue.Erfechte im Walde von Trones und südlich

davon werden mit erbitterter Heftigkeit fortgesetzt. Südlich der Somme haben die Franzosen bei einem groß angelegte« Angriff auf der Front BelloySoyecourt eine empfindliche Schlappe erlitten. Der Angriff ist in unserm Feuer vollkom». men zusammengebrochen. Ebenso fluteten schwächere gegen La MaisonetteBarleux angesetzte Kräfte unter großen Ver­lusten in die Ausgangsstellung zurück. An mehreren Stelle« der Champagnefront, so östlich und südöstlich von Reims und nordwestlich von Massiges, ferner nordwestlich von Fleury wurden französische Teilangriffe abgeschlagen. Im Maas» gebiet spielten sich links des Flusses nur kleine Kämpfe ab, Rechts des Flusses haben wir unsere Stellungen näher an die Werke von Souville und Lause« herangeschoben und dabei 39 Offiziere und 21ÜK Mann zu Gefangenen gemacht. Starke Gegenangriffe wurden glatt abgewiesen. Deutsche Patrouillenunternehmungrn südwestlich von Dixmude, südwestlich von Ccrny (Aisnegebiet) und östlich von Pfettershausen hatte« Erfolg. Ein englische« Doppeldecker wurde bei Athies (südlich von Peronne) ick unserer Linie zur Landung gezwungen. Ein feindliches Flug, zeug stürzte bei Soyecourt, eines in unserm Abwehrfeuer bei Chattancourt ab. Bei Dombasle (westlich der Maas) wurde ein Fesselballon durch unsere Flieger abgeschossen.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Ein llebergangs- versuch schwächerer russischer Kräfte über die Düne west» lich von Fricdrichstadt und Angriffe südlich des Naroczsees. wurden vereitelt. An der Stochodfront ist die Lage im All­gemeinen unverändert. Russische Abteilungen, die sich bet Janowka auf dem linken Ufer festzusetzen versuchten, wurde« angegriffen. Kein Mann von ihnen ist auf das südliche Ufer entkommen. Hier und an der Bahn KowelRowno wurden gestern noch über 899 Mann gefangen genommen. Die Beute der beiden letzten Tage am Stochod beträgt auße« einer Anzahl Offiziere 1932 Mann und 12 Maschinengewehre. Unsere Fliegergeschwader haben ihre Angrisfstätkgkeit west­lich des Stochod fortgesetzt. Ein feindlicher Fesselballon wurde abgeschossen.

Valkankriegsschauplatz: Keine besonderen Er­eignisse, ^

'' Oberste Heeresleitung.

Der U-Voot-Erfolg der Mittelmachte im Juni.

(WTB.) Berlin. 12. Juli. U-Boot-Erfolge im Monat Juni sind: Kl feindliche Handelsschiffe mit rund 1K10KÜ Bruttoregistertonnen durch Unterseeboote der Mittelmächte versenkt oder durch Minen verloren ge­gangen. Der Chef des Admiralstabs der Marine,

Ein deutsches U-Boot an der englischen KM

(WTB.) London, 27. Juli. (Amtlich. Reuter.) Ge­stern Abend um 9)L Uhr erschien ein deutsches Unterseeboot vor dem kleinen, unverteidigten (?) Hafen Seaham-Harbour und feuerte aus einer Entfernung von einigen hundert Pards einige 30 dreizölligc Schrapnells ab. Eine Fra« wurde ernstlich verwundet und starb am nächsten Morgen, Ein Haus wurde von einem Geschoß getroffen. Sonst keig Verlust an Menschenleben und kein Schaden.

Der österreichisch-ungarische Tagesbericht.

(WTB.) Wien, 12. Juli. Amtliche Mitteilung vom 12. Juli, mittags:

Russischer Kriegsschauplatz. Die Lage erfuhr auch gestern leine AenderNng. Auf der Höhck Hordie südöstlich von Mikaliezyn schlugen unsere Trup- pen sieben russische Vorstöße zurück. Auchs am unteren Stochod scheiterten abermals mehrere An­griffe des Feindes. Die am Stochod kampfenden ver­bündeten Streitkräfte haben in den letzten zwei Tagen 2V00 Mann und 12 Maschinengewehre eingebracht. Betz Obertyn in Ostgalizien schoß ein österreichisch-ungarische« Flieger ein russisches Farman-Flugzeug ab.