di« sichln der Mühle nördlich dieses Orte» hielt, wurde zur Ergebung gezwungen. Wir haben dort 200 Gefangene ge­macht. Nachdem die Estre« und Belloy verbindenden Grä­ben von uns besetzt worden sind, befindet sich jetzt die ganze zweite Stellung der Deutschen südlich der Somme auf einer Front von ungefähr 10 Kilometer in unserer Gewalt. Von der Front nördlich von Berdun werden im Laufe des Tages nur zeitweilig aussetzende Beschießungen gemeldet. In Loth- dingen griff der Feind nach artilleristischer Vorbereitung am Morgen unsere Stellungen in der Gegend von Saint Mar­tin, östlich von Lunnsville an und konnte in drei Graben­stücken Fuß fassen. Unser sofortiger Gegenangriff erlaubte uns, das ganze verlorene Gebiet wieder zu besetzen. Bel­gischer Bericht: Lebhaft« Artilleriekämpse an verschiedenen .Stellen der belgischen Front. Unsere Batterien aller Kaliber Nahmen heute das planmäßige Zerstörungsfeuer auf die deutschen Verteidigungsanlagen in der Gegend von Dix- muiden mit Erfolg wieder auf. Im Laufe des Nachmittags Kombenkampf bet Dixmuiden und heftiger .Artilleriezwei­kampf in der Richtung auf Steenstraate. . ^

- Die englischen Meldungen.

>, London, 8. Juli. (Drahtb. W.-B. "Reuter. Amtlich.) Haig berichtet: Zwischen Ancre und Somme dauern die Gefechte von Mann gegen Mann und die Bombenkämpfe fort. Seit der letzten angegebenen Zahl ivon Gefangenen wurden weitere 500 Mann gefangen genommen.

London, 5. Juli. (Drahtb. W.-B. Englischer Bericht.) Der Kamps dauert an, wobei es sich meist g«m örtliche und starke Punkte handelt. Das Ergebnis äst, daß wir an gewissen Stellen leicht vorgerückt sind Md keinen Boden verloren haben. Die deutschen Ver­luste sind heute außerordentlich schwer. Die Gesamt­summe der Gefangenen übersteigt jetzt 6000. Auf dem Rest der Front der gewöhnliche Laufgrabenkrieg.

Verschiebung der engl, und franz. Front.

^ Frankfurt, 6. Juli. Der Berichterstatter derFrankfurter Zeitung", Eugen Kalkschmidt, schreibt seinem Blatte vom Großen Hauptquartier: Bon besonderem Interesse und be­zeichnend für den bisherigen Verlauf der Schlacht an der Somme scheint mir die nunmehr deutlich zu Tage tretende Verschiebung der Stoßkräfte der Verbündeten innerhalb ihrer Angriffsfront zu sein. Die Gegner selber haben die Angriffs­fläche auf 60 Kilometer Länge veranschlagt. Von diesen chatten die Engländer Dreiviertel besetzt, weil es ja im Grunde ihre Schlacht war oder werden sollte. Heute, nach vier größeren Kampftagen, ist die Lage so, daß die Eng­länder ihre Angriftsfront auf etwa IS Kilometer verengt haben, während die Franzosen auf einer Linie von annäh­ernd 20 Kilometern die deutschen Stellungen bestürmen. Bei Urem eigentümlichen Kriegseifer haben die Franzosen jetzt 'eine Angriffsfront von doppelter Länge vor sich gegenüber den 10 Kilometern der ersten Schlachtlage. Man kann aller- kdi Schlüsse aus diesen Tatsachen schließen. Die für die eng­lische Nation am ehrenvollsten wäre die, daß General lHaighs Heer noch etwas anderes im Sinne hat, als bloß hen^Durchmarsch von Albert nach Bapaume.

^. 7 Das deutsche Maschinengewehr.

Rotterdam. 6. Juli. Der Korrespondent der ^Morning Post" sendet aus dem Felde vom 2. ds. einen Bericht, der sich größtenteils mit den deutschen Trup­pen beschäftigt. Darin heißt es: Die letzten Tage haben gezeigt, was der Deutsche mit Maschinengewehren er­reichen kann. Es ist wunderbar, wie er diese Waffe vor den vernichtenden Folgen des vorbereitenden Bom­bardements schützt. Aus tiefen Unterständen, wo nie- hnals eine Granate hingelangen kann, holt der Deutsche ein Maschinengewehr immer wieder heraus, seht es an 'und richtet furchtbares Unheil unter unseren Truppen v». Ich habe noch keine« Offizier oder Soldaten ge­sehen, der das deutsche Maschinengewehr nicht für . seinen schlimmsten Feind gehalten. Der deutsche Ma­schinengewehrsoldat stirbt, aber er ergibt sich nicht. Er Lleibt bereitwillig zurück, nachdem alle seine Ka­meraden schon abgerückt find, um seinen tätlichen Ku­gelregen hinauszusenden, und niemals wirft er die Hände hoch. Was ein paar Mann dieser Art zu leisten imstand sind, das haben die Eoron Highlanders vor «Rametz erfahren. Nur noch 120 Yards trennten sie von den deutschen Laufgräben» aber im Augenblick, als un­ser vorbereitendes Feuer aufhörte und wir stürmten, erösfneten die Boches ihr Maschinengewehrfeuer auf die Truppen und fegten sie hinweg. (Voss. Ztg.")

Englische Urteile über die Kümpfe im Westen.

^ (WTB.) London, 7. Juli.Daily Chronicle" schreibt: Die Engländer haben vorläufig genug damit zu tun» ihre neuen und gewisse Punkte ihrer alten Stellungen zu ver- -trkdigen, machen aber doch noch Fortschritte. DieTimes" schreiben in einem Leitartikel: Wir dürfen nicht erwarten, haß die Liste der eroberten Dörfer jeden Tag zunehmen Wird. Fortschritte, wie sie bet dem Sturm am Beginn der Offensive gemacht wurden, sind jetzt unwahrscheinlich. Uns Hist es jetzt mehr als um Eeländegewinn darum zu tun, die

teke«'Abschnitte des Krieges mit ruhiger Geduld' und Ver­trauen abzuwarte«, wie dies di« Franzssen bet Verdun be­wiesen haben. Unsere neuen Formationen haben die Feuer­probe glücklich bestanden. Die Franzosen setzen ihren be­merkenswerten Vormarsch fort, da sie in der glücklichen Lage sind, daß ihr Angriff vom Feind nicht erwartet wurde. Die Zusammenarbeit der Alliierten greift weiter über die West­front hinaus. An allen Fronten wird der Krieg heftiger, der Preis des Vormarsches wird höher und die Verluste wer­den schwerer, aber wir können doch sagen, daß der Stern der Alliierten überall im Steigen begriffen ist.

Der österreichisch-ungarische Tagesbericht.

(WTB.) Wien, 6. Juli. Amtliche Mitteilung vom 8. Juli, nachmittags:

Russischer Kriegsschauplatz. In oer Bukowina nichts von Belang. Die Kämpfe süd­lich des Dnjestr dauern fort. Bei Sadzawka ge­lang es dem Feind, mit überlegener Streitmacht in un­sere Stellung einzudringen. Wir besetzten auf 6 Kilo­meter Ausdehnung eine 3080 Schritt westwärts einge­richtete Linie und wiesen hier alle weiteren Angriffe zurück. Südwestlich und nordwestlich von Kolomea behaupteten wir unsere Stellungen gegen alle An­strengungen des Feindes. Südwestlich von Buezaez nahmen wir unsere Front nach heftigen Kämpfen an dem Koropiec-Bach zurück. Am Styrknie, nördlich von Kolki, wurde auch gestern erbittert und Wechselvoll gekämpft.

Italienischer Kriegsschauplatz. Die Gefechtstätigkeit auf dem südwestlichen Kriegsschau­platz war gestern gering.

Südöstlicher Kriegsschauplatz. An der unteren Bojusa Geplänkel.

- Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: ' von Höfer, Feldmarschalleutnant.

Von der Salonikifront.

Berlin, 7. Juli. Aus Genf wird demBerliner Tageblatt" berichtet: Der griechischen ZeitungEm- bros" zufolge haben die Franzosen und Engländer ihre Front westlich von Koritza ausgedehnt. Sie be­herrschen somit das Grenzgebiet.

Der Seekrieg.

Feindliche Handelsdampfer aufgebracht.-

(WTB.) Berlin, 6. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Nach­dem bereits am 28. Juni in die Nordsee vorgestoßene leichte deutsche Seestreitkräfte den zwischen Rotterdam und Lon­don verkehrenden britischen DampferBrussels" abgefangen und mitsamt seiner Ladung unter sicherem Geleite nach Zee- brügge geschickt haben, ist gestern früh der aus Liverpool kommende britische DampferLestris" unweit der englischen Küste in den Hoofden durch Teile unserer Hochseestreitkräfte aufgebracht und als Prise vereinnahmt worden.. Und die meerbeherrschende englische Flotte?!

Der Krieg in der Nordsee.

(WTB.) Vlissingen, 6. Juli. Heimkehrende Fischer melden, daß sie heute in der Nähe des Leutschiffes Schouwenbank durch Ferngläser einen Dampfer be­obachteten mit südlicher Richtung nach Zeebrügge. Ver­mutlich gehört der Dampfer der Cork-Linie. Er war von Rotterdam abgefahren und wurde mit einer Prisenmannschast von deutschen Torpedobooten nach Zeebrügge gebracht.

(WTB). Vlissingen, 6. Juli. Das gestern nach Zeebrügge aufgebrachte Schiff ist dieJarvo Abbey" der Lancashire and Porkshire Company, die von Rotterdam nach Hüll mit Lebensmitteln unterwegs war. Die Besatzung des Dampfers zählt 26 Mann.

(WTB.) London, 6. Juli. Die DampfdrifterPeepo- day" undAnnie Anderson" wurden gestern Abend von einem deutschen Unterseeboot in der Nordsee versenkt. Den Besatzungen wurde gestattet, in die Boote zu gehen. Sie wurden später aufgefischt.

Ein englischer Minensucher beschädigt.

(WTB.) London, 6. Juli. (Reuter.) Die Ad­miralität teilt mit: Einer unserer Minensucher wurde am 4. Juli in der Nordsee von einem Torpedo ge­troffen» der von einem feindlichen U-Boot abgefeuert wurde. Er wurde leicht beschädigt und ist jetzt nach dem Hafen zurückgekehrt.

Verbot fremder Dienstleistung für deutsche Schiffe.

(WTB.) Berlin. 6. Juli. (Amtlich.) Eine Be­kanntmachung des Bundesrats vom 6. Juli verbietet die Beförderung von Gütern zwischen Häfen des Aus­landes durch deutsche Kauffahrteischiffe. Die Schiffe, die bereits mit dem Laden begonnen haben, dürfen ihre Reise vollenden. Zuwiderhandlung gegen das Verbot ist mit Gefängnis bis zu drei Jahren und mit Geldstrafe bis zu 50 000 oder mit einer dieser Strafen bedroht, sofern nicht naH anderen Strafge-

Der feindliche U-Bootkrieg.

(WTB.) Lhristiania. 5. Juli. Das BlattSozial­demokraten" meldet aus Stavanger: Der Dampfer »Petronells" aus Bergen, von Lübeck nach Bergen unterwegs, wurde heute vor Farsund von einem U- Boot verfolgt, das drei Schüsse auf das Schiff abgab, ohne zu treffen. DiePetronelle" erreichte unbeschä­digt Farsund. Das Blatt meint, da diePetronelle" zwischen Deutschland und Norwegen fuhr, war das U-Boot vermutlich ein englisches.

(WTB.) Berlin, 6. Juli. (Amtlich.) Am Sonntag, den 2. Juli wurde ein Geleitzug von 9 deutschen Han­delsdampfern auf der Fahrt nach Swinemünde, süd­lich der Insel Oekand, durch ei» feindliches U-Boot ohne vorherige Warnung unter Wasser angegriffen. Die Torpedolaufbahn wurde deutlich gesichtet, auch zwei starke Wasserstrudel, die durch das Ausstöße» des Torpedos verursacht waren. Der Torpedoschuß ging glücklich zwischen den Handelsdampfern hindurch. Die armierten Begleitschiffe, die die Dampfer begleiteten, drehten sofort auf den vermuteten Ort des U-Bootes zu und verjagten es. Der Eeleitzug ist unversehrt in Swinemünde eingelaufen. Es ist hiermit festgestellt, daß friedliche deutsche Handelsdampser von einem feind­lichen U-Boot ohne vorherige Warnung unter Wasser angegriffen worden sind.

(WTB.) Stockholm, 6. Juli. Das holländische SchiffNeerlandia" aus Groningen ist nachts bei Dalarö in die Stockholmer Schären eingeführt worden. Die Besatzung berichtet, daß das Schiff 15 Minuten von Hufvudskär von einem russischen Unterseeboot be­schossen wurde. Es war auf der Reise nach Rotterdam, hatte Holz geladen und neben dem Kapitän mit Frau ein Kind und drei Mann Besatzung an Bord. Die holländische Flagge war gehißt und die National­farben waren an beiden Seiten aufgemalt. Das Schiff ist schwer beschädigt. Menschen sind nicht verwundet worden. Die Insel Hufvundskär liegt etwa 40 Ki­lometer südöstlich von Stockholm-

Bon den Neutralen.

Griechenland.

(WTB.) S Mailand. 6. Juli.Secolo" meldet aus Athen: Eine Abteilung Soldaten veranstaltete gestern auf dem Markt von Prevesa eine königstreue Kuu gebung. Die Läden venizelistischer Kaufleute wurden angegriffen und beschädigt.^ Es^enKM: streit zwischen Bürgern und Soldaten. Auf beiden Seiten gab es Verwundete. Die Kaufleute halten die Läden geschlossen.

(WTB.) Bern. 6. Juli. DemTemps" zufolge wurden die griechischen Offiziere in Saloniki, die einen Redakteur züchtigten, nicht den französische« Behörden ausgeliefert, sondern letztere drangen in das Gefäng­nis, in dem die Offiziere sich befanden, und verhafte­ten sie dort.

Berlin, 7. Juli. Wie derBerliner Lokalänzeiger" aus Lugano erfährt, berichtet derSecolo" aus Athen vom 6. Juli: Zaimis begab sich zu dem französischen und zu dem englischen Gesandten, um bei ihnen Bor­stellungen wegen der Verhaftung der griechischen Of­fiziere in Saloniki zu erheben. Der Eindruck wegen der Lösung dieses Zwischenfalls sei günstig.

(WTB.) Bern, 6. Juli. Eine Meldung desSe­colo" aus Athen besagt, daß eine Zentralkommisiion der Alliierten mit dem Sitze in Janina und Unter­abteilungen in Argyrocastro, Loritza und Premeti unter Beteiligung griechischer Beamter die Berteilung von Lebensmitteln überwache. Diese von den Alliier­ten getroffene Anordnung hätte das Gerücht einer ab­sichtlichen Besetzung von Epirus durch die Entente­mächte verursacht.

Schweden.

(WTB.) Stockholm. 6. Juli. NachSwenska Dag- bladed" besichtigte der König von Schweden am Diens­tag und Mittwoch die nördliche Erenzfestung Boden. Am Mittwoch besichtigte er nach einer Parade sämt­licher Truppen das Garnisonskrankenhaus und die Jn- tendanturvorräte, sowie die Verteidigungsanlagen Um 6 Uhr abend reiste er wieder ab.

Amerika und der Ententehandelskrieg.

<WTB.) Washington, 6. Juli. (Funkspruch des Vertreters des WTB.) Der Vorsitzende des Senats­ausschusses für die auswärtigen Beziehungen, Senator Stone, brachte eine Entschließung ein, in der Präsi­dent Wilson aufgefordert wird, den Senat von dem genauen Charakter des Handelsabkommens zu unter­richten, das jetzt von den Verbündeten Frankreichs in dem europäischen Krieg zum Abschluß gebracht worden sei mit dem erklärten Zweck, einen Boykott über ihre Feinde während und nach dem Kriege zu verhängen. Die Entschließung fordert den Präsidenten auf, fest- zustellen, in wieweit die neutralen Staaten und ins­besondere die Vereinigten Staaten durch einen solche« Vertrag berührt werden würden, ^

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