Politische Umschau.

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Der Braunschweigische Landtag hat einen An.

!. A die LandkagsdlStenfast

U" ?ie H«ltte herabgesetzt werden. Nahezu 50000 Mark werden dadurch erspart.

In Altona begann vor der außerordentlichen Straf, kammer de, Landgericht» die Verhandlung gegen ".eikere Z? Kommunisten aus Schiffbeck, die beschuldigt werden, im Oktober 1S2Z an den Unruhen oder

hochverräterischen Unternehmen tellgenommm oder wis. senklich Hilfe geleistet zu haben.

«ine Vottslhung der französischen und beut-

iS e n Handelsdelegationen unter Vorsitz des ftan- jLsischen handel-minister» Reynaldi befaßte sich mit der Prüfung der wa real ist«, die einen Vorzua'anf. Zneu Mindefilaris und einen ZwischentarÜ erhalten soll. Ende der Woche wird eine neue Vollsitzung stattfinden.

2m Unterhause erklärte Lhamberlaia aus eine Anfrage, daß e, ihm unmöglich sei. das Datum be- kanutzugebea. au dem die englische Regierung ihre Trup - penau,Sölnzurf>ckziehea wird.

Nach eaglischeu Llaitermeldungeu ist die Unterhaus- eede von Lloyd George die Einleitung eines -roßen Enthüllung-feldzuge». Lloyd George wird im Skull ln drei liberalen Volksversammlungen über da» Zustandekommen de» Versailler Vertrage», die Teilung vberschlesien, und die Frage eine» deutsch-euglischen Ab- kommen» sprechen.

2a den Besprechungen Herriots mit der Kammerkommission erklärte der Ministerp Ment, daß er nicht daran denke, mit Deutschland vor dessen Eintritt in den Völkerbund irgend« einen Pakt abzuschließsn. Zn Uebereinsttmmung mit der englischen Regierung hätte er aber nicht» dagegen einzuweu- den. daß Besprechungen noch vor dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund beginnen könnten.

2n der französischen Presse wird daraus hingewiesen, daß in englischen politischen Kreisen immer mehr die vollständige Neutralisierung des Rheinland«« befürwortet werde. Das Rheinland soll im Rahmen de« geplanten Garantiepakts die Rolle spie- len. wie Belgien vor dem Kriege.

Der frühere belgische Ministerpräsident Graf Brocqueville. -er Führer der Belgischen ka- tholischen Partei, trat in einer Redeaanzinpoincari. itischen Tönen, für die Schaffung eine» neu­tralen Rheinstaate» ein, der vom Deutschen Reich vollständig getrennt werden soll. Lr bezeichnet« die Situation als gefährlicher als die von 1814. Aus keiner Rede geht klar und deutlich hervor, welche Rolle die belgischen Klerikalen bei den Separatiskenunruhen gespielt haben, und was Deutsch, land von den belgischen Nationalisten zu erwarten hak.

Der französische Oberste Sriegsral beriet unter Vorsitz des Präsidenten Doumeraue über das prosekt des Kriegsministers Nollek. das auf eine Ver- kürzungder Milltärzeit abzlelt. Die rechtsradikale» kreise bekämpfen die^s prosekk auf« leidenschaftlichste unter dem Vorwand, daß Deutschland einen Reoanchekrieg vor« bereite.

Nach bisher noch unverbürgten Nachrichten finden größere Konzentrationen russischer Truppen an der beßarabischen Grenze statt. Die russische Regierung soll den ukrainischen Bauer» Befehl gegeben haben, läng» der Grenze Schützen oben auszuwerfen. - . ,

Dr. Seipelwn e von der katholisch dialogischen Fakul­tät der Universität Wien ersucht, die ne>n,-errichtende Professur für Soziologie an der Fakultät zu übernehmen. Daraus ergibt sich, daß Dr. Seipel sich aus dem politischen Leben zurückzieht und sich wieder der Wissenschaft zuwendet.

Kolonialwoche Berlin 1 S 28 .

Berlm» 30. März. Im Berliner Rathause nahm heute die Kolamalwoche ihren Anfang. Herzog Adolf Friedrich zu Meck­lenburg hielt die Eröffnungsansprache, in der er u. a. aus­führte. die Veranstaltung tolle emen Ausschnitt geben aus dem ^etde früherer veuttcher Arbeit rm eigenen überseeischen Besitz, sie bedeute aber außerdem einen Protest des deutschen Volkes gegen die Lüge der Unfähigkeit Deutschlands zur kolonisatorischen Arbeit. Aber wir haben den unerschütterlichen Willen zu neuer kolonisatorischer Betätigung. Wir werden auch den Weg dazu finden. Das sei das Leitmotiv der Kolonialwoche: Deutichland braucht und will Kolonien.

Hicraui nahm der Berliner Oberbürgermeister Boß das Wort und rührte u. a. aus: Mit sreudiger Zustimmung begleitet dis -itadt Berlin die Eröffnung der kolonialen Woche: denn wir >'piind:n es auf das schwerste, das uns Kolonien fehlen, in -nsn wir die Kräfte, die im Vaterland« selbst ihr Brot nicht u ehr finden, zur Arbeit für die große deutsche Sache einstellen 7 unten.

Namens der Reichsregierung hat Dr. Luther der Kolonial­joche Degleitworte übersandt, in denen es u. a. heißt: Sechs "Whre bereits entbehrt Deutschland seine Kolonien, die es in iiaeftannter Arbeit weniger Jahrzehnte derart entwickelt hatte, ihre Wirtschaft und Verwaltung mit den Kolonien der größ- n und ältesten Kolonialvölker wetteifern konnte. Deutsches ,'olk. gedenke deiner Kolonien!

Neichsaußenminister Dr. Stresewann hat an die Kolonial- voche Geleitworte gerichtet, die «ui die Bedeutung der Kolo- 'ialfrage für unser Volk hinweifens In gleichem Sinne äußerte o ein Begrüßungsschreiben des Reichswirtschaftsminisiers Reu- > a u s. _

schweres Unglück auf der Weser.

Unglück bei einer Felddicnstnbung.

Berlin, 31. März. Nach Meldungen von der Oberweser ollen bei einer Reichswehrübung 70100 Soldaten tödlich runglückt sein. Demgegenüber erhält die Telegraphen-Union wm Reichsweirmimsterimn folgende amtliche Meldung:

Bei einer Standort Urbung am 31. März in der Gegend Minden, an der 4 Bataillone, eine Artillerie-Abteilung, Teile der Fahrabteilung 6 und der Krastsahrabteilung 8 sowie das Pionier-Bataillon 6 teilnahmen, ist beim Urbergang über die

Amtliche Bekanntmachungen

Siaatsbeitrag zu de« Schueebnhnkvsten. ,

Die (Stadt-)Schultheißenämter werden aufgefordert, etwaige Gesuche ihrer Gemeinden zu den im Winter 1924/1925 ent­standenen Kosten des Schneebahnens auf dm Staats- und Nach­barschaftsstraßen mit Personenverkehr spätestens bis 1. Mai ds. Js. hieher vorzulegen. (Min.Amtsbl. 1901 S. 141.)

Formulare zur Anmeldung können vom Oberamt bezogen werde».

Bezüglich der Berechnung des Aufwandes für Spanndienste wird auf die Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 29. Januar 1920 (Neg.Bl. S. 32) hingewiescn.

Calw, den 31. März 1925. Oücramt: Götz, A.-V.

Wes« eine anscheinend überlastete Fähre gesunken. 1 Offizier und einige Leute der Kraftfahrabteilung 6 werden vermißt. Alle Maßregeln zur Rettung sind getroffen. Reichswasserschutz- und Strombnuverwaltnug sind hinzugezogen.

Bisher 11 Tote auf der Weser.

Hannover, 31. März. Der am Ort des Unglückes an der Weser anwesende Berichterstatter der Telegraphen-Union er­fährt, daß bei dem Zusammenbruch der Führe auf dem Fluß 160 Mann der 14. und 16. Kompagnie des Ausbildungsba- taillons vom Regiment 18 aus Detmold ins Wasser gestürzt sind. Eine Anzahl von Soldaten wird vermißt. Als tot sind 4 Mann von der 14. und 7 Mann von der 16. Kompagnie, darunter 1 Offizier einwandfrei festgestrllt. Der Offizier ist der Leutnant Rösch von der Krastsahrabteilung 6.

Hannover, 31. März. Wie die Telegraphen-Union erfährt, sind bisher 4 Leichen geborgen worden. Leutnant Rösch von der Krastsahrabteilung 6 in Münster ist »och nicht gefunden worden. Der Divisionskommandeur, Exzellenz Freiherr von Ledebour befindet sich an der Unglücksstelle. Oberst Lorenz, der Standortälteste in Minden, leitete persönlich die Bergung der Opfer und die Untersuchung des Unfalles. Die Vernehmung der Augenzeugen hat noch kein völlig klares Bild ergeben. Die Bergungsarbeiten waren bis 6 Uhr abends noch nicht be­endet.

Bis zum späten Abend sind 5 ertrunkene Reichswehrsoldaten geborgen worden. Nach den bisherigen Feststellungen werden noch 4650 Leute vermißt, von denen anscheinend der größte Teil ertrunken ist. Besondere Kommandos suchen beide Fluß­ufer ab. Das Bergungswerk wirb morgen früh fortgesetzt wer­den. Man hofft, daß noch einig« Vermißte in den benach­barten Orten Unterschlupf gefunden haben. Morgen wird noch ein Vertreter des ReichswehrnnnisieriumS aus Berlin ein- treffen.

Preußen» Beileid zum Detmoldee Unglück.

Berlin, 31. März. Der preußische Ministerpräsident Marx hat an den Retchswehrminister folgendes Telegramm gesandt: Das furchtbare Unglück bet den Detmotder Truppenübungen, das eine große Anzahl blühender junger Menschenleben gekostet hat. wird im ganzen Lande Erschütterung uno Trauer Hervorrufen. Im Namen des preußischen Staatsministeriums versichere ich Sie, Herr Reichswehrmrnister, der aufrichtigen Teilnahme an diesem Schicksalsschlag, der unsere Reichswehr betroffen hat.

Bismarck.

Einhundertzehn Jahre sind heute verflossen.

Seit märkischem Sand eine Eiche entsprossen,

Von mächtigem Stamme, urwüchsig und stark.

Hochragend ob allen den andern: Bismarck.

Standfest war die Eiche und trotzte den Stürmen,

Ob drohend im Westen die Wolken sich türmen.

Ob Wetter von Osten heraufzog ins Land,

Sie hielt wie ein trutziger Recke ihm stand.

Es schreckte kein Wind sie, kein Hagel, kein Reg :'

Sie hielt ihm die knorrigen Aeste entgegen;

Im Schatten der Eiche, in sicherer Hut,

Hat Deutschland ein Bierielsahrhundert geruht.

Sie ist heute nicht mehr, doch dünkt mich, es lauschen Ehrfürchtig die Völker noch heut ihrem Rauschen Und fühlen, wie aus der vergangenen Welt Gigantisch ihr Schatten noch über uns fällt.

Jupp '

Aus Stadt und Land.

Harro» den 1. AM 1925.

April.

Das zweite Quartal des Jahres wird mit unserem Freunde April eingeleitet. Man heißt ihn den Ostermonat. Das große Auserstehungsfest hält seine kirchliche Predigt und dazu geht durch die Natur jenes wundervoll« Weben und Erwachen, das dem ge­plagten Menschen wieder einmal die Brust weitet und ihn Höften läßt. Auf ein Neues! Der Lenz geht um und er liebt nicht die trübseligen Gesichter. Der April ist ein wetterwendischer Geselle und treibt mit uns seinen Schabernack. Launisch wie der April, es ist nicht die edelste Marie, die man einem Menschencharakter anhängen kann. Wer sich von seinen Stimmungen nur so hin und Herwersen läßt, wird kaum etwas Gescheites erreichen, und er macht auch anderen Leuten das bischen Leben sauer. Viel harmloser ist der Aprilscherz, das berühmte Jn-den-April-schickcn zum ersten des merkwürdigen Monats. Warum die Aprilscherze? Das ist gar nicht so leicht zum Beantworten und vielleicht weiß maus überhaupt nicht genau. Möglicherweise hängt es mit ur­alten. scherzhaften Ostersitten zusammen. In Deutschland kamen Aprilscherze zuerst Anno 155 auf. Goethe jagt:Willst du den März nicht ganz verlieren, so laß nicht in April dich führen. Der Volksmund ergänzt das in seiner ArtAm ersten April schickt man die Narren wohin man will." Mit dem 1. April beginnt für viele Menschenkinder ein Neues. Ein zreues Amt, eine neue Sielluna wird angetreten. Die ABC-Schützen rüsten sich zum ersten Schultag. Größere Kinder rücken in die nach» höhere Klasse einige auch nicht Die Abiturienten sind statt­liche Muli geworden und können die akademische Herrlichkeit kaum erwarten. Doch erst mal Ostern, das dieses ^>ahr so recht den hohen Mittelpunkt des Aprils macht und die lieben Oster­ferien! Ein großes Eeschichtsdaium trägt der 1. April: Bis­marcks Geburtstag. Daneben weist der Aprilkalcnder auch be­deutsame Namen,' wie Albrecht Dürer. Raphael, Melanchthon, Kant und Ludwig Uhland, auf.

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Grundsätze für die Unterstützung von Kriegsteilnehmern.

Vom Württ. Kriegerbund wird uns geschrieben: Nach den vom Relchsarbeitsmlnisterium am 23. Februar ausgestellten

Grundsätzen für die Bewilligung von Unterstützungen aus dem Untrrstützuilgsfonds" kommen für eine derartige Unterstützung m erster Linie folgende Personengruppen in Betracht: Kriegsteilnehmer aus den Kriegen 1864, 1866. 1870/71 und ihre Hinterbliebenen, wenn sie durch Krankheit oder Erwerbs­unfähigkeit in Not geraten sind; >,) Kapilulanten der ehe­maligen und Versorgiingsanwärler der neuen Wehrmacht; <0 sonstige ehemalige Angehörige der Wehr,nacht, sofern die Not läge in einem Zusammenhang mit ver frühere» Dienstleistung steht; ck) Hinterbliebene von Kapitulanten und Bersorguugs- anwärtern sowie von solchen Angehörigen der neuen Wehr­macht, die während der Zugehörigkeit zur Wehrmacht, aber nicht infolge einer Dienstbeschädigung oder während der Zeit ge­storben sind, für die Uebergangsgebührnisse gewährt oder zu gewahren sind, vorausgesetzt, daß die Notlage iin Zusammen- hang mit dem Tode des Ernährers steht. Bei einer Noilage, die offensichtlich in keinem Zusammenhang mit der Diersttlel- slung oder dein Tode des Ernährers steht, sondern lediglich aus allgemeine wirtschaftliche Verhältnisse zurückzuführcn ist, sollen die unter o und ck genannten Personen nur ausnahmsweise in Fällen besonderer Dürftigkeit unterstützt werden. Ehemalige Angehörige der neuen Wehrmacht, bereit Dienstverhältnisse durch fristlose Kündigung, strafgerichtliches Urteil oder Entscheidung der Wehrbecitfskammer beendet ist, sowie solche, denen nach der Entlassung alle Recht« aus dem Dienstverhältnis aberkannt worden sind, sind von der Unterstützung ausgeschlossen. Ge­suche sind zu richten an die Bezirksfürsorgebehörden.

Der Attoholverbrauch in Württemberg.

Im Anschluß an die Bekämpfung des Alkoholismus hat das Württ. Stat. Landesamt eine Statistik über die neuerliche Ge­staltung des Alkoholverbrauches aufgetan. Was den Btcrver- brauch anlangt, so beträgt der Rückgang des Kopfverbrauchs von 1913 bis 1920 tm Deutschen Reich 62,9 Proz., von 1913 bis 1918 in Bayern 34.5 Proz., in Württemberg 75,6 Proz. 1918 kamen auf den Kopf der Bevöttecung im Reich 38 Liter, in Württemberg 39. in Bayern 152 Liter, 1923 im Reich 42.2 Liter. Auch der Alkohol des Bieres hat tm Laufe der KriegS- zeit und unmittelbar nachher infolge gesetzlicher Begrenzung des Stammwürzegehalts eine wesentliche Verminderung erfahren. Was den Verbrauch von Wein und Obstmost anlangt, so über- trifft Württemberg ganz erheblich den Reichsdurchschnitt. Bet Wein und Most aus Trauben kamen auf den Kopf der Be­völkerung 1922 im Reich 3,06 Liter, tn Württemberg 14,28 Liter, bei weinähnlichen Getränken im Reich 1H9 tn Württem­berg 16,99 Liter. Baden übertrifft noch Württemberg. In die­sen Zahlen ist übrigens die Selbstbereitung von Obstmost nicht berücksichtigt. Die Branntweinerzeugung berechnet sich in Deutschland im Betriebsjahr 1923/24 zu rund 1527 300 Hekto­liter gegen 2.022 900 tm Betriebsjahr 1922/23. Für Württem- berg liegen Zahlen für den Branntweinverbrauch nicht vor, wohl aber über die Erzeugung. Sie betrug 1913/14 52 373, 1918/19 18 268 und 1922/23 20 558 Hektoliter.

Die Bewegung der Bevölkerung in Württemberg.

(SCB.) Stuttgart, 30. März. Vergleicht man die vor­läufigen Ergebnisse der Bevölkerungsbewegung Württembergs im Kalenderjahr 1924 mit jenen von 1923, so fällt vor allem der Rückgang in der Zahl der Eheschließungen von 20751 aus 15621 auf. Nicht so groß ist der Rückgang in der Geburten­zahl, nämlich von 52 656 im Jahre 1923 auf 50 680 im Jahre 1924. Ueberraschend nieder ist die Zahl der Gestorbenen. Gegen 30 268 im Jahre 1923 war sie im Jahr 1924 nur 32 401» also um 3667 geringer. Der Anteil der in« ersten Lebensjahr gestorbenen Kinder an der Gestorbenengesamtzahl berechnet sich 1924 auf 4646 gleich 14,3 Proz., 1923 5726 gleich 15,8 Proz. Nach Abzug der Gestorbenen von der Zahl der Geborenen stellt sich für 1924 laut Mitteilungen des Württ. Statistischen LandcSamts ein Geburtenüberschuß von 16 959 heraus gegen­über 15 033 im Vorjahr.

Württemberg und das Besoldungssperrgeseh.

(STB.) Stuttgart, SO. März. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Ans die Kleine Anfrage des Abg. Winker wegen Auf­hebung des Besoldungssperrgesetzes hat die württ. Regierung folgende Antwort erteilt: In der Frage der Aufhebung des Be- soldungssperrgesetzes ist der stimmfuhrende Reichsratsbeoollmäch- tigte in Berlin angewiesen worden, im Reichsrat zu beantrage», daß die auf die Gemeinden und sonstigen öffentlichen Körper­schaften sich erstreckende Zuständigkeit des Reichsfinanzmtniste- riums und des Reichsschiedsgerichts im Gesetz beseitigt werde. Wenn dieser Antrag abgelehnt werde, so sei die Stimme Würt­tembergs gegen die Verlängerung des Besoldungssperrgesetzes abzugeben.

Wetter für Donnerstag und Freitag.

Der Hochdruck ini Westen, der noch nach Süddeutschland hereinretcht, wird durch eine nördliche Depression nur schwach bedrängt. Für Donnerstag und Freitag ist deshalb, wenn auch mehrfach bedecktes, so doch in der Hauptsache trockenes, tags­über allmählich wärmer werdendes Wetter zu erwarten.

(STB.) Stuttgart. 30. März. Am Samstag, den 28. März, rite das Ministerium des Innern die interessierten Organisa- onen zu einer Besprechung über Festsetzung der Miete für Hohn- und Geschäftsräume, sowie über eine eventuelle Lockerung :r Zwangswirtschaft der bewirtschafteten Räume gelaven. Der egierungsvorschlag geht dahin, den P'kozenttatz der Miete mr Hohnräume ab 1. April von 75 auf 80 Proz. zu erhöhen. Der lietiatz für gewerbliche Räum« soll von 100 am IlO Proz. er- öbt werden. Des weiteren sollen geweroliche Raume in einer lkietpreislage von über 2000 sin Erost-Stuttgart), die nicht lit der Wohnung verbunden sind vom Mieterschutz herausge- ommen werden. Im übrigen Lande soll der Satz für die mitt- :ren Städte 1000 -tl. für die kleineren Orte 500 betrage«, wn Mieterseite wurde dagegen eingervandt, daß sowohl die ftrtscbafiliche Lage der Arbeiterschaft als wie der Gerverbetrei- enden in ihrer Mehrzahl eine derartige Mehrbelastung nicht ctragen können. Demgegenüber uwrde von Hausbeslherseite die »artige Einführung der lOOprozentiqen Miete ftir Wohnraumc md eine solche von 150 Prozent für gewerbliche Raume und eine ollständige Freigabe dieser gefordert. Die en weitgehenden For­mungen konnten sich selbst die Regierungsvertreter nicht an- bließen. In der Frage des Umlagewesens wurde eme Erhöhung es seitherigen Satzes von 30 Prozent für Grog-Stuttgart auf 5 Proz. seitens der Hausbesitzer verlangt. Der R-grerungsver- reter wies darauf hin. daß eine derartige Forderung zunächst och der Begründung der Notwendigkeit bevurfe, da seststeht. eine große Reihe württemberaischer Gemeinden noch nicht inmal die Erhöhung des Umlagesatzes von So auf 30 Prozent ür notwendig aemnden haben.