arten.

Sache«.

l

»

IMM

icbenzell.

M« ?

Lederputz

n

de« Hochslanz sierdichk.

,led-rfe1t und

n.

Söppiage»

ölle.

mbikren,

ntteenen,

nslliokee

6.

88.

Viorktsgs 2-5 Ui«-.

ichtes

zm.

mpfiehlt

radhandlunp^

straße.

io getroffen

Lelef. 45 .

MMM

M s s

WUlWW

a»>4sl2r

Nr. 86.

Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

91. Jahrgang.

G,schet»»»a»w«ts«: »mal wichortltch. Auzetgenpeet«: Im vderamt«. »«dl Salm für dt« etnspalttae BorgisjeU« 10 Psg., außerhalb derselben IS Psg.. M^vämeel Sk» Pf». Schluß für Jnseratarmahme 10 Uhr vormittag«. Telefon S

Mittwoch, den 12. April 1918.

Be>ug«pret«: Ja der Stadt mit Trägerlahn Ml I.W vtettelMrltch, Pr be-uaSvret« für den Ort», und Nachbarortsverkehr Mk. l.M> im Frrnver'. Mk.. Bestellgeld tn Württemberg M Pfg-, in Bayern und Neich M i

Kill HllllheirMmell Mell IMIWd mH RM«ll.

Die Bedeutung des deutsch-

rumänischen Handelsabkommens.

Di«Norddeutsche Allgemeine Zeitung", das poli­tische Organ der deutschen Reichsregierung gibt die Aufsehen erregende Nachricht bekannt, daß zwischen Deutschland und Rumänien ein Abkommen getroffen worden ist, das die bisherigen, aus politischen Rück­sichten von Rumänien für nötig erachteten Erschwerun gen des gegenseitigen Warenaustausches aufhebt, wo­durch die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder sich wieder reger gestalten dürften. Vorbehalte wurden bezüglich der Kriegsmaterialien gemacht, andererseits aber wurde die sehr wichtige Vereinbarung getroffen, datz grundsätzlich auch die Durchfuhr von Waren aus dritten Ländern gestattet werden soll. Der Vertrag ist in wirtschaftlicher Beziehung für beide Staaten von hoher Bcdeutuirg. Erstens wird dadurch Deutschland (und sei­nen Verbündeten) das reiche rumänische Algrarland er­schlaffen, die rumänischen Bauern aber finden einAb­satzgebiet, das ihnen die Ucberschüsse ihrer Landwirt­schaft abnimmt, für die sie bisher infolge der vcrsichti gen Haltung ihrer Regierung keine genügende Verwen­dung fanden. Wir können mehr Erdöl erhalten, und sonstige Rohstoffe, und vor allem sichert uns das Ab­kommen einen Austausch unserer Produkte mit dem Balkan und Orient, Rumänien aber erhält die nötigen industriellen Produkte, die es zur Ausgestaltung seiner Volkswirtschaft braucht, und weiterhin sichert es sich auch die großen Finanzquellen und volkswirtschaftlichen Vorteile, die einem Staat mit hochentwickeltem Durch­gangsverkehr zufließen. Solange man in Bukarest an die llnüberwindlichkeit der russischen Heercsmacht mit ihren angeblich- unerschöpflichen Reserven glaubte, und auch den weltbeherrschenden Einfluh Englands und die Macht seiner Flotte im Auge hatte, da befleißigte sich die rumänische Regierung ihre Haltung den Wünschen Rußlands und Englands entsprechend zu gestalten, was für einen so kleinen, in so gefährlicher Lage befindlichen Staat verständlich erscheint. Trotz aller Klagen ihrer Landwirte hielt sie das Getreide zurück, das diese vorteilhafter wie je hätten verkaufen können; sie verbot die Durchfuhr von Kriegsmaterial zu unfern türkischen Verbündeten, während aber der Versorgung des serbischen Heeres durch Rußland über Rumänien kein« Schwierigkeiten entgegengestellt wurden. Seine sonstige Neutralität aber hielt Rumänien streng auf­recht, namentlich wohl auch in Rücksicht auf die unge­klärte Balkanlage. Man weiß heute, daß seinerzeit beim Eintritt Italiens in den Krieg man in Rom, zweifellos im Hinblick aus bestimmte politische Vorgänge, ein gleichzeitiges Losschlagen Rumäniens gegen Oester­reich-Ungarn erwartet hat; es scheint aber, daß die Re­gierung in Bukarest über die militärische Kraft der Zentralmächte im Augenblick des Karpathendurchbruchs besser unterrichtet war, als Herr Calandra und Genos­sen. Die Folge hat den rumänischen Militärs Recht gegeben, die von vornherein sich die Ueberzeugung des verstorbenen Königs Karl zu eigen geniacht hatten, daß das deutsche Heer auch gegen eine solche Koalition aufkomme. Aber als König Karl beim Ausbruch des Weltkriegs für eine sofortige Einlösung des Bündnis­vertrags mit den Zentralmächten eingetreten war, da war die Angst vor der zahlenmäßigen llebermacht doch so groß in maßgebenden Kreisen gewesen, daß der Kö­nig mit seiner Anschauung von der Unbesieglichkeit des deutschen Heeres nicht durchdrang. Die Zentral­mächte hatten, ebenso wie bei Italien die Gründe der Nichteinhaltung des Vertrags anerkannt. Rumänien beobachtete seither eine wachsame Neutralität, d. h. es zeigte den Millen, militärisch sich nicht einzumischen,

aber auch eine Verletzung seines Gebiets nicht zuzu lassen. So hat sich dieser kleine Staat, was wir trotz allem anerkennen müssen, seine Neutralität in allen Gefahren des Krieges bewahrt, die gerade für Ru­mänien in besonders hohem Grade vorhanden waren, was einen festen Blick und kalte Ruhe der leiten­den Staatsmänner erforderte. Wenn die rumänische Regierung nun zu einem so weitgehenden Handelsab­kommen mit Deutschland geschritten ist, so ist nach den bisherigen Vorgängen der Schluß berechtigt, daß man in Bukarest auf Grund der Entwicklung der militäri­schen Lage zu dem Ergebnis gekommen ist: die russische Gefahr ist beseitigt. Denn ohne eine solche Beurteilung der Lage wäre die vollständige Aenderung der Haltung Rumäniens nicht verständlich. Das Abkommen hat also auch eine politische Seite, und eine Auswirkung nach dieser Richtung ist auch schon vorhanden: Rußland hat Len gesamten Handelsverkehr nach Rumänien gesperrt. Es ist klar, daß diese Maßnahme einzig und allein auf das BekanntwcrÄen des deutsch-rumänischen Abkom­mens zurückzuführen ist. Wir erinnern uns bei dieser Stellungnahme Rußlands an den Ende März von Seiten sämtlicher Ententevevtreter der rumänischen Negierung gemachten Vorschlag, Rumänien solle seine Grenzen völlig gegen die Feinde der Entente abspceren, dann werde es von der Entente mit allen nötigen Wirtschaftprodnkten, Kriegsmaterialien und auch mit Geld versorgt, und die Ententemächte seien bereit, seine nationalen Bestrebungen (natürlich gegen österreich- ungarisches Gebiet) zu garantieren. Die Antwort Ru­mäniens ist nun dieses Abkommen, dessen Tragweite erst so recht zur Geltung kommt, wenn man es den En tentevorschlägen gegeniiberstellt. Diese selbständige Handlung Rumäniens wird natürlich politisch als Brüskierung aufgefaßt werden, nach der tatsächlichen Seite hin aber versetzt sie der Entente einen ebenso großen, wenn nicht noch bedeutungsvolleren Schlag wie die Mobilmachung Hollands, das sich ebenfalls ge­gen Uebergriffe von dorther vorgesehen hat. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die neueste Stellungnahme Ru­mäniens und Hollands ursächlichen Zusammenhang haben, dessen Berührungspunkte in dem Entschluß des Entcntekriegsrats zu suchen sein dürften, Deutschland uird seine Verbündeten wirtschaftlich vollständig vom Außcnverkehr crbzuschlicßcn. Der Versuch ist nun gleich beim ersten Neutralen mißlungen, die beabsichtigte Wirkung ins Gegenteil umgeschlagen, und man muß nach den amtlichen Widerrufen aus dem Entcntelager bezüglich eines bevorstehendenwirtschaftlichen" Ultima­tums an Holland annehmen, daß den Herrschaften vorläufig die Lust zu weiteren Anfragen an die Neu­tralen vergangen ist. Darin liegt aber die tiefere Be­deutung der letzten politischen Ereignisse in den neu­tralen Staaten, daß sie eine größere Festigkeit in ihrem Verhalten gegenüber der Entente angenommen haben, ein Zeichen, daß man die Machtgrenzcn des Bierver bands erkannt hat, daß man aber auch im Lauf der Zeit eingesehen hat, auf welcher Seite größere Sicher­heiten für den Schutz der kleinen Staaten zu suchen sind. Die Zentralmächte verlangen von keinem kleinen Staat Ausgabe seiner Neutralität um ihretwillen, das hat der bisherige Verlauf des Krieges gezeigt; er hat aber auch gezeigt, daß die Ententestaaten weder die Macht noch den Willen gehabt haben, die kleinen Staaten, die sic in den Krieg gehetzt hatten, vor dem Untergang zu bewahren. Und was es mit dem Schutz der Schwachen auf sich hat, von dem die Führer der DerbanLsstaaten so gern schwätzen, so hat man ja an den Beispielen Aegyptens, Pwücns und Griechenlands genügend An- schauungsunterr.cht nehmen können. So wird man bei den Neutralen, und für diese war ja das ganze Theater

in London wieder zum größten Teil bestimmt, auch die Rede Asquith's entsprechend zu würdigen wissen, di« inbezug auf widerliche Heuchelei kaum übertroffeni werden kann, die aber auch zugleich die ohnmächtige Wut namentlich der englischen Regierung enthüllt, die immer mehr die Hoffnung auf einen Sieg entschwinden sieht.

O. 8.

Das Handelsabkommen zwischen Deutschland und Rumänien.

(WTB.) Berlin. II. April. DieNordd. Allg. Zeitg." schreibt unter dem TitelDeutsch-rumänisches Handelsab- tommeu": Die aus Bukarest eingcgangene Meldung, datz zwischen der rumänischen und der deutschen Regierung ei« Abkommen zur Erleichterung des Warenaustauschs getroffen worden sei, ist nach unseren Erkundigungen zutreffend. Die­ses Abkommen wurde am 7. April in Berlin vom Staats­sekretär des Auswärtigen Amtes und dem rumänischen Ge­sandten unterzeichnet. Danach verpflichten sich beide Regie­rungen, für den Bedarf des anderen Landes die Ausfuhr ihrer Erzeugnisse, soweit der eigene Bedars es zulätzt und mit einem Vorbehalt wegen Kriegsmaterial zu gestatten und zwar ohne die Erteilung der Ausfuhrbewilligung von besonderen Gegenleistungen abhängig zu mache». Sie ver­pflichte» sich ferner, einander grundsätzlich auch die Durch­fuhr von Waren aus dritten Ländern zu gestatten. Durch diese Abmachung, für deren Durchführung noch besondere Maßnahmen in Aussicht genommen sind, beabsichtigen beide Regierungen, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rumänien, die durch den Kriegszustand gelitten haben, soweit wie möglich wiederherzustellen und entsprechend den gegenseitigen Interessen zu erleichtern.

Die Berkehrssverrung Rußlands gegen Rumänien.

(WTB.) Wien, 11. Aprl. DieWiener Allgemeine Zeitung" meldet: Nach Mitteilungen hiesiger gut in­formierter Kreise bestätigt sich die Nachricht, daß die russische Regierung die Entscheidung getroffen habe, keinerlei Ausfuhrbewilligungen nach Rumänien »ehr zu erteilen. Welche Wirkung dieser unfreundliche Akt in Rumänien hervorgerufen hat, darüber liegen hier zur Stunde noch keinerlei Meldungen vor.

Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.

Die deutsche amtliche Meldung.

(WTB.) Großes Hauptquartier, 11. April. (Amt. lich.) WcstlichcrKricgsschauplatz. Nach mehr­facher erheblicher Steigerung ihres Artilleriefeuers setz­ten die Engländer südlich von St. Eloi nachts einen starken Hanvgranatenangriff ein. der vor unserer Trich­terstellung scheiterte. Die Stellung ist in ihrer ganzen Ausdehnung ganz in unserer Hand. Zu den Argonuen. bei la Fille wort und weiter östlich bei Bauquois füg­ten die Franzosen durch mehrere Sprengungen nur sich selbst Schaden zu. Zm Kampfgelände beiderseits der Maas war auch gestern die Eefechtstiitigkeit sehr leb­haft. Gegenangriffe gegen die von uns genommenen Stellungen südlich des Forgcsbaches, zwischen Haucourt und Büthincourt brachen verlustreich für den Gegner zusammen. Die Zahl der unoerwundeten Gefangenen ist hier um 22 Offziere und 54g Mann auf 38 Offiziere und 1231 Mann, die Beute auf 2 Geschütze und 23 Maschi­nengewehre gestiegen. Bei der Fortnahme weiterer Blockhäuser südlich des Rabenwaldes wurden heute nacht 122 Gefangene und 1 Maschinengewehr eingebracht. Gegenstöße aus der Richtung Thattancourt blieben in unserem wirksamen Flankenfeuer vom Ostufer her liegen. Rechts der Maas versuchte der Gegner vergebens