Was die Engländer besonders interessiert.
London, ZI. März. Der Unterstaatssekretär der Admiralität erklärte, daß die Zahl der deutschen Schiffe, die in den argentinischen Häsen interniert sind, sich auf zwölf mit einer Tonnage von 02 982 Tonnen, die in den Häfen von Uruguay sich auf acht mit einer Tonnage von >10 65,0 Tonnen und die in den Häfen von Brasilien sich auf 44 mit einer Tonnage von 262 416 Tonnen be> laufen.
Das große Entenlewirtschastsbündnis der Zukunft.
fWTB.j Paris, 60. März. „Matin" meldet, das; Talandra und Sonnino ihre Genugtuung über die Ergebnisse der Konferenz der Alliierten, Ergebnisse, die sich in Tatsachen und genauen Feststellungen ausdriicken <!), ausgesprochen haben. Sie sagten, daß Italien, das sich mit den Alliierten solidarisiert habe, dem großen Wirtschaftsbündnis der Zukunft beigctrcten sei.
Unruhen in Dublin.
.Kopenhagen, 60. März. Die „Vossische Zeitung" berichtete Ucber Dublin und die benachbarten kleinen Häsen ist wegen der Arbeiter-Unruhen, bei denen cs zu Strahcnkämpfen zwischen Militär und Arbeitern kam, der Belagerungszustand verhängt worden. An Stelle der irischen Truppenteile, die nach England geschickt wurden, sind zwei englische Regimenter nach Dublin verlegt werden. Zwischen diesen Regimentern und der Bevölkerung herrscht eine starke Spannung. Die Arbeit im Hasen ruht gänzlich. Dem irischen Transportarbeiter- vcrdand wurde das Abhalten von Versammlungen verboten. Die Leitung des Verbands hat mehrere Arbeiterbataillone ausgestellt und bcwasfnct, die ihre Rechte gegen Las Militär erzwingen sollen. Man befürchtet, daß die Unruhen, die durch eine von der Polizei vor- zenommene Haussuchung in den Geschäftsräumen des Transportarbeitcrverbands verursacht wurden, auch ans andere Hafenstädte Irlands übergreifen.
Vermischte Nachrichten.
Zur Spaltung in der Sozialdemokratie.
sWTB.) Berlin, 61. März. Der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands wendet sich mit dem Vorstand der sozialdmokratischen Ncichstagsfraktion im „Vorwärts" mit einer Veröffentlichung an die Parteigenossen. Darin heißt es: Die Sondersraktion nimmt für sich das Monopol aus eine selbständige grundsätzliche sozialistische Politik in Anspruch. Hierüber wird der nächste Parteitag zu entscheiden haben, der ohne Zweifel bestätigen wird, daß eine sozialistische Partei, die die Notwendigkeit der Landesverteidigung anerkennt, nicht anders handeln durfte als die sozialdemokratische Reichstagssraktion in der Kricgszeit gehandelt hat.
Die Frauenrechte in Norwegen.
Berlin, 60. März. Man meldet der „Boss. Zeitg." aus- Christiania: Der Vcrsassungsausschuh des Stor-
thing nahm einstimmig den Antrag an, Frauen das Recht auf Uebernahme von Ministerposten einzuräumen. Die Annahme dieser Bestimmung im Parlament nach der nächsten Ctorthingwahl ist gesichert.
Ein „bedauerliches Versehen".
(WTV.) Stockholm, 60. März. Die englische Gesandtschaft in Stockholm erklärte, das Zurückhalten der für die Stockholmer Reichsbibliothck bestimmten Bücher in Kopenhagen sei ein bedauerliches Versehen, das baldigst wieder gut gemacht werden solle.
Ein „Zwischenfall".
London 60. März. sHavas-Meldnng.s Im Unterhaus ereignete sich im Lnnse der Miitwoch-Sitzung ein Zwischenfall. Ein Offizier, der aus der öffentlichen Tribüne saß, erheb sich plötzlich und sprang in die unterhalb derselben befindliche für besondere Gäste reservierte Tribüne hinab. Tann blieb er am Geländer hängend eine Minnlc in der Schwebe und ließ sich hieraus in den Sitzungssaal hinunterfalien. Der Offizier erklärte, daß er damit beabsichtigt habe, die Aufmerksamkeit der Versammlung aus die Anschaffung eines Helmes für die britische Armee zu lenken.
Aus Stadl und Land.
Calw, den 31. März 1916.
Beförderung.
* Der Vizefeldwebel Paul Speidel von Calw, tm Res.-Inf.-Regt. 122. wurde zum Leutaaut der Reserve befördert.
Kriegerbestattung.
* Wieder hat ein braver, pflichtgetreuer Ealwcr Krieger auf dem schönen, stillen Soldatensriedhof seine letzte Ruhe gefunden. Konditor Rein, der bald nach Kriegsausbruch als Ersatzreservist zur Fahne eingezogcn wurde, war zu Anfang des Jahres 1915 ins Feld gekommen und hatte bei einem Sturmangriff, an dem er sich in hervorragender Weise betätigt hatte, eine schwere Beinverletzung durch einen Schrapncllschutz erhalten, die die Abnahme des Beines notwendig machte. Schon ging der Amputierte einer langsamen Genesung in einem Stuttgarter Lazarett entgegen, als der letzte Fliegerangriff in Stuttgart ihm zum Verhängnis wurde. Bei einem rasch bewerkstelligten Transport in die Kellerräumc des Lazaretts wurde auch sein innerer Organismus durch eine Erkältung erschüttert, sodaß er nach einem Jahr einem schleichenden Leiden zm Opfer fiel. Seine gestern stattgehabte Bestattung auf dem Soldatenfriedhof trug das Gepräge einer Ehrung, wie sie einein tapferen Verteidiger seines Vaterlands gebührt. An dem imposanten Trauerzug beteiligten sich der Militär- und Veteranenvcrein, die 6. Kompagnie der freiwilligen Feuerwehr, welcher der Verstorbene als Mitglied angchört hatte, oic aktiven Mitglieder der hiesigen Gesangvereine, eine sehr große Zahl Verwundeter aus dem hiesigen Bcreinslazaretl, die Offiziere und Mannschaften des Bezirkskommandos, eine Abordnung des Ersatzbataillons des Landwehr-Infanterieregiments
Nr. >22 Mergentheim, eine Abordnung aus dem Genesungsheim Schömberg, im dem der Verstorbene die letzten Wochen noch Heilung gesucht hatte, sowie die Epielmannschaft von Iungdeutschland, die an der Spitze des Leichenzuges ihre feierlich-ernsten Weisen spielte. Am Grab sprach Dekan Zeller, der in ergreifender Weise den Lebens- und Leidensweg des pflichtge- trcuen Menschen und tapferen Soldaten schilderte. Major Stoll legte sodann einen prächtigen Lorbeerkranz mit den deutschen Farben am Grabe nieder unter Hervorhebung der soldatischen Tugenden des Verstorbenen, die ihm die Auszeichnungen des eisernen Kreuzes und der silbernen Verdienstmedaille eingetragen hatten. Weitere Kränze wurden unter entsprechenden Ansprachen im Namen der Offiziere sowie auch der Mannschaften des Genesungsheims Schembcrg, des Ersatzbataillons Mergentheim und des hiesigen Vetcranenvereins niedergelegt. Mitglieder der Gesangvereine sangen die stimmungsvolle Hymne „lieber den Sternen" und das Kriegerlied „6 Salven" und als letzter militärischer Gruß dröhnten dem tapferen, für sein Vaterland gestorbenen Krieger drei Helle Böllerschüße über das Grab.
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Stuttgart, 61. März. Die nalionnallib. Partei von
Groß-Ctliitgart hielt gestern bei regem Besuch ihre Hauptversammlung. Im Geschäftsbericht hob der Vorsitzelide BAO. Dr. Wälz hervor, daß die Partei im neuen Jahr mehr an die Oefsentlichkeit treten werde, aber ohne dabei den Parteistandpunkt hervorzukehren, sondern mit dem Bemühen, die anderen Parteien zu gemeinschaftlicher Arbeit zusammenzuführen. Vor allem aber werde die Partei in der Arbeit für die Kriegsfürsorge sortfahrcn müssen. In gewohnter Weise gab hierauf Obcrstudienrat Dr. Egelhaas den politischen Jahresbericht. Er sagte u. a., der Rücktritt des Großadmirals von Tirpitz, dem wir zu innigem Dank verpflichtet sind, dürfe nicht benützt werden, um eine Kluft zu schassen zu Kaiser und Regierung. Der Redner hätte daher den Antrag der nationalliberalen Fraktionsmehrheit nicht untrzeichnet (Beifall), zumal wir die Zusicherung der entschiedenen Führung des Unterseeboots-Krieges haben. Die Wahlen ergaben die Wiederwahl der aus- scheidcnden Mitglieder. Der Mitgliederstand beträgt gegenwärtig rund 1800,
Evangelische Gottesdienste.
Sonntag Lätare, 2. April. Vom Turm: 186, Prrdigt- lied: 1S6, O du Liebe :c. Uhr: Vorm -Predigt, Dekan Zeller, I Uhr: Christenlehre mit der jüngeren Abteilung der Söhne. 8 Uhr: Abendgotte-dienst, Sladtpfarrcr Schmid. Donnerstag, den 6. April. 8 Ubr abends: Kriegsbetstunde, Stadipfarrcr Schmid. Freitag, 7. April. 10 Uhr: Stellen der Kvnfirmanden. Das Opfer ist für die Konfirmanden» Häuser in Alikhausen und Bietenhausen bestimm«.
Katholische Gottesdienste.
Samstag, von nachm. ' ,3 Uhr an Osterbeichtgelcgenheit Sonntag. 2 April. 4. Fastensonntag. Erstkommunion» feier um 9 Uhr: nachmittag» 2H- Uyr Calramentsandackt, Abend fei er um 6H, Uhr Montag, 7'/- Ubr: hl. Messe mit Zweitkommunion für die Gefallenen, Freitag Lazarettgottes- dicnst. Freitag abend 6H- Uhr Kriegsbctstunde.
Für die Schriftl. verantwort!. Otto Seltmann, Talw. ^ ciick u. Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckelei, Taln
Amtliche und Privat-Anzeigen.
R. Amtsgericht <Lalw>
3m Güterrechtsregister wurde heute bezüglich her Eheleute Matthäus Großhaus, Fässer in Simmozheim und Marte geb. Müller eingetragen:
Durch Vertrag vom 20. März 1916 ist Gütertrennung vereinbart. Den 23. Mürz 1916.
Amtsrichter Jrion.
Wtlbberg.'
EiAlllanMz- Hrlmf.
Aus den hiesigen Stadtwaldungen kommen
am Dienstag, 4. April d. IS.
zum Verkauf:'
87 Stück Gichea mit zus. 23,04 Fm„
von 0,07—0.63 Fm. <15—45 cm. miltl. Durchmesser), 1 Liude 0,19 Fm.,
S eichene und 2 birkene Waguerstangen. Zusammenkunft vorm. 8 Uhr beim Bahnhof.
Stadtschultheitzenamt: Mutschler.
Georg Schechinger, Insel.
verkauft
K. Aorstamt Ltebenzell.
VrWlr-VeriMs.
Am Donnerstag, den 6 April, nachm. 2 Uhr in Ltebenzell im „Ochsen* aus Staatswald Eich l» garten, Hochholz, Allmand, Birkhau. Galqenverg, Kaiserstein, Badwald. Dachsbau, Bronnhalde, Tann» bruunen. Bieselssteig, Hardtebene, Schwarzermann. Finkenoerg, Uni. GM.
Rm.: 17 buch. Schtr., 2 Nodelh. Prgl., 8 eich.. 64 buch., 227 Na» delh. Anbruch.
Unterzeichneter verkauft im Auftrag am Montag nachmittag voa 2 Uhr au im Haaggäßle Nr. 182 gegen Barzahlung:
2 Ooal-Fässer, 2 Kommode, 1 Beereapreffe, 1 Tisch, Züber und Kübel. 1 neue Stockletter, Axt «od Beil, etwas Küchen- ge>chirr, sowie allgemeiner Hausrat.
Liebhaber sind eingeladen.
Stadtiaventierer Kolb.
als oorzügl. Streumittel
empfehlen
vlank L Stoll, Calw.
Seitzeutal, den 31. März 1916.
Todes-Anzeige.
Schmerzerfüllt machen wir hiemit Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß unser unvergeßlicher lieber Sohn, Bruder und Schwager
Gottlob Hauser,
Grenadier
im Ersatz-Jnsanterie-Regiment Nr. 51, im Alter von 23 Jahren in einem Feld-Lazarett am 28. März in. Folge seiner Verwundung gestorben ist. Allen, welche ihm Liebe erwiesen haben, sagen innigsten Dank
die tranernden Hinterbliebene«
Margarete Hauser Witwe mit Familie.
Oberkollbach.
IO-DerMrhtnng.
Die hiesige Semeiudejagd umfassend rlrca 845 Hektar wird am Samstag, den 1. April, nachmittags 2 Ahr, auf weitere 6 Jahre im SfftMlichen Aufstreich aus hiesigem Rathaus verpachtet, wozu Liebhabei eingeladen werden.
Den 28. März 19l6.
Gemeiuderat