russischen Romen angenommen. Er heißt jetzt mit hoher Ob- ! rigkeitsbewilligung Panin. Nach einer Meldung, die dem Lokalanzeiger" von unterrichteter Seite zugeht, hat Herr Stürmer-Panin an der Vorbereitung des berüchtigten Ge­setzes vom 2. Februar, das die Liquidation des deutschen Landbesitzes anordnete, tätigen Anteil genommclr. Die Aus dehnung dieser Verfügungen auf dieWychodzy" (Personen deutscher Herkunft) ist Ergebnis seiner Mitarbeit auf diesem Gebiete.

, Köln, 3. Febr. DieKölnische Zeitg." meldet von der schweizerischen Grenze: Zum Rücktritt des russischen Minister Präsidenten meint dieNeue Züricher Zeitg.", daß wahr­scheinlich nur Gründe der inneren Politik, vor allein die Frage der Einberufung der Reichsduma, maßgebend gewesen sei» könnten. Das Blatt sagt dann u. a.: Goremykin ist nicht durch einen Freund der Liberalen ersetzt worden, sonder» durch einen strengen Reaktionären, den Reichsrat Stürmer, der als erbitterter Gegner der Linien gilt und schon früher! einmal als Ministergehilfe im Geiste der äußersten Rechte» ^ gewirkt hat. Die Wahl dieses Mannes läßt Deshalb keine» anderen Schluß zu, als daß die Regierung künftig der Reichs duma nicht mehr, sondern weniger Konzessionen zu mache» gedenkt. Vielleicht ist eine nochmalige Vertagung der Reichs­duma geplant, und da Goremykin dazu die Hand nicht bieten mochte, ist er durch den gefügigeren Stürmer ersetzt worden. Auf die Fortführung des Krieges dürfte der Rücktritt Gore- mykins ohne Einfluß sein. Gewiß wird die reaktionäre Rich­tung im russischen Kabinett, die schon durch die früheren ' Ministerwechsel verstärkt wurde, durch die Ernennung Stür­mers noch weiter verschärft werden, aber im Sinne einer größeren Friedensneigung dürfte diese Verschiebung doch nicht gedeutet werden.

Zum Zeppelinangriff auf England.

zWTB.) London, 3. Febr. Reuter meldet: Das Kriegs­amt veröffentlicht folgendes: Der vollständig ungenaue Be­richt in den amtlichen Telegrammen aus Berlin über die Wirkungen des deutschen Luftschifsangriffes in der Nacht vom 31. Januar bildet einen weiteren Beweis für die Tat fache, daß die Angreifer ganz außerstande sind, ihre Lage oder ihre« Kurs mit einiger Genauigkeit festzustellcn. Eine Anzahl von Fällen, in denen leichte Verwundungen vor kamen, wurde» noch außer den bereits mitgeteiltcn Zahlen berichtet, so daß jetzt folgende Zahlen vorliegen: Tot: 33 Männer, 28 Frauen, I> Kinder verwundet: öl Männer, 13 Frauen, 2 Kinder. Zwei Kirchen wurden beschädigt und das Versammlungslokal einer Pfarrgemeindc zerstört. 11 Häu­ser wurden demoliert, eine große Zahl beschädigt. Nur zwei Fabriken, von denen keine militärischen Charakter besaß, und eine Brauerei wurden stark beschädigt und zwei oder drei andere Fabriken leicht. Die Gesamtzahl von Bomben, die bis jetzt entdeckt wurden, ist über 388. Viele fielen in ländlichen Gegenden nieder, wo gar kein Schaden angerichtct wurde.

Poincars der Phrasenheld.

(WTB.) Paris, 3. Febr. Präsident Poincare hielt in Anwesenheit zahlreicher Offiziere und Parlamentarier bei einem von dem BlattJournal" veranstalteten Fest für die mit dem Kriegskreuz ausgezeichneten Soldaten eine An­sprache, in der er unter Betonung der Einigkeit und der Be­geisterung des ganzen Volkes u. a. nach längeren Ausfüh­rungen über die französische Geduld und den Kriegswillcn Deutschlands und dessen Brutalität folgendes sagte: Frank­reich will nicht sein Opfer werden. Es will nicht gezwungen werden zu einer erniedrigenden Vasallenschast. Es will nicht nur seine politische Souveränität bewahren, sondern auch seine wirtschaftliche, moralische und geistige Unabhängigkeit. Es will seine Kultur, seinen Geist und seine Sitten unbe­rührt erhalten. Wenn der Einsatz dieses Krieges für Frank­reich furchtbar sei, so sei er es nicht minder für die Verbün­deten Frankreichs, die ebenfalls nicht die Beute germanischer Gier werden wollten. Ja selbst die Neutralen könnten, wenn sie eine klare Vorstellung von ihren dauernden Interessen hätten, dem Konflikt nicht gänzlich gleichgültig gegenüber stehen. Auch sie hätten alles zu fürchten von dem hinter­hältigen Eindringling, der in von ihnen Unterzeichneten Verträgen nur Papiersctzen sehe und in der Vernichtung klei­ner Völker ein wildes Vergnügen finde (!!). Zum Schluß kam Poincare auf die Kriegsziele zu sprechen. Er sagte: Wir wollen alle, daß der Frieden unserem Lande Freiheit, Arbeit und Wohlfahrt sichert. Damit aber unsere einmütigen Wünsche sich verwirklichen, ist es nötig, daß der Frieden, der unseren besiegten Feinden unsere Bedingungen vorschreibt, uns die Provinzen wiedergibt, die uns Gewalt geraubt haben, daß dieser Frieden das zerstückelte Frankreich unver­sehrt wicderherstellt, und daß er uns ernsthafte Bürgschaften bietet gegen de» kriegerischen Wahnsinn des kaiserlichen Deutschlands.

Bon den Zeppelinangriffen auf Paris.

Wien, 3. Febr. DasVolksblatt" bringt einen Bericht von der schweizerisch-französischen Grenze über die Wirkungen des Zeppelinangriffs auf Paris. Der Bericht, der von einem Augenzeugen herrübrt, bestätigt, daß über 60 Häuser des inneren Paris zerstört sind, dag die Stärke des aufgestiegenen fran­zösischen Luftgeschwaders, das den Zeppelin ver­treiben sollte, über 280 Aeroplane betragen hat. und daß der Schaden, dessen Veröffentlichung in Frank­

reich verboten ist, mit mindestens 9 bis 10 Millionen zu beziffern sei. Eine Ausgabe desPetit Journal", die von 8 Millionen Schaden sprach, wurde be­schlagnahmt.

Amtsmüdigkeit des Kabinetts Salandra.

Frankfurt. 3. Febr. Aus Lugano wird der Frankfurter Zeitung" gemeldet: Die italienischen Minister, besonders Salandra und Barzilai, halten auf ihren Landreisen zahlreiche Reden. In der gest­rigen Rede Salandras im Liberalen Klub in Turin kommt eine Stelle vor. welche beweist, dass Sa­landra und sein ganzes Kabinett dem Gedanken eines Rücktritts nicht mehr ferne stehen, wie man es noch vor kurzem behauptet hatte. Er sagte: ..Wir Minister stehen im Schützengraben und das ver­braucht Kräfte. Der Augenblick könnte kommen, wo wir in die rückwärtigen Stellungen abrücken, wohl verstanden wir alle, vom Chef angefangen. Dann ! müßte dis liberale Partei, welche Italien geschaffen >h3t und es vollenden muß, die Männer zum Dienste > und nötigenfalls zum Opfer fürs Land bereit haben."

Englische Vorbereitungen für Handeismaßnahmen nach dem Krieg.

London, 3. Nov. (Drahtb. W.-B.s Reuter mel­det: Das Handelsamt veröffentlicht einen Bericht des Subkomitees, das damit beauftragt wird, Schutz­maßregeln für gewisse Industrien nach dem Kriege vorzuschlanen. Darin wird eins Abänderung der Patentgesetze und deren strengere Handhabung vor­geschlagen. Jeder einzelne in Deutschland oder Oester- rcich-Ungarn hrrgeflsllte Artikel soll mit der Marke Made in Germany" oderMade in Austria-Hun-

gary" versehen werden. Es M den britischen Schiff- Württembergische Landesverein vom Roten

sahrtsgesellschasten verboten wetten. von britischen ^reuz wird aus Anlaß des Geburtsfestes des Königs Schiffen hvhkre «rrachtsatze zu verlangen, als von 2 ZF Februar ds. Js. wiederum einen Allgemeinen nordeuroxärschen. ferner werden verichiedene andere veranstalten. Das Erträgnis des Tages

Schutzmagressln für britischen , Erzeugnisie und: ^ für'allgemeine Kriegszwecke des Roten Kreuzes Vorzugspreis für dis britischen Besitzungen und die Nerwenduna rinden jetzigen Verbündeten Großbritanniens vorgeschlaqen.

Bestimnlungen der Strafprozeßordnung erstattet worden ist. Nach Feststellung der Lage der Leiche im Bette und genauer Bezeichnung der Wunde und ersten Hilfeleistung stellt der Befund fest, daß an keinem Körperteil irgend eine Spur von Gewalttätigkeit, noch auch an der Kleidung Riste oder Schnitte wahrzunehmen waren. Der Befund erwähnt die Erklärung der Leibärzte des Prinzen, wonach dieser von einer Art Irrsinn befallen war, der sich verschiedentlich, so in seelischen Störungen, Angstgefühlen und einer Neigung zum Selbstmord geäußert hat, was auch vor einigen Jahren, als der Thronfolger sich zur ärztlichen Behandlung nach Wien begeben hat, von Professor Schlesinger und Doktor Lonried bestätigt worden ist. Der Befund schließt, es sei endgiltig sestgestellt worden, daß sich der Thronfolger die Wunde am linken Ellenbogengelenk mit dem Vorgefundenen Rasiermesser selbst beigebracht hat, daß der Tod durch den infolge der Durchschneidung der Arterie eingetretenen großen Blutver­lust erfolgt ist, und daß die Ursache des Selbstmords die Geisteskrankheit war, an der der Prinz litt.

Aus Stadt und Land.

Calw, den 4 Februar 1916.

Städtische Kriegsfürsorge.

Nach dreimonatlicher Panse ist am 2. Februar wieder eine allgemeine Hausfammlung für das Rote Kreuz und die ftädt. Kriegssürsorge in der Stadt Calw oorgenommen wor den. Dieselbe hatte das erfreuliche Ergebnis, daß für das Rote Kreuz 51g .» 1 8^z und für die ftädt. Familienunter- stützung >238 ,ll 3V .f, zusammen 1787 78 ^ eingegangeu sind.

Königs-Geburtstags-Spende.

Vermischte Nachrichten.

Schöffengericht Ealw.

Der Schweizer Heinrich Staub aus Dubendorf (Kanton Zürich), welcher am 22. Dezember 191» bei dem Eutspächter Bedrohung der spanischen Neutralität durch ! Hohl auf Hof Dicke, der ihn entlasten hatte, aus Aerger hier- England und Frankreich. ^ über einer KÜH mit dem Stilettmcstcr ein Auge ausgestochen

Berlin, 3. Febr. DieNordd. Allgem. Zeitg." schreibt j und derselben auch an den Nippen Stichwunden beigebracht unter der Ueberscbrift: Bedrohung der spanischen Neutralität j Hatto. ist gestern durch rechtskräftig gewordenes Urteil des durch England und' Frankreich: Verschiedene englische und, hiesigen Schöffengerichts wegen Sachbeschädigung und Tier-

französische Zeitungen dringen darauf, daß die Verfolgung etwa nach spanisch Guinea übertretender Teile der Kame­runer Schutztruppe unter Mißachtung der spanischen Neutra- 1 lität auch auf spanischem Gebiet aufoenoinmen wird. Von der spanischen Regierung ist diesen völkerrechtswidrigen eng­lischen und französischen Bestrebungen gegenüber bereits un­zweideutig erklärt worden, daß Spanien gewillt sei, für die

quälerci zu der Gefängnisstrafe von drei Monaten abzüglich drei Wochen Untersuchungshaft verurteilt worden.

Bon der schwäbischen Turnerschast.

In seiner letzten unter dem Vorsitz des Kreisvertreters, Prof. Lachenmaicr, abgehaltenen Sitzung befaßte sich der ge- schäftsführcnde Ausschuß des Turnkreifes Schwaben mit der

.Achtung seiner Neutralität Sorge zu tragen. Daß deutscher-^ ^.^reg und dre zah rerchen Einberufungen der Ver- ' seits nichts geschehen wird, um di- Lage der spanischen Re-! "nsmttgbeder geschallenen smanz.eüen Lage der Turnver- ! giervng zu erschweren, ist selbstverständlich. Sollten die Reste! ^ wuroe beschlosten, den Kre.sbeitrag r. I. 1916 für

j der Kameruner Schutztruppe gezwungen werden, vor den sie ' ^ steuernde Mrrglied von 7 auf 1 ^ zu ermäßigen. den j bedrängenden überlegenen feindlichen Kräften auf spanisches !»r die Saftpfttchtv-rsicherung ganz zu erlasten und

' Gebiet llberzutreten, so werden sicher auch von deutscher Seite > 'ur dre eigene Unsall-Unterstutzungskaste des Kreise-

sofort alle Maßnahmen getroffen werde.,, um die Inter-:'"' ^e Vereine, dre genötigt waren, den Turnbetrieb ganz : nierung und Entwaffnung dieser Truppen herbeizuführen.! ""Sustellem Dres.e vor 2 Zähren neugegründete Kaste hat Man wird abwarten mästen, ob England und Frankreich ^ letzten ^ahr e,neu Ueberschug von 2500 ergeben, nicht trotzdem wagen werden, wie über die ariechifche, sich st°- ""schließlich einzelner Zuwendungen, bereits emen

Vermögensstand von 8000 -tl aufweist. Aus dem von der Leirung des Landesverbands Württemberg Jungdeutschland zur Verfügung gestellten Anteil von 1500 an dem für die Jugendpflege ausgefetzte» Staatsbeitrag sollen, den Anwei­sungen des Ministeriums entsprechend, Turnvereine unter­stützt werden, die infolge des Kriegs in Notlage geraten sind bezüglich der Verzinsung der für die Erwerbung vereins- cigener Turnhallen, Turn- und Spielplätze aufgenommenen Anlehen. Aus den weiteren Beschlüssen ist zu erwähnen, daß ler 7. Mai zum Wandertag der schwäbischen Turnerschast bestimmt ist, und daß in der zweiten Hälfte des Juli wieder ein Zugcndturntog abgchaltcn werden werden soll. Die Durchführung soll, wie im vorigen Jahr, so gestaltet werden, daß eine allgemeine Beteiligung der gesamten Jugend, un­abhängig von deren Zugehörigkeit zu irgend einem Verein und. wo irgend tunlich, auch eine solche des obersten Jahr-

auch über die spanische Neutralität hinwegzufetzen.

Ein italienischer Flieger in der Schweiz abgeschoffen.

Köln, 3. Febr. Ans Wien wird derKölnischen Zeitung" berichtet: Heute mittag um 2 Uhr 40 Min. erschien über Lugano rin italienischer Zweidecker, kreiste über der Stirbt und den schweizerischen Stel­lungen. Schweizerische Artillerie und Maschinenge­wehre erösfneten das Feuer aus ihn und zwangen ihn nach kurzer Beschießung um etwa 3 Uhr zur Lan­dung. Der Flieger in unverletzt, das Flugzeug weist etwa 20 Schußlöcher auf.

Sperrung der italienischen Grenze nach der Schweiz.

Köln. 3. Febr. Laut derKölnischen Zeitung" gangs der Volksschule ermöglicht wird

ist. wie die ..Neuen Züricher Nachrichten" aus Bel- Gvauaetttckie Gottesdienste

linzcna erfahren, die italienische Grenze neuerdings , g. S^Lag «ach ^cm Erscheinungsfest, G Februar. Vom von b Uhr «oends bis 6 Uhr morgens vollständig z Turm: I06. Vrcdigtlied: 108. Dein Wort,Herr, ist müder gesperrt. Und zwar richtet sich die strenge Grenz- ! Tau re. 9"-Ubr: Vorm.-Predigt, Dekan Zeller. 1 Mr: bewachunq vor allem gegen die immer zahlreicheren > Christenlehre M>1 den Töchtern. 8 Uhr: Abendgoitcsdienst,

it-li-mlch.« u°d--..s« nach d-r Schw-iz" di- dann! LV'LLLL äSLA-K.8^

,ehr unerbaulrche Geschichten über die Zustände in! Katholische Gottesdienste.

Italien erzählen. , 5. Sonntag noch Erscheinung, 6. Februar, ghr Ukir:

Zum T-d des türkischen Thronfolger-. LNS

(WTB.) Konstantinopel, 3. Febr. Der ärztliche Bericht, 'täglich um Uhr; Mittwoch um 8 Uhr. Freitag 7'/- Uhr: in dem der Selbstmord des Thronfolgers sestgestellt wird, ist ' Lazareitgsttcsd'cnst; Abends 6hü Ubr: Kriegsbetstundc.

von 20 der hervorragendsten türkischen Aerzte Konstantinopels ! - ..

, ... ^ m - er ! Sonntag, 6. Februar, gst, Uhr Vormittags: Predigt,

unterzeichnet, darunter von Professor Bestem Omer. Di^ Nachmittags 5 Uhr? Predigt. Mittwoch abends 8'/« Uhr:

Blätter veröffentlichen einen zweiten gerichtsärztlichen Be ! Ge betüunde. ' _

fund, der von denselben Aerzten in Gegenwart des Ober-! Druck u. Verla, der ». Oelschlä,«r'schen Buchdruckerei. Tal« stciatsanwalts und anderer Gerichtsfunktionnre gen ätz den. Für die Schrtftl. verantwortl. Otto Seltmann, Talrv.