6. Jahrgang
FREITAG, 20. OKTOBER 1950
Nummer 163
Wirtschaft Exporte seit Oktober 1949 verdoppelt
Die Ausfuhr des Landes Württemberg-Hohenzollern
Dr. F. E. Der Export des Bundesgebiets beläuft sich gegenwärtig — auf ein Jahr umgerechnet — auf etwa 2 Milliarden Dollar. Die Exportziffern stiegen von 300 bis 350 Millionen Mark um die Jahreswende, auf 730 Millionen Mark im Juli und auf ca. 760 Millionen Mark im August; sie werden sich, das muß unser Ziel sein, in den nächsten Monaten noch stärker erhöhen, denn wir brauchen eine solche Exportsteigerung um so dringender, als wir infolge der Preissteigerungen auf den Weltrohstoffmärkten ohnedem eine wertmäßige 30prozentige Exporterhöhung anstreben müssen, i um dieselben Rohstoffmengen und Nahrungsmittel importieren zu können wie bisher.
Es wird dabei Sache einer vernünftigen Wirtschaftspolitik sein, einen übermäßigen Export von Roheisen, Rohstahl und Kohle zugunsten der Ausfuhr von veredelten Erzeugnissen hintanzuhalten. Die weitere tatkräftige Förderung unseres Außenhandels muß neben der Abdeckung der Rohstoff- und Nahrungsmittel-Importe vor allem auch eine Verbesserung unserer Zahlungsbilanz sicherstellen. Auch wenn sich das deutsche Exportvolumen — wie oben ausgeführt — innerhalb eines halben Jahres etwa verdoppelt hat, so ist eine weitere wesentliche Exportsteigerung auch noch deshalb unbedingt nötig, weil wir das Beschäftigungsvolumen halten und den Anschluß an die allgemeine Weltkonjunktur erreichen müssen.
Trotz der bestehenden Schwierigkeiten liegt zu einer pessimistischen Beurteilung der Exoort- lage kein Grund vor, um so weniger, als auch im Ausland immer mehr Stimmen laut werden, die unserer Lage Verständnis entgegenbringen. So erklärte der parlamentarische Unterstaatssekretär im britischen Außenministerium, Ernest Davies, vor kurzem, die deutsche Ausfuhr müßte „um ein Vielfaches erhöht werden“, bevor sie eine allgemeine Bedrohung für den britischen Export wie in Vorkriegszeiten darstelle
Daß auch die Wirtschaft Württemberg-Hohen- zollerns alle Anstrengungen machte und weiterhin macht, ihren Export immer noch mehr zu steigern, das beweisen die nachstehenden Tabellen, die auch in unserem Land eine Verdoppelung der Ausfuhren seit Oktober 1949 erkennen lassen.
Da in den Ländern der französischen Zone lange Zeit die JEIA als einzige Stelle eine Uebersicht über die Ausfuhr hatte, war es den
einzelnen Ländern erst seit Oktober 1949 möglich — auf Grund der von den Exporteuren bei den Außenhandelsbanken des Landes vorgelegten Ausfuhrerklärungen — die einschlägigen Ziffern selbst zu erstellen. Der Anteil der Zweige der gewerblichen Wirtschaft an der Ausfuhr unseres Landes ist — in 1000.— DM — im einzelnen folgender:
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Oktober
363
175
6 377
343
2 645
257
November
750
231
4 944
258
1 634
19
Dezember
464
283
6 438
353
2 126
419
1950
Januar
135
194
6 179
361
2 790
107
Februar
361
2
7 659
382
2 921
227
März
409
450
10 045
457
3 944
366
April
115
502
8 853
341
3 587
335
Mai
240
691
9 103
401
3 689
599
Juni
299
487
10 398
594
3 700
582
Juli
219
801
10 568
590
4 394
760
August
398
534
12 711
539
3 914
1 028
1949
Holzindustrie
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Oktober
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1 839
85
834
391
6 915
November
984
2 315
84
412
219
5 925
Dezember
902
1 801
77
999
508
7 185
1950
Januar
516
2 078
87
404
165
6 508
Februar
1 020
2 471
164
494
343
8 022
März
1323
2 428
186
823
377
10 904
April
994
2 867
215
664
467
9 470
Mai
640
3 267
251
806
381
10 034
Juni
870
3 293
226
1 337
582
11 184
Juli
997
3 467
186
593
601
11588
August
879
3 694
288
2 392
909
13 643
Demokratisierung der Krankenversicherung
Tagung des Hauptverbandes der Betriebskrankenkassen
SPEYER. Am 12. und 13. Oktober fand in Speyer eine Sondersitzung des Hauptvorstandes der Betriebskrankenkassen statt. Zweck war die Klärung der sich aus der Wiedereinführung der Selbstverwaltung in der Sozialversicherung ergebenden Fragen und Maßnahmen. Zur Selbstverwaltung in der Krankenversicherung, die durch die sogenannte Aufbau-Gesetzgebung für Jflehr als 16 Jahre außer Kraft gesetzt war, gehört die Freiheit der Auswahl unter den gesetzlich zugelassenen Kassen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen. Diese Freiheit war wegen der sozialpolitischen Zielsetzung einer totalen Versicherungsvereinheitlichung des NS-Staats 1934 durch die Sperrverordnung beseitigt worden, die die Neuerrichtung von Betriebs- und Innungskrankenkassen verbot. Neue Kassen können wiedererrichtet werden, wenn Arbeitgeber und die Mehrheit der Versicherten es wollen.
Die Kassen waren 1946 aufgelöst, jedoch 1949 auf Drängen der Versicherten wiederzugelassen worden. Urabstimmungen in den Betrieben ergaben ausnahmslos überwältigende Mehrheiten für die Wiedererrichtung der Betriebskranken
kassen. Deshalb werden jetzt die 1200 Kassen mit 2,2 Millionen Mitgliedern zahlenmäßig erheblich anwachsen. Hierin wird sich bewähren, daß die Betriebskrankenkassen und ihre Verbände im ganzen Bundesgebiet schon seit langem echte Selbstverwaltung auch ohne gesetzliche Weisung durchführen. Das neue Gesetz bringt also eine Bestätigung ihrer seit 1945 wieder verfolgten Sozialpolitik, die auf dem Gebiet der Krankenversicherung echte Mitbestimmung im Betrieb mit großem Nutzen für Arbeitnehmer und Betrieb verwirklicht.
Der Hauptvorstand beschloß einstimmig, weitestgehende Förderung der Neuerrichtung von Kassen durch den Hauptverband und durch die acht Landesverbände. Diese schwierige Aufgabe wird in engster Zusammenarbeit mit den Betrieben und den Vertretern der Versicherten gelöst werden. Die. jetzt zu erwartende Entwicklung der Betriebskrankenkassen wird die Verantwortung der Organe der Verbände für die brennendste Frage der Krankenversicherung, das Verhältnis von Beiträgen und Leistungen (insbesondere auch auf dem Gebiet des Arztrechtes) erheblich steigern.
Deutsche Auslandsniederlassungen gefordert
BONN. In einer Entscheidung des Außenwirtschaftsausschusses des deutschen Industrie- und Handelstages zur Steigerung des deutschen Exports nach Uebersee wird die Aufhebung aller Bestimmungen im Ausland als unerläßlich bezeichnet, die den deutschen Handel auf diesen Märkten hemmen. Verlangt wird u. a. das Recht, zur Errichtung deutscher Niederlassungen und Vertretungen mit eigenen Vermögen, unbehinderter geschäftlicher Reiseverkehr nach und in überseeischen Ländern sowie die Gleichberechtigung mit anderen Staaten im freien internationalen Wettbewerb. Unerläßlich hierfür sei die Bereitstellung langfristiger Kredite an deutsche Firmen für überseeische Niederlassungen und Vertretungen.
Der Vorsitzende des Vereins Bremer Exporteure, Senator Wenhold, drückte seine ernste Besorgnis über die Ausfuhr von Fertigwaren — dem wichtigsten Sektor des Exports — aus. Durch die Roh- und Halbfertigwarenausfuhr sei die Fertigwarenindustrie stark beeinträchtigt worden. Große Schwierigkeiten bereite dem Export auch die Preisgebarung der deutschen Industrie.
Südamerikanische Abnehmer deutscher Waren fordern neuerdings für die Bezahlung von In-
Landesprodulrfenbörse Stuttgart
17. Oktober 1950
Infolge der anhaltenden Feldarbeiten sind die Angebote in Brotgetreide, äußerst gering. Die Preise für Weizen und ■ Roggen sind Erzeuger- (estpreise und betragen nach Anordnung 59/50 tür Weizen DM 32,15, für Roggen DM_ 25,15 je IW) kg ab Erzeugerstation bei Oktoberlieferung.
Die Nachfrage nach Braugerste ist bei unveränderten Preisen gering. Inländische Futter- Serste sowie Futterhafer ist gesucht, aber nicht ängeboten. Die Erzeugerpreise für Futterhafer bewegen sich zwischen DM 24.— und DM 25. je 100 kg je nach Beschaffenheit ab Verladestation.
Nach wie vor ist das Geschäft in Weizen und Boggenmehl äußerst ruhig. Es werden notiert: Type 550 DM 51,50 bis 51,75; Type 812 DM 48,35 bis DM 48,60; Type 1050 DM 46,60 bis DM 46,85; Type 1600 DM 42,60 bis DM 42,85; Type 1150 DM 4 o,_ bis DM 40,25 je 100 kg brutto für netto einschließlich Sack frei Empfangsstation.
Mühlennachprodukte sind reichlich angeboten bei geringer Nachfrage.
Durch die Außenhandelsstelle in Frankfurt kommen in nächster Woche größere Mengen ölhaltige Futtermittel zur Versteigerung. _
Eine Belebung des Einkellerungsgeschäftes in Speisekartoffeln hat noch nicht stattgefunden. E e i starkem Angebot und geringer Nachfrage sind die Preise reichlich gedrückt und liegen heute zwischen DM 7,60 und DM 7,80 per 100 kg lose, waggonfrei Empfangsstation. .
Das Rauhfutlergeschäft ist ausgesprochen lustlos. Die bisherigen Notierungen sind weiterhin nominell.
vestitionsgütem ungewöhnlich lange Zahlungsziele. Es werden Fristen bis zu fünf Jahren genannt.
Gleiche Getreideernte wie im Vorjahr
, BONN. Die diesjährige Getreideernte des Bundesgebietes entspricht nach den endgültigen Ergebnissen mit rund 10,2 Millionen Tonnen dem vorjährigen Ertrag. Die niedrigeren Hektarerträge wurden durch eine Erweiterung der Anbaufläche ausgeglichen. Die Brotgetreideernte beläuft sich nur auf 5,8 Millionen Tonnen (1949 5,95 Millionen Tonnen), was vor allem auf den Rückgang bei Roggen um rund 300 000 Tonnen zurückzuführen ist. Der Ertrag an Futtergetreide ist gegenüber dem Vorjahr (4,25 Millionen Tonnen) auf 4,40 Millionen Tonnen gestiegen, eine Folge der Ausdehnung der Anbaufläche für Gerste.
Kurz — aber wichtiq
TÜBINGEN. Im ersten Halbjahr 1950 wurden in Württemberg-Hohenzollern insgesamt 8082 fabrikneue Kraftfahrzeuge zugelassen, darunter 5001 Krafträder, 1660 Pkw und 478 Lkw.
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RÜSSELSHEIM. In der im August durchgeführten ordentlichen Hauptversammlung der Adam Opel-AG., deren Aktienkapital sich in Händen der General Motors befindet, wurde beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft im Verhältnis 1:1 auf 80 Millionen DM festzusetzen. Der für die Geschäftsperiode vom 21. Juni 1948 bis 31. Dezember 1949 bilanzmäßig ausgewiesene Reingewinn von 30,4 Millionen DM wird ohne Dividendenverteilung auf neue Rechnung vorgetragen. Bei einer Produktion von gegenwärtig rund 300 Wagen täglich hat das Werk etwa die Grenze seiner Leistungsfähigkeit erreicht.
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KÖLN. Die Kölner Ford-Werke wollen in diesem Jahr zum ersten Male ihren Werksangehörigen insgesamt etwa 400 000 DM als Leistungsprämien zahlen. Je nach Stundenlohn soll der einzelne etwa 70 bis 90 DM erhalten.
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BONN. Nach Mitteilung des Bauernverbandes ist die Milcherzeugung im Bundesgebiet gegenüber dem Vorjahr um 28 Prozent gestiegen. Mit 12 838 000 Tonnen hat die Milcherzeugung im Wirtschaftsjahr 1949/1950 den Vorkriegsstand zu 85,6 Prozent erreicht. Der Fettgehalt der Milch ist in allen Ländern angestiegen.
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FRANKFURT. Im Wolfgang Metzner-Verlag, Frankfurt, ist in neuer Auflage ein Hotelver- zeichnis erschienen, das auch Auskunft über Preise für Zimmer, Frühstück und volle Pension gibt.
BREMEN. In einer Entschließung der Senate der Hansestädte Bremen und Hamburg wurde die sofortige Genehmigung des Baues von etwa 20 schnellen Ueberseelinienschiffen sowie von einigen Tank- und Fruchtschiffen gefordert.
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