6. Jahrgans

Samstag, 14, Oktober 1950

Nummer 160

Offene Stellen heim Arbeitsamt Nagold

Das Arbeitsamt Nagold sucht: Männlich: 1 Maurerpolier. 1 Maurer. 1 Maler, 1 Gipser,

1 Glasermeister, 2 Karosserieflaschner, 1 Hei­zungsmonteur, 1 jungen Bauschlosser, 1 Auto­mechaniker, 1 Schreiner, 1 Möbelpolierer,

2 Schneider für Herrenkonfektion, 2 Schnei­der für Damenkonfektion, 1 Drechsler, außer­dem nach auswärts: 5 Werkzeugmacher,

3 Flaschner. 2o Bauhilfsarbeiter. Weiblich: 1 Frisöse, 2 Stopferinnen, 1 Zimmermädchen, 5 Haus- und Küchenmädchen, mehrere per­fekte Hausgehilfinnen, 1 Verkäuferin der Le- bensmitelbranche. Arbeitsuchende, die während der Sprechstunden das Arbeitsamt nicht aufsuchen können, werden auf die Abendsprechstunden, jeden Donnerstag von 1719 Uhr, hingewiesen.

Blick in die Gemeinden

Wir gratulieren!

Wildberg. Am Sonntag feiert Frau Albertine Frauer ihren 74. Geburtstag. Wir beglückwün­schen sie herzlich zu ihrem Jubelfest.

50 Jahre Telephon

Emmingen. Im Oktober 1900 hat Emmin­gen den Anschluß an das deutsche Telephon­netz erhalten. Der unvergessene Pfarrer Sig- wart und Fabrikant M. Renz ermöglichten diesen Anschluß durch die Beisteuer von 50 bzw. 100 Mark. Heute kann man sich nicht mehr vorstellen, wie man überhaupt ohne dieses wichtige Verständigungsmittel, das Länder und Meere überbrückt, auskommen konnte.

Die Jubilare von Simmersfeld

Im Monat Oktober können 2 Alters jubilare bei guter Gesundheit ihren Geburtstag feiern: Reinhold Buhlmann, geb. 16. 10. 1869 in Graetz (Pommern). Kaufmann: und Michael Braun, der älteste Einwohner unseres Ortes, geb. 21. 10. 1860 in Simmersfeld, Schneider­meister, der sich einer seltenen körperlichen und geistigen Frische erfreut. Beiden Ge­burtstagskindern senden wir unsere herz­lichen Glückwünsche für ihren ferneren Lebensabend.

Freud und Leid

Simmersfeld. Aus den Gemeinden unseres Kirchspiels liegen folgende kirchliche Nach- ri chte n vor: Getauft wurden: Gerhard Hermann Wurster, Sohn des Holzhauers Joh. Georg Friedr. Wursten SHmmersfeld, und , n , er Ehefrau Anna geb. Günthner; An­gelika Barbara Amlang, Tochter des Schlos­sers Günter Werner Heinz Amlang, Ett­mannsweiler, und seiner Ehefrau Ursula Brigitte geb. Nowitzki; Hans Christian, Sohn des Bauern Ohr. Waidelich. Ettmannsweiler, und seiner Ehefrau Rosine geb. Rotier; Rose­marie Bäuerle, Tochter des Landwirts Joh. Bäuerle, Fünfbronn, und seiner Ehefrau Anna Maria geb. Frey; Richard Martin Wurster, Sohn des Schreinermeisters Adam Wurster, Simmersfeld, und seiner Ehefrau Frida geb. Waidelich; Bärbel Fahner, Tochter des Mechanikers Georg Julius Fahner, Sim­mersfeld, und seiner Ehefrau .Hilde geb. Schönthaler. Sieben Ehepaare wurden getraut: Der kaufm. Angestellte Eugen Rentschler aus Stuttgart mit Hedwig Lore Merkle aus Simmersfeld; der Schreiner Chri­stian Kopp aus Egenhausen mit Anna Maria Kalmbach aus Beuren; der Schlosser Günter Werner Heinz Amlang. Ettmannsweiler, mit Ursula Brigitte Nowitzki aus Trebbin (Kr. Teltow); der Lehrer Johannes Bürkle aus Oberkollwangen mit Elise Martha Frey aus Fünfbronn; der Bau-Maschinist Joh. Wurster aus Simmersfeld mit Klara Geisel aus Sim­mersfeld; der Maurer und Gipser Oswald Gerhard Verdau aus Altensteig mit der Witwe Herta Schulz geh Schönfeld aus Beuren; Maurermeister Joh. Friedr. Wurster aus Simmersfeld mit Elsa Frida Theurer aus Sim- mesfeld. Drei Beerdigungen fanden statt: Georg Christian Waidelich, 16Vs Jahre alt, Ettmannsweiler (tödlich verunglückt), Sohn des Landwirts und Waldmeisters Joh. Georg Waidelich und seiner Ehefrau Christine geb. Bürkle; Maria Kalmbach geb. Kern, Ehefrau des Schreiners Adam Kern, Simmerfeld, 64 Jahre; Elisabeth Ganß geb. Waidelich, Ehefrau des Schuhmachermeisters und Post­halters Joh. Georg Ganß, Ettmannsweiler, 50 Jahre.

. Neues Lagerhaus in Walddorf

Vielerlei Widerstände tapfer überwindend, hat der hiesige Spar- und Darlehenskassen- verern trotzdem ein Lagerhaus errichtet und vor einiger Zeit in Betrieb genommen. Zen­tral und äußerst günstig an der Rohrdorfer- straße gelegen, macht das stattliche Gebäude, schon von weitem sichtbar, wenn man von Rohrdorf her ins Dorf kommt, einen vorteil­haften Eindruck.

Bei einem Gandg durch das Gebäude er­kennt man die zweckmäßige Anlage. Der große Kellerraum dient zur Lagerung von Kohlen, Kartoffeln usw. An den Hauptraum, in dem die meisten Geschäfte abgewickelt werden, können die Fahrzeuge bis an die Verladerampe herfahren und so leicht be- oder entladen werden. In Bälde wird es so sein, daß die Fahrzeuge durch ein großes Tor an der Rückseite des Gebäudes in den Haupt­raum ein- und ausfahren können, was sich hei losen Waren infolge der raschen Auf- Ablademöglichkeit sehr günstig auswirkt. Eine Bodenwaage mit einer Tragfähigkeit bis 500 kg ermöglicht rasches und genaues Wie­gen. Das Dachgeschoß endlich ist als Lager­raum für Futtermittel gedacht.

Alles in allem: Eine beispielgebende An­lage für andere Gemeinden, wie Landwirt- S( haftsrat Harr bei einer heutigen, allerdings nur kurzen Besichtigung zum Ausdruck rächte. Wer gegenwärtig sieht, wie sehr das Lagerhaus durch den großen Obstanfall in Anspruch genommen wird, wie mit wenig Personal die anfallenden Arbeiten bewältigt Werden nud sich dann an frühere Zustände erinnert, dgr kann die Vorstandschaft des

Kunstdünger und Wintergetreide

Zur Klärung dieser Frage wurde vom Landwirtschaftsamt Nagold ein Düngungsver­such zu Walthari-Winterweizenmit verschie­dener Kopfdüngung im Frühjahr angelegt. Der Versuchsacker befindet sich im Muschel­kalkgebiet in einer Höhenlage von 430 m NN. Der Boden besteht aus Lehm, ist stark mit Steinen durchsetzt, befindet sich aber in gu­tem Kulturzustand. Der Kalkgehalt des Bo­dens war laut Bodenuntersuchung gut, der Kali- und Rjiosphorsäuregehalt nicht ge­nügend. Als Vorfrucht wurden Kartoffeln ge­baut.

Versuche bei Winterweizen

Der Winterweizen konnte infolge der großen Trockenheit im vergangenen Herbst erst am 11. 11. 1949 in den Boden gebracht werden. Die Saatmenge betrug 2 dz/ha bei 17 cm Reihenweite und 3 cm Saattiefe. Das Saatgut wurde trocken gebeizt. Die Größe der Ver- suchsstücke- betrug 25 qm. Um Ungleichheiten des Feldes auszugleichen, wurden dieselben vierfach wiederholt, die Versuchsfläche betrug demnach 1 ar.

Die Grunddüngung

Am 10. 11. 1949 wurde den einzelnen Ver- suchsteilstücken folgende Grunddüngung ge­geben (die Menge wird immer für 1 ha Fläche angegeben):

Teilstück 1 ungedüngt;

Teilstück 25 je

1,80 dz/ha Natronsalpeter = 30 kg/ha Rein­

Die Kosten der Gesamtdüngung betrugen demnach bei den einzelnen Teilstücken um­gerechnet auf 1 ha

Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3

ungedüngt

Grunddüngung

Grunddüngung DM 125.98 Kopfdüngung DM 18.80

DM

125.98

144.78

Nr. 4

Grunddüngung DM 125.98

Kopfdüngung DM 30.30

156.28

Nr. 5

Grunddüngung DM 125.98

Kopfdüngung DM 31.40

157.38

Die laufenden Beobachtungen über die Ent­wicklung des Bestandes ergaben:

Die Witterung war während der ganzen Entwicklungszeit günstig, sodaß der Aufkauf des Saatgutes im Herbst wohl dünn, aber gleichmäßig war. Der Bestand ist dann aber lückenlos aus dem Winter gekommen und zeigte in der Hauptentwiddungszeit eine starke Blattentwicklung mit gesunder, satt­grüner Farbe. Der Bestand zeigte keinerlei Lagerung. Die Teilstücke wurden am 2. 8.1950 gemäht das Getreide in Puppen aufge­stellt. Am 17. 8. wurde eingefahren und ge­droschen.

Die Ernte

Das Ernteergebnis und dessen Geldwert be­trug bei den einzelnen Versuchsflächen um­gerechnet auf 1 ha;

Stickstoff,

Nr.

Korn

Geldwert

Stroh

Geldwert

Geldwert

4,70 dz/ha Thomasmehl = 75 kg/ha Rein-

dz/ha

ä dz DM 32.-

dz/ha

a dz DM 2.-

insges. DM

Phosphorsäure.

1

25,1

803.20

40,1

80.20

883.40

4,00 dz/ha 40 Kali = 160 kg/ha Rein-Kali.

2

30,9

988.80

51.7

103.40

1092.20

Da die Aussaat des Weizens sehr spät (11. 11.

3

33,5

1072.00

55,2

110.40

1182.40

1949) erfolgte, mußte den Pflanzen ein sofort

4

33,4

1068.80

52,4

104.80

1173.60

aufnehmbarer Stickstoff-Dünger in Form des leichtlöslichen Natronsalpeters gegeben wer­den. Es sei hier aber erwähnt, daß bei recht-

5

34,0

1088.00

Der

53,7 107.40

Gewinn

1195.40

zeitiger Aussaat, und wenn der Dünger einige Tage vor der Saat gegeben werden kann, am zweckmäßigsten zur Herbstsaat, der schwerer lösliche, imkrautreinigende Kalkstickstoff ver­wendet wird.

Im allgemeinen kann zu der Grunddüngung gesagt werden, daß sie sehr hoch bemessen war, aber der Versuch sollte ja zeigen, in­wieweit eine starke Handelsdüngung noch löhnend ist.

Die Kopfdüngung

Im Frühjahr wurde am 26. 3. 1950 den ein­zelnen Teilstücken, auf das ha umgerechnet, folgende Kopfdüngung gegeben:

Nr. 1 -

Nr. 2 -

Nr. 3 0,80 dz/ha Kalkammonsalpeter

= 16 kg/ha Reinstickstoff Nr. 4 0,80 dz/ha Kalkammonsalpeter

= 16 kg/ha Reinstickstoff 1,00 dz/ha Kali 40 0 /e

= 40 kg/ha Reinkali Nr. 5 0,80 dz/ha Kalkammonsalpeter

= 16 kg/ha Reinstickstoff 1,40 dz/ha Superphosphat

= 25 kg/ha Reinphosphor- , säure

Spar- und Darlehenskassenvereins nur er­neut zu dem ausgeführten Neubau beglück­wünschen. Wenn in wenigen Wochen auch noch eine elektrische Genossenschaftsküche allen Familien zur Verfügung steht, so wird die Vorstandschaft sich bei der Einwohner­schaft ein weiteres Lorbeerblatt verdienen. Vielleicht könnte noch die Anschaffung einer hydraulischen Obstpresse erwogen werden. Die Rentabilität stünde, vor allem in obst­ärmeren Jahren, außer Zweifel.

Rascher Tod

Walddorf. Am 11. Oktober verstarb beim Bohnenpflücken im Alter von beinahe 75 Jahren an einem Herzschlag Witwe Marie Brenner, geb. Schwarz, wohnhaft am Mon- hardterberg. Ihr vor einigen Tagen bei der Beerdigung von Joh. Georg Kiefer geäußerter Wunsch, doch auch bald sterben zu dürfen, ist nun überraschend schnell in Erfüllung ge­gangen.

Neues aus Neuweiler

Die schwierigsten Probleme der Gemeinde bilden zur Zeit das Freimachen belegten Wohnraums für Einheimische zur Gründung eines eigenen Hausstandes, ferner die Be­schaffung von Bauland für einige Baulustige, z. T. aus den Reihen der Ausgewiesenen. Die Gemeindejagd ist bis heute noch nicht freigegeben. Das Auftreten von Wildschwein­rudeln läßt die Landwirte der Ausbringung der Herbstsaat mit Sorge entgegensehen. Die seit Jahren baufällige Brücke in den Langeck-Haldenbergwiesen wird nach Ent­wurf des Wasserwirtschaftsamtes Freuden­stadt erneuert werden. Der erste Bauab­schnitt der Brücke wird noch in diesem Herbst in Angriff genommen. Ferner ist eine Wegverbesserung geplant. Die im Jahre 1936 bereits mit einem Abschnitt begonnene Ortskanalisation stellt in Verbindung mit einer Bachkorrektion zur Verbesserung der Ortsdurchfahrt in den nächsten Jahren für die Gemeinde eine der dringlichsten Auf­gaben dar.

Arbeiterlinie zumVordren Wald

Versuchsweise wird auf der Strecke Neu- weiierBreitenbergCalw eine Arbeiter- Omnibuslinie eingerichtet. Abfahrtszeiten morgens; 5.55 Neuweiler, 6.05 Breitenberg, 6.10 Oberkollwangen, 6.25 Bad Teinach. 6.45 Calw. Rückfahrt abends: 18.10 ab Calw, 18.30 Bad Teinach, 18.45 Oberkollwangen, 18.50 Breitenberg, 19.00 an Neuweiler. Daneben verkehrt der bisherige Omnibus weiterhin zu den bekannten Zeiten (6.25 Uhr ab Hofstett, Calw an 7.55 Uhr; 12.00 Uhr ab Bf. Calw, Hofstett an 13.30 Uhr). Auch die Mittwoch- und Samstagabendverbindung nach Station Teinach (16.20 ab Hofstett. Station Teinach an 17.30; 18.30 ab Station Teinach, Hofstett an 19.40 Uhr) bleibt bestehen. Die Konzession für diese Strecke ist in Händen von Georg Braun (Hofetetl).

Kosten der Düngung

Ertrogswert Korn u.Stroh

DM

Wert des Mehrertrags gegenüber Nr. 1

Gewinnt (Mehrertrag abz. Kosten derDüngung DM

.

883.40

_.

.

125.98

1092.20

208.80

82.82

144.78

1182.40

299.00

154.22

156.28

1173.60

290.20

133.92

157.38

1195.40

312.00

154.62

genauer

Betrachtung des

Versuchs-

Für uns Landwirte ist nun wichtig, zu er­fahren, wie sich diese Düngemengen bei den einzelnen verschiedenen Gaben umgerechnet auf das ha gelohnt haben. Darüber gibt uns nachfolgende Tabelle Aufschluß;

Nr.

1

2

3

4

5

ergebnisses fällt auf. daß die Düngung in jedem Fall einen Mehrertrag und darüber hinaus auch einen Gewinn abgeworfen hat. Die Fläche Nr. 2 mit nur Grunddüngung weist bereits einen Mehrertrag von 5,8 dz/ha gegen­über der ungedüngten Fläche Nr. 1 auf. Der größte Ertragsunterschied mit 8,9 dz/ha be­steht zwischen der Fläche Nr. 1, die nicht ge­düngt wurde, und der Fläche Nr. 5, die Grunddüngung im Herbst und Kopfdüngung im Frühjahr in Form von Kalkammon­salpeter und Superphosphat erhalten hat, ein deutlicher Beweis, daß die Phosphorsäure, welche im Superphosphat gegeben wurde, bei Körnerfrüchten eine ertragssteigernde Wir­kung hat. Am wirtschaftlichsten allerdings war die Kopfdüngung im Frühjahr, die zu­sätzlich zu der im Herbst verabreichten Grunddündung gegeben wurde. Mit derselben wurde ein Mehrertrag von 3,1 dz = 99,20 DM/ha erzielt (Unterschied Fläche 2 mit nur Grunddüngung gegenüber Fläche 5 mit Gründ- und Kopfdüngung). Wesentlich ist, daß diese weitere Ertragssteigerung mit dem geringen Aufwand von 1.40 DM/ha für die Kopfdün­gung erzielt wurde. Diese Kopfdüngung kann daher als letzte und sich am besten lohnende Aufwendung bezeichnet werden. Es wäre demnach verfehlt, diese sich lohnendeletzte Aufwendung zu unterlassen. Voraussetzung für eine solche Kopfdüngung, besonders wenn sie nur in Form von einem einseitigen Stick­stoffdünger gegeben wird, ist aber eine ge­nügende Kali-Phosphatdüngung. Wird die­selbe nicht gegeben, tritt leicht Lagerung ein.

Das Versuchsergebnis

Das Versuchsergebnis zeigt eindeutig, daß eine sachgemäße Anwendung von Kunstdün­ger eine Ertragssteigerung und auch einen geldlichen Gewinn verspricht. Es kommt für unsere Bauembetriebe mehr denn je darauf an, ihre Produktion rentabel zu gestalten, denn letzten Endes ist auch beim Landwirt für das Vorwärtskommen des Betriebs der Reingewinn entscheidend. Nur was aus dem Betrieb herausgewirtschaftet wird, kann für Betriebsmodernisierungen und sonstige Ver­besserungen verwendet werden, was in Form von höheren Erträgen und gesteigertem Be­darf von Handwerks- und Industrieerzeug­nissen der gesamten Volkswirtschaft zugute kommt. Auch ist es für unsere Volks­emährung nicht unwesentlich, ob wir 10 dz. Getreide je ha mehr oder weniger ernten können. Was wir selber erzeugen, muß nicht eingeführt werden und kann uns in Krisen­zeiten nicht vorenthalten werden. Voraus­setzung für eine höhere Erzeugung aber ist, daß eine geregelte Marktwirtschaft auch für einen guten Absatz der landwirtschaftlichen Produkte sorgt.

Wenn nun auch dieses Versuchsergebnis für eine starke Verwendung von Handelsdünge­mitteln spricht, so muß doch abschließend ge­sagt werden, daß den meisten Landwirten leider das Geld fehlt, um größere Handels­düngermengen beschaffen zu können. Die Düngemittelpreise liegen, besonders wenn man in Betracht zieht, daß ihre Wirkung in erster Linie von der Witterung abhängig ist, noch viel zu hoch. Nicht in jedem Jahr er­laubt die Witterung eine so gdte Ausnützung der gegebenen Düngermengen, wie im ver­gangenen Frühjahr und Sommer. Man darf dabei nur an die beiden letzten Trockenjahre denken.

Dr. Laipple. Landwirtschaftsassessor

Landwirtschaftsamt Nagold, Ureis Calw.

Aus der Kreisstadt Calw

50 Jahre arbeitstätig

Heute darf Michael Schroth, Calw-Tannen­eck, der Betreuer des der Baumwollspinnerei gehörenden Elektrizitätswerkes Tanneneck, sein 50. Arbeitsjubiläum federn. Der Arbeits­jubilar wird aus diesem Anlaß durch die Be­triebsleitung und den Betriebsrat geehrt und beschenkt werden.

Motorenbesitzer im Gleichstromgebiet

Das Bürgermeisteramt Calw gibt bekannt: Die Belastung des Gleichstromnetzes ist be­reits wieder so groß, daß mit Störungen in der Stromversorgung gerechnet werden muß. Es ergeht daher an alle Motorenbesitzer im Gleichstromgebiet, insbesondere an die holz­verarbeitenden Betriebe (Schreiner. Glaser und Zimmerer) die dringende Aufforderung, ihre Gleichstrommotoren vom Eintritt der Dunkelheit an bis gegen 20 Uhr nicht zu be­nützen. Bei Nichtbefolgen müßte ohne vorhe­rige Warnung Stromsperre durchgeführt werden.

SV Calw feierte sein Herbstkränzchen

Vergangenen Samtsag hielt der SV Calw in der Stadthalle sein alljährliches Herbst­kränzchen ab, das jedoch nicht so gut be­sucht war wie in früheren Jahren; besonders vermißte man die älteren Mitglieder. Die3 wurde allgemein bedauert, denn die bestehen­den Lücken nahmen dem nett vorbereiteten Festchen vjel von seinem familiären Charak­ter.

Zu dessen Gelingen trug wesentlich die gute. Tanzkapelle unter der sicheren Leitung und persönlichen Mitwirkung von Musik­direktor Haney bei.

Frauenturnwart Wilhelm Walz, einer der alten Idealisten der Turngemeinde, hatte mit seinen Turnerinnen einige gelungene Vor­führungen in Ballgymnastik vorbereitet und zeigte weiter einen hübschen Walzerreigen. Die aktiven und Jungturner zeigten, was sie über die Sommermonate am Barren gelernt hatten. Altturner Fr. Reichert, der schon seit langer Zeit die Jugendabteilung leitet, ließ es sich nicht nehmen, trotz langer Ge­fangenschaft noch selbst einige Übungen vor­zuführen. Der Nachwuchs der Turner und Sportler ist, wie die Übungsabende zeigen, ge­sund und verspricht die Lücken zu füllen. Gemeinderat beschließt Bau eines Freibades

Auf seiner letzten Sitzung beschloß der Ge­meinderat den Bau eines Schwimmbades an der Hirsauer Straße.

Die Landespolizei berichtet Diebstähle

Seit Herbst 1949 wurden in verschiedenen Ladengeschäften in Herrenalb und auch in angrenzenden Ortschaften der amerikanischen Zone Lebens- und Genußmitteldiebstähle ausgeführt. Als Täter konnten jetzt 2 Per­sonen aus dem Kreis Karlsruhe ermittelt werden.

Verkehrsunfälle

Ein Fuhrmann ließ auf der Straße von Oberreichenbach nach Hirsau beim Abschlep­pen von Langholz aus dem Wald mittels eine« Drahtseils nicht die nötige Sorgfalt walten, wodurch ein aus Oberreichenbach kommen­der Motorradfahrer auf dieses Drahtseil auf­fuhr und von seinem Krad stürzte. Er erlitt Verletzungen und mußte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Auf der Ortsstraße in Wildberg in Richtung Nagold stieß ein PKW mit einem LKW zusammen. Der Unfall ent­stand dadurch, daß der PKW-Fahrer sein Fahrzeug nicht abgeblendet hatte und der LKW-Fahrer dadurch geblendet wurde. Es entstand Sachschaden. Beim Überholen eines abgesteliten PKWs in der Bahnhof­straße in Nagold wurde der Fahrer dieses Fahrzeuges, der sich daneben aufhielt, von einem entgegenkommenden Fahrzeug ange­fahren. Der Fahrer erlitt Verletzungen, am Fahrzeug entstand Sachschaden. Beim Überqueren der Dietlingersträße in Birken­feld wurde ein 9 Jahre alter Junge von einem Krad angefahren und verletzt. Die Schuld­frage ist noch nicht geklärt. Infolge Über­ladung seines Fahrrades mit Gepäck wurde ein Mann aus Calmbach auf der Straße Den­nachSchwann auf dem Rad unsicher und stürzte. Er erlitt Verletzungen und wurde in das Krankenhaus eingeliefert.

Am 4. Oktober ist auf der Bundesstraße 294 in der Höhe des Schwarzloch-Elektrizitäts- werkes bei Neuenbürg ein aus Richtung Neu­enbürg kommender PKW auf den Anhänger eines Langholzfahrzeuges aufgefahren. Die Schuld an dem Unfall trifft den Fahrer des Fahrzeugs nicht die äußerste rechte Fahr- bahnseite beim Entgegenkommen des PKWs eingehalten hat.

Am 8. Oktober ist auf der Straße Ober- haugstettWart ein Krad mit einem PKW zusammengestoßen. Die Schuld an dem Un­fall trifft den Kradfahrer, weil dieser eine Kurve geschnitten hat und dadurch auf die Fahrbahnseite des entgegenkommenden PKWs geriet. Der Kradfahrer erlitt durch diesen Unfall Verletzungen und mußte in das Krankenhaus Calw eingeliefert werden.

Hirsau. Am 10. 10. 50 stießen auf der Wild­bader Straße ein in Richtung Oberreichen­bach fahrendes Leichtmotorrad und ein vom vom Finanzamt einbiegender Radfahrer zu­sammen. Beide kamen zu Fall, wobei der Motorradfahrer einen Oberarmbruch, erlitt, der seine Überlieferung ins Kreiskrankenhaus Calw, notwendig machte. Die Fahrzeuge wurden schwer beschädigt.

Die Sommersaison in Freudenstadt

Auch in Freudenstadt ist man mit dem Verlauf der Saison 1950 recht zufrieden. Bei einem Vergleich der Zahlen von 1949 und 1950 ergibt sich, daß sowohl die Zahlen der Gäste wie der Übernachtungen auf mehr als das Doppelte gestiegen sind. So wurden 1949 von Januar bis September 10 835 Gäste gezählt, heuer dagegen 22 669. Bei Übernachtungen von Gästen aus dem Inland sind die ent- sprechenden Zahlen 47 305 und 95 397.