DEUTSCHE TURNMEISTERSCHAFTEN 19/50
Frisdi - Fromm - Fröhlich - Frei
Deutsche Tummeisterschaften im alten guten Turnergeist / Turner aus der ganzen Bundesrepublik maßen ihre Kräfte
h. r. Während noch am Freitag nicht nur die verantwortlichen Männer der Turnerschaft, sondern auch all die vielen Turnschwestern und Turnhrüder, ja selbst sonst am sportlichen Geschehen weniger Interessierte deprimiert den regenschweren Himmel betrachteten, klärte es am Samstagmorgen — diesmal brav der Radiovorhersage folgend — auf. Zwar wurde es nicht so warm, wie man es für leichtathletische Höchstleistungen hätte wünschen mögen, aber das Wetter hielt und zeitweise schien sogar die Sonne. Schon bei den Kämpfen des Samstag hatten sich ungefähr 2000 Zuschauer im Stadion eingefunden, am Sonntagmorgen füllten sich die weiten Ränge, nachmittags mögen es dann 12 000 gewesen sein, die sich den edlen Wettstreit Deutschlands bester Turner ansahen. Jedem wurde warm ums Herz und er verspürte etwas von der großen Tradition, die dem Turnen innewohnt, von dem Geiste, der von den Gründern her noch heute in den klassischen Hebungen lebendig ist.
Die Wiedergründung des Deutschen Turnerbundes, die an anderer Stelle dieser Ausgabe behandelt ist, war selbstverständlich der Höhepunkt der Meisterschaften in Tübingen. Tübingen ist damit um eine historische Beziehung reicher geworden, Württemberg darf in der Wahl seiner Universitätsstadt zum Gründungsorte eine Bestätigung seiner demokratischen Tradition durch die demokratische Turnerschaft sehen.
In seiner Gründungssitzung wählte der Deutsche Turnerbund folgenden Vorstand: 1. Vorsitzender Oberbürgermeister Dr. Walter Kolb, Frankfurt; 2. Vorsitzende Oskar Drees, Bremen, und Karl Gerhardts, Düsseldorf; Oberturn- wart Eugen Eich hoff, Lüdenscheid; als Vertreterin des Frauenturnens Sophie D a p p e r , Essen; Jugend turn wart Dr. Harald Eimermacher, Münster-Westfalen; Kassenwart Emil B i t s c h, Frankfurt; Pressewart Dr. Josef G ö liier, Würzburg; Kulturwsrt Karl Drewer, Hamm/Westfalen.
Der Hauptausschuß des Deutschen Turnerbundes beschloß einstimmig, das Deutsche Turnfest 1951 in Hamburg abzuhalten. Gleichzeitig einigte man sich, daß der Hauptausschuß am 17. September in Frankfurt in einer Sitzung über die Stellungnahme des Deutschen Turnerbundes zur Frage der Gründung einer Dachorganisation des deutschen Sportes beraten wird. Die auf Wunsch der Alliierten in einzelnen Punkten abgeänderte, in Frankfurt schon ausgearbeitete Satzung wurde einstimmig angenommen.
Mit Festgottesdiensten beider Konfessionen wurde der Sonntag eingeleitet, dann erfolgte durch Oberbürgermeister Dr. Kolb eine feierliche Kranzniederlegung an den Gräbern Hölderlins und Uhlands auf dem Tübinger Friedhof, bei der
Kulturwart Pfarrer Karl Drewer über die christlichen und sittlichen Grundlagen des turnerischen Gedankens sprach. „Vor Menschen hochgemut, vor Gott in Demut klein. . .“, so solle der Turner sein.
Den höchsten Titel den die Turnerschaft zu vergeben hat, den eines deutschen Zwölfkampfmeisters der Turner, errang Adelbert Diekhut, Eintracht Dortmund, der sich vor den 12 000 atemlos stillen und dann um so begeisterter Beifall klatschenden Zuschauern eine Zehn in der Bodenübung holte. Eine Leistung, deren Vollkom-
Deutsche Türnvereinsmehrkampfmeisterschaft
1. 1860 München 445,56 Punkte; 2. KSV Hessen Kassel 428,29 P.: 3. Oldenburger TB 418,53 P.; 4. TC Herne 415,60 P.: 5. Kölner TV 1843 412,97 P.; 6. Jahn Siegen 410,32 P.: 7. TuS Husum 404,8 P.; 8. TSV 1846 Mannheim 403,06 P.; 9. Spvgg Feuerbach 399,86 P.: 10. Tscht Göppingen 398,76 P.; 11. MTV Stuttgart 397,05 P.; 12. Bielefelder TG 392,42 P.: 13. Olympia Neumünster 388,49 P.: 14. Hamburger Tscht. 1816 382,91 P.; 15. Phönix Bocholt 380,19 F.; 16. TG 1859 Schwenningen 368,07 P.
Zwölfkampf Turner
1. Dickhut Adalbert, Eintracht Dortmund. 119,85 P.; 2. Wied Erich, TSV Münster, 117,65 P.; 3. Bantz Helmut, Wuppertal-Langerfeld, 112.45 P-; 4. Klaus
Horst, Klein-Krotzenburg, 108,55 P.; 5. Röcher
Horst, Düsseldorf, 107,30 P.; Schnepf Heinz, VfL Bad Kreuznach, 107,30 P.; 6. Stellter Heinz, 1 Büttler- Turnverband, 107,10 P.; 7. Gaumann Horst, Niederscheiden, 105,30 P.;8. Schmidt Helmut, TV Hassee- Winterbeck, 104,85 P.; 9. Schmalzl Albert, TV
Schwandorf 104,75 P.; 10. Hübner Ferdinand, Turn- Wasser — SV Bockum-Hövel 103,95 P.
Nennkampf Turnerinnen
1. Walther-Dumbsky Irma, TSV Nürnberg, 86.87 P.;
2. Heuser Martha, TG Frankfurt-Bornheim, 84,96 P.;
3. Lenzing Elisabeth, TV Mettmann, 83,35 P.: 4. Drages Hanna, TuS Werden 83,22 P.: 5. Lorenzen Eva, MTSV Olympia Neumünster, 82,93 P.; Hauth Ursula. Bielefelder TG, 82,64 P.; 7. Oltmer Gretel, Oldenburger Turnerbund 80,71 P.; 8. Schmid Erni, Turnerschaft Regensburg, 79,83 P.
Deutscher Sechskampf
1. Hipp Sepp, TuS Balingen, 717 P.; 2. Benz Hans. TSV Bad Wörishofen, 653 P.; 3. Keller Gerhard, TSV Süßen, 652 P. 4. Schmid Joachim. TuS Balingen, 634 P.; 5. Peters August, TV Jahn Minden, 628 P.: 6. Wagner Willi, TV Neu-Isenburg, 623 P.; 7. Weber Fred. TV Schalksmühle, 596 P.; 8. Meyer Helmut, TV Münchberg, 593 P.; 9. Wurf er Emst, TG Eßlingen, 589 P.; 10. Vierneisel Roland, TV Wertheim 47, 562 P. 19. Kallfaß Heinz. SV Calmbach 539 P.: 25. Slndek Paul, TV Derendingen. 503 P.; 38. Euchner Walter, Spvgg Metzingen, 451 P.
Dreikampf Volksturnen
1. Hipp Sepp, TuS Balingen, 382 P.; 2. Bentz Hans, TSV Bad Wörishofen, 352 P.; 3. Mersinger Hellfried, TSG Heidelberg 78. 333 P.: 4. Schmid Joachim. TuS Balingen, 328 P.; 5. Meyer Helmut, TV Münchberg. 319 P.; 6. Peter Gord, TV Jahn Rheine, 315 P.; 7. Lohmann Karlheinz, TV Jahn,
menheit jedem unmittelbar bewußt wurde. Ebenso wie Erich Wieds wunderbarer Sprung über das Langpferd. Die Deutsche Meisterschaft im Neunkampf der Turnerinnen gewann Irma Walther-Dumbsky vom TSV Nürnberg. Im Sechskampf der Volksturner setzte unser Sepp Hipp aus Balingen, deutscher leichtathletischer Zehn- und Fünfkampfmeister, die Reihe seiner Mehrkampfsiege fort. Bedauerlich, daß er im Weitsprung zweimal übertrat, sonst wäre seine Über-
Am Samstag um 13 Uhr begannen gleichzeitig im Sladion und im Uhlandbad die Wettkämpfe mit den leichtathletischen Uebungen, mit dem Schwimmen und Springen vom 3-m-3rett. Die große Anzahl der Wettkämpfe und die Vielfalt der Übungen machten es den Zuschauern zu diesem Zeitpunkt noch fast unmöglich, sich zurechtzufinden und die Wettkämpfe systemvoll einzuordnen, Zudem — und das wollen wir im Namen all derer bemerken, die gerne genaueres gewußt hätten — klappte am Samstagnachmittag die Ansage in keiner Weise. Dadurch entstand gleichsam ein leerer Raum zwischen den Aktiven und dem Publikum, der bei etwas mehr Mühewaltung von seiten des Ansagers leicht hätte überwunden werden können. Wie schön wäre es doch gewesen, wenn man schon am Samstag gewußt hätte, wer die zum Teil großartigen Leistungen an den Geräten vollbrachte! So blieb.
um nur ein Beispiel zu nennen, Frau Irma Walther-Dumbsky, die spätere Siegerin im Neunkampf für Frauen, bis zuletzt unbekannt.
Die ausgeschriebenen Kämpfe wurden in der Weise ausgetragen, daß sie bis auf die Deutschen Turnvereins-Mehrkampfmeisterschaften und die Entscheidungen im Zwölfkampf der Männer und Neunkampf der Frauen, zu der die nach der 7. Uebung jeweils in Führung liegenden 10 bzw. 8 besten Turner und Turnerinnen gelangten, schon am Samstag abgeschlossen wurden. Theo Wied, einer der Favoriten des Zwölfkampfes, mußte
Plettenberg, 311 P.: 8. Wirth Gerhard, TG Geislin- gen/Steige, 305 P.; 9. Dohse Ronald, TV Frankfurt- Fechenheim, 298 P.; 10. Wurfer Ernst, TG Eßlingen a. N. 292 P.; 23. Wetzel Erhard, TV Derendingen, 241 P.
Vierkampf Volksturnen, Turnerinnen 1. Hoppner-Schranz Hanni, TV Neu-Isenburg, 464 P.; 2. Hörmann Helga, Fichte Hagen/Westf., 436 P.; 3. Ruppert. Edith, SG Friedrichsdorf, 433 F.; 4. Sie-, mer Hilde, Oldenburger Turnerbund, 413 P.; 5. Ostermann Anneliese, TG Dortmund 75, 394 P.: 6. Bruns Gertrud. MTV Salzhausen, 380 P.: 7. Konle Adelheid, SV Stuttgart-Vaihingen, 378 P.; 8. Dan- ker Ilse, MTSV Olympia Neümünster, 631 P.; 9. Zettler Inge, TG Geislingen, 355 P.; 10. Zschoyan Gerda, Kieler MTV 1844, 351 P.: 11. Kürner Lilo, TSG Tübingen, 324 P.; Schüler Emma, TV Ebersbach, 324 P.: 12. v. Kunzendorf Toni, TV Belsen, Krs. Tübingen, 278 P.
Dreikampf Volksturnen Turnerinen 1. Hoppner-Scranz Hanni, TV Neu-Isenburg. 335 P.; 2. Ruppert Edith, Sgg Friedvichsdorf, 315 P.; 3. Ostmann Else, Bielefelder Turngemeinde, 30« P.; 4. Steffen Ursel, TG Geislingen/Steige, 288 P.; 5. Hopfer Marie, MTV Barmstedt, 277 P.: 6. Nagel Traudel, Turnerschaft Göppingen, 271 P.: 7. Glaser Ruth,
MTV Stuttgart, 270 P.; 8. Hewert Erika, Kieler MTV 1844 265 P.: 9. Bauer Lilo, TSV Eßlingen, 260 P.; 10. Hen’nig Inge. MTSV Olympia Neumünster, 259 P.: 11. Härle Alwine, TG Nürtingen. 252 F.; 12. Schaupp Lotte, TSG 45 Tübingen, 247 P.
Volkstümlicher Sechskampf Turner 1. Langrock Günther, TV Germania 03 Rath-Heumar, 53,53 P.; 2. Mahlsack Robert, TV Germania 1861 Trier 52,12 P.; 3. Paulus Hans, TSV München-Laim, 50.50 P.; 4. Haaga Walter, TSV Eßlingen, 49,65 P.: 5. Döge Helmut, TSV Leverkusen, 49.34 P.; 6, Farnitz- ke Alex, Elmshorner TSV 1860, 49,24 P.: 7. Ennulat Herbert, TB Wiesbaden, 49,23 P. 14. Baumetz Alfred, TSV Eningen, 41,37 P.
Sechskampf Turnerinnen
1. Koppen Hanna, TfB Lübeck, 51,82 P.; 2. Müller Ellen, TV 46 Gießen, 49,98 P.: 3. Preisler Ute, Bred- stedter TSV 1864, 49,97 P.: 4. Imhoff Lore, TV Offenburg, 48.03 P.; 5. Iversen Ruth, TSV Uetersen, 47,85 P.: 6. Blanke Wilma, TV Bahnhofsvorstadt Bremen, 46,92 P.; 7. Jansen Helga. Aachener Turngemeinde, 46,30 P.: 8. Gottschalk Marianne, Sportverein Neuenbürg. 46,23 P.; 9. Müller Ursel. OSC Schü- neberg.Berlin. 46,45 F.; 10. Drolshagen Agnes, VfL Bochum, 44,93 P,
legenheit noch stärker zum Ausdruck gekommen. Die deutsche Turnvereinsmehrkampfmeisterschaft gewann diesmal München 1860 vor Hessen- Kassel und Herner Turnklub. Aus dem südwestdeutschen Raum konnten sich placieren: Mannheimer Turnverein (8.), Turnersehaft Göppingen (9.1, Spielvereinigung Feuerbach (10.), MTV Stuttgart (11.), TG Schwenningen (16.).
Nach der Siegerehrung, die von dem in jeder Hinsicht gewichtigen 1. Vorstand Dr. Kolb persönlich vorgenommen wurde, verließen die Würt- temberger das Stadion mit dem Gefühl, Zeugen eines einmaligen Ereignisses geworden zu sein, die weithergereisten Gäste aus dem übrigen Bundesgebiet begaben sich in die Stadt, um in freundschaftlichem herzlichem Zusammensein alte Bande zu erneuern und neue zu knüpfen. Das Turnervolk feierte bis tief in die Nacht. Neckarkulisse, Schloß und Stiftskirche strahlten im Glanze von abertausend Lichtern und gaben ein Bild, das den Turnern von Westen und Norden Deutschlands unvergeßlich sein wird.
wegen einer Muskelzerrung leider schon früh ausscheiden. In diesem Wettkampf führte nach der 7. Uebung Adalbert Dickhut mit 70,30 Punkten. vor Erich Wied mit 68,30 Punkten, Helmut Bantz mit 64,35 Punkten, Horst Klaus, Stelter, Gaumann, dem Berliner Wasgindt, Röcher, Schnepf und Engler.
Nach der 7. Uebung im Neunkampf der Frauen lag Frau Irma Walther-Dumbsky (TSV Nürnberg) knapp vor Frau Martha Häuser. Während letzte in den leichtathletischen Disziplinen ein leichtes Plus herausholen konnte, war die Nürnbergerin in den Gerätepflichtübungen klar überlegen. Ihr gelang es als einziger Teilnehmerin, sich zweimal die Höchstnote 10, welche insgesamt nur viermal vergeben wurde, zu erturnen, und zwar in der Pferd-Pflichtübung und in der Ringe- Pflichtübung, die anzusehen ein ästhetischer Genuß war. Die übrigen Teilnehmerinnen lagen schon um drei und noch mehr Punkte zurück.
Der Sechskampf der Männer wurde, wie erwartet, eine sichere Beute des deutschen Zehn- und Fünfkampfmeisters Hipp. Daß der Balinger die Stoß- und Wurfübungen (Kugelstoßen und Schleuderball) überlegen gewann, nahm niemanden Wunder, der den riesigen Sepp sah, aber man war aufs angenehmste überrascht, wenn diese schwere Athletenfigur leichtfüßig in 11,2 Sekunden über die Aschenbahn fegte oder in kraftvollem Sprung hochgeschleudert wurde. Mit 64 Punkten Abstand vor dem Zweiten, Hans Benz vom TSV Wörishofen, fiel sein Sieg recht deutlich aus. Gerhard Keller aus Süßen und Joachim Schmid aus Balingen folgten dichtauf.
Den Dreikampf der Männer nahm der Balinger so nebenbei mit den im Sechskampf erzielten und hier mitgewerteten Leistungen, auch noch mit, abermals gefolgt von Benz, welcher auch hier seinem Rivalen einen klaren Vorsprung von 30 Punkten lassen mußte. Wieder 20 Punkte zurück folgte der Heidelberger Mersinger vor dem Vierten Joachim Schmid und dem Fünften Helmut Meyer vom TV Münchberg.
Im leichtathletischen Vierkampf für Frauen sicherte sich Frau Hanni Hoppner-Schranz durch gleichmäßig gute Leistungen den ersten Platz. Sie gewann übrigens bereits siebenmal in ununterbrochener Folge den Dreikampf auf dem Feldbergfest und gehört zum gleichen Verein, in dem auch unser unvergessener Europameister Wilhelm Leichum aufgewachsen ist. Sie lief 100 Meter in 12,6 Sek., sprang 5,12 m weit, stieß die Kugel 10,05 m und warf den Schleuderball 40,90 m. Hirschmann Helga, Edith Ruppert, Hilde Siemer folgten erst in größerem Abstand.
Genau wie Sepp Hipp wurde Frau Hoppner- Schranz Doppelsiegerin, indem sie auch den Dreikampf der Frauen vor Edith Ruppert, Else Ostmann, Ursel Steffen und Marie Hopfer für sich entschied. Der volkstümliche Wettkampf der Turner, der neben Leichtathletik und Geräteturnen auch Schwimmen und einen Salto vom 3-m-Brett • vorsah, sah Günther Langrock, TG Germania 03 Rath-Heumar mit 53,53 Punkten in Führung. In knappen Abständen folgten Robert Mahlsack, TV • Germania 1861 Trier, Hans Paulus, TSV München, Laim, und der Altmeister Walter Haaga vom TSV Eßlingen.
Der Sonntagvormittag war für die Austragung der Deutschen Turnvereinsmehrkampfmeisterschaften vorgesehen. Envartungsgemäß kämpften sich 1860 München, Sieger von 1948, der Vorjahrs- • Sieger Hessen-Kassel, der Turnerklub Herne und der Oldenburger Turnerbund in die Entscheidung des Nachmittags durch. Hier sah man ganz prächtige Leistungen, wie den Weitsprung Gert Luthers, 1860 München (7,28 m), der auch im 100-m- Lauf mit 10,8 die beste Leistung erzielte. Ebenso wurden die Barren- und Reckübung seines Vereinskameraden Ino Stängel, der musterhafte Rie- * sensalto des Feuerbachers Voigtmann und der Unterschwungsalto von Mack von den begeisterten Zuschauern mit viel Beifall bedacht. Sehr ausgeglichene Leistungen am Gerät zeigten die Man- 1 ner des Oldenburger Tumerbundes, deren Uebungen durchweg mit Punktzahlen von über 9 bewertet wurden und die Turnerinnen von 1860 München am Barren. Viel deutlicher als erwartet, gelang es den 1860em sich für die Vorjahresniederlage bei Hessen-Kassel zu revanchieren. Die- sesmal tat ihnen Münchens Aß, Stängel, auch nicht wieder den Gefallen vom Reck zu stürzen, sondern erreichte gerade an diesem Gerät mit 9,90 Punkten die zweitbeste Bewertung überhaupt (Adalbert Dickhut erhielt 9,95 Punkte.) Trotzdem die Mädchen von der Isar nicht allzugut ab- schnitten, ließ der Vorsprung von 20 Punkten keinen Zweifel darüber, daß 1860 München die beste Mannschaft Deutschlands ist. An dritter und vierter Stelle folgten dicht hinter Hessen-Kassel der Oldenburger Turnerbund und der Turnklub Herne.
Die Kürübungen der in die Entscheidung gelangten Zwölfkämpfer- und Neunkämpferinnen waren der Höhepunkt des Festes. Hier wurde noch zweimal die Höchstnote 10 vergeben und zwar für den Salto übers Langpferd E. Wieds und die artistische Bodenkür des Meisters Adalbert Dickhut. Bei den Frauen gelang es Irma Walther-Dumbsky, ihren Vorsprung weiter auszudehnen, während Frl. Grages und Frl. Lorenzen sich vom 5. und 6. auf den 4. bzw. 5. Platz vorschieben konnten.
Unsere Bilder zeigen von oben nach unten:
1. Adalbert Dickhut, der 1. Sieger im Zwölfkampf bei seinem Abgang an den Ringen. 2. Erich Wied an den Ringen. 3. So sieht eine „Bücke“ aus!
4. Bantz bei der Grätsche aus der Sturzfelge AUe Fotos: Sportwoche
Die Sieger: Frau Walther-Dumbsky, 1. Siegerin im Neunkampf; Adalbert Dickhut, 1. Sieger im Zwölfkampf; Sepp Hipp, 1. Sieger im Sechskampf Foto: Sportwoche
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Ergebnisse in der Reihenfolge der Ausschreibungen
Imposante Schau turnerischen Könnens
1860 München Deutschlands beste Mehrkam pfmannschaft / Erich Wied hinter Dickhut
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