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Samstag, B. September 1950

Nummer 136

Brief aus Rohrdorf

Die Bautätigkeit ist auch hier überaus rege. In letzter Zeit wurdenam Reutheweg ein Einfamilienhaus durch Herrn Rudolf Breh- mer erstellt, außerdem durch die Kreisbau­genossenschaft ein weiteres Wohnhaus mit Einliegerwohnung für den Spinnmeister, Herrn Kurt Taubert. An der Talstraße ist ein mo­dernes und schönes Geschäftshaus von Herrn Gerbermeister und Lederwarenfabrikant. Ernst Harr erstellt worden: wähend im neuen Baugelände imNiedenbach ebenfalls durch die Kreisbaugenossenschaft Herr Wilhelm Bühler ein Einfamilienhaus erstellte und im Rahmen des Sozialen Wohnungsbaues durch die Kreisbaugenossenschaft für die Neubürger Herrn Bernhard Block und Herrn Josef Liehr je ein Wohnhaus mit Einliegerwohnung diese Woche aufgeschlagen wurde und weiter für die beiden Neubürger Herrn Max Gehrau und Herrn Rudolf Körner ebenfalls ein Doppelhaus erstellt wird. Die gespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt zwingt trotz der vorerwähn­ten regen Bautätigkeit die Gemeindeverwal­tung selbst wiederum ein Wohnhaus zu er­stellen und zwar wird an der Schwandorfer- straße ein Holzhaus durch die Firma Nisch, Gündringen, errichtet, welches mit 4 Woh­nungen auch, die Möglichkeit bietet, einen Teil der in letzter Zeit zugewiesenen Neu­bürger unterzubringen, welche bis jetzt noch teilweise in Gasthauszimmern bezw. Gasthaus­sälen provisorisch untergebracht werden muß­ten. Ehe Bevölkerung ist hier auch in stetem Ansteigen, seit Januar 1950 ist allein ein Zu­gang von nahezu 40 Personen zu verzeichnen, die Zahl der aufgenommenen Neubürger be­trägt bis heute 140 Personen, dies entspricht rund 20' 1 o der Urbevölkerung.

Nun wird auch Rohrdorf bald wieder zwei weitere Glocken bekommen. Der Auftrag wurde der bekannten Glockengießerei Kurtz, Stuttgart, übertragen. Die Glocken sollen bis zum Dezember dieses Jahres geliefert werden. Die Einwohnerschaft freut sich, bald wieder ein volles Geläute vom Kirchturm hören zu dürfen.

Der Evgl Kirchenchor unternahm am Sonn­tag mit dem Omnibus einen Ausflug, von welchem die Teilnehmer am Abend hochbe­friedigt wieder im Dorf anlangten.

Der MännergesangvereinLiederkranz, welcher nach seiner Teilnahme am Gau­liederfest in Nagold mit einer verhältnismäßig guten Bewertung seines Preischores, trotz seiner kurzen Aktivität, zufrieden nach Hause kam, nimmt nunmehr nach einer Pausierung über die Erntezeit seine Singstundentätigkeit wieder auf. Die beiden hiesigen Vereine Gesangverein und Sportverein wollen in diesem Jahr zusammen voraussichtlich am 17. September einen Ausflug ins Unterland zur Weinlese unternehmen.

Zur allgemeinen Wirtschaftslage in unserer Gemeinde kann berichtet werden, daß die Industrie-., und Gewerbebetriebe, teilweise sogar mit Überarbeitszeit und ohne Reduzie­rung ihrer Belegschaften arbeiten.

Die Gemeindejagd wird in den nächsten Tagen zur Verpachtung kommen. Das Ge­meindeobst wird ebenfalls in nächster Zeit verkauft werden. Die Wasserzinsgebühren für das Rechnungsjahr 1950 sind nunmehr nach den neuen Richtlinien festgesetzt worden.

Der Evgl. Kirchenchor erfreute unseren äl­testen Mitbürger Herrn Gottlieb Sehanzen­bach. anläßlich seines 89. Geburtstages durch Vortrag von Liedern.

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Schwerer Autounfall

Am Montagmittag ereignete sich auf der Straße zwischen Wildberg und Talmühle auf der Kleinen Brücke über den Fischbach vor dem Wohnhaus der Firma Wöhrle ein schwerer Verkehrsunfall. Zwei voll beladene Lastkraftwagen mit Anhänger kreuzten sich gerade auf der Brücke; da die Brücke ziem­lich schmal ist. war ein reibungsloses anein­ander Vorbeifahren nicht möglich und beide Fahrzeuge stießen zusammeri.

Der in Richtung Talmühle fahrende Lkw. wurde gegen das Brückengeländer gedrückt, das zerstört wurde. Der Wagen kam zum Stehen, hing aber mit der Vorderachse über den Brückenrand. Ein vorbeifahrender Lkw. streifte den hängenden Wagen, was zum völligen Abrutschen führte, sodaß dieser kopfüber in den Bach stürzte. Motor und Führerhaus wurden dabei total zerstört. Der Versuch mit einem gleich herbei geholten Hebefahrzeug-Krahnen, den Lkw. aus dem Bachbett und dem nassen Element zu heben, schlug fehl, da für den Krahnen selbst die Gefahr des Abrutschens und Umkippens be­stand. Erst am andern Tage glückte es, mit Hilfe eines schweren Krahnen das Fahrzeug zu heben und abzutransportieren. Glücklicher­weise kostete es kein Menschenleben, beide Fahrer kamen mit leichten Verletzungen davon.

Betriebsausflug der Firma K. Wöhrle G.m.b.H.

Wildberg

Am Samstag in den frühen Morgenstunden unternahm die Betriebsgemeinschaft der Firma Karl Wöhrle G.m.b.H.. Wildberg, in zwei modernen Omnibussen des Autohauses Benz. Nagold, ihren Betriebsausflug in den Schwarzwald. Uber Freudenstadt. Kinzig- unä Gutachtal ging es zum ersten Halte­punkt Gutach. Dort besichtigte man den interessanten Betrieb einer Hammerschmiede. Den Hauptanziehungspunkt bildete aber das einzigartige, von Professor Liebich geschaf­fene Kriegerdenkmal aus dem ersten Welt­krieg, das weit und breit bekannt ist. In Tri- berg bestaunte man die Wasserfälle und in Furtwangen wurde in einem einladenden Gasthaus ein herzhaftes Frühstück eingenom­men.

Durch reizende Schwarzwaldtäler und über bewaldete Höhen ging die Fahrt zum Titisee. Viel Spaß bereitete eine lustige Dampferfahrt. Ravennaschlucht und Hirschsprung waren das nächste Ziel und zum Mittagessen traf man in dem herrlichen Freiburg ein. das mit seinem schönen Münster ausführlich besich­tigt wurde. Um Vs6 Uhr fuhr man zurück über Waldkirch, Elzach nach Schenkenzell zur letzten Einkehr. Nach dem Nachtessen ver­brachte die Reisegesellschaft ein paar fröh­liche Stunden bei Musik, Gesang. Tanz und lustigen Gedichtvorträgen aus den Reihen der Teilnehmer. Erst gegen Mitternacht erreichte man wieder die Heimat.

Alles in allem war dieser Betriebsausflug für alle Betriebsmitglieder ein schönes Er­lebnis. Herr Wöhrle hat damit seinen Mit­arbeitern eine große Freude bereitet, die den

Ansporn zu neuer Arbeit gibt und den Dank aller gefunden hat.

Ausflug der Gemeinde Fünfbronn Fünfbronn. Vergangenen Sonntag führte die Gemeinde Fünfbronn mit zwei voll­besetzten Omnibussen einen Ausflug an den Rhein durch. Fast aus jedem Haus war eine oder sogar mehrere Personen beteiligt. Die Fahrt führte an das bekannte Niederwald­denkmal und in einer Motorbootfahrt bis nach St. Goar. Träger der Fahrt war die Gemeinde­verwaltung. In freiwilliger Bereitschaft wer­den als Gegenleistung die Teilnehmer einen Tag Kulturarbeiten in de« Gemeindewaldun­gen verrichten. Hochbefriedigt kehrten die Teilnehmer mit vielen neuen Eindrücken um die nachmitternächtliche Stunde in ihr trau­tes Schwarzwalddörfchen zurück.

Soll und Haben

100 Jahre Firma Hermann Reichert Nagold

Heute werden so viele Jubiläen .gefeiert von Städten, Vereinen und Organisationen, deren Echtheit oft keiner allzustrengen Nach­prüfung standhält. Da macht es uns eine ganz besondere Freude, wenn wir Anlaß zur Feier eines Jubiläums haben, dessen Berech­tigung unbestritten ist. Wenn ein Geschäft, das in Stadt und Land einen guten Namen hat, einhundert Jahre in Ehren besteht und dazu noch von der gleichen Familie über drei Generationen hinweg weitergegeben wurde, d ann darf man mit Fug und Recht feiern.

Das Manufakturwaren- und Aussteuer­geschäft Hermann Reichert in der Marktstraße 4 wurde vor 100 Jahren von Hermann Ben­jamin Reichert, dem Großvater des heutigen Inhabers und Urgroßvater seiner' 3 Töchter gegründet. Er kam als 18. Kind des begüter­ten Klostermüllers in Wildberg nach ~ einer

rer) erwähnt. Übrigens lebt hier in Nagold im Alter von 78 Jahren noch seine Tochter Frau Lina Schoerner, geh. Reichert, die trotz des hohen Alters noch in aller Frische von anno damals zu erzählen weiß und viel inter­essante Einzelheiten aus der Stadtgeschichte in ihrem Gedächtnis aufbewahrt hat.

Nach dem allzufrühen Tod des Gründers führte zunächst die Witwe das Geschäft wei­ter, bis es der Sohn Hermann Theodor Rei­chert. der ebenfalls eine sehr sorgfältige Aus­bildung genoß, 1888 übernahm. Er nahm im Geschäftshaus wichtige bauliche Veränderun­gen vor. senkte das Kellergewölbe und stellte den Bau 1893 nach dem großen Stadtbrand, der kurz vor dem Haus Halt gemacht hatte, in seiner heutigen Gestalt her. Er speziali­sierte sich als fortschrittlicher Mann ganz auf die Textilbranche, die mit der wachsenden

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guten kaufmännischen Ausbildung in ver­schiedenen Geschäften nach Nagold. Hier er­warb er das ehemals demBruckasauter ge­hörige Anwesen, in dem sich das Spezerei­geschäft Sauters Wwe. befand. Es war das Haus neben dem Torhäuschen, an das 9ich gewiß noch mancher alte Nagolder erinnern wird, unmittelbar am Zwinger und am Stadt­graben. Er führte das Gemischbwarengeschäfl in größerem Stil weiter und verlegte sich als erster in näherer und weiterer Umgebung auf den Verkauf von Stoffen und Textilwaren aller Art. Man muß sich dabei vor Augen halten, daß damals die ländliche Bevölkerung, die auch in Nagold selbst noch stark vertre­ten war, ihren Bedarf an Wäsche und Stof­fen fast ausschließlich selbst herstellte. Nur in den großen Städten verlangte man schon die modischen Textilartikel, die heute in ihrer Vielfalt und von Jahreszeit zu Jahreszeit wechselnder Gestalt eine so große Rolle spielen. Das Sommerkleid oder der Sonn­tagsanzug reichte damals oft für das ganze Leben.

Hermann Benjamin Reichert war bald ein angesehener Bürger der Stadt, der durch seine vorzügliche Bildung und seine reiche Erfahrung, die er sieh auf ausgedehnten Rei­sen im Ausland, hauptsächlich in England. Frankreich und der Schweiz, erworben hatte, in der Lage war. seinen Mitbürgern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Nagold hatte nach dem großen Brand im September T850 alle Hände voll zu t-u-n. um wiederaufzubauen; gleichzeitig war die Stadt im Aufschwung begriffen und dehnte sich mächtig aus. So war H. B. Reichert auch an der Gründung des Verschönerungs Vereins beteiligt und ließ sich die Verschönerung der Stadt und die Anlage von Spazierwegen in der Umgebung ange­legen sein; der Badwaldweg z. B. geht auf seine Initiative zurück. Sein Lieblingsplatz war der freie Platz beim heutigen Haus Traub am Galgenberg, der ihm zu Ehren von der Stadtverwaltung den Namen Hermannsplatz erhielt. Man hat ja von dort einen herrlichen Blick über die Stadt. Im Verein für vater­ländische Naturkunde, der ihm zuliebe des öfteren nach Nagold kam. war er ebenfalls ein reger und tätiger Mitarbeiter.

Als er schon in verhältnismäßig jungen Jahren starb (18261884) hatte seine Familie in Nagold einen hochgeachteten Namen und einen stattlichen Besitz. War schon sein Va­ter. der Klostermüller in Wildberg, ein freier Herr mit fast fürstlichem Besitz gewesen, so standen ihm seine Nachkommen darin gleich. Es seien hier nur die Namen von August und Wilhelm Reichert (Besitzer der Ölmühle), Frau Posthalter Gschwind (HotelPost, Nagold), J. G. Koch (Tuchfabrik Rohrdorf) und Karl Reichert (heutiges Sägewerk Tbeu-

Bevölkerung, dem Aufkommen der Industrie und der allmählichenPensionierung von Spinnrad und Webstuhl gewaltig an Bedeu­tung gewann. Ein schwerer Schlag war für ihn und seine Familie der Verlust zweier blühender Söhne im 1 Weltkrieg. Schon 1919 übergab er das Geschäft, das unter seiner Leitung ein großes Unternehmen geworden war, seinem noch einzigen Sohn Hermann und dessen Frau, die aus Tuttlingen stammt. Im Jahr 1923 starb er im Alter von 66 Jahren, betrauert von den Angehörigen und geachtet von der Bürgerschaft.

Die 3. Generation, in deren Händen sich heute das Geschäft befindet, arbeitete an dem Erworbenen weiter; 1936 wurde nochmals der Laden umgebaut und modernisiert. Heute ist dieses älteste Geschäft seiner Branche am Platz, in dem mit den 3 erwachsenen Töch­tern schon die 4. Generation mithilft, in wei­tem Umkreis als solides Fachgeschäft, das größten Wert auf die Erfüllung der Kunden­wünsche legt, bei Stadt- und Landkundschaft wohl bekannt. Neben der einheimischen Be­völkerung kauft hier der Kunde aus dem Schwarzwald und aus dem Gäu. Schon die Generation vor uns hat bei Hermann Reichert ihre Aussteuer gekauft und war damit zu­frieden; so geht die Empfehlung auch hier von Generation zu Generation. Neben den Aussteuerwaren ist es Herren-, Damen- und Kinderwäsche, die in reicher Auswahl in den Regalen liegt. Eine nicht minder große Aus­wahl in modischen Damen- und Berufs­kleiderstoffen und ein gutes Sortiment an Kurz- und Modewaren alles in bester Quali­tät und preiswürdig, gehört selbstverständ­lich dazu. Auch die Reinigung von Bettfedern wird seit Jahrzehnten im eigenen Geschäft, als einzigem am Platz, durchgeführt.

Die -Firma Hermann Reichert, die heuer den 100. Geburtstag des Geschäftes feiert, darf mit Freude und Stolz auf das Vergangene zurückblicken. Was sie gewesen und gewor­den ist, verdankt sie der fleißigen Arbeit der Familie und dem fortschrittlichen Geist der Voreltern. Ihr Sinn lag nie im lauten An­preisen der Waren und in lockenden Ange­boten, die nur dem augenblicklichen Kun­denfang dienen. Nein, die Kundschaft wird hier beraten und gut bedient, sodaß sie gerne wiederkommt und mit der erstandenen Ware zufrieden ist. Das ist die Aufgabe des guten deutschen Kaufmannes, der etwas auf seinen Namen hält und das von den Vätern Ererbte durch seine eigene Arbeit erwirbt, um es wieder weiterzuge'ben.

So wünschen wir dem Jubilar beim Ein­tritt in das 2. Jahrhundert neben der Selbst­behauptung auch eine gedeihliche Weiterent­wicklung.

Fünf Autos bei Nacht ausgeraubt Freudenstadt. In der Nacht zum 21. August 1950 zwischen 1.00 und 3.00 Uhr, wurden fünf PKW, die im Freien beim Waldhotel Stockin- ger aufgestellt waren, gewaltsam erbrochen. In den meisten Fällen wurden die Türgriffe abgerissen und die Türschlösser zurückge­bogen. Neben 1 Verdeckhülle, 1 Hut, 1 Kissen, 1 Autohaube. Büchern wurde ein großer Koffer mit Kleidungsstücken, Schuhen und Schmuck entwendet. Der Gesamtschaden be­trägt ca. DM 4000.. Im Zuge der bisherigen Ermittlungen konnte das Diebesgut außer dem Koffer mit Inhalt in einem Waldstück zwischen Freudenstadt und Lauterbad sicher- gestellt werden. Ermittlungen werden fort­gesetzt.

Ein Omnibus ausgebrannt

Obertal. Am Sonntagvormittag ist auf der hiesigen Hauptstraße. Parzelle Tannenfels, ein Omnibus des Autohauses Klumpp. Baiers- bronn, vermutlich infolge Kurzschlusses der elektrischen Anlagen, in Brand geraten und vollständig ausgebrannt. Der 26 Sitzplätze fassende Omnibus befand sich auf der Fahrt vom Ruhestein nach Baiersbronn und war nur mit einem Fahrgast besetzt. Personen wurden nicht verletzt.

Aus der Arbeit des Gemeinderats Ebershardt

In den letzten Tagen kam der Haushalts­plan der Gemeindepflege für das Rechnungs­jahr 1950 zur Beratung. Die Hebesätze be­tragen für die Grundsteuer A 200°/o, für die Grundsteuer B 170% und für die Gewerbe­steuer 300%.

Durch die Rückzahlung der vorgeschossenen Baukosten für den Einbau von 2 Wohnungen im Gasthaus zumLamm schloß die Ge- meindepflegerechnung für das Jahr 1949 etwas günstig ab. Dadurch ist die Möglich­keit geschaffen, neben den zwangsläufigen Ausgaben die dringend notwendige Instand­setzung des Schulhauses wenigstens teilweise auszuführen und für die Schule einige neue Bänke anzuschaffen.

Das Gemeindewaschhaus droht dem Zer­fall. Ein Umbau und eine Vergrößerung ist sehr zu begrüßen. Je nach Höhe des Zuschus­ses vom Land und Kreisverband wird es mit einer neuzeitlichen Waschanlage versehen werden. Die Platzabgabe zur Vergrößerung von Andreas Hartmann wurde dankbar ange­nommen.

Um einem dringenden Bedürfnis zu ent­sprechen. darf die Ortsentwässerung im un­teren Ortsteil nicht länger aufgcschoben werden. Für die Anfertigung von Plänen ist ein Betrag im Haushaltsplan eingestellt worden.

Dem unentbehrlichen und erst im Krieg erbauten Feuersee fehlt ein Wasserabfluß und eine für die Feuerwehr günstige Wasser­entnahmestelle. Das abgestandene Wasser bildet für die Nachbarschaft eine lästige An­lage. Durch die von Vermessungsingenieur Pammersberger-Wart auf genommenen Profile ist es möglich, den 2.7 m tiefen See um Vs m aufzufüllen und dann mittels einer Rohrlei­tung, die zwischen den Häusern von Georg Bürkle und Baltas Sprenger geführt wird, das Wasser in die Ortskanalisation abzuleiten. Mittel für dieses Projekt können erst im nächsten Rechnungsjahr zur Verfügung ge­stellt werden.

Wiederholt wird im Gemeinderat der schlechte Zustand der Landstraße II. Ordnung von Ebhausen nach Wart kritisiert. Sowohl beim Straßen- und Wasserbauamt Calw als auch beim Kreisverband wurde die Bewalzung der Straße mit Oberflächenbehandlung inner­halb des Ortes angeregt. Hierzu wird mitge­teilt. daß schon im Jahre 1938 die Bewalzung dieser Straße in den nächsten Jahren in Aus­sicht gestellt wurde. Wenn auch durch Kriegs­ausbruch dieses Vorhaben verschoben werden mußte, so ist der Zustand dieser Straße nicht besser, sondern weit schlechter geworden. Aus welchen Gründen die Straße in den diesjährigen Walzplan nicht aufgenommen wurde, ist nicht verständlich. Der Gemeinde­rat gibt sich der bestimmten Hoffnung hin, daß die Bewalzung im nächsten Jahr erfolgt. Noch besser wäre, wenn zuvor die vor dem Kriege geplante Straßenverbreiterung von 1,5 m zur Ausführung käme.

Ist erst das Gemeindewaschhaus mitten im Dorf umgebaut und bestens eingerichtet, kann an den Abbruch des Gemeindewasch­hauses im unteren Dorf gedacht werden, das einen wesentlichen Beitrag zur Straßen- verbreiterung bietet. Voraussetzung zur Ver­breiterung ist allerdings die Ableitung des Tagwassers in die Kanalisation. Im Laufe des Herbstes sollen sämtliche Gebäude ent­lang der Hauptstraße an die Kanalisation angeschlossen werden. Der Gemeinderat nimmt an. daß die betreffenden Gebäude­besitzer die Anschlußkosten gerne auf sich nehmen.

Nach Ausführung dieser Projekte ist das Ortsbild der Gemeinde zu ihrem Vorteil ver­ändert und wird die volle Zufriedenheit der Einwohner auslösen.

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Zur letzten Ruhe

Ebershardt. Unter großer Beteiligung von nah und fern wurde am vergangenen Sonntag der Landwirt und Farrenhalter Johann Georg Rothfuß zu Grabe getragen. Stets gereichte sein Bemühen dahin, seine Kraft der Ge­meinde und damit der Förderung des All­gemeingutes in den Dienst zu stellen. Er war lange Jahre Mitglied des Gemeinderates und in der Vorstandschaft der Spar- und Dar­lehenskasse. Mehr als 25 Jahre besorgte er pflichtbewußt die Farrenhaltung, wo er mit seinen Tieren immer angenehm auffiel und ihm deshalb verschiedene Belobigungen und Geldgaben ausgehändigt wurden. Die Bevöl­kerung wußte dhn und seine Kraft zu schätzen und wird sich immer seiner dankbar erin­nern. Die Grabrede hielt Pfarrer Maier. Kranz­niederlegungen erfolgten von der Gemeinde und der Liebenzeller Mission.