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Stadtgeächehen

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Nagolder Bachfeier

Die Vorbereitunsen für die Nasolder Bach­feier der Oberschule unter der Gesamtleitung- vom Musiklehrer Paetzold sind in vollem Gang. Die Stadtgemeinde sowie Ev. Dekanat und Kirchengemeinde haben die Gestaltung der Feier in einem entsprechenden Rahmen ermöglicht. Das Programm sieht am 15. Juli abends um 8 Uhr im Festsaal der Lehrerober­schule eine weltliche Musik mit dem Konzert in a-moll. dem 4. Brandenburgischen in c-Dur und der BauernkantateMer hahn ne neue Oberkeet vor. Im Festgottesdienst am 16. Juli (Dekan Blieninger) in der .Ev. Stadt­kirche wird neben Fugen und Orgelchorälen die KantateSei Lob und Ehr dem höchsten Gut aufgeführt. Auf dem Programm der geistlichen Abendmusik um 1 /a8 Uhr, ebenfalls in der Stadtkirke, stehen die 3 Kantaten Herr, wie du willst.Ich will den Kreuz­stab gerne tragen undBleib bei uns, denn es will Abend werden.

Außer dem Chor und Orchester der Ober­schule wirken mit: Th. Wolff-Isenberg (So­pran). Trude Sannwald. Calw (Alt). Erich Bochinger (Tenor), Wilhelm Dürr (Baß), Lotte Quasebarth (Blockflöte und Cembalo). Dorle Weidelener (Blockflöte), Jiri Tancibudek und Dr. W. Mezger (Oboe). Hermann Stenhan Eng­lisch Horn), Gilbert (Violoncello). R. Schmid (Orgel und Cembalo). Angesichts dieses ziem­lich weitgespannten Programms und der guten Besetzung mit Solisten und Instrumen­ta listen darf man wohl ohne Übertreibung sagen, daß Nagold eine Bachfeier erleben wird, die für jeden Musikfreund ein beson­deres Ereignis bedeutet.

Kundgebung des VdK

Mit zwei Omnibussen aus Nagold und noch einer ganzen Anzahl aus den Nachbarge­meinden beteiligten sich zahlreiche Kriegs­beschädigte und Hinterbliebene des Bezirks an der öffentlichen Kundgebung des VdK am Sonntag auf dem Marktplatz in Tübingen. Vertreter der Behörden und des Verbandes wiesen auf die außerordentliche Bedeutung des augenblicklichen Geschehens hin. Der VdK kämpft um eine bessere und ausreichende Versorgung der Kriegsopfer, die bisher viel­fach . nicht einmal das Existenzminimum garantiert.

Gründung eines Obstbauvereins

Wir machen nochmals auf die von Bürger­meister Breitling für Donnerstag, den 29., Juni, abends um 8 Uhr in den Gasthof zum ..Adler einberufene Gründungsversammlung des Obstbauvereins Nagold aufmerksam. Alle Besitzer von Garten- und Obstanlagen sind eingeladen. Kreisbaumwart Walz. Nagold, wird über ..Zeitgemäße Pflege und Düngung der Bäume sprechen.

Praktische Geräte zur Bodenbearbeitung

Viele Kleingärtner und Landwirte fanden sich am Sonntag Vormittag bei der Landwirt­schaftsschule ein, wo die Firma A. Häfele eine kleine Ausstellung der bewährten Wolf- Geräte und ihre praktische Anwendung vor­führte. Jeder konnte sich davon überzeugen, wie bequem diese Werkzeuge zu handhaben sind. Sie erleichtern den Garten- und Feld­anbau und bereiten auch den schweren Boden ohne größere körperliche Anstrengung so auf, daß Saat und Pflanzen besser gedeihen. Diese Vielzahl an allen nur denkbaren Geräten und Arbeitshilfen für Landwirt und Gartenbauer sollte sich jeder einmal ansehen; sie werden dem Besitzer sicher nach kurzem Gebrauch schon unentbehrlich sein.

Generalversammlung des Vereins der Hundefreunde

Der seit 1921 bestehende, im August letzten Jahres neu gegründete Verein der Hunde­freunde für Nagold und Umgebung, der heute schon wieder fast 50 Mitglieder zählt, hatte auf Sonntag Nachmittag zu seiner dritten Ge-, neralversammlung seit seiner Neugründung eingeladen. Die gut besuchte Versammlung in derRose wurde von VorstandW. Stottele eröffnet. Nach der Begrüßung folgte eine grundsätzliche Aussprache über Vereins­termine und sonstige Fragen. Die alte Vor­standschaft legte ihr Amt nieder und bean­tragte Neuwahlen, die folgendes Ergebnis hatten: 1. Vorsitzender: Dentist Rummel, 2. Vorsitzender: Direktor Waiblinger, 3. Vors, und Geschäftsführer: Polizeiwachtmeister

Steer, 1. Dressurwart: Marquardt, 2. Dressur­wart: Gölz. 1. Kassier: Steer. 2. Kassier: Justizoberwachtmeister Seith, Schriftführer: Peterke. Kassenprüfer: Hoferer und Stöhr, Leiter der Außenstelle Wildberg: Kohle: Der Begründer des Vereins und langjährige bis­herige erste Vorsitzende W. Stottele wurde in Würdigung seiner «roßen Verdienste zum Ehrenvorstand, der Neubegründer und eben­falls sehr verdiente Kamerad A. Schüttle zum Ehrenmitglied ernannt.

Der Verein beschloß, noch im Lauf dieses Jahres zum Schutz der Mitglieder die Ein­tragung in das Vereinsregister vornehmen zu lassen. Die Beteiligung des Vereins durch eigene Darbietungen , beim Gauliederfest und beim Schäferlauf in Wildberg steht nun fest. Am 6. August wird in Nagold vom Württ. Dressurverband die erste Hundenrüfung durchgeführt. Auf dem Dressurplatz Ebhausen

Ein Kinderfest wie noch nie!

Nochmals ein Höhepunkt des festlichen Geschehens in Altensteig

Man könnte meinen, die Schulen hätten es sich zum Vorsatz genommen, mit ihrem Fest­zug nicht nur alles bisher bei Kinderfesten Gezeigte zu übertreffen, sondern auch den Festzug des Heimattages in den Schatten zu stellen. Vorweg: es ist ihnen dies in mancher Beziehung gelungen. Wochen, ja Monate hiel­ten die Vorbereitungen zu diesem Festzug Lehrer und Kinder, aber auch die Eltern und insbesondere die Mütter in Atem. Was wurde da nicht alles verlangt, und dazu in dieser verdammt geldknappen Zeit. Nun es wurde improvisiert und mit Erfolg. Die Mütter holten aus dem letzten Schubfach Stoffreste zusammen und so entstanden unter ihren fleißigen Händen unter Zuhilfenahme der Kinderphantasie die Kostüme zu all diesen Festzug-Darstellungen, sodaß der Beschauer aus dem Staunen und Wundern nicht heraus­kam.

Tausende. Altensteiger und Heimattag- Gäste und Besucher aus der Umgebung säum­ten die Straßen, als sich der Festzug unter Vorantritt der Altensteiger Stadtkaoelle in ihrer schmucken Uniform durch Altensteig bewegte. Die Kleinsten der Kinderschule er- öffneten in reizenden Kleidchen blumenge­schmückt den Zug. Nach einem mächtigen Puppenwagen-Aufgebot, begleitet von jugend­lichenVätern, die jedoch mit ihrer väter­lichen Würde nichts anzufangen wußten, kamen die verschiedensten Märchendarstel­lungen: Dornröschen, König Drosselbart. Der gestiefelte Kater. Die goldene Gans, Tischlein deck Dich, Das kalte Herz.

Im zweiten Teil des Festzuges wurden Völ- kergrunpen gezeigt:. Griechen ein wunder­barer Festwagen der Oberschule die Orien­talen, Chinesen, Eskimos, Neger, Indianer. Zi­geuner. Alles fabelhaft kostümiert und so lebensecht dargestellt, daß vor dem Auge des Beschauers der Busch im finstersten Afrika, Karl Mays Winnetou, seine skalphungrigen

wird in Bälde eine Werbeveranstaltung des V/reins stattfmden mit der Absicht, dort eine Ortsgruppe ins Leben zu rufen. An der Aus­stellung im September in Schwenningen wird der Verein teilnehmen. Für Zuschauer und Mitglieder wurde eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen, durch die nunmehr alle Teile in jeder Form geschützt sind.

Angesichts dieses umfangreichen Programms wurden ab sofort drei Dressurstunden wöchentlich festgesetzt und zwar jeden Mitt­woch und Samstag von 19 bis 21 Uhr und jeden Sonntag von 911 Uhr. Alle Dressur­stunden finden in Zukunft auf Teufels Hirn­schale statt. Der Verein arbeitet mit großem Nachdruck; seine Hauntaufgaben, Zucht und Dressur, werden mit. Umsicht und Energie ausgeführt. Er dankt seinem Ehrenvorsitzen­den für die aufopfernde Arbeit und ist über­zeugt, daß die neue Vereinsleitung diese Ar­beit fortsetzen wird. Die ganze Bevölkerung hat ihren Nutzen davon, wenn der Rassehund als treuer Helfer und Freund des Menschen überall, wo er benötigt wird, so geschätzt wird, wie er es verdient.

Rothäute und der weiße Eindringling am Marterpfahl, die chinesische Teestube und der Zauber des Orients lebendig wurden. Welch kindhafte Begeisterung, Freudigkeit und Hin­gabe kam in allem zum Ausdruck! Und wie war es da allen Eltern und überhaupt allen Erwachsenen leicht gemacht, sich von Herzen über alles Geschehen mitzufreuen. sich hinein­zuversenken in die kindliche Welt, um nicht etwa wehmütig Jugenderinnerungen nachzu­hängen, sondern das eigene Herz zu ent- krusten, aufzufrischen und verjüngen zu lassen. '

Auf dem Festplatz angekommen, begrüßte Bürgermeister Hennefarth alle Kinder und Erwachsenen im Namen der Stadt und wünschte ihnen einen festlich-frohen Nach­mittag. Studien-rat Dr. Koch führte aus, dieses Kinderfest, das zweite seit Kriegsende, stehe noch ganz im Zeichen des Heimattages. Der Jugend sei es Vorbehalten, diese unver­geßliche 850-Jahrfeier zu einem frohen Ab­schluß zu bringen. Die Schönheit ihrer fest­lich geschmückten Heimatstadt sei der Ju­gend zu einem unauslöschlichen Erlebnis ge­worden. Auch habe das Heimatfest das Ver­trauen der Jugend in die Zukunft gestärkt. Die Gestaltung des Festzuges habe gezeigt, daß unsere Jugend bei aller Heimatliebe einen offenen Blick für die weite Welt habe, der zur Lösung der großen politischen Auf­gaben, vor die wir gestellt sind, unerläßlich sei. Die Schuljugend stimmte am Ende mit ein in einen Hochruf auf die 850 Jahre alte Heimatstadt Altensteig, den die Stadtkapelle mit der ersten Strophe des LiedesIch hab mich ergeben ausklingen ließ.

Was sich dann auf dem Festplatz an fest­lichem Treiben anschloß, war Kinderjubel, ein Reigen von Kinderspielen mit Eierlauf und Sackhüpfen, Schubkarren-Rennen und einem zünftigen Zirkus, in dem der Zauber der Manege wahre Triumphe feierte. Die Volkstänze und Singspiele gefielen besonders. Natürlich fehlte auch die Kletterstange mit ihren begehrten Anhängseln nicht. Daß die Stadtkapelle überall mit dabei war und mit flotten Weisen bestens unterhielt, versteht sich. Als Hauptlehrer Haas nach dem Rück­marsch zum Marktplatz mit Worten des Stolzes, der Freude und Dankbarkeit den festlichen Nachmittag beschließen konnte und die Kinder in dasNun Brüder eine gute Nacht... einstimmten, da war es ein Ab­schiednehmen von einem unvergeßlich schönen Tag, der bei jüng und alt weiterwirken wird.

Abends wurde nochmals das Freilichtspiel Die ungleichen Brüder gezeigt, über das wir noch ausführlich berichten werden. Der Besitzer des Vergnügungsparks Trost erfreute bei Einbruch der Dunkelheit die zahlreiche ältere Jugend mit einem kleinen, aber sehr wirkungsvollen Feuerwerk. Die Stadtkapelle spielte bis in die Nachtstunden zum Tanz. Und die schweigsamen zum Heimattag märchenhaft illuminierten alten Eichen un­seres Stadtgarlens hörten zu verträumter Nachtstunde manch zärtlich-liebes Wort. Doch sie schweigen ...

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Über 10 000 Besucher in Altensteig

An beiden Hauplfesttagen der 850-Jahr­feier dürften jeweils über 10 000 Besucher in Altensteig geweilt haben. Die Bundesbahn Nagold-Altensteig hatte auf Schiene und Straße folgende Personenbewegung zu ver­zeichnen: Samstag 2377. Sonntag 2893 und Montag 1127, also an allen drei Festtagen 6397 Personen. Die vorhandenen Festbänder wurden restlos verkauft, ja es mußten be­helfsweise Eintrittskarten ausgegeben werden. Der Omnibusverkehr, von dem Ausschußmit­glied des hiesigen Motorsportclubs. Fridolin Strobel, gründlich organisiert, hat bestens geklappt. Es ist besonders erfreulich, daß der Verkehr infolge des vorbildlichen Einsatzes der Landespolizei reibungslos vonstatten ging und keinerlei Verkehrsunfälle vorkamen.

Zu dem glänzenden Gelingen des Heimat­tages haben Stadtgärtner Hufnagel und das hiesige Elektrizitätswerk unter seinem Betriebsleiter Schneider beigetragen. Be­sonders gefiel die große nachts leuchtende 850 am Rathaus und der schön gestaltete Marktplatzbrunnen. Für die Anstrahlung des Schlosses wurden 5 Scheinwerfer, für die Kirche 4 Scheinwerfer mit je 1000 Watt be­nötigt. Die Schloßspiele erforderten 4 Flut­licht-Strahler. Der Stadtgarten war mit Leuchtketten, die ca 250 Lichtampeln ein­schlossen. durchzogen. Es ist dies eine extra für den Heimattag von der Stadt angeschaffte Vorrichtung, die jederzeit benutzt werden kann.

Die Geschäftswelt hat mit ihren so phantasie- und geschmackvoll gestalteten Schaufenstern großen Anklang gefunden, wobei das Konfek­tionshaus Hayer wohl mit seiner originellen Schaufenstergestaltung den Vogel abgeschos­sen hat.

Nachdem sich die Beleuchtung der Stadt als so eindrucksvoll erwiesen hat und zu der Floßfahrt die notwendigen Erfahrungen ge­sammelt wurden, trägt sich die Stadtverwal­tung mit dem Gedanken, jährlich ein Schwarzwälder Flößerfest

mit Stadtbeleuchtung durchzuführen. Bilder von der Stadtbeleuchtung, vom Festzug. dem Fußballspiel und der Floßfahrt sind in den hiesigen Photogeschäften ausgestellt und fin­den große Beachtung. Photo-Hiller ist eine wunderbare Aufnahme von der Stadtbeleuch­tung gelungen, die sicher in der zukünftigen Fremdenverkehrswerbung eine Rolle spielen wird.

Die 850-Jahrfeier. verbunden mit einem Heimattag hat zweifellos das Ansehen Alten­steigs gehoben und wird sich auf die weitere Entwicklung der Stadt günstig auswirken.

Mitgliederversammlung

Der Motorsportclub AUensteig ladet seine Mitglieder auf Freitag. 7. Juli. 20.15 Uhr zu einer im Gasthof Bäßler stattfindenden Mit­gliederversammlung ein. Diese Versammlung ist von besonderer Wichtigkeit, da das Sport­programm 1950 festgelegt werden soll. Die Mitglieder . werden schon heute gebeten, diesen Abend freizuhalten und rechtzeitig Mo­torsportfreunde einzuladen.

Besuch im Altersheim WÜdberg

Zum Tag der Inneren Mission am 2. Juli

Bestandene Prüfung

Fräulein Rosa Stradinger, Nagold, hat im Mai 1950 die Gesellenprüfung im Zahn­technikerhandwerk bei der Handwerkskam­mer Reutlingen mit der NoteSehr gut be­standen. Wir gratulieren!

Musikfreizeit der Oberschule

Chor und Orchester der Oberschule Nagold veranstalten von Donnerstag bis Samstag unter Leitung von Musiklehrer Paetzold eine Musikfreizeit in Rotfelden. Die Freizeit dient diesmal hauptsächlich zur Vorbereitung auf die Bachfeier am 15. und 16. Juli. Am Frei­tag Abend werden in der schönen Kirche in Rotfelden Ausschnitte aus Bachkantaten als geistliche Abendmusik aufgeführt.

Mahnung zur Holzabfuhr

Das Städtische Forstamt Nagold wiederholt seine dringende Bitte an die Bevölkerung, das zugeteilte Brennholz möglichst umgehend aus dem Wald abführen zu lassen. Es besteht nach wie vor die Gefahr einer weiteren Aus­breitung des Borkenkäfers.

Das Brennholz, das bis zum 10. Juli nicht bezahlt und abgeführt ist, kann nach diesem Termin vom Städtischen Forstamt ander­weitig verkauft werden.

Wieder eine feige Fahrerflucht

Am Montag gegen Abend kam ein Per­sonenkraftwagen mit Anhänger in raschem Tempo auf der Freudenstädter-Straße und fuhr trotz des Verbots in die Waldachstraße ein. Dabei streifte er einen entgegenkommen­den Radfahrer, einen jungen Mann, aus Eb­hausen, der hier in Arbeit steht, und brachte ihn zu Fall. Glücklicherweise wurde er nur leicht verletzt. Der Personenkraftwagen, der von auswärts stammt, fuhr ohne sich um den Verletzten zu kümmern weiter und entkam.

Rentenzahlung beim Postamt Nagold

Die Versorgungs- und Angestelltenrenten werden am Donnerstag, den 29. Juni, die Invaliden- und Unfallrenten am Samstag, den 1. Juli ausbezahlt.

In Wildberg steht es, das früherHaus der Barmherzigkeit genannte Altersheim der In­neren Mission, das die württembergische Königin Olga ins Leben gerufen hat. Am 9. November 1865 wurde es eingeweiht als das erste Haus der Barmherzigkeit in Würt­temberg. Viele alte Menschen fanden hier Heimat und Pflege für die letzten Jahre ihres Lebens. 70 Männer und Frauen beherbergt es zur Zeit, von 58 bis 93 Jahre alt. Schon das hohe Alter, das nicht wenige erreichen, zeigt, wie wohl versorgt die Menschen hier werden. Da brachte einmal ein alter Bauer vorn Schwarzwald seinen Knecht, der ihm Jahr­zehnte hindurch treu gedient hatte. Nun war er selbst im Ausding und konnte den lang­jährigen Hausgenossen nicht mehr behalten, da überzeugte Vr sich davon, daß er auch ge­wiß gut untergebracht werde. Befriedigt ging er wieder auf seine Höhe hinauf, denn pein­liche Sauberkeit herrscht im ganzen Haus von der Nähstube bis zur Küche und von den Schlafräumen mit höchstens 6 Betten bis zum Speisesaal.

Wer die Bresten alter schwacher Menschen kennt, ahnt, welch opfervoller Dienst da von der Diakonisse. Schwester Margarete H a m m a n n. jeden. Tag geleistet wird. Die Hausmutter, Frau H ö f e r, deren Mann 1941 im Osten gefallen ist, hat die vergangenen schweren Jahre mit großer Treue gesorgt, daß jeden Tag ein gutes Essen auf dem Tisch stand, das Fräulein Käthe seit 16 Jahren in der Küche bereitet. Der große Garten, in dem Frauen und Männer nach Kräften mitarbei- ten und die eigenen Schweine und Hühner waren da von großem Nutzen. Es waren be­sonders für die Männer böse Jahre, da man Tee und anderes ..G'lurhp in die Pfeife stopfen mußte. Nun gibt's wieder was Bes­seres und zufrieden leben hier Invaliden der Arbeit ihr beschauliches Leben und werden in der Andacht, die den Geist des Hauses be­stimmt. auf das Ziel des Christenlebens hin­gewiesen.

Wer wollte da am Tag der Inneren Mission nicht mitopfern, daß Menschen, die ein Leben lang geschafft haben, noch in Ruhe ihr Alter verbringen können. Die Alten sind ja nur ein Teil der Menschen, denen sich die christliche Liebe verpflichtet weiß, daneben gibt es noch Heime für Blinde und Taubstumme, für

Das Altersheim in Wildberg

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Kranke und Epileptische, die besonderer Pflege bedürfen.

Wie wir das saubere Haus verlassen, kom­men wir an einer Bank vorbei, auf der ein paar alte Menschen in der abendlichen Sonne sitzen, und lassen uns von der Aufschrift der Bank mahnen:

..Die Alten ehre stets.

Du bleibst nicht ewig Kind,

Sie waren, wie Du bist.

Und Du wirst, was sie sind.