6. Jahrgang

UMSCHAU IM LANDE

Nummer 33

Konsumvereine erhielten ihr Vermögen zurück

Der Staatspräsident überreichte die Urkunden / Kein Kampf, sondern echter Wettbewerb

Eine nationale Aktion

ER. Ein Aufruf, schwarz-rot-golden umrandet, leuchtet von den Plakatsäulen, von Türen, Toren und Wänden. Die Bundesregierung fordert uns auf, die Namen unserer Gefangenen und Ver­mißten auf den Rathäusern zu melden, damit endlich einmal übersehen werden kann, wer in der Heimat noch alles fehlt.- Es werden unge­heure Zahlen Zusammenkommen, das steht jetzt schon fest, und es gehört zum Bestialismus der modernen Kriegführung, daß man nicht einmal wird genau unterscheiden können zwischen denen, die noch auf Heimkehr warten, und sol­chen, die längst in die ewige Heimat eingegan­gen sind. Denn wer weiß wirklich, was für Schicksale sich hinter dem Wörtchenvermißt verbergen? Die meisten sind sicher tot. Aber da es mehr als 1 Million ist, von denen man im einzelnen und tatsachenmäßig nichts weiß, kön­nen Zehntausende unter ihnen sein, die irgend­wo in den Weiten des Ostens in Straf- und Ge­heimlagern ein Sklavendasein fristen, ohne je einmal die Möglichkeit gehabt zu haben, mit der Heimat schriftlich in Verbindung zu treten. Wir sprechen hier nur von Vermißten, nicht von jenen Opfern östlicher Unmenschlichkeit, die neuerdings von einer skrupellosen Justiz zu lang­jähriger Zuchthausarbeit verurteilt werden. Ueber beide Kapitel, und nicht nur über diese beiden, wird von jetzt ab so genau Buch geführt wie irgendmöglich. Denn Tatsachen und Zahlen sind vorläufig unsere einzigen Waffen im Kampf um die Rettung unserer völkerrechts­widrig weiterhin gefangengehaltenen Volksge­nossen beiderlei Geschlechts. Nichts kann unsere Wehrlosigkeit und die Totalität unserer Nieder­lage krasser demonstrieren als die Willkür, mit der östliche Siegerstaaten noch fünf Jahre nach Kriegsende mit deutschen Menschen umspringen. Wenn sich daher die Bundesregierung durch eine Registrierung der Kriegsgefangenen und Vermißten in der Zeit vom 1. bis 11. März nun­mehr die Unterlagen für eine Anklage vor der Weltöffentlichkeit verschafft, so kann sie der Unterstützung durch die gesamte westdeutsche Bevölkerung sicher sein. Oder möchte sich je­mand von dieser Aktion, die durch die Masse des zu beschaffenden Materials wie durch ihre politische Bedeutung zu einer geradezu nationa­len wird, ausschließen?

Tübingen. Im Rahmen einer Feierstunde, an der neben dem Staatspräsidenten von Württem- berg - Hohenzollern, Dr. Gebhard Müller, Vertreter des französischen Landeskommissariats, verschiedene Minister, Landtagspräsident Paul G e n g 1 e r sowie Vertreter der Gewerkschaften und Parteien teilnahmen, wurde am Montag in Tübingen den 15 Konsumgenossenschaften in Württemberg-Hohenzollern ihr im Jahre 1941 enteignetes Vermögen zurückgegeben. Staatsprä­sident Dr. Gebhard Müller gab in einer An­sprache einen Ueberblick über die Entwicklung der Konsumgenossenschaften, die in Deutschland im Jahr 1931 ihren Höhepunkt erreichten. Die deutschen Konsumgenossenschaften hatten da­mals 3,7 Millionen Mitglieder und beschäftigten 565 000 Personen. Der Nationalsozialismus, der den Konsumgenossenschaften von Anfang an feindlich gegenüberstand, löste sie im Jahre 1941 auf. Nach Kriegsende nahmen die Konsumgenos­senschaften in Württemberg-Hohenzollern ihre

EK. Stuttgart. Am Montag hat im Innenmini­sterium eine Besprechung über die Angelegen­heit der beschlagnahmten Heimkehrerkartei, die vom Leiter des Heimkehrerlagers Kienlesberg in Ulm, Dr. Eckert, angelegt, und dann vom In­nenministerium beschlagnahmt worden war, stattgefunden. An der Konferenz, deren Vorsitz der stellv. Innenminister, Ministerialrat Kie­fer, innehatte, nahm auch der Lagerleiter E k- k e r t teil.

Aus einer Presseverlautbarung geht hervor, daß der mysteriöse Vorfall keinen politischen Hintergrund hat. Im wesentlichen wird der Vor­gang in der Verlautbarung so geschildert, wie ihn unsere Zeitung in der Nummer vom 27. Fe­bruar veröffentlicht hat. Danach hat sich Dr. Ek- kert insofern nicht korrekt benommen, als er gegenüber dem Innenminister die falsche Angabe machte, die Kartei sei vernichtet worden, ob-

Arbeit in beschränktem Maß wieder auf. Das Staatsministerium hat die heutigen Konsumge­nossenschaften als Nachfolger der früheren an­erkannt und die Rückgabe ihres Vermögens ver­fügt.

Der Staatspräsident sprach die Hoffnung aus, daß sich die Konsumgenossenschaften in politi­scher und religiöser Neutralität aus eigener Kraft weiter entwickeln. Sie sollen nicht bevor­zugt, aber auch keinesfalls benachteiligt werden. Solange sie ihre Aufgabe nicht im Kampfe, son­dern in echtem Wettbewerb sehen, sei ihre Ar­beit ein Beitrag zum Frieden und zur Heilung Europas.

Anschließend überreichte Dr. Müller den Kon­sumgenossenschaften Calw, Calmbach, Ebingen, Freudenstadt, Nagold, Neuenbürg, Ravensburg, Rottweil, Reutlingen, Schwenningen, Sigmarin­gen, Tübingen, Tuttlingen, Urach und Ulm (für das Vermögen im Kreis Biberach) die Rück­erstattungsurkunden.

wohl sie in Wirklichkeit weitergeführt worden war, was dann zu der Beschlagnahmung führte.

Die Kartei befindet sich jetzt in Stuttgart. Sie wird im Rahmen der Wehrmachtsnachforschung ausgewertet werden. Die Lagerleitung hat zur Begründung ihres Verhaltens angegeben, sie habe ihre Suchdienstarbeiten nicht aufgeben wol­len und deshalb das Vorhandensein der Kartei verschwiegen. Irgendwelche anderen, etwa poli­tische Gründe, für das Verhalten seien nicht vorhanden.

Das Innenministerium, so heißt es abschlie­ßend in der Verlautbarung, habe diese Erklä­rung zur Kenntnis genommen. Inwieweit das Verhalten der Lagerleitung weitere Maßnahmen von seiten des Innenministeriums notwendig macht, werde Gegenstand einer besonderen Prü­fung sein. _

Prominente bei den Festspielen Bregenz

Brand in einer Sakristei

Sigmaringen. Aus bisher unbekannten Grün­den entstand in der Sakristei der katholischen Kirche in Frohnstetten, Kreis Sigmarin­gen, ein Brand, dem Einrichtungsgegenstände und Kirchengewänder zum Opfer fielen. Der Ge­samtschaden beläuft sich auf 12 000 DM.

Ein Pfarrhaus überfallen Biberach a. R. Im Pfarrhaus von Ahlen, Kr. Biberach, erschienen zwei unbekannte Män­ner und verlangten ein Nachtessen. Nachdem sie von der Wirtschafterin beköstigt waren, forder­ten sie unter Androhung von Gewalt die Her­ausgabe von Geld. Als die Wirtschafterin sich weigerte, schlug einer der Unbekannten mit einem Schlüssel auf sie ein. Der herbeieilende Geistliche sah sich angesichts der drohenden Haltung der Unbekannten schließlich veranlaßt, den beiden einen Geldbetrag auszuhändigen. Diese verließen daraufhin sein Haus, drohten jedoch, zurückzukommen und sich zu rächen, falls der Geistliche Anzeige erstatten sollte.

Versteigerung von Zuchtvieh und -Schweinen Riedlingen. Der Verband Oberschwäbischer Fleckviehzuchtvereine veranstaltet am 8. März in Riedlingen eine Zuchtviehversteigerung, zu der 160 Bullen und 110 weibliche Tiere angemel­det sind. Die Auktion beginnt um 9 Uhr. Um 12 Uhr beginnt eine Absatzveranstaltung des Landesverbandes der Schweinezüchter, bei der 93 Eber und 55 tragende Jungsauen zum Verkauf kommen.

Es regnete 50-DM-Scheine Emmendingen. Ein Angestellter der Sparkasse Kenzingen verlor beim Transport von 300 000 DM von der Landeszentralbank in Emmendingen nach Kenzingen am Montag aus einem Koffer, den er hinter sich auf sein Motorrad geschnallt hatte, 50-DM-Scheine im Gesamtwert von 4100 DM. Die Scheine flatterten wie Flugblätter auf die Straße. Ehrliche Finder lieferten 3100 DM ab.

Wie wird das Wetter?

Vorhersage bis Donnerstagabend: Oertliche Frühnebel, nachts Frost bis auf minus 8 bis 10 Grad. Tagestemperaturen um 0 Grad. In der zweiten Wochenhälfte Frostminderung.

Dr. Eckert handelte immerhin unkorrekt

Eine Verlautbarung zur Sicherstellung der Ulmer Heimkehrerkartei

Südwestdeutsche Chronik

Der Mordprozeß gegen Baumgart

Stuttgart. Hier begann am Montag unter gro­ßem Publikumsandrang der Prozeß gegen den 48jährigen Albert Baumgart aus Asperg, der am 30. Juni letzten Jahres den Schneidermeister Wilhelm Rüb in Asperg in dessen Schlafzimmer ermordet hatte. Nach der Tat unternahm er einen Mordversuch an seiner Geliebten, der Tochter des Schneidermeisters, der dieser den Umgang mit Baumgart verboten hatte. Während der Angeklagte dem Untersuchungsrichter gegen­über im allgemeinen geständig gewesen war, be­stritt er in der Hauptverhandlung jede Schuld und stellte den Tod von Rüb als Ergebnis seiner eigenen Notwehr gegen den alten Mann hin. Vier Pychiater, darunter Prof. Kretschmer von Tübingen, bejahten seine Zurechnungsfähigkeit. Das Urteil ist noch nicht gesprochen.

Die Möbel auf der Straße

Stuttgart. In der Rotwegsiedlung in Stul Igart - Zuffenhausen haben in den letzten Wochen verschiedene ehemalige SS-Leute zum Faustrecht gegriffen, um einem Urteil des Ver­waltungsgerichtshofs Nachdruck zu verleihen, das ihnen im Mai 1948 das Wohnrecht in dieser Sied­lung zugesprochen hat. Die Siedlung war wäh­rend des Dritten Reiches für bewährte National­sozialisten erbaut und nach 1945 zunächst durch DPs belegt worden. Im Jahre 1947 war die Sied­lung von politisch Verfolgten bezogen worden.

Verschiedenen politisch Verfolgten war es nicht möglich, die auf Grund des Urteils des Verwal­tungsgerichtshofs ergangenen Räumungsurteile einzuhalten. In einem Fall wurde deshalb eine alleinstehende Frau von einem ehemaligen Na­tionalsozialisten derart bedrängt, daß sie einen Selbstmordversuch unternahm. Die Frau wurde ins Krankenhaus gebracht. Daraufhin wurde ihr gesamtes Mobiliar auf die Straße gestellt. In einem anderen Fall fand ein Fernlastfahrer bei der Rückkehr von einer längeren' Fahrt seine sämtlichen Möbel im Freien vor.

7 Prozent in Württemberg-Baden arbeitslos

Stuttgart., Die Zahl der Arbeitslosen in Würt­temberg-Baden ist bis Ende Januar dieses Jahres auf 87 573 angestiegen. Die Zahl der Neuzugänge betrug im Januar 19 275 gegenüber 12 000 im De-

zember 1949. Von 100 Arbeitnehmern waren Ende Januar in Württemberg-Baden 7 arbeitslos.

Gegen den Fernlast-Durchgangs verkehr Eßlingen. Die Städte Eßlingen und Bret- t e n wollen in einer gemeinsamen Eingabe an den württ.-bad. Landtag fordern, daß sämtliche Ferhlastzüge, die in Richtung Ulm fahren, von Bruchsal ab nur noch die Autobahn benutzen dürfen. Durch den überstarken Fernlastverkehr, der durch die beiden Städte führe, sind nach An­sicht der Stadtverwaltungen die Verkehrsver­hältnisse völlig untragbar geworden.

Geislingen plant ein Eisenbahnmodell-Museum CH. Geislingen/Steige. DieGeislinger Jubi­läumswochen 1950 zum 100jährigen Bestehen des Schienenweges über die Geislinger Steige und zum 100jährigen Bestehen verschiedener Indu­striebetriebe werden am 5. August mit einem Festakt unter dem Motto100 Jahre Geislinger Steige als Brücke zwischen Abend- und Morgen­land beginnen. Die völkerverbindende Bedeu­tung der Steige, über die der Orientexpreß Pa­risIstanbul rollt, soll besonders hervorgehoben werden, und es ist beabsichtigt, leitende Eisen­bahnfachleute der Länder, die der Orientexpreß berührt, einzuladen, ferner die Oberbürgermei­ster aller größeren Städte an dieser Eisenbahn­linie. Am 6. August soll das erste deutsche Eisen­bahnmodell-Museum eingeweiht werden. Vom 5. bis 21. August läuft eine Leistungsschau der In­dustrie und des Handwerks.

Um die Nachtarbeit der Bäckerlehrlinge Tübingen. Der Landesverband Württemberg- Hohenzollern der Bäcker will eine Aenderung des Jugendschutzgesetzes beantragen, um auch Lehrlinge unter 16 Jahren bereits ab 4 Uhr morgens zur Arbeit heranziehen zu können. Das Gewerbeaufsichtsamt Tübingen erklärt hierzu am Montag, daß ein solcher Antrag keinerlei Erfolgsaussichten habe. Die 16- bis 18jährigen Lehrlinge dürften bereits ab 4 Uhr morgens be­schäftigt werden. Eine Vorverlegung des vorge­schriebenen Arbeitsbeginns für die jüngeren Lehrlinge von 6 auf 4 Uhr wäre ein sozialpoli­tischer Rückschritt, den weder die Gewerbeauf­sicht noch die Aerzte befürworten könnten.

Sonderlehrgang für Diplomingenieure Tübingen, Im Mai 1950 beginnt am Staatlichen Berufspädagogischen Institut in Stuttgart ein einjähriger Sonderlehrgang zur Ausbildung von Diplomingenieuren für das Höhere Lehramt. an Gewerblichen Berufsschulen. Die Bewerber sollen in der Regel nicht über 35 Jahre alt sein. Die Aufnahme ist von einer Ausleseprüfung ab­hängig. Meldungen bis 10. März an die Abtei­lung U IV des Kultministeriums Tübingen.

Freudenstadt bekommt Stadtflagge Freudenstadt. Ein Antrag der Stadt Freuden­stadt, eine eigene Flagge führen zu dürfen, wurde jetzt vom Staatsministerium genehmigt. Die Flagge ist Rot-Weiß und zeigt das Stadtwappen.

EB. Bregenz. Die vom 22. Juli bis 13. August stattfindendenFestspiele Bregenz versprechen, alle bisherigen Aufführungen in den Schatten zu stellen. Die Leitung der Seeaufführung von MillöckersGasparone hat wieder das erfah­rene Triumvirat Anton P a u 1 i k (musikalische Leitung), Karl S c h m i d - Bloß (Regie) und der Schweizer Max Röthlisberger (Bühnen­bild), die 1948 die unvergeßlicheEine Nacht in Vendig von Johann Strauß auf dem See schu­fen. Die Sopranistin Hilde Konetzny singt die Carlotta, Kurt P reger den Nasoni und Toni Nießner den Benozzo.

Die Symphoniekonzerte der Wiener Sympho­niker wird Generalmusikdirektor Eugen J o - c h u m dirigieren. Mittelpunkt des Programms sind Werke von Bruckner und Beethoven. Das Wiener Staatsopernballett kommt mit seinen er­sten Solisten nach Bregenz.

Wahrscheinlich wird bis zum Sommer ein neues Spielgelände am Strande des Bodensees fertig­gestellt sein, i

Starke Schneefälle

Meßstetten: 30 cm (30 neu), Pulver, minus S Gr»<J Lichtenstein: 25 cm ( 5). Pulver, 11 Grad Freudenstadt: 10 cm (3), Pulver, 8 Grad Kniebis: 20 cm, Pulver, 6 Grad Ruhestein 50 cm, Pulver, 10 Grad Wildbad: 20 cm (4), Pulver, 9 Grad Kaltenbronn: 36 cm (4), Pulver, 14 Grad Feldberg: 120 cm (25) Pulver, 13 Grad Schauinsland: 65 cm (15), Pulver, 11 Grad Isny: 25 cm, Pulver, 6 Grad Schwarzer Grat: 70 cm. Pulver, 6 Grad B e r 1 in hatte mit ca. 18 cm Neuschnee den stärksten Schneefall ln diesem Winter. Auf dem Brocken hat die Schneedecke bereits eine Höhe von über 85 Zentimeter erreicht. Im Personen- und Güterzugverkehr in Mitteldeutschland kam es durch dünenartige Schneeverwehungen zu empfind­lichen Störungen. Die Gleise sind teilweise bis zu vier Metern mit Schnee bedeckt.

Von unserem nach Schwäb. Gmünd entsandten Sonderberichterstatter

Die Scheidung zwischen Vertragsspielertum und Amateurismus muß gezogen werden. Dies ist wohl das Fazit der Tagung in Schwäbisch Gmünd. Als der Vorstand des 1. FC Normannla Gmünd die fünf Stunden dauernde. Sitzung eröftnete, war man sich allgemein noch nicht klar darüber, ob es zu einem Beschluß kommen, würde, oder die Versammlung nur einen informatorischen Charakter hatte. Die Anwesenheit des 1. Vorsitzenden des Süddeutschen Fußballverbandes, Huber, des Chefs der Süddeut­schen Oberliga, Dr. Walter, des 1. Vorsitzenden des Württembergischen Fußballverbandes, Stro­bel, und des Schöpfers des Vertragsspielertums, Kurt Müller, war wichtig und zuletzt ohne Zwei­fel mitausschlaggebend für das Memorandum der nordwürttembergischen Landesligavereine an den Württembergischen Fußballverbänd.

Herr Huber machte die Vertreter der Vereine nochmals ausdrücklich darauf aufmerksam, daß bis zum 1. April sich jeder Verein entschließen müsse, ob er nun der geplanten 2. Divison beitreten oder beim Amateursport bleiben wolle. EinAbsprin­gen während der Spielrunde gäbe es nicht. Er warnte die Vereine vor wirtschaftlichen Trugschlüs­sen. Für die Amateure kämen ebenfalls Meister­schaften zur Austragung.

Dr. Walter sagte, daß die Süddeutsche Oberliga nicht ohne einen Unterbau, ohne eine zweite Di­vision. bestehen könne. Ein Zurück zum Amateur­sport gäbe es für die Oberligavereine nicht mehr. Er versprach, sich für einen Toto-Zuschuß aus dem Verkauf der Terminliste an die Toto-Gesellschaft einzusetzen.

Herr Strobel nahm ebenso wie Herr Huber eine neutrale Stellung ein. wies aber darauf hin, daß die Spesen der Amateure nicht überschritten werden dürften, im Gegensatz zum Mindestsatz der Ver­tragsspieler, der bis zum Höchstsatz von 320 DM er­höht werden kann. Vor allem gegen Schluß wurde die Diskussion immer heftiger.

Kurt Müller wurde von etlichen Vertretern der Landesligavereine heftig angegriffen. Des öfteren wurde bedauert, daß die geladenen Vertreter des südwürttembergischen Fußballsportes nicht erschie­nen waren. Ueber die Tagung von Ludwigshafen fiel allerdings kein Wort. Die allgemeine Tendenz gegen den Vertragsspieler und eine zweite Division war jedenfalls sehr groß. Es wurden zwei Anträge für ein Memorandum an den WFV eingebracht. Der

Bad? öa& muzbe betidjtet

Einbruch zwecklos, keine Ware da ", teilte ein Stuttgarter Weinhändler nächtlichen Inter­essenten vorsorglich durch ein Plakat im Schau- fenster mit. Trotzdem fand er eines morgens sei­nen Laden ausgeräumt und auf dem Plakat' prangte der sinnige Zusatz:Ueberprüft. 1. A. Schulze. DieUeberprüfung " stimmte bis auf die letzte Flasche.

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Ein 13jähriger Junge schoß dieser . Tage in Süßen seinem achtjährigen Spielkameraden mit einer Pfropfenpistole ins Auge. Die Sehkraft konnte durch eine Operation gerettet werden.

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Im Stadtgebiet von Mergentheim wurden vor einigen Tagen vier Pakgranaten und eine Eierhandgranate gefunden.

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Am Sonntag wurde in Bruchsal die wie­deraufgebaute Lutherkirche eingeweiht. Die Kirche wurde 1945 bei einem Luftangriff fast vollständig zerstört.

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Die neuen Kirchenglocken der Gemeinden Wurmberg , Wimsheim und Mönsheim

bei Pforzheim bestehen aus entschärften Luft­minen , die dem gewünschten Ton entsprechend abgeschnitten und mit einem Außenklöppelwerk versehen wurden.

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Ein kapitales Wildschwein rammte mit lautem Krach einen Pkw auf der Landstraße zwischen Kaiserslautern und Hochspeyer. Der Kraftwagen wurde beschädigt. Das Borstenvieh setzte sich nach Ueberwindxmg der Schreck­sekunde in langen Sprüngen von dem Fahrzeug ab und verschwand im nahen Wald.

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Mit schneidigen Märschen sollen in Zukunft auf den öffentlichen Foren in Bad Rietenau die Redner unterbrochen werden, wenn sie zu lang Reden halten sollten. Zu diesem Zwecke wurde eine stark besetzte Blaskapelle verpflich­tet.

Im Hochwaldgebiet zwischen Thalfang und Bir­kenfeld (H uns rüc k) fand am Sonntag eine Gemeinschaftstreibjagd auf Wildschweine statt, an der deutsche, englische, französische und ame­rikanische Jäger teilnahmen.

Antra? des 1. Vorsitzenden vom FC Eislingen wurde zur Abstimmung gebracht und mit 11 Ja-Stimmen und zwei Stimmenthaltungen (Ulm 46 und Union Böckingen) angenommen. Die Erklärung lautet:

Pie in Gmünd anwesenden Vertreter der würt­tembergischen Landesligavereine erklären, am Amateurstandpunkt festhalten zu wollen, und emp­fehlen dem Württembergischen Fußballverband. alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die württembergische Landesliga auf eine Sechzehner-Liga unter Einschluß der südwürttembergischen Vereine auszudehnen.

Saarbrücken trotzte denFußballzauberern

Der argentinische Pokalmeister Old Boys Rosario beschloß seine Deutschland-Gastspielreise. In vier Spielen vier Siege und 13:3 Tore sprechen wirklich für das artistische Können der Argentinier, die vor­her auf vielen Plätzen Westeuropas Beifall für ihre hervorragenden Leistungen einkassieren durften. Der Mannschaftskapitän Don Geronimo Diaz be­zeichnet« in einer Bewertung der Spiele auf dem Kontinent das 2:2-Spiel in Saarbrücken als die für die Argentinier härteste Prüfung.

Kurz berichtet:

Die Südliga-Spielleitung beabsichtigt keine Aus­tragung von Meisterschaftsspielen an Wochen­tagen, erklärte Heinrich Hohner (Trossingen), der Spielleiter der Südliga im Hinblick auf die geplan­ten Mittwochspiele der südwestdeutschen Fußballoberliga, Gruppe Nord.

Das am Wochenende in der Lindauer Sängerhalle ausgetragene internationale Hallen - Handball­turnier gewann die SG Tettnang mit 10 Punkten vor MTV-Schwabing mit 8 Punkten. Den 3. Platz belegte die SG Lindau vor den beiden österreichischen Teilnehmern Feldkirch und Luste­nau sowie der SG Kempten mit je zwei Punkten.

Die ersten deutschen Hochschulmeisterschaften im Basketball wurden am Wochenende in Hei­delberg unter Teilnahme von sechs Mannschaften ausgetragen. Die Uni Heidelberg sicherte sich den Titel durch einen 55:24-Endspielsieg über die TH Darmstadt.

Durch einen 3:2-Sieg über den EV Essen sicherte sich der SC Rießersee im Düsseldorfer Eissta­dion den Titel eines deutschen Eishockey-Ju­gendmeisters.

Mit einem dreifachen deutschen Erfolg endete da» internationale Skispringen ln Bischofshagen Salz­burg. Sieger wurde Toni Brutscher mit Sprüngen von 90 und 93 m vor Dengg mit 84 und 94 m und Altmeister Rudi Gehring mit 89 und 83 m. An 4. Stelle kam als erster Oesterreicher Ex­weitmeister Sepp Bradl mit 87 und 85 m. Der deutsche Meister Sepp Weiler war vom Pech verfolgt. Der Oberstdorfer stürzte beim 1. Durch­gang bei 88 m.

Vertreter von 20 westdeutschen Hochschul-Institu- ten für Leibesübungen trafen sich am vergange­nen Wochenende in Menzenschwand (Schwarzwald) zu einer Arbeitstagung. Es wurden neue Richt­linien für die Ausbildung der westdeutschen Stu­dentensportler festgelegt. Außerdem umfaßte der Fragenkomplex die Organisation des allgemeinen Studentensports, die Vorbereitung einer Entschließung an die Landesregierungen und die Gründung des deutschen Hochschulausschusses für Leibesübungen.

Die Totogewinne

Im wörttembergisch-badischen Fußballtoto gab es im l. Rang für 30 Gewinner mit 9 richtigen Vor­aussagen je 6429 DM. Im 2. Rang erhielten 561 Ge­winner je 343.80 DM. während im 3. Rang 5913 Toto- freunde je 32.50 DM bekommen.

Die Zusatzwette entfällt, da mehr als 3 Spiele ausfielen. Die Gewinnausschüttung wird dem näch­sten Wettbewerb zugeschlagen.

Im bayerischen Fußballtoto gab es im 1. Rang für 82 Gewinner je 2786 DM. Im 2. Rang erhielten 1795 Gewinner je 127.30 DM und im 3. Rang wurden an 21 869 Gewinner je 18.40 DM ausbezahlt.

In der Zusatzwette erhielten 32 im 1. Rang je 1940 DM. während die Quote im 2. Rang für 960 Ge­winner je 64.60 DM betrug.