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Nr. 234
»Abwehr hervorragendster Güte"
Schwedische Zeitung über den deutschen Erfolg im Westen
Sv Das schwedische Provinzblart „Upsala" schreibt, obgleich es seinerzeit nach den angio-anierikanischen Siegesnachrichten aus Nordfrankrcich und Belgien so ausgesehen habe, als stehe ein rascher deutscher Zusammenbruch bevor, habe die deutsche Kriegführung ruhig und beherrscht die Verbände zur Grenz« zurückgezogen und in Erwartung von Verstärkungen eine Verteidigung organisiert, die sich als eine Abwehr hervorragendster Güte gezeigt habe Als vor einem Jahr Reichsminister Speer von der Notwendigkeit einer Umrüstung sprach, hatten die Feinde Deutschlands das zunächst als Propaganda bezeichnet, doch hätten anschließend die Sowjets die ersten bösen Erfahrungen mit vem neuen deutschen Kriegsmaterial, der Panzerfaust und dem Panzer- schreck gemacht, die eine vernichtende Wirkung auf ihre Panzerwaffen hatten Trotz der alliierten Ueberlegen- heit an Luftwaffe, Artillerie und Truppenmasse sei es nicht gelungen, den deutschen Widerstand zu zerschlagen. Die Engländer und Amerikaner seien zu verlustbringenden Jnfanterie- kämpfen gezwungen worden. Es sei eine unwiderlegbare Tatsache, betont das schwedische Blatt, daß die Schlacht um Aachen ein deutscher Erfolg geworden sei
Britisches Erstaunen über die Londoner Illusionen
Der englische Kriegsberichterstatter Hasting erklärte nach sdiner Rückkehr von der Front im Londoner Nachrichtendienst, er sei erstaunt gewesen, als er nach London zurückkam und den Ton der Meldungen über die Kämpfe an der Front gehörv habe Ueberschriften von einem angeblichen „Durchbruch am Westwall" usw erweckten den Eindruck, als ob die große Sache etzt im Gange sei. „Bedenken Sie", so sagte Hasting, „daß ich oeben aus der Kampfzone komme Die Ereignisse in den letzten Wochen sind nicht der große Sprung oder etwas Aehnliches. Ich bin nicht der Ansicht. daA wir schon aus ven harten Kern »es deutschen Widerstandes gestoßen sind, und bisher konnten wir noch keinen großen Schlag führen.
Bier llSA-TransMler versenkt
Das Kaiserliche Hauptquartier gab bekannt, daß eine Mannschaft des Kamikaze-Fliegerkorps bei einem Angriff aus eine feindliche Transportergrüppe vor Tacloban (Levtei drei große Transporter versenkt und einen weiteren schwer desckädiat bat. Werner wurde in der Ruckt von Leute ein
Transporter versenkt und östlich der Palan-Jnseln ein großer Transporter schwer beschädigt
Japanische Streitkräfte auf der Insel Morotai fügten dem Feind schwere Verluste zu In der Zeit vom 15 September bis S1 November konnten die Japaner 2831 Mann des Feindes, darunter vier höhet Offiziere, töten oder verwunden. Ferner erbrachten sie 80 Geschütze verschiedenen Kalibers. 84 Flugzeuge wurden abgeschossen Außerdem wurden zahlreiche Munitionslager und andere Vorräte erbeutet. Die Verluste der Japaner betrugen nur 86 Mann.
Spätes Eingeständnis
Das USA-Kriegsministerium bestätigt, einer Washingtoner Meldung des Reuterbttros zufolge, daß die „V i ce r ov ,o l Jndia" eines der anglo-amerikanischen Schiffe gewesen >ei, das während der nordamerikanischen Landungsoperation m Nordafrika versenkt wurde Das Schiss wurde torpediert und bei Oran versenkt Es diente als Transporter für UsA-TruP- pen von Großbritannien nach Nordasrika.
USAMMerr -es 3u-entums
Der Auswärtige Ausschuß des Repräsentantenhauses»^^ unter dem Vorsitz des Juden Sol Bloom tagt, hat der USA- Regierung empfohlen, sich für die unbeschränkte Einwanderung vo» Juden nach Palästina einzusetzen.
Dieser Beschluß bedeutet eine erneute Brüskierung der Araber, die von den Uankees umschmeichelt werden, wenn diese ihre Erdölguellen ausbemen wollen Die Proteste führender arabischer Persönlichkeiten auf die im gleichen Sinne lautenden Erklärungen Roosevelts und des repuhlikanischen Präsidentschaftskandidaten Dewev werden also von Washington mit einer abermaligen noch lieferen Verbeugung vor dem Welt- judentum beantwortet.
UMwunsch -es Führers an Dr. Hacha
Im Protektorat wurde der 6. Wiederkehr der Wahl des Staatspräsidenten Dr. Hacha am 30. November 1938 gedacht. Der Führer sprach dem Staatspräsidenten Dr. Hacha telegraphisch seine besten Wünsche aus. Ferner übermittelte Reichs- Protektor Dr. Frick dem Staatspräsidenten ein herzliches Glückwunschtelegramm. Staatsminister Frank stattete dem Staatspräsidenten im Schloß Lana einen Besuch ab.
Die Ideologie des Bolschewismus
Ausrottung ganzer Schichten des deutschen Volkes!
In der USA-Zeitschrist „American Mercury" beschäftigt sich der sowjetische Historiker Dallin mit den bolschewistischen Vernichtungsplänen Deutschlands gegenüber. Sehr nachdrücklich habe dieser Dallin darauf hingewiesen, daß cs Grundsatz des Bolschewismus sei. Maßnahmen größten Umfangs zu ergreifen. Im Falle Deutschlands ergäbe sich für die Sowjets die erwünschte Gelegenheit» die Existenz des deutschen Volkes einer Aen- derung von Grund auf zu unterziehen. Wenn man sich etwa vorstelle, daß der Bolschewismus sich dann damit begnügen werde, ein paar tausend Politiker und militärische Führer zu bestrafen, so müsse er dazu bemerken, daß dies noch nicht einmal der Anfang des sowjetischen Planes sei. Die Ideologie des Bolschewismus wünsche ganze Schichten der deutschen Bevölkerung als „unerwünschte Elemente" auszurotten. Moskau halte daran fest, daß Millionen von deutschen Arbeitern in der Sowjetunion und in Sibirien zur Arbeit angesetzt werden sollen.
Dallin weist mit Nachdruck darauf hin, daß die Ausmerzungstheorie seit 25 Jahren ein Hauptpunkt der Sowjetpolitik sei. Sie sei in Ostpolen und im Baltikum zur Anwendung gekommen, wo ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung entweder hingerichtet oder deportiert oder in Arbeitsbataillonen organisiert worden sei. Das gleiche System, nur in sehr viel größerem Umfange, würde man auf Deutschland anwenden, wenn Moskau Sieger bleibe.
Moskaus Kriegsschuld
jetzt zuseyen, wie seine Söhne auf den Schlachttel- ern fallen Es zeigt sich hier die Grenze einer Belastungsprobe.
Neue Unruhen in Kanaöa
Wie Reuter meldet, fand in der kanadischen Stadt Mon treal eine neue große Kundgebung gegen die Zwangsaus' Hebung statt lieber >000 Studenten und jugendliche Mitglieder der nationalistischen Partei, dem „Bloc Populaire", marschierten durch die Straßen, wobei sie in den Rus „Rieder mit der Wehrpflicht!" ausbrachen und Steine gegen Amtsgebäude und Geschäfte schleuderten und die Fensterscheiben der liberalen Morgenzeitung einschlngen Es wurde eine Reihe von Verhaftungen vorgenommen.
Der frühere kanadische Kriegsminijter Ralston erklärte nach einer Meldung aus Montreal zu ven Demonstrationen kanadischer Truppenteile, die kanadischen Reserven jenseits des Ozeans seien nahezu erschöpft.
Die Dauerkrise in Bonomi-Jtalien
Wie Exchange Telegraph aus Rom meldet, muß nunmehr mit einer schweren politischen Krise in dem von den Anglo-Amerikanern besetzten Italien gerechnet werden, nachdem es nicht gelungen ist, die Parteiführung zur Bildung einer neuen Koalitionsregierung zu bewegen. Vonomi sah sich nicht in der Lagch das verantwortliche Amt des Ministerpräsidenten erneut zu übernehmen. Er steht sich einer außerordentlich scharfen Opposition der Marxi
sten gegenüber, wahrend ".ch die Kommunisten 1«il!-.»uky "eit erklärt haben, auch weiterhin mit Bonomi zusam- »neuc "orbci.cn.
Bts zum letzten seine Mmeraseri gesichert
Heldentod eines RAD Obervormannes '
Tie Kampfgruppe einer Flakbatterie des Reichsarbeitsdienstes wurde auf dem Marsch nach Mombereux bei dem Dorfe Damblain von starken feindlichen Kräften angegriffen Obervormann Weber ging mit seinem Geschütz sofort m Stellung und zwang mit seinem Feuer den Gegner immer wieder zu Bode». Trotz der rings »m ihn liegenden feindlichen Granaieinschläge blieb er unerschrocken an seinem Geschütz und sicherte die Bewegungen seiner Kameraden. Auch als sein Fahrzeug in Brand geschossen wurde, jagte er weiter Schuß um Schuß in die Angreifer. Immer näher fraßen sich die Flammen an die Munition heran, die jeden Augenblick zu explodieren drohte Weber aber hatte keinen Blick für die Gefahr. Fest entschlossen, den Feind aufznhalren. setzte er unentwegt sein Feuer fort und schoß einen Panzer und mehrere Panzerspähwagen ab. Kurz darauf erplodierte die Munition und zerriß das Geschütz. Obervormann Weber, der bis zum letzten seine Kameraden gesichert hatte, fand dabei den Heldentod.
Mit -em Ritterkreuz ausgezeichnet
Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Oberstleutnant Martin Mann aus Weißendurmbach, Kreis Querfurt, Kommandeur eines sächsischen Grenadierregiments: Major Georg Gebhard aus Augsburg, Bataillonskommandeur in einer Grenadier- brigade; Hauptmann d. R. Walter Grohe aus Freiburg, Abteilungs- fihrer in einem Bamberger Panzcrregiment: Hauptmann d. R. Viktor Bruck aus Segenshof bei Gnesen, Bataillonskommandeur in einem norddeutschen Grenadierregiment: Oberleutnant d. R August Snoek aus Oberhausen, stell». Führer eines schlesischen Panzervionterbatail- lons; Oberwachtmeister Johann Theten aus Nörsenich iRheinlandh Batterieoffizier in einem rheinisch-westfälischen Artillerieregimenti Oberfeldwebel Erich Litzke aus Benndorf, Zugführer in einer schweren Panzerabteilung.
Glückwünsche des Führers an Dr. Hacha. Im Vrotek- korai wurde am Donnerstaa der sechsten Wiederkehr der Wahl des Statspräsidenten Dr. Hacha am 80. November l038 gedacht. Der Führer sprach dem Staatspräsidenten Dr. Hacha telegraphisch seine besten Wünsche ans. Ferner übermittelte Reichävrotektor Dr. Frick dem St '"' m-
ten ein herzliches Gliickwi'nschtelcgra im.
Kurze Nachrichten
Der neu ernannte Befehlshaber der alliierten Armeen in Italien, der USA-General Mark Clark, erklärte, bet de» Deutschen seien di« Anzeichen dafür vorhanden, daß sie auch fernerhin an der italienischen Fronr zäh kämoten würden
Der USA-Kriegsminister Srrmion har einen Vorschlag, dt« denk! che n Kriegsgefangenen in USA in den .demokratischen Idealen" zu unterrichten. als zwecklos abgelehnt. Er hält also sehr wenig von der Zugkraft bei Demokratie!
Generalmajor We demever , der Kommandeur der nordamerika- nischen Srreitkräfre ln China, erklärte in Tschungking daß die Lage in China für die Anglo-Amerikaner weiter ungünstig sei
Aus Ankara wird gemeldet, daß in Verbindung mit dem silbische» Mord an Lord Moyne bereits mehr als 600 Verhaftungen vorgenommen worden leien
Rooseveli Hai Alexander C. Kirk, den bisherigen amerikanische« Vertreter im alliierten Konirollausschnß für Italien zum Botschafter de, der Bonomie-Regierung ernannt.
Das rumänische Unterrichtsministerium mutzte auf Befehl Moskaus ein- besondere Kommission zur „Prüfung" der Schul- bücher einietzen Die Benutzung der bisherigen Schulbücher wrrd verboten
Der Wirtschaftsminister de Gaulle? erklärte vor Pariser ZeitungS- verlegern daß Frankreichs Druckpapiervorrätc voraussichtlich am l.5. Dezember erschöpft kein werden.
In Honduras iMitlelamerika) stürzte ein Verkehrsflugzeug der Taca- linie ab. Unter den 14 Fluggästen, die getötet wurden, befand sich der General Jose Lopez.
Rumäniens Juden ist es gelungen, durch Vorsprache bet Bukarester Oberrabbiners im Ministerpräsidium unter Hinweis aus dt« großen Opfer, die die rumänischen Juden bereits „für die Zukunft der Demokratie" gebracht hätten, das Zugeständnis zu erhallen, baß li« generell vom Kriegsdienst befreit würden. Tapferkeit war ni» eine Eigenschaft der jüdischen Rasse.
Den beiden bewährten Kommandanten des flämischen und wallonischen Arbeitsdienstes. Rcnö van Thtllo und Löon Clokfet wurd« in Anerkennung der besonderen Verdienste um die Erziehung und Ausbildung der flämischen und wallonischen Jugend tm Geiste der neue« europäischen Ordnung der „Deutsche Adlerorden" verliehe»
Der neue USA-Außeirminister Stettintus gäb bekannt, daß Roosevelt ein neues englisch-amerikanisches Leih- und Pachtabkommes zur Unterzeichnung vorgelegt worden sei.
Enthüllungen über Kriegsvorbereituugen schon 1938
Die letzte Rede Tannersauf dem Partei-Kongretz vor seinem Abgang brachte eine bedeutsame Enthüllung über die Moskauer Kriegspolitik. Tanner gab bekannt, daß em inoffizieller Vertreter der Sowjetregierung tm Jahrs 19 38 der finnischen Regierung den Vorschlag überbrachte, daß Finnland mit Moskaus Hilfe Aaland befestigen und Hogland an die Sowjetunion zur Befestigung ausltefern sollte. Die Sowjetunion würde dafür Finnlands Selbständigkeit garantieren. Falls dem nachgegeben worden wäre, so erklärte Tanner, würde Finnland schon ein Jahr vor dem Großkrieg seinem Grundprinzip der Aufrechterhaltung der Neutralität untreu geworden sein und die Sette im kommenden Krieg gewählt haben.
Die Tannerschen Enthüllungen sind ein wichtiger Ve^ trag zur Kriegsschuldfrage, denn sie beweisen, daß schon nn Jahre 1938 in Moskau eine eindeutige Politik der Kriegsvorbereitung getroffen wurde. Dabei wurde der Versuch gemacht, Finnland in diesen von Moskau erwarteten und geschürten Konflikt von vornherein hineinzuziehen und in den Dienst des Moskauer Imperialismus zu stellen.
Angesichts dreses Tatbestandes ist es geradezu grotesk, wenn die unter dem Moskauer Patronat stehende Vereinigung Finnland—Sowjetunion in Helsinki die Forderung an die finnische Regierung gerichtet hat, Ryti und Tanner wegen ihrer Kriegspolitik zur Verantwortung zn ziehen und dem Henker auszultefern.
^ Kanadische Reservey erschöpft M
Demonstrationen gegen Wehrpflicht dauern an
Der frühere kanadische Kriegsmtnister Ralston erklärte nach einer Meldung aus Montreal zu den Demonstrationen kanadischer Truppenteile, die kanadischen Reserven jenseits des Ozeans seien nahezuerschöpft. In Montreal dauern die Demonstrationen gegen die Erweiterung der Wehrpflicht im französischen Teil Kanadas an. Am Donnerstag veranstaltete der nationalistische „Bloc Populaire" Umzüge durch die Straßen von Montreal, wobei Steine gegen Amtsgebäuüe und Geschäfte geschleudert und die Fensterscheiben der liberalen Morgenzeitung eis- beschlagen wurden. Die Polizei nahm Verhaftungen vor.
Zum Konflikt in Kanada über bas Wehrpfltchtgesetz schreibt die Berner „Tat": Die Landung in der Normandie, der Sturm auf den Atlantikwall und der Feldzug in Süd- Holland rissen starke Lücken unter den kämpfenden Kanadiern, die an den gefährlichsten Stellen wie bei Arnheim eingesetzt wurden. So kam es, daß die Anforderungen an Freiwilligen über die Reserven hinanSgingcn, die Kanada zur Verfügung stehen. Unterdes davor« in Kanada die Truppendemonstrationen, so schreibt das Olatt weiter, gegen die Aufhebung des Freiwilligensystems an. Kanada braucht Menschen. um seine ReiLtümcr zu erschließen, statt dessen muh es
England geht auf Landraub aus
Britische Anuektiousadfichte« in Abessinien
Die portugiesische Zeitschrift „Accao" mackst ihre Leser mit den englischen Annektionsabsicksten in Abessinien bekannt. Die Absicht der Engländer, sich außer den italienischen Kolonien Eritrea und Somaliland auch die abessinischen Provinze« Harrar und Ogaben anzueignen, sei so offenkundig, daß der Negus sich zu einem Protest veranlaßt gesehen habe. In England leugne man diese Absichten nicht, der „Daily Wörter" habe bereits geschrieben, daß ein neues Protektorat in Afrika nur eine Bereicherung des britischen Empires bedeuten würde. Nachdem der Negus sein Land durch die Engländer angeblich habe befreien lassen, wende er sich jetzt gegen die Befreier Vielleicht wünsche er. daß sein »Land noch einmal von den Befreiern befreit werde, und diesmal vielleicht durch die Amerikaner. In der Tat sei Abessinien eine verlockende Beute, so daß England sofort bereit gewesen sei einen Vertrag mit Abessinien abzuschließen. Als Belohnung dafür sollte her Negus im ersten Jahre > 500 000 englische Pfund erhalten, im zweiten Jahr eine Million und im dritten Jahre nur noch 250 000 Pfund. Die Amerikaner hätten kein Interesse daran, daß Abessinien eine Beute Englands werde. Deshalb richte sich der Protest des Negus an die Amerikaner. Sie müßten dann aber an den Negus eine Entschädigung für den Ausfall der großzügigen Rente, die er von England erhielt, zuteil werden lassen
Auch Einverleibung von Tripolis?
Im englischen Unterhaus forderte -der konservative Abgeordnete Cundifs die Annexion von Tripolis und Bengali sowie anderer .Häfen, die den Erfordernissen als Flotten- und Luftstützpunkte entsprächen. Man solle diese Häfen nicht als Mandat übernehmen, sondern „als sesten Besitz für alle Zeiten", Großbritannien müsse die Garantie haben, daß ihm das Mittelmeer niemals wieder verschlossen werde.
Das ist die Antwort eines britischen Imperialisten aus Bonomis mehrfaches Ersuchen, Italien doch als „Mitkriegführenden" anznnehmen. Englands Absichten im Mittelmeerraum, wozu auch der nachgewiesene Appetit auf Sizilien kommt, scheinen recht weit zu gehen.
»e mens Mrraie MtyMt
Pierlot über die katastrophale Ernahrungslage Wie der Londoner Nachrichtendienst berichtet hielt Donnerstaa Ministcrpräsideüt Pierlot eine Rede in der „die äußerste Schwierigkeit" der belgischen Verpflegungsl erörterte U a erklärteer, daß Belgien nur noch s 14 Tage Vorräte an inländischen Fetten habe t Fle„ch aus belgischen Versorgungsgebieten für die Dauer ei, Monats.
Pierlot erklärte dann unter besonderer Betonung, wie notwendig Hilfe durch Lebensmitteleinfuhr sei Wenn die allgemeine Oefsentlichkeit die Ueberzeugung gewinne, daß selbst die Wiedereröffnung eines Hafens von der Größe Antwerpens keine Besserung zu bringen vermöge, dann werde die Lage bestimmt sehr schwierig werden Im Vergleich dazu wist den die Unruhen der letzten Tage sehr gering erscheinen Er erklärte weiter, daß die belgische Regierung letzt in beratenden Unterhandlungen mit Großbritannien und den USA sowie mit anderen Regierungen stehe, um die Verpflegungslage Belgiens eindringlich vor Augen zu führen
Weitere Ausdehnung der Streikwelle Nach den letzten Nachrichten aus Brüssel dehnt sich der Streik in Belgien noch weiter aus Fast alle Postbeamten, Telephonbeamten und eine Anzahl von Arbeitern in diesen Reihen und ans Fabriken sind in ven Streik getreten Der Transportminister hat an alle Transportarbeiter appelliert, vor allem bei der Eisenbahn, weiterzuarbeiten In den Straßen von Brüssel fahren jetzt Panzerwagen aus und ab.
Belgien unter Militärkontrolle
England nutzt Pierlots Machtlosigkeit ans Die britischen Militärbehörden haben in den Konflikt der Regierung Pierlot mit der Untergrundbewegung inzwischen aktiv eingegriffen. Nach der „Daily Mail" haben britische Panzer und Maschinengewehre die Kontrolle der strategischen Punkte in Brüssel übernommen und ebenso wurden britische Truppen eingesetzt, um die von Mons an- marschterenden Demonstranten zu entwaffnen.
Dieser Eingriff dürfte vor allem die Sicherung der eigenen britischen Interessen im Auge haben. Unter dem Borwand der Machtlosigkeit der Pierlot-Regierung suchen die Briten den für sie wichtige» Brückenkopf Bel Sien in ihre Gewalt zu bringen.
Ueber die. anhaltende Spannung tv Belgien berichtet Reuter, daß die Bolschewisten die von der Regierung angekündigte Bildung eines zentralen Rates der Wider- standsgrnppen sabotierten, indem sic einen eigenen Widerstandsrat bildeten. Der Straßenbahnerstreik in der Hauptstadt geht weiter. Plakate und Aufschriften, die an die Häuserwänöe gemalt sind, verlangen die Bildung einer Stalin-Legion statt der Entsendung von Truppe» nach England zur Ausbildung.
Fast alle Postbeamten, Telephonbeamten und eine Anzahl von Arbeitern in Fabriken sind in den Streik getreten. Der Transportmtnister hat an alle Transportarbeiter appelliert, vor allem bet der Eisenbahn, weiterzuarbeite«.