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Scywaczwälder Tageszeitung

Nr. LL7

Bolkssturm im Einsatz

Don Kriegsberichter Jürgen Schüddetovf

PK. Es wird Abend. Sie haben in der Mulde am Wald­ein kleines Feuer anmachen können, an dem sie sich aen. Da steht er und die Zeltbahn, die er sich im dünn . enden Novemberregen umgeschlagen hat. hat die Herbft- rben der ostpreußischen Wälder: das warme Gelb der Birken, is standhafte Grün der Tannen. So wirkt der riesige, breit­schultrige Mann, in dem zwei Leben Platz zu haben scheinen, «ts habe ihn der Wald geboren. Aber es ist ein ostpreußischer Kkscher, an einem der hundert Seen zu Hause, Schnaps und Wind haben sein Gesicht gegerbt, in dem wie Moos der Bart wuchert, der in den Tagen und Nächten gewachsen ist, als diese iDolkssturmleute die ostpreußische Grenzbefestigung hielten, die dor einigen Tagen unsere Absetzbewegungen ausgenommen hat.

Acht Bauern üben im Schuhe des Hügels, über den die !HKL läuft, an einem Beute-MG. das sie zerlegt und dessen Mechanismus sie sich mit jählings zurückströmenden Weltkriegs­erinnerungen ausgetüstelt haben. Zweimal bat in ihr Leben der Krieg eingegriffen: an seinem Anfang und nun in seinem Scheitelpunkt, denn es sind Fünfzigjährige, die aus ihren zwischen See, Feld und Wald vereinzelt verstreuten Gehöften saßen. Etwas von den weiten Gesten des Großbauern haben sie gu Grenzern gemacht: der Griff, der den Spaten wegstellt und das Gewehr nimmt, ist ihnen nicht schwer gefallen. Sie halten «s mit ihren festen Fäusten, als wäre es eine Axt, mit der sie zum Roden gehen wollten.

Nun stehen sie Nacht für Nacht im Graben, der auf der Höhe des steilen Seeufers entlangläuft und einen anmuitgen Ausschnitt ihrer schönen Heimatlandschaft zeigt. Weil der See kam Tage jede Bewegung der Sowjets wie ein Spion auffängt, jsteht tagsüber nur ein Mann als Posten, während die anderen kam Ausbau der Stellung arbeiten. Das wichtigste sind die Bunker, denn die regnerischen, kalten Tage die schon den ersten lockeren Schneeschleier über das Land warfen, haben den Alten "schwer zugesetzt. Bislang haben sie mit der zupackenden Geschick­lichkeit, die ihr Kolonisationserbe zu sein scheint, sich kleine Erd­löcher als Unterschluvf gebaut.

Der Kompaniefübrer, der eine blaue Schlosserjacke und die dicken, grauen Hosen der Winterkleidung trägt, ein alter Feld­webel des Ersten Weltkrieges, meint, warum man ihn zum Kompanieführer gemacht habe, wisse er nicht. Ein Bauer, ein Lebrer und ein Schmiedemeister führen die anderen Kompanien dieses Bataillons, das der Schulrat, ein an der Altersgrenze verabschiedeter Maior, führt. Die ruhige Gelassenheit und die handfeste, bestimmte Umgangsart mit den Männern zeigt, wie richtig in allen diesen Fällen die blitzschnelle Entscheidung des Kreisleiters war. Denn es ging alles sehr schnell. An einem Sonntag wurden die Männer nach längst vorbereiteten Listen zur ersten Uebung in der Orts­gruppe zusammengerufcn. am Nachmittaa radelte ein Hiter- IFringe von Gehöft zu Gehöft mit dem Befehl, sich auf dem Gute Sch zu sammeln. Dort aab es Waften. eine kurze Aus­bildung durch Frontnnteroftiziere am Karabiner, am MG. und den Panzernabkampfmitteln. Ans den besonders elasti­schen Männern wurde ein Einlakbataillon aufaestellt, von dem zwei Kompanien schon am fünften Tage in die vorbereitete Waldstellung zogen, kn die in der folgenden Nacht abgelebte Lettische Verbände als Nachbarn einrückten. Es kam die erste Macht der Wache, hinter ihnen lagen die .Höfe, die an diesem ITage geräumt wurden, vor ihnen war das feurige Panorama ker brennenden Ortschaften, über die der sowjetische Angriff gelaufen war.

! Am nächsten Tage müssen sie viele Fahre ihres Lebens krückwärta überspringen: mit Fenernk»"''ällen sucht der Geg- iner die Stellung, was sie hinter dem Bftug und in der Werk- ^statt längst veraesien hatten, das tötende Fnftrno des Ar- Uilleriebeschnssea stürnft nun wieder prasselnd aus ihre Herzen. Mus dielen ersten Stunden der Feindberührung wird ein jtküchtiaes Bild berichtet, wie der alte, vierschrötige Bauer -Krastel. Führer der msten Kompanie/ aus dem Graben wringt Und von Manu z» Manu gebt, mit webendem grünen Loden- Mantel. mit festen Stöben den Krückcw^ in die Walderde gehend und iedem der Männer ein persönliches Wort sagend. !Fn der Dämmerung fühlt Fnlanterie in etwa Kompanie­stärke die Stellung ab. der Anari't wird mit den zugeteilten MG abaewieleu. Am folgenden Vormittag areiken. wie es oft nach dem Versagen der feindlichen Fnkanterie, ist. sechs Panzer die Kompauiestellung au übevollen sie. und der Tod reißt die ersten Lücken in den Voltsstnrm Es gelingt aber, die den Varnern folgende Fnlanterie zu trennen. Der Führer des Nachbarabschnittes. e>n Maior und Ritterkreuzträger, aebt am Ende dieses beiben Tages mit einer spontanen Gebärde ans den Kompanieftibrer zu «nd lsbiftieft ihm mit Worten des Danket und der Anerkennung die Hand. Fm Zuge der befoh­lenen Nhsehbeweanna berftht hie Kompanie die Stellung am See. die sie heute noch bäft.

Das ist in lapidaren Sätzen der erste Einsatz dieses Ba­taillons. das auch eines der ersten war. die. den Pflug mit Ler Walle vertauschend, am Teinde war. Fetzt wachsen sie stäalich euaer in die eine Ausgabe: sie haben Uniformen be- Eomrnen. sie kennen di» neuen Waffen. Es sind alte Grenzer: stm Wammern des sinkenden Abends scheinen lick, die Fabr- jhnnderte zn verwischen, und diele Männer, vor sich den Feind, Vellen gröblich? Gelabr sie seit Generationen Wunen, stehen im jendloftn sing der Vorväter- nicht m»br Bauern, sondern deutsche Soldaten in der vordersten Linie.

Wlaffow bei Ribdentrsp

Der Reichsminister des Auswärtigen vo« Ribben- trop empfing am 11. November den Führer der Befreiungs­bewegung der Völker Rußlands» General Wlassow.

Churchill und Eden in Paris

Wie Reuter meldet, flogen Churchill und Eden am Frei­tag in Begleitung einer Anzahl hoher Regierungsbeamtei inach Paris.

Eiseuhowers Prophezeiungen zufammengestiirzl

In einem Kommentar zur Lage schreibtDiario de Lisboa", die optimistischen Prophezeiungen Eisenhowers und Montgomerys setm unter dem Hauch der Wirklichkeit zu- lammengestürzt. Deutschland habe inzwischen seine angekün- ttgten Maßnahmen für die zivile Mobilisation vervollständigt. Es Hape seinen Volkssturm gebildet, die Produktion in den Fabriken beschleunigt und seine Streitkräfte an den verschie­denen fronten reorganisiert. Die Alliierten müßten wieder einmal ihre Pläne ..abstimmen".

«p-HsarbrilsbieO Kainmeinheil -es Bolksstums

Mit der Einberufung zum Reichsarbeitsdienst erlischt wie mit der Einberufung zum Wehrdienst die Zugehörigkeit »nn Deutschen Volksstürm. Die Führer und Männer des Reichsarbeitsdienstes stehen jedoch in den Abteilungen als ge­schlossene Kampfeinheiten dem Volkssturm zur Verfügung. Sie werden aus Befehl des Reichsführers ^ bei Kampf­handlungen eingesetzt. Führer und Gefolgschaftsmilglieder außerhalb dieser Einheiten stellen sich in den Dienst des ört­lichen Volkssturms.

FrankE a«! dem Wege zum Bürgerkrieg

Der französische Arbeitsminister Deal gab nach einer Mitteilung der OFI-Agentur eine Erklärung ab, in der er erklärte, daß de Gaulle vergeblich versuche, sich gegen die un­ausweichliche Ausbreitung des Bolschewismus zu schützen. Er versuche, mit einer Art sozialer Demagogie zu reagieren, deren

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Entwicklung von seinen Schutzherreu in Washington und Ls» Von Einhalt geboten werden würde und der die Losungsworte Moskaus und eines Thorez immer voraus sein würde«. Der Ungeduld der Extremisten werfe er Köpfe hin, bis man seinen eigenen fordern werde. Frankreich gehe einem fürchterlich«! und erbarmungslosen Bürgerkrieg zwischen Bolschewisten ruck Konservativen entgegen. Eines Tages aber werde das un­glückliche Frankreich Sehnsucht nach Ordnung und Sicherheit haben. Dann sei der Augenblick für eine neue Einigung be­kommen, in deren Mittelpunkt der Marschall und seine Re­gierung stehen werden. Das bedeute, daß diese mehr an d«n Wiederaufbau als an Rache und Repressalien denke, trotz der barbarischen Gewalttaten, unter denen die zurückgebliebenen Kameraden in Frankreich litten.

Sv SieDeutsche Akademie für WshllNMSVeseu" berufen

Dr. Ley hat in seiner Eigenschaft als Präsident der Deutschen Akademie für Wohnungswesen" folgende hervor­ragenden Fachkräfte auf dem Gebiete des Wohnungsbaues und der Siedlungsgestaltung als tätige Mitglieder in die Akademie berufen: Professor Wetzel, Stuttgart; Professor Markwart, Berlin; Ministerialrat Schuppan, Berlin; Professor Dr.-Jng. Rimpl, Berlin; Professor Offenberg, Weimar; Ober- regierungsbanrat Otto. Berlin: Professor Bergins, Heidelberg.

Auch Liutschau erobert

Das Kaiserlich Japanische Hauptquartier gab am Sonn­abend folgende Verlautbarung heraus:

Unsere Truppen, die von Zentral- und Südchina aus operierten, haben am 10. November Kweilin und Liu- tschau vollkommen erobert. Damit haben unsere Truppen die amerikanischen Flugstützpunkte in diesem Gebiet vollkommen zerschlagen nnd eine höchst wichtige strategische Position aus dem chinesischen Kontinent errichtet. ^

. Oberkommandierende der Landstreitkräfte, die in die­sem Abschnitt operierten, ist General Aasuji Okamura und der Oberkommandierende der Flotteneinheiten Admiral Nobutako Kondo. Die Truppen in Zentralchina werden von General- leutnant Isamu syokovama befehligt, während die Truppen in Sudchina unter dem Befehl von Generalleutnant Hisaichi Tanaka stehen. Die Seestreitkräfte der südchinesischen Abteilung stehen unter dem Oberbefehl von Vizeadmiral Soyejima, und die lapanische Luftwaffe wird von Generalleutnant Takuma Shimoyama kommandiert.

Churchill:Schaut, Ihr Deutschen! Wir haben sür Euch t« unserm neuen Europa noch einen Platz frei!"

sNyar,, M.)

Lustwasse gegen iransportslotte

General Homma über den Kamps um die Philippinen In einem Interview mit der ZeitungYomiuri Hotschi" betonte der frühere Oberbefehlshaber auf den Philippinen. Generalleutnant Homma. die Notwendigkeit, den Nachschur der jetzt auf Levte kämpfenden Amerikaner zu unterbinden. -Die. Sicherung der Luftherrschaft über de« Philippinen sei daher wichtiger als die Vernichtung der gelan­deten feindlichen Divisionen, so sehr jeder auch wünsche, daß diese bis auf den letzten Mann, ins Meer geworfen würden Man müsse sich immer vor Augen halten, daß das Endziel der Amerikaner nicht die Besetzung der Insel Leute sei. sondern die Eroberung der philippinischen Hauptinsel Luzon. Leut« solle nur dazu dienen, die erforderlichen Luftbasen zu schaffen Die Amerikaner müßten neue Landungen durchfuhren unt die neuen Truppenkontinente laufend mit Nachschub versorgen. Hier liege die nächste Aufgabe der japanischen Luftwaffe.

78 Partzer abgeschoffer»

V.XlZ. Aus dem Führerhauptquartier. 12. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Aus Holland melden unsere Stellungstruppen heftige Angriffe von Schlachtfliegern und anhaltende Bewegungen beim Gegner im Raum von Nimwegen und Helmond, die mit guter Wirkung durch unsere Artillerie bekämpft wurden. Am Ostrand des Waldes von Hürtgen warfen Panzer und Grenadiere die Nordamerikaner aus einer Einbruchstelle. Eine hier eingeschlossene feindliche Kampfgruppe steht vor der Ver­nichtung.

Dem Versuch der 3. amerikanischen Armee, den Waffen- platz Metz durch operative Umfassung zu Fall zu bringen, traten unsere Divisionen auch gestern wirksam entgegen. Der Gegner, der seinen Brückenkopf zwischen Königmacher» und Sierck zu erweitern trachtete, wurde abgewiesen.

An der lothringischen Südwestgrenze nordöstlich Nomeny und nordöstlich Chateau Salins konnten feindliche An­griffsspitzen gegen den erbitterten Widerstand unserer Divi­sionen nur unter schwersten Ausfällen Boden gewinnen. 78 Panzer und Panzerfahrzeuge fielen der entschlossenen Ab­wehr zum Opfer. Alle Versuche des Gegners, seine Einbrüche nach den Seiten zu erweitern, scheiterten zum Teil in erbitter­ten Nahkämpfen.

Die Gefechtstätigkeit in den Westvogesen hat nachgelassen. Gegen das östliche Vorfeld der Festung Lorte nt führte der Feinv schwächere, erfolglose Vorstöße, nachdem seine Kapi tulationsaufforderuna ohne Antwort aeblieben war.

Das Bergeltungsfeuer auf London wird fortgesetzt.

In Mittelitalien wird weiterhin um Forli heftig ge­kämpft. In schwerem feindlichem Artiüeriefeuer ansharrend, verwehrte unsere Infanterie südlich Forli dem Feinde de« angestrebten Durchbruch durch ihre Stellungen und behaupteten beiderseits der Stadt ihr Hauptkampffeld gegen starke gepan­zerte Angriffe. Zwischen Nordmazedonien und Mit­te l s y r i e n wurden in erfolgreichen Kümpfen unsere Stellun­gen gefestigt.

In Ungarn nahmen die Sowjets nördlich der Bahn­linie Cegled-Szolnok und im Raum von Mezökö- vesd auf breiter Front ihre Angriffe mit starken Jnfanterir- und Panzerkräftcn wieder auf. Deutsche und ungarische Ver­bände stehen in schweren Kämpfen mit dem vordringenden Gegner. Bisher wurden 54 feindliche Panzer vernichtet.

Das Ruhr- und Mittelrheingebiet waren bei Tage das Ziel anglo-amerikanischer Terrorbomber, vor allem in Obcr- lahnstein und Wuppertal-Barmen entstanden Per­sonenverluste. Bei Luftangriffen ans Südostdeutschland wur­den besonders Wohngebiete von Salzburg getroffen. Bri­tische Terrorfliegcr warfen in den frühen Abendstunden Bom­ben auf Groß-Hamburg und Dortmund und ver ursachtcn erhebliche Gebäudeschäden. Flakartillerie der Luft­waffe und Nachtjäger schossen 31 anglo-amerikanische Flug­zeuge, darunter 24 viermotorige Bomber ab.

^sige I-ialbjisil füknt rum VölksnunglÜLk

Von cisn Lwonclistsn übet' Kepsnski bis rutz Legsnwsnt

Die Geschichte tsl die beste Lehrmeisierin. Wer sich ihren Erkenntnissen stur verwehr: oder aus purer Eitelkeit oder Feig­heit gegen sie handelt, wird von ihrem ehernen Gang nieder- gewalzt Das erleben wir jetzt wieder in geradezu klassisch überzeugender Form am Schicksal lener politischen Halbheiten, sür die man als die Verräter ihrer Völker an den Radikalis­mus längst den Sammelbegriff derKerenskis" geprägt Hai. Kerenski, der Mann m Rußland, der zwischen der Zaren­herrschaft und dem Machianiritt des Bolschewismus im Jahre litt" achi Monare lang das Zünglein an der Waage der russi­schen Innenpolitik spielte und in dieser Zeii geradezu dikta­torische Macht besaß, hätte durch energische Einschlüsse sein Volk und die Welt vor dem Bolschewismus bewahren können, bevor er überhaupt machimätzig in Erscheinung trat Aber er und seine feigen bürgerlich-sozialdemokratischen Mirregierenden hatten eben den Mu> nicht, Lenin und Trotzki. als sie im plom­bierten Wagen aus ver Schweiz in Petersburg ankamen, ver­haften und richten zu lassen, und auch später sind sie aus lauter demokratischer Kompromitzjuchi niemals zur Erkenntnis der weltpolitischen Gefahr des Bolschewismus gekommen.

Der unendliche Leidensweg des russischen Volkes nahm von diesem Versagen der K'erenskiregierung seinen Ausgang. Der Verrai an Rumänien Bulgarien, Finnland in den letzten Wochen ist ebenfalls nur aus Staatsmänner vom Schlage Kerenskis zurückzusühren, mögen sie nun Mannerheim, Boschi- lofs oder sonstwie heißen Sie ersticken an ihrer Halbheit, Feigheit und ihrem Ehrgeiz und find am Ende selbst nur Opfer des Bolschewismus. Nicht ohne aber ihre Völ­ker aus die Bahn zu treiben, aus die l9t7 Kerenski das russische Volk trieb: die Blutmühle des Bolschewismus

Es ist geschichtlich interessant, für Kerenski und seine Epi­gonen in den jüngst betrogenen Völkern Eurcpas fcstznstellen, daß sie allesamt schon in der modernen Geschichte eine drohende Lehre durch die sogenannteGroße Französische Revolution von 1789" erhallen haben. In Wahrheit ist die Entwicklung von Kerenski zur Herrschaft ver Blutsäuser um Lenin und Stalin im Jahre 1917 nich's anderes als eine ziemlich genaue Wiederholung der taktischen Grundzüge der Französischen Re­volution nur mit dem kurzen zeitlichen Unterschied, der sich dem Tempo der Jahrhunderte anpaßt

So war es denn auch in Frantreich nach 1789 sehr bald mit der geistigen.Revolution aus den kritischen Erkenntnissen der Voltaire, Montesquieu, Diderot, Rousseau und der Enzy­klopädisten und dem berechtigten inneren Kamps gegen die svbaritischen Lüstlinge des Maitressenstaaies Ludwigs XV und eine in sich verfaulte Kirche vorbei Als man am 4. August 1789 das feudale Frankreich zertreten hatte, begann auch schon der Hohn aus dieSelbstbestimmung" der anderen Völler: man fühlte sich in Paris berufen, ihnen dieFreiheit", die sie nicht

verftanoen, aufzuzwingen genau wir oas yeuie uns fen> 25 Jahren der Bolschewismus ungestraft mr Will man aber, eine weitere aktuelle Parallele zu der Gewaliperiode der Fran­zösischen Revolution, dann ist es der Hinweis darauf, wie sehr gch damals und hcme das Versagen derMächte" gegenüber der europäischen Gefahr ähnelt Weder England «och Oesterreich oder Preußen, Rußland oder Schweden brachten wirkliche Energie aus, den Brandherd Europas, der sich einige Iabrc später unter abgewandelter politischer Form über den ganzen Kontinent erstrecken sollte, beizeiten zu ersticken. Es blieb auch hier bei Halbheiten und in deren Nachwirkung bet Mißerfolgen

Träger dieser Halbheit unter Vorwegnahme des Kerenfti- geistes an der inneren Front der Französischen Revolution waren vor allem die gemäßigten Girondisten und Männer wie Gras Mirabeau und Finonzmimster Recker. der üble Geschäfts mächer zwischen Thron und Gasse Aber ihm Kamps um das Vetorecht des Königs, gegen die Nwcllierunassucht. gegen den wachsenden Terror, unterlag immer hoffnungsloser dem Radi­kalismus der Jakobiner, je mehr die Straße zum Tribunal wurde, und den wechselnden gesetzgebenden Körperschaften ihre blutigen Gesetze vorschrieb i791 starb Mirabeau und zog als erster ins Pantheon des Volkes eu> Dann aber kamen sie aus, die Massen Henker nnd Lustmörder, die Lieblinge eines vertierten Pöbels: Rckbespierre. dersentimentale Wüte­rich . Danton, derAthlet im Genuß und Verbrechen" Maral, Tesmoulin. Barere. St Juist, die sich später alle gegenseitig aufs Schassoti schicken sollten, um unter dem käuflichen Beifall des Pöbels wenigstens teilweise zu sühnen, was sie mtt ihrer ».Herrschaft des Schreckens" anrichteien als sie ein Bahrtuch über Paris und Frankreich zogen Alles zum höheren Glanz ihrer ..Revolution" genau wie 1917 und später die Lenin. Stalin. Trotzki im Blute wühlten und ihre engsten Mitarbeiter durch Genickschuß austilaen ließen, und genau so wie heule von ihnen ganze Völker Europas diesem furchtbaren Gift des Bolschewismus geopfert werden

Ist das Schicksal der modernen K'erenskis auch chrcn Vo^ gängern von 1917 und 1789 gleich, so ist ihre schuld doch wesentlich größer Denn sie hätten durch die Geschichte lernen muffen daß die Halbheit stets aas Opfer des Radikalismus werden muß Und so liegt immerhin eine ansgl-ichcnde Ge­rechtigkeit darin daß die Verräter an den Völkern Europas. M denen heute der Bolschewismus sein blutiges Regiment auf- richtei. zuerst für ihre verräterische Haltung zu büßen haben ob sie nun schon aus den Spruch der GPU warten oder für ein kommendes Schaugericht vorgemerki sind Kne sind m Wahrheit das. um deswillen dte tapfere Französin Charlone Corday im Jahre 1793 den Bluthund Marat ermordete:Feig­linge des Verbrechens!" HerberlCaspers