gestellt. Die Elsenbahnbrücke über den Wardar südlich von Gewgheli wurde gesprengt. Die Zahl der Gefangenen und der Trophäen ist noch nicht gezählt. Die Armee des Generals Sarrail ist von der Linie Doiran-Gewgheli an die griechische Grenze zurückgeworfen. Es mutz anerkannt werden, dah die französischen Truppen viel tapferer als die englischen kämpften. In den zehntägigen Operationen, die in der Geschichte als die „Operationen am Wardar und Karassu" bezeichnet sein werden, kämpfte gegen unsere Truppen eine Armee von 97 888 Franzosen und 73 VW Engländern, im ganzen also über 178 888 Mann mit Kvv Feldgeschützen, 13V Gebirgs- geschützen und 8V schweren Haubitzen. Die Reste der serbischen Armee, die von Bitolie über Ochrida und Struga nach Albanien zurückweichen, zogen sich nach ihrer Niederlage bei Ochrida auf das linke Ufer des Schwarzen Drin zurück, wobei sie alle Brücken über diesen Fluß vernichteten. In der Frühe des heutigen Tages haben unsere Truppen bei Struga den Fluß Drin passiert. Südlich dieser Stadt griffen sie die serbischen Truppen energisch an, machten 400 Gefangene und nahmen 3 Geschütze. Die Verfolgung in der Richtung gegen Llbasaa wird fortgesetzt.
Die Alliierten auf griechischem Gebiet.
(WTB.) Bern, 14. Dez. Der Berichterstatter des „Eor- riere della Sera,, drahtet aus Saloniki: Die Alliierten haben die griechisch-serbische Grenze überschritten. Es wurde also den Angreifern auch der letzte Flitz Bode« überlassen, der noch Serbien geblieben war. Alle französisch-englischen Truppen befinden sich auf griechischem Boden auf den War- dar-Höhen am Doiransee. Die Bulgaren haben an der griechischen Grenze Halt gemacht.
Lugano, 14. Dez. Magrini telegraphiert, wie dem „Lokal-Anzeiger" von hier berichtet wird, aus Saloniki vom 12. nachts an den „Seco-lo": Der französisch-englische Rückzug schreitet geordnet fort. In der vergangenen Nacht haben die Franzosen Gewgheli aufgegeben, nachdem sie die Kaserne verbrannt und den Bahnhof und die 110 Meter lange Brücke über einen Nebenfluß des Wardar gesprengt hatten. Gewgheli wurde heute, am 12. Dezember mittags, vom Feind besetzt. Alle Franzosen haben die Grenze überschritten und befinden sich auf griechischem Gebiet. Die Bulgaren setzten ihre heftigen Angriffe fort. Die Engländer ziehen sich von Dcjran zurück. Zwischen dem griechisches Oberst Pallis und General Sarrrail wurde eine Verständigung bezüglich der Bewegungsfreiheit der Engländer und Franzosen einqeleitet. Die Griechen gaben in allen Punkten nach und gewährten alle von der Entente für ihre Truppen geforderten Erleichterungen. Nach Abschluß der Verhandlungen wiederholte jedoch Oberst Pallis seine Erklärung, daß Griechenland den Bulgaren keinerlei Hindernisse bereiten werde, die En- rentetruppen auf griechisches Gebiet zu verfolgen. Die griechischen Truppen haben bereits begonnen, sich auf das rechte Mardarufer zurückzuziehen und laßen somit die Grenze frei für die Ueberschreitung derselben durch die Bulgaren. Alle Aufmerksamkeit ist auf die griechische Grenze gerichtet, wo man das Erscheinen der Feinde erwartet. Der Krieosschanplatz ist nach Griechenland verlegt worden. Man macht sich auf die Belagerung von Saloniki gefaßt, das die Franzosen und Engländer sich beeilen werden, in
eine Festung umzuwandeln.
(WTB.) Saloniki. 14. Dez. Die Agence Havas meldet: Die englisch-französischen Tuppen setzen ihren planmätzigen Rückzug diesseits der giechischen Grenze mit ganz geringen Verlusten fort. Der Zuzug englischer Verstärkungen dauert an. Der Eisenbahnverkehr auf der Verbindungslinie auf der Orientbahn mit Saloniki ist eingestellt. Gewgheli steht in Flammen.
(WTB.) Berlin, 15. Dez. Das „Berliner Tageblatt" erfährt aus Kopenhagen, datz der deutsche und der österreichische Konsul, sowie die deutschen Bewohner ihre Abreise von Saloniki vorbereiten. — Aus Genf wird dem „Berliner Tageblatt" gemeldet: Einer Depesche des Athener Sonderberichterstatters des „Petit Journal" zufolge befestigen di« Verbündeten fieberhaft wichtige Stellen des griechischen Territoriums, um ihren Rückzug nach Saloniki zu schützen. Der Rückzug der Serben in das Innere Albaniens dauert an. Drei serbische Divisionen befinden sich gegenwärtig im Gebiet von Elbassan und Tirana.
(WTB.) Paris. 14. Dez. „Petit Parisien" meldet aus Saloniki: 4 weitere Transportdampfer mit englischen Truppen sind am 12. Dezember hier an- giekommen. Tag und Nacht ist starke Bewegung im Hafen Frankreich hat viel schwere Artillerie geschickt. Ein großer Teil der hier befindlichen englischen Truppen wird in die Front gehen.
Die Kümpfe in Mesopotamien
(WTV.) Konstantinopel, 14. Dez Das Hauptquartier meldet: An der Zrakfront nimmt die Tätigkeit der feindlichen Artillerie bei Kut-el-Amara von Tag zu Tag ab. infolge unseres heftigen Ge-
genseuers. Unsere Truppen näherten sich infolge ge, glSckter Angriffe dicht der feindlichen Hauptstellung.
Budapest. 14. Dez. „A Vilag" läßt sich laut
Amtliche Bekanntmachungen.
K. Oberamt Calw.
Auf die im „Staatsanzeiger" Nr. 290 (1. Beilage) erschienene Bekanntmachung der K. LandgestütskommWon vom 6. ds. Mts., betreffend die Patentierung von Privat- zuchthengsten für die Deckzeit 1918, werden die Interessenten hiemit hingewiesen.
Der „Staatsanzeiger" kann bei den Herren Orlsvor- stehern eingesehen werden.
Den 13. Dez. 1915.
Regierungsrat Binder.
K. Obcramt Calw.
Aus die im „Staatsanzeiger" Nr. 290 erschienene Bekanntmachung des K. stellv. Generalkommandos XIII. (K. W.) Armeekorps vom 6. ds. Mts., betreffend Benzol und Solventnaphtha, werden die beteiligten Kreise hiemit hingewiesen.
Der „Staatsanzeiger" kann bei den Herren Ortsvorstehern eingesehen werden.
Den 13. Dez. 1915.
Regicrungsrnt Binder.
„Deutscher Tageszeitung" aus Konstantinopel drahten: Die beiderseits des Tigris geschlagenen englischen Truppen mußten den größten Teil ihrer Artillerie zurücklassen. Die Türken kämpfen jetzt unter bedeutend günstigeren Bedignngen, La die Engländer l>ei ihrem Vormarsch auf Bagdad die Straßen fahrbar gemacht haben. Die Türken können mit kleinen Kräften, die in der Nähe des Flusses aufgestellt sind, die feindlichen Monitor? verhindern, die Artillerie der Engländer zu unterstützen. Die Verluste des Feindes in den letzten Tagen waren sehr groß. Die Die Türken beerdigten am linken Tigrisufer über 700 Leichen.
Perfische Erfolge gegen Russen und Engländer.
Konstantinopel, 14. Dez. Der ..Sadai Islam" meldet laut Drahtbericht an die „Deutsche Tageszeitung" aus Persien, daß bei einem heftigen Kampf zwischen Persern und russisch-eimüschen Soldaten in Kermanscha und Hemedem die Perser einen Sieg errangen. Die Gegner hatten über 000 Tote und ebensoviel Verwundete. Die Perser machten dabei auch orotze Beute. Bei einem anderen Kampf zwischen Kermanscha und Sine wurden die Russen von den persischen Kämpfern für den heiligen Krieg völlig geschlagen, wobei 300 Kosaken, die unter dem Kommando des Generals Samanaw standen, gefangen genommen und,ftvei Maschinengewehre erbeutet wurden.
Englische Vorkehrungen in Aegypten.
(WTB.) Berlin, 15. Dez. Das „Berliner Tageblatt" meldet aus Köln a. Rh.: Die „Köln. Bolkszeitg." erfährt aus Cairo, datz an beiden Ufern des Suezkanals mehrere hunderttausend Eingeborene und englische Soldaten damit beschäftigt sind, Schützengräben in K- bis 7fachen Reihen auszuheben. Die westliche Seite des Kanals werde am stärksten befestigt. Eine Anzahl Städte werde zu starken Festungen ausgebaut. Auf der östlichen Seite werden grohe Anlagen errichtet, um weite Strecken zu überschwemmen. Zahlreiche Kanonenboote liegen im Kanal an mehreren Punkten verankert. Englische Offiziere beziffern die in Aegypten angesammelte Truppenmacht auf 248 888 Mann. In Alexandria werden beinahe täglich Truppen gelandet.
Unsere l^-Boole.
(WTB.) London, 15. Dez. „Lloyds" melden. Der britische Dampfer „Orteric" (8535 Bruttotonnen) wurde versenkt. Die Besatzung wurde bis auf zwei getötete und drei schwer verwundete Chinesen gerettet.
Die BalLanlage.
Griechenland und der Vierverband.
(WTB.) Berlin, 14. Dez. Wie dem „Beil. Lokalanz." aus Wien berichtet wird, meldet der „Secolo", datz die Athener Gesandten Frankreichs und Englands den Auftrag erhalten hätten, Griechenland ein Ultimatum zu überreichen.
Wien, 14. Dez. Das „Volksblatt" meldet: Die Entente hat 45 Kriegsschiffe in -en griechischen Gewässern konzentriert.
Basel. 14. Dez. Aus Paris wird gemeldet, datz ein allgemeiner Boykott der griechischen Waren in Frankreich begonnen hat. Die Pariser Zeitungen lasten sich aus Athen drahten, die Spannung sei aufs höchste gestiegen, und der Ministerrat tage ohne Unterbrechung. Anzeichen seien vorhanden, daß die griechische Regierung dem Vierverband offen entgegenzutreten entschlossen sei.
(WTB.) London, 14. Dez. Reuter erfährt von diplomatischer Seite, dah der König von Griechenland in der Audienz des diplomatischen Korps am Samstag persönlich Zusicherungen gab, die als zufriedenstellend betrachtet werden.
(WTB.) Mailand, 14. Dez. Nach einer Meldung des Londoner Berichterstatters des „Torriere della Sera" soll der Entschluß des Kriegsrats der Verbündeten zu gemeinsamen Operationen am Balkan unter einheitlicher Leitung voraussehen lasten, datz die Leitung des Balkanfeldzuges Ioffre übertragen wird.
Eine Kriegszone bei Saloniki.
Haag, 14. Dez. Aus London wird nach der „Deutschen Tageszeitg." zuverlässig berichtet: Die Haltung Griechenlands gegenüber der Entente sei nunmehr geklärt. Griechenland werde keinesfalls in den Krieg eingreifen, überlaste aber sowohl der Entente wie den Mittelmächten das Schlachtfeld zwischen Saloniki und Doiran, nachdem der Pariser Kriegsrat des Prestiges wegen die Fortsetzung des Salonikifeldzuges beschloß. General Sarrail fordert wenigstens 588 888 Mann, um das Schlachtfeld gegen die Bul- l garen halten zu können. Den größeren Teil davon sollen ! die Engländer stellen. In London erwartet man, datz die ^ Bulgaren heute die griechische Grenze überschreiten werden, i Rotterdam, 14. Dez. Reuter läßt sich, laut „Deutscher " Tageszeitg.", aus Saloniki drahten, daß infolge Verein ^ barung zwischen dem griechischen Eeneralstab und dem der englisch-französischen Balkanarmee die in Langaza bisher gelegene griechische Division nach Serres verlegt wurde, um eine Zone zwischen Saloniki und Doiran für die Truppenbewegungen des Bieroerbandes freizumachen. In Saloniki haben die Engländer und Franzosen den Zolldienst teilweise in die Hand genommen.
Die „Einigkeit- im Balkanunternehmen.
Paris, 14. Dez. Im Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten gab Briand Erklärungen über die Lage auf dem Balkan ab und versicherte, daß über die zu treffenden Maßnahmen und ihre Ausführung Einigkeit (?) unter den Allierten bestehe.
Deutsch-griechischer Meinungsaustausch
(WTV.) Athen, 15. Dez. (Agence Havas.) Nach einer nichtamtlichen Meldung sollen die Deutschen von der Regierung verlangt haben, daß die den Alliierten gewährten Erleichterungen mit der griechischen Neutralität im Einklang ständen. Eine amtliche Bekanntmachung über den griechisch-deutschen Meinungsaustausch ist nicht erschienen, doch glaubt man, datz die Deutschen nicht zu weit zu gehen wünschen, da sie anerkennen, datz die Umstände für Griechenland außergewöhnlich sind.
Einberufung der Sobranje.
(WTB.) Sofia, 14. Dez. Der „Utro" meldet: Der Ministerrat hat beschlossen, die Sobranje auf den 28. Dezember einzuberufen. Es werde dabei festgestellt, datz Bulgariens Lage günstig sei. Der Feldzug gegen Serbien sei glücklich durchgeführt. Bulgarien habe sein Gebiet um 58 888 Quadratkilometer vergröbert. Seine Kräfte seien so gut erhalten, datz es im Verein mit seinen Verbündeten allen Ereignissen gegenüber gerüstet dastehe. Die Sobranje werde sich in erster Linie mit finanziellen Gesetzentwürfen befassen, namentlich mit einem Kriegskredit von 159 Millionen. Die Tagung werde am 4. Januar zu Ende gehen. Die Regierung sei davon verständigt worden, datz sie auf die Unterstützung aller Parteien .außer den Sozialdemokraten, rechnen könne. In der ersten Sitzung werde Radoslawow eine Rede über die nutzere und innere Politik halten.
Bon unseren Feinden.
England und der neutrale Handel.
(WTV.) Berlin, 14. Dez. Datz England, um den Hungerkrieg gegen Deutschland möglichst wirksam zu gestalten, sich die stärksten Eingriffe in die Ein- und Ausfuhrfreiheit der neutralen Länder erlaubt, ist bekannt. Neu ist die Tatsache, datz England neutrale Industrien zu zwingen sucht, für die wirtschaftlichen Bedürfnisse Großbritanniens zu arbeiten. Hierüber gab in der Unterhaussitzung vom 2. Dezember Lord Robert Cecil die entsprechenden Auskünfte. Auf eine Anfrage ,ob die Regierung die nötigen Schritte getan habe, um die Versorgung Deutschlands mit Oel und ölhaltigen Stoffen über Holland zu verhindern. erklärte der Unterstaatssekretär, daß von der mglifchen Negierung die nötigen Schritte ungeordnet seien und fügte gleichzeitig hinzu, daß es der englischen Nogieung nicht darauf ankomme, gerade im jetzigen Augenblick die Oel- und Fetteinfuhr nach Deutschland über neutrale Länder zu verhindern, sondern, daß sie auch bedacht sein müsse, die Einfuhr von aus jenen Stoffen hergestollten Fabrikaten nach Großbritannien energisch zu fördern, denn das Auswärtige Amt sei von dem Handelsministerium in Kenntnis gefetzt, daß es für England von außerordentlicher Wichtigkeit sei. Margarine in genügenden Mengen hereinzubekommen, um den Preis auf einem vernünftigen Niveau zu halten. Der Unter- staatssekretär erklärte weiter, daß die englische Regierung ein System entworfen habe, das den Eng-
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