Kronzeugen gegen den Bolschewismus
Lebendige Anklage von Rnßlauddeutschen - Der sowjetischen Hölle entronnen
Immer wieder wird vM dem Feinden der Vorwurf erhoben die deutsche Propaganda gäbe ihrem Volke in ihren Darstellungen einen falschen oder doch unvollständigen Eindruck von den Verhältnissen und Zuständen in der Sowjetunion. Am besten und schlagkräftigste» wird diese Behauptung von den Menschen widerlegt, deren persönliches Schicksal die lebendigste Anklage gegen ein System darstcltt. das von unausrottbarem jüdischen Hatz gegen alles deutsche getragen und der Tod aller europäischer Kultur ist.
Wo die Sowjetunion herrscht . . .
In 36 Lagern eines ostdeutsche» Gaues sind zurzeit zehntausend Nutzlanddeutsche untergebracht, denen es, dank dem tatkräftigen Eingreifen unserer Soldaten, gelang, der sowjetischen Hölle zu entrinnen. Ihre Erzählungen sind die erschütterndsten Zeildokumente, die man sich vorstelle» kann. Sie trage» de» Stempel der Wahrhaftigkeit «nd bringen die ganze Unmittelbarkeit des Erlebnisses zum Ausdruck. Sie vermitteln das Wissen. Wo die Sowjetunion herrscht, stirbt jede Freude, ja, oft das Leben. Wo di« Sowjetunion herrscht, gibt es keine Freiheit, kein Eigenleben. Wo dis Sowjetunion herrscht, da herrsch:« Angst, Not, Gram, Hunger, Schmerz und Leid bis zum Ausschrei «der zur letzten Dumpfheit.
Da sitzen diele Menschen um uns. die länger als zwanzig Vahr« in diesem „Paradiese" lebten, und in ihren Augen steht hoch das Graue». Sie sprechen nicht gern davon, sie möchten vergessen — aber sie können es nicht. Und erst unsere Bitte, vuch den anderen Volksgenoss:» durch die Mitteilung ihrer Erlebnisse die furchtbare Gefahr «uiffzuzetgen, gegen die wir uns mil vereinten Kräften, mit elsemer Energie und letzten Einsatz wappnen müssen, löst ihre Zungen Als 17jährige verschleppt
Da ist die jung« Frau des Lehrers A. aus N. im Gebiet von Dnjeprovetrowsk. Al« 17Zährig« wurde sie mit ihrer Mur-" ter und fünf Geschwister» i» «i» unbewohntes WaldgeLiel lm Ural verbannt. Der Dak«r war von seiner Familie aetkeuni und nach Archangelsk geschickt worden. Warum? Mitleidig wild Picker« Frage belächelt. Niemandem würde es „drüben" ein- saklen, nach dem Warum zu fragen. Nur in der allerersten Jett «ahm die Sowjetunion die Unbequemlichkeit und Müh« ei-er scheinbaren Gerichtsbarkeit auf sich. Jetzt weih schon lange «'e- wand m»h< warum Gericht« «ibk es nicht mehr. Man holt« dis Menschen bei Tag und Nacht aus ihren Häusern vo» d»? Arbeit und bracht« ste fort „mit unbekanntem Ziel". Wer sich weigerte, wurde niederqelchkaeen. gebunden und auf Lastwagen geworfen. In der letzten Zeit kamen st« meist in der Nacht. Da» waren dis „Schwarten Nächte", vo» denen' niemand «uztH wen st« endgültig »rrMan-'en.
Auf der Hnt vor MenjcheuMge«»
Aber lasten wir die junge Lrhrrrsfrrm selbsterzählent „Als 17jährige sah ich mich mit »»einer Mutter und meine» lünf. Geschwistern in einem Wald, fern jeder menschlichen Behausung. Kein Dach, das «ns k-ättr vor den Unbilden der Witterung schützen können. Aus abgehackte» Resten und Strauchwerk fügten wir notdürftig eine Art Hecke mit Dach zusammen, in di« wir hineinkrochen. Aber wenn es regnete, war drinnen näst ser als draußen. und schon Ende August kamen di« ersten, scharfen Nachtfröste, di« «ns erbeben kiesten. Drei Monate lobten wir so, bis andere Leidenrgenosten kamen, und die Männer die ersten Baracken baute», so daß allmählich aus zwölf Baracken ein« Siedlung entstand. Die LsbensbedingUngen b'iebcü schlecht. Wir arbeiteten zu fünft und waren doch nicht imstande, unsere Mutier und das nennMrig« jüngste Schwesterchen mit zu ernähren. Leben-mittel, die wir in fünf Tagen erarbeiteten, reichten für einen Ta». Sirbm Monate arbritet-n wir so, bis uns unter abenteuerlichsten Umständen die Flucht gelana. 2» diesem Lande herrscht ja Gatt lei dank kckne Ordnung. Men» man Glück Kat, kann man du-chkomm-n. Nur vor den „Men- sckienfäiwern" must man sich KÜftn. Die GPU. zahlt zwanzig dis dreistia Rubel für eine» Wie^ereingsfaniasnen, und so ist d-r M-nschentana zu eknem estiträ-ckkbe» G-werbe geworden. Die Bestechung ist überbaust das elnüae Erbe, das aus der sehr verachteten Zeit der Be«rg»s!sie mit übexuomine» wurde." Dreiviertel der Eiuv»rh»er zu Te^e gequält
Sehr anschaulich erzählt Fra» L. a«s B.: „Sie kömee« sich
jsticht vorstellen, was wir in diesen Jahren an Angst und Not erlitten haben. Wir sind ja nur noch ein Viertel der Gesamtzahl. Dreiviertel sind nach Sibirien verschleppt oder tot."
„Braucht man die Menschen dort zur Arbeit?"
„Nein", sagt Frau L. '«r-regt, „man brachte sie fort, um sie umkommen zu lasten, sonst hätte man ihnen doch etwas zu essen gegeben, um sie arbeitsfähig und bei Kräften zu halten. Aber man lieh ste hungern. Viele waren ganz geschwollen. Sie konnten sich kapm auf den Flitzen hakten, bis ste eines Tages umfielen und tot waten. Wie viele Menschen habe ich auf diele Weise sterben schenk Natürlich mutzten sie auch arbeiten, lo- longe sie konnten. Es war alles bewußte Quälerei. Eine sieben- köpfige Famifte meiner Bekanntschaft kam auf diese Meise in die Tundra. Nach einiger Zeit schrieb das achtjährige Mädchen, das zuvor kein Wort russisch gekonnt hatte, in russischer Sprache: Mama und Papa und alle sind gestorben. Nur Alma (siiiiflährig) und ich (von fünf Kindern!) find Mriagebliebem Sie schrieb auch von ihrer Reise, und datz das Schiff die letzt« Strecke von Pferde» gezogen wurde, so flach war das Wasser. Alles spricht dafür, datz man die Familie auf eine Insel im nördlichen Eismeer brachte, zu keinem anderen Zwecke, als sie auszurotten!
Wochenlang im Schornstein gelebt!
Frau St. aus V. erzählt uns: „Die Männer lebte» in ständiger Angst, und wir Frauen mit ihnen. Viele steckten wochenlang im Dunklen, im Backofen, in Fässern, in di« man sonst Eingelegtes gibt.' Viele büßten dabei ihre Gesundheit ein. Mein Bruder- verbrachte fünf Wochen in einem Schornstein, der so eng war, datz ihm beim H-neinkriechsn sämtliche Knöpfe vom Anzug absprangen. Wenn die Häscher kamen, durchsuchte» sie alles, stachen in alle Schranke und Kästen hinein,, ja schossen in den nahegelegene» Sumpf dicht bei dicht mit Maschinem- gewehrgarbe«.
Als dann die deutschen Soldaten kamen, wurden wir von
unseren Qualen erlöst, und Ne können sich nicht v»rst:lley. Wie glücklich wir waren. Unsere Männer krochen aus ihren Löcher» hervor wie" die Mäuse. .Heraus, versteckt« Brüder', rieten di« Soldaten, und unsere Männer kamen heraus. Wir fielen ein. -nder in die Arme und lachten und weinten vor Freude. Nu» sind wir in Deutschland und warten hier im Lager daraus, mit unseren Händen mitschaffen zu'dürfen am deutschen Sieg.".
Eichenlaub für General der Infanterie Mieht DNV Aus dem Führerhanptquartier, 1. März. Der Führ» verlieh am 1. März das Eichenlaub zum Ritterkreuz d-s Ester, nen Kreuzes an General der Infanterie Friedrich Mieth. Kommandierender General eines Armeekorps, als 499. Soldaten der deutschen Wehrmm'/
Ritterkreuz des Kriegsverdienjtkreuzes mit Schwerte--« Für Waffenoberseldwebel Wolf und Obersuntmristrr 5jstck DNV Fiihrerhauptquartrer. 4. März. I» Anerkennung ihrer Leistungen wurden Waffenoberfeldwebel Wolf und Ob-rsunk. Geister Hölck am 21. Februar vom Führer mit dem Ritter, kreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern ausgezeichnet Waffenoberseldwebel Karl Wolf, geboren 1913 in Sicb-iü brunn (Vogtland), hat als Wasfenmeister in einem Gieiwitz-r Erenadierregrment auf seinem Fachgebiet außergewöhnliche Lei. stungen vollbracht. Darüber hinaus hat er sich auch durch selb, -ständige Erfindungen und Verbesterunge» an Waffen und Gerät Verdienste erworben.
Oberfunkmeister Klaus Hölck. geboren 1913 -in Wrohm (Holstein). ist Führer der Nachrichtenwerkstatt eines Neuruppiner Panzerregiments, dem er seit 1935 angehört. Die Kampffähig, krit eines Panzerverbandes hängt in besonderem Matze von ein- wandfreier nachrichtentechnischer Ausstattung ab. Diese Erkennt, vis leitete Obersunkmeister Höck bei jeder Arbeit. Schon im Polen- und Frankreichfeldzug ist es seiner Initiative zu danken datz die Funkanlagen der Panzerwagen trotz vieler Beschick,' schaden stets einsatzsähig blieben. Die Anfofderungen steigerten sich unter den noch west ungünstigeren Verhältnissen d-s Krieges im Osten. Je größer die Schwierigkeiten wurden, desto mehr bewährten sich Erfindungsgabe und Verantwortungsbewutztsein des Oberfunkmeisters Hölck. '
«Das Bataillon besteht «och aus 42 Mann"
Die farchtbarea bolschewistischen Verluste / Bon K.iegsberch er Wolter Kalwelt
»LEK Als kurz vor den Grenzen des Baltikums die Ereua- tiere einer ((-Division beiderseits der Stadt Jamourg a» de» Ilfer» der Luga eine neue Auffangstellung bezogen, da lagen bereits viele Tage härtsksier Kamps« hinter ihnen. Seit den Stunden, ha sie i« Zuge der allgemeine» Absetzbewegung zwischen Jlmense« und Finnischen Meerbusen ihren Sich-sruMgsbe- reich südlich von Oranienbamn verkästen mutzten, bildeten sie den ehernen Schild der deutsch:» Armee, die sich über die groß« AniobahnLenrNgrad—Riga zuruckzog.
Hier an der Lug» heißt es wieder: Halt! Dieses Halt wird nur Tage dan-rn, da die Fronte» hier sich weiterhin v-rschis- ben. Doch in diesen Tagen sollen di- Sowjets wieder spüre», daß sie, je näher sie de» Grenzen des Baltikums rücken, eine» immer härteren Widerstand vorfinden werden. So werden in aller Eile Schneesicher aeschaAsekt. so geben Stnrmgeschiitze und fibwere Waffe» in Stellung, um den Sowjets, die mit Ungestüm nachdrängen, eine» heißen Empfang zu bereit-n.
Nicht lange dauert cs- und der Gegner m-ldst sich. S-ins Panzer- und Jnfanieriefzcktzs« erreichen das Ostuftr der Lu-pr, sammeln sich dort und stellen sich bereit. Dis BoUchswistrn, di« nun mit begebrliche» Blicken die WS der und Sümpfe hinter der Luna zu überse'-e» meinen, bis dorthin, wo an der Narwa bi« mächtigen tlmriste der Festung Jwangorod dis Gren'-n des alten Rußlands andenien.- ste stammen nicht von de« Bataillonen und Regimentern, die vor Leningrad und Orcmisnüai'm -um Sturm auf di» damaligen d»utschrn Linien antrat-n. Es sind neu heranoeftchi-e Reserven. Denn die sonsietifchen Einheiten. die vom ersten Tage an dabei war»n. bti-l-.en tot und verwundet auf ihren Vormarschsttatzcn liegen. Nun Regimenter mutzten die tleberr-ste der aften ablofen, um den einmal bs- xonnsnen Vormarsch fortzrcketzen.
Jetzt sieden dies» Regimenter vor der Luga. Der Angriff ans Narwa soll fork^-ftm werden, koste es. was es wall». Auf den Stellunaen der ((-Grenadier- trommelt kurz darauf wütend b'e sowjetische Artillerie. Ihre Granaten wMlen d-- Sckn-» nah.
lasten Bäume zersvkittern und färbe» d'e weiten Eis!S^»n schwarz und grau. Doch anrtckteu können ü» m-n-g in den fri- fisten Stellungen der (( DGlfton. D-n Kauf die
Massen zum Schutz gegen Splitter m't llften K'ftp»-» b-ft-id, kauern di« Keuschen, norwegüämn. >ÜnsiH»n und n'e^MM. sch?« ((-Freiwilligen dieser (( Divisi-n in ihren lasten den Stahfteqen vrrraU'chrn und wart»« a"b ^-n A"»es« blick, der einmal kommen mutz. 'Dies?« Au^m'-lick be'bt R->be. Vergeltung ftir die Kanmradrn, >l« ibr L.a'en in km pftn und Mäld»rn südlich von O»anienba''m ftst»-» m«'--». Nus jeden «»'all-nen (<-Mcmn müssen zehn Bolschewisten kom. m-n. Kaid ist es so wett.
Dann verebbt das feindlich« Fe«er. Gin« k«a"s S''ll» ftlfteli, bi« plötzlich uifte-brochen wftd von einem m^on. h-'^mn ft-, räst. Aus den Dünen und Hä-'ftrn ast t"* "'M" mU'ft "ch b-i-an. eine endlaZe. brau"« und m»st-- s^-is-izzKr
Skurmbataiklove. d-n «e—-r, zwin"en sollen. Der Bskebl Stalins sie d-s b»s mes betr»»en. läßt sie aneenn-sn a«--n da- --n bereift« Mest'is»«. Dort st»b«» vnl all»s a-*-*-'- ^-»mm-n^-u-e, b-rt stehen ((-Männer, die nach »ie-fo viel; T-ft-'"- i^-^n
soii«n. Auf einer glatte», decknnaslo^n EiZ'Iäche vor Hr«n Si-llunoen.
Gin stiftm'?ches Hurra klin»e. oe-«n das B-üll-g ^-»r wift-n a"b Di« vorderste-
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Z-vinvratz—Narma f-"brt- in der Luft z-rr-'bt d- ^
Das Raubtier.
Eine Geschichte von Gert Sascha.
Erzählungen und Erinuerirngen an seltene EreiguPe per- aangener Lage hatten de» kteincri Bekanntenkreis bis nach Mitternacht beisammen gehalten. Ter Gefreite Willi Müller, an dessen leytem Urlaub-tagk Lnket Herbert die kleine Gesellschaft geladen harre, mar noch seinen Bericht über sein nächtliches Abenteuer in seinem Schlafzimmer mit einem ausgehungerten Viehzeug schuldig geblieben.
„Erzählen. Willi! Erzählen!" tönke es durcheinander.
Willi räuiperlc sich und begann: „Es war ungefähr vor einem Jahr, als ich cdeiifalls Urlaub hatte, um in einer mitteldeutschen Stadt deu neuesten Typ einer Spezialmaschine zu besichtigen. Für die eine Nacht, Sie ich hier verbringen mutzte, machte ein Kamerad ans meiner Kompanie den Quartiermacher, da in der-gaiizcn Stadt infolge einer Tagung kein Bett mehr zu haben war. Im Aivilberuf war mein Äedcnmann Pfleger der Naubticrabteilung im Zoologischen Garten. Am Ende des langen, recht mollig geheizten Naubtierhauscs befand sich ein geräumiges Gelatz, das früher als Abstellraum für allerhand Gerätschaften gedient hatte, und nun durch die fürsorgliche Hand meines Kameraden in ein gemütliches Schlafzimmer mir Feldbett verwandelt war. — Mein Stu'ocnuachbar tvar, wie ein Schildchen verkündete, ein schwarzer Panrhcr aus Zcntral-Indicn. — An einer Stelle der Zwischenwand war der Lehmboden frisch gestampft worden. Hier Hane die gesährstche Urwaldkaye in ihrem unbezähmbaren Freiheitsdrang versackt, den ersehnten Weg in» Freie zu gewinnen. Ten morsch gewordenen Belag des KäsigS hatte sie in einer einzigen Nackrl» wie mir mein Kamerad erzählte, mu Pranken und Neitzzähneu vollends zerstört und war durch Graben unter der Mauer in das Nebcngelatz gelangt."
„Ein angenehmer Zimmernachbar", sagte Onkel Herbert.
„Warte nur ab", fuhr Willi fort, „das dicke Elide kommt noch!" —
„Als ich abends, todmüde vo» vielen Laufereien, in meiner Behausung ankam, dachte ich schon «icht mehr au den nachbarlichen Besuch des Panthers, sondern nur an Ruhe und Schlaf. — Ich zog mir die Bettdecke bis über die Ohren und war schnell eingeschiafcn. Wie lange ich so gelegen hatte, weih ich «icht mehr, ich weitz nur »och, datz ich von einem kratzende« Geräusch
Plötzlich hellwach wurde. Das Geräusch kam aus der Richtung der gegenüberliegenden Wand. Blitzschnell schotz es mir durch de» Kops : der Panther!
Der Vollmond warf das Muster des kleinen Gitterfensters auf den Fußboden, so datz es hell genug war, um alle Gegenstände im Zimmer zu erkennen. Ruckartig hatte ich mich im Bett aufgerichrct. Atemlos lauschte ich. Es war nichts mehr zu hören. Tiefe Stille. Vielleicht war alles nur eine Sinnestäuschung gewesen. Gerade wollte ich mich wieder hinlsgcu. als^ das kratzende Geräusch von neuem einsctzte. Gleichzeitig ertönte ein leises Schnauben und Fauchen, das Ausstößen des Atems durch die Nüstern eines Raubtieres.
Nun gab es keine» Zweifel mehr. Es war der Panther, der den wohl nur notdürftig zngcschüttctcil Bau mit seinen mächtigen Pranken wieder frcilegie! — Zweifellos hatte er meine Witterung in der Nase und beeilte sich, die dünne, noch Weiche LehmSccke zu durchstoßen. Das Scharren wurde emsiger» das Schnaufen heftiger.
Außer im mein Seitengewehr, das mir für den Kamps mit einem Panther nicht ganz ausreichend schien, hatte ich kerne Waffe bee nur. Es gab nur eins: Kleider zusammcnrasscn» schnell hinaus, vor der Tür draußen aiizichen und hinüber zuin Hauptgebäude, wo mein Kamerad wohnte, und das Raubtier wieder emiaugen!
Mit emem Satz war ich an der Tür und — fand keinen Trucker! Es war ein einfaches Schnappschloß, das sich nur von außen öffnen ließ. Ta das hoch gelegene Fenster vergittert war» wurde mir zu meinem Entsetzen klar, daß ich cingcsperrr war! Ta! — Was war das?... Tic frische Stelle des Lehmbodens wölbte sich! Ich fühlte, wie es mir eiskalt über den Rücken lies. Mein Leben hing an emem seidenen Faden. Plötzlich schoß mir ein rettender Gedanke durch den Kopf. Wieder ins Ben und — tot stellen! Kaum gedacht, lag ich ausciestreckr im Bett, schloß die Augen und hielten den Atem an. Gerade hatte ich alle viere von mir gestreckt, als ich fühlte, wie das Raubtier aus meine Bettdecke sprang, vom Fußende her langsam vorwärts kroch und schließlich vorsichtig an meinem Hals und Gesicht roch. Verteufelte Situation! Bei der geringsten Bewegung, beim leisesten Atcmmge, würde der blutdürstige Wildling seinen fürchterlichen Fang in meine Gurgel schlagen, va^ wußte ich.
In diesem kritischen Augenblick fühlte ich eine Katastrophe nahe«, die mir die Haa« zu Berge trieb! Eia unbezähmbare-
Naientrivvetn war der unenragmye Vviboie emer gewalimcn Nies-Ernptiou! Schon manchen Nieser habe ich in die Luit trompetet, — aber dieser war derart explosiv, daß sogar das schnüffelnde Tier vor Schreck bis ans Fußende des Lenes zurückprallte... Und nun geschah das Unglaubliche, aber Wahre! Ter Pcmlher fmg an zu bellen! Laut and srendia zu bellest! Als ich die Augen öffnete, mußte ich io herzlich la-ben, wie ich nie im Leben gelacht habe! Vor mir saß — ein bildhübscher Rauhaardackel!
Am anderen Morgen — inzwischen hatte ich auch den herabgesallenen Treikanldrücker vor der Tiir gesunden — er- ! fuhr ich des Rätsels Lösung. An jenem Abend war der Paiuber j rn einen anderen Käfig gebracht, da am Morgen mtt den Fn- j standsetzungsciebenen begonnen werden sollte. Peier, der aben- s teuerlustige Tackel des Direktors, ei» notorischer Rachtschwär- ! mer, der schon manchen Dachsbau gesäubert haue, war >n j seinem Iagdeifer, grabend und wühlend, in meine Kemeucni ! gedrungen. Meister Krummbein und ich wurden sogleich a»n Freunde. Für den Schreck, den ich ihm durch meinen Nicjel zugcfügt hatte, bekam er den Rest meines Ablndbrors."
Der Schlüssel.
Bei gelegentlicheittReijen durch Kurland, namentlich im Verkehr mit seinem Studientreund. dem Graten Kcyie>I>»gk, hatte Bismarck auch einige lettische Redensarten aiitaenom- men, und solches „Wissen" kam ihm gclcaenilich einer groszcn Tafel in der Bundeshauptstadt Fraiikturi am Main .ug»le.
Ihm gegenüber saßen zwei kurländiiche Tamcn. S>e de» nahmen sich einigermaßen wnöerdar und unterhielten sich m lettischer Sprache. ,m Glauben, daß doch keiner der Anwesenden lettisch verstünde.
Bismarck gewahrte, wie sie ihn aufs Korn nahmen und sich über ihn lustig zu machen begannen. Ta mene er lene zu einem neben ihm sitzenden Bekannten: „Wenn Sie einiae fremde Worte von mir hören, reiche» Sie mir, bitte, einen Schlüssel!"
Als die Damen in nächster Folge immer ungehemmter in ihrer Unterhaltung wurden, sagte Blsmarck. lau» gc»n-P zu seinem Nachbarn: „Tehd man to azlek!" (das heißt: Gib mit den Schlüssel!)
Als dies die beiden Lästerzungen hörten, verstummten sie. Die Damen erhoben sich, peinlich überrcncht. und verließen mk hochroten Köpfen die. Tajel. Karl Mau kn er.