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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Nammer 303

«ltevftetg Montag, de« 27. Dezember 1943

66. Jahrgang

»«

Auftakt der sowjetischen Muterosseusive

Abwehrerfolg bei Nikopol. Dnjepropelrowfk. Witebsk und Shitomir

DNV Aus dem Führerhauptquartier, 26. Dezember.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die Winterfchlacht im Osten ging auch am ersten ffveihnachtstag mit unverminderter Heftigkeit weiter.

Am Brückenkopf von Rikopol und südwestlich Dnjepro- »etrowsk nahmen die Sowjets ihre Angriffe wieder auf. Sie scheiterten in harten Kämpfen. 71 feindliche Panzer wurden ab­geschossen, davon allein 88 im Bereich einer Infanteriedivision.

Im Kampfraum von Shitomir dehnte der Feind seine mit Überlegenen Kräften geführten Angriffe auf weitere Abschnitte, aus. In unsere Stellungen eingedrungene feindliche Angriffs­spitzen wurden in erbitterten Kämpfen ausgefangen.

Nördlich Retschiza gewann der eigene Angriff weiter Boden.

Im Abschnitt von Shlobin bereinigte» unsere Grenadiere im Gegenangriff eine feindliche Einbruchsstelle.

Nordwestlich Kritschew trat der Feind mit stärkeren Kräf­te« zum Angriff an. Er wurde abgewiesen, ein örtlicher Ein­bruch bereinigt.

Im Raum von Witebsk dauert das schwere Ringen an. Versuche der Sowjets, ihre Einbruchsstellen zu erweitern und einen Durchbruch zu erzwingen, wurden durch eingreifende Reser­ven vereitelt.

In Siiditalien gehen die schweren Kämpfe im Abschnitt ,von Ortona weiter. Im Gegenangriff wurde eine wichtige ' Höhe zurückerobert. In Ortona selbst sind erbitterte Straßen- kämpfe im Gange. An der übrigen Front verlief der Tag bis anf schwächere Vorstöße des Feindes nordwestlich Mignano ruhig.

Am 24. Dezember versuchte ein aus Engländern und Fran- , >osen bestehender Kommandotrupp sich unseren Drahthindernissen der Kanalküste zu näher». Er «nrde vernichtet.

Bei Angriffen anglo-amerikanischer Fliegeroervände am ersten > Weihnachtstag auf die Stadt Bozen und einige Orte im ober» Italienischen Raum wurden fünf feindliche Flugzeuge abgeschossen.

Unterseeboote versenkten in den letzten Tage» im Atlan­tik und im Mittelmeer fünf Schiffe mit 3488» BRT. iknd torpedierten ein weiteres. Aus Geleitficherung und Unterseeboot» jagdgruppen wurden neun feindliche Zerstörer und Geleitfahr- zeuge versenkt.

Bordflak der Kriegsmarine brachte über der Biscaya ei« Flugboot vom Typ Sunderland zum Absturz.

Deutsche Angriffe bei Retschiza

DNV Aus dem Führerhauptquartier, 25. Dezember.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Oestlich Shitomir traten die Sowjets mit starken Infan­terie» und Panzerkräften auf breiter Front zum Angriff an. Schwere, wechselvolle Kämpfe, in dere» Verlauf bisher 58 feind­liche Panzer «-geschossen wurden, find noch im Gange.

Nordwestlich Retschiza setzten unsere Truppen ihren An­griff weiter fort. Ei» Fluhabschnitt wurde trotz zähe» feind­lichen Widerstandes überwunden und mehrere Ortschaften im Sturm genommen.

Nordöstlich Shlobin dauern die harten Abwehrkämpfe atz. Versuche der Sowjets, eine Einbruchsstelle vom Vortage zu er» «eitern, wurden im Gegenangriff mit wirksamer eigener Am« lillerieunterstützung vereitelt.

Im Raum von Witebsk verstärkte der Feind seine« Druck ^ erheblich. Die vordringenden Angriffskeile der Sowjets konnten «ufgegangen und dabei 44 feindliche Panzer vernichtet werden.

An der übrigen «Ostfront fanden keine wesentlichen Kampf- Handlungen statt.

I» Siiditalien setzte der Feind auch gestern seine starken .Angriffe im Abschnitt von Ortona fort. Irr einigen Einbruchs- Melle« find schwere Kämpfe im Gange. Im Mittel- und Ostab» «schnitt verlief der Tag ohne besondere Ereignisse.

»Mehr Opfer, mehr Verluste!"

Das Weihnachtsgeschenk Roosevelts an das USA.-Volk

DNV Berlin, 26. Dez. Am Heiligen Abend lichtete Roofe- rpelt über den Rundfunk eine Weihnachtsbotschaft an das »amerikanische Volk. Nach zwei Jahren eines erfolglosen und an Menschenopfern und Materialverlusten teuren Krieg konnte der jUSA.-Präsident dem amerikanischen Volk wiederum nur sagen, l> das Ende dieses Krieges noch nicht in Sicht sei und da^ »er Krieg noch größere Opfer und noch mehr Verluste und per­sönliche Tragödien als bisher fordern würde.

Roosevelt gab im Verlauf seiner Ausführungen die Er­kennung Eisenhowers zum Oberbefehlshaber Her anglo-amerikanischen Jnvasionsstreit. strafte sowie in diesem Zusammenhang weitere Ernennungen hoher USA.-Eenerale bekannt. Die Ernennung eines USA.» Generals zum Oberbefehlshaber der amerikanischen und englischen «sogenannten Jnvasionsstreitkräfte, die in der feindlichen Agita­tion schon vor ihrem Einsatz eine große Rolle spielte, ist ein er- ineuter Beweis dafür, daß sich England mehr und mehr von den stlSA. ins Schlepptau nehmen läßt und gezwungen ist, seine bis­cher führende Rolle an die USA abzutreten.

^Schwere Kümpfe im Raume Shlobin

DNV Aus dem Führerhauptquartier, 24. Dezember

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Südlich Nikopol, im Raume von Kirowograd und südwestlich Tscherkassy kam es gestern nur zu örtlich begrenzten Kämpfen.

Oestlich Shitomir und südöstlich Kor osten brachen schwächere Angriffe der Sowjets zusammen. 15 feindliche Panzer wurden vernichtet.

Nordwestlich Retschiza machte der eigene Angriff trotz zähen Widerstandes der Sowjets weitere Fortschritte. Feindliche Angriffe gegen einen Brückenkopf an der Beresina wurden unter hohe« Verlusten abgewiesen und 32 Sowjetpanzer abgeschossen.

Nordöstlich Shlobin traten die Sowjets mit mehreren Divi­sionen zum Angriff ay. Schwere Kämpfe find hier im Gange.

Im Kampsraum Witebsk setzte der Feind gestern sein« starke« Angriffe fort. I» erbitterten Kämpfen wurden örtliche Einbrüche abgerirgelt und 71 feindliche Panzer vernichtet.

Ln den Kämpfen südöstlich Kirowograd haben sich die 11. schlesische Panzerdivision unter Führung des Generalmajors von Wietersheim und die 13. altmäkrische Panzerdivision untev Führung des Generalmajors Hauser hervorragend bewährr. i 2m Nördlichen Eismeer grifsen am Abend des 22. De» iMmbei«f iowietische Schnellboote ei« deutsches Geleit erfolg«

D»s Lu. I« kurzem hartem Kämpf wurden drek sowjetische Schueltt boote versenkt, die beiden anderen durch Artilleriefeuer schwer beschädigt.

An der süditalieuischen Front herrschte gestern mi^ Ausnahme des Abschnittes von Ortoua Ruhe. Südlich uud siidtz westlich der Stadt Ortona scheiterten auch gestern alle feindliche» Angriffe, obwohl sie von starkem Artilleriefeuer, von Panzer» und Schlachtsliegern unterstützt wurden. 2u diesen Kämpfen zeichtz nete sich die 1. Fallschirmjäger-Division unter Führung des Eene» ralleutuants Heidrich durch beispielhafte Standhaftigkeit beson» dcrs aus.

2n der Nacht zum 24. Dezember griffen britische Schnell», vootgruppen mit Unterstützung von Jagdbombern im Nordtz ausgang des Kanals wiederholt eiu deutsches Geleit an, da» zuvor von englischen Fernkampfgeschützen erfolglos beschösse» worden war. Ei» britisches Schnellboot wurde versenkt, zwei andere so schwer beschädigt» daß mit ihrem Verlust z» rechnen istr Das deutsche Geleit erreichte vollzählig und ohne nennenswert» Schäden seinen Bestimmungshafen.

Deutsche Marinekiisteubatterien beschossen Ziele in Dover, Deal und Folkestone.

Britische Bomber führte« in den frühen Morgenstunde» de» 24. Dezember wieder eine« Terrorangriff gegen die Betz »ölkerung von Berlin. I« einige« Stadtteilen entstanden er» hebliche Schäden. Außerdem bombardierte der Feind planmäßiG die ehrwürdigsten deutschen Kunst- und Kulturstätten i« Aachen. Dom und Rathaus wurden schwer beschädigt, de« Krönungssaal vernichtet.

Luftoerteidigungskräfte brachten bei besonders schwierigen Ab» wehrbedingunge«, soweit bisher festgestevt. 13 feindliche Bombe» zum Absturz.

Innerhalb 48 Ständen 128 Sowjetpanzer abgeschossen

DNB Berlin, 26. Dez. Die schweren Angriffe der Sowjets an der Ostfront griffen am Freitag auf neue Frontabschnitte über und nahmen an Heftigkeit zu. Ununterbrochen rollen die An­griffe der Bolschewisten als Auftakt der sowjetischen Winter» offensive an den Schwerpunkten im Raum von Shitomiri Kiew und WitebskNewel gegen die deutsche Verteidi­gung an. Es ist mehr als ein Zufall, sondern geradezu ein warnendes Symbol für die Menschheit, daß sich die Volschewifteit gerade den Heiligen Abend zum Beginn ihrer Winteroffensive gewählt haben.

Besonders int Kampfraum östlich Shitomir hatten die Sowjets erneut starke Kräfte bereitgestellt, mit denen sie beider^ -seits der Straße KiewShitomir nach ausgiebiger Artillerie­fvorbereitung zum Angriff antraten. Ein überaus wirksames deutsches Abwehrfeuer schlug ihren angreifenden Verbänden ent­gegen. Doch ohne Rücksicht auf die ungewöhnlich hohen Ausfälle erneuerte der Feind immer wieder seine Angriffe. In den schwe­ren, wechsolvollen Kämpfen, die zur Zeit noch andauern, leisteten unsere Grenadiere, Panzergrenadiere und Sturmartilleristen fast llebermenschliches. Hinzu kommt, daß das an diesem Kampfab­schnitt inzwischen eingetretene Tauwetter die Kampfhandlungen noch weiter erschwert, da die durch den vorangegangenen Frost gerade wieder passierbar gewordenen Straßen und Wege aber­mals grundlos wurden, so daß Truppenverschiebungen und das Heranführen des Nachschubs nur unter größten Schwierigkeiten möglich ist.

Ein weiterer Schwerpunkt der Kämpf« lag im Raum von Witebsk, wo die Sowjets ihre schon am Vortage wieder auf­genommenen Durchbruchsversuche mit stärkeren Kräften erneuer­ten. Ohne irgendwelche Schonung ihrer Verbände Irieben sie die inzwischen neu herangeführten Kräfte in den Kampf. Am Hei­ligen Abend hielten die Kämpfe bis in die späte Nacht aih

so daß sich unsere Grenadiere nicht einmal a» diesem Abend ein« Ruhepause gönnen konnten. Immer wieder galt es, Einbrüche abzuriegeln, durchgesickerte feindliche Kräfte in dem teilweise! sehr unübersichtlichen Gelände einzuschliehen und zu vernichte« und sowjetische Panzergruppen, die im rückwärtigen Eeländtz ^erumfuhren, unschädlick! zu machen. An jeden einzelnen Mans stellten diese Kämpfe die denkbar höchsten Anforderungen. Ditz Schwere der sowjetischen Verluste ist schon aus der ungewöhnlich hohen Panzerabschußzahl der Leiden letzte« Tage zu ersehe»^ wurden doch innerhalb dieser 48 Stunden nicht weniger als 126feindlichePanzerkampfwagenabgeschosss«« und vernichtet.

Auch nordwestlich Retschiza, zwischen Beresina und Dnjepr, kam es zu heftigen Kämpfen. Dort machte der eigene Angriff trotz Versteifung des feindlichen Widerstandes weitere Fort­schritte. In dem sehr schwierigen Sumpf- und Waldgeländ» kämpften sich unsere Truppen ständig weiter vor. Durch Ver« minungen und Vrückcnsprengungen versuchten die Bolschewisten das Fortschreiten des deutschen Angriffs abzustoppen, aber auchs diese Hindernisse konnten unsere Truppen nicht aufhalten. Del 1lebergang über einen taktisch wichtigen Flutzlauf wurde evi zwungen und anschließend weiteres Gelände gewonnen. In denk weiter nördlich gelegenen Kampfabschnitt nordöstlich Shlobt« verstärkte der Feind seine Angriffe, um den am Vortag erzielte« Einbruch zu erweitern. Zunächst gelang es ihm auch, bis zu de« Artillerieschutzstellungen vorzustoßen, doch warf ihn ein eigene» Gegenangriff, der besonders wirkungsvoll durch das Feuer uns» rer Batterien unterstützt wurde, wieder auf seine Ausgangs» stellungen, zurück.

An allen übrigen Frontabschnitten trugen die Kampfhan8tz lungen "kein örtliches Gepräge und gingen nicht über Stoß- untr Spähtrupptätigkeit hinaus.

Der Glaube an den Sieg ist die Waffe unserer Heiden!

Weihnachlsausprache von Reichsmiuister Dr. Goebbels

DNB Berlin, 25. Dez. In seiner Rundfunkansprache an das deutsche Volk zum 24. Dezember 1943 führte Reichsminists» Dr. Goebbels aus:

Meine deutschen Volksgenossen und Volksgettossinnen!

Oft habt ich im Verlaufe des vergangenen Jahres in gute«, wie in bitteren Stunden das Wort an Euch gerichtet; aber nie«, mals war dabei mein Herz so voll wie jetzt, da ich zum Heilig­abend des fünften Kriegsweihnachten zu Euch sprechen soll. Während früher im Frieden Weihnachten das Fest der Fami­lie war, ist es jetzt auf dem Höhepunkt des Krieges für Mil­lionen von uns sozusagen das Fest der Getrennten ge­worden. Ungezählte Deutsche müssen es in diesem Jahr fern von der Heimat und ihren Lieben begehen. Als Soldaten an der Front, als Rüstungsarbeiter in einem auswärtigen kriegs­wichtigen Betrieb, als deutsche Mütter mit ihren Kindern in den Aufnahmegauen oder in den Luftnotgebieten ihrer Arbeit nachgehend, während ihre Jungens und Mädels, geschützt vor den Schrecken des feindlichen Luftterrors, in den Kinderland­verschickungslagern weilen. Es war infolge der stark beanspruch­ten Transportlage nur möglich, einen gewissen Teil dieser Mil­lionen Getrennten zum diesjährigen Weihnachtsfest auf ein paar Tage oder auch ein paar Stunden wieder zusammenzu- führen. Die übrigen Familien sind zerrissen; zwischen ihren ein­

zelnen Mitgliedern wandert zu dieser Stunde wie nie im gan-, zen Jahr die deutsche Sehnsucht kreuz und que» durch das deutsche Reich und in ferne Weiten, um di» liebenden und geliebten Herzen zu suchen und miteinander z« verbinden.

Trotzdem bleibt auch das diesjährige Weihnachten für uns alle das deutscheste unter den deutschen Festen« Wenn es diesmal nicht eine Feier des Friedens und des Glücke» fein kann, so soll es denn für uns alle eine Feier dieser Sehn­sucht von Millionen sein. Wir haben den Heiligabend auch im fünften Kriegswinter so gut und behaglich hergerichtet, witz uns das die Verhältnisse erlauben. Wo der Weihnachtsbaun» fehlt, haben wir uns mit Tannenzwelgen beholfen, und wen» auch nur ein oder zwei Lichter darauf brennen, so verbreiten st» doch einen so wohltuenden Schein um uns und in uns, daß uns dabei ganz warm ums Herz wird.

Ueberall im Reich und kreuz und quer durch ganz Europa bis auf die fernsten Inseln der Aegäis klingen an diesem Abend die alten deutschen Weihnachtsliedcr zum Nachthimmel empor. Wir Volk der Deutschen find in diesem schweren Krieg um unser Dasein hart und unsentimental geworden; aber die Poesie des Lebens, die nirgendwo so schön und wärmend in Erscheinung tritt, wie beim Weihnachtssest, ist uns dabei gotl-

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