Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung -- Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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U»«mer 32

Altevsteig. Montag, de» 8. Februar 1943

86. Jahrgang

Me KrSfle sur die totale Kriegführung

Reichs- und Gaulettertagung der NSDAP.

RSK Berlin, 7. Februar. Am S. und 8. Februar fand eine Tagung der Reichsleiter, Gauleiter und Verband e- sührer der Partei statt, die im Zeichen der Zusammenfassung ekler Kräfte der Nation für die totale Kriegführung stand. Di« Zusammenkunft der Parteiführermannschaft, aus der alle not­wendigen Maßnahmen erörtert wurden, gestaltete sich zu einer Kundgebung des fanatischen Willens der gesamten Partei, alles eiuzuseßti», um die vollständige Mobilisierung der Heimat durch- plführen und damit der kämpfenden Front die Kräfte und Mittel zur Erringung des Sieges zu geben.

Die Tagung wurde geleitet vom Leiter der Parteikanzlei, Reichsleiter B o ran ann. Es sprachen Reichsminister Dr. Goeb­bels, Reichsminister Speer, Staatssekretär Ganzen- Müller, Gauleiter Sauckel, Reichsminister Funk, Staats­sekretär Backe, General von Unruh und Reichsleiter Dr. Ley,

Deshalb werden wir siege«

Von Helmut Sündermann

RSK In den Tagen ernster Besinnung und würdigen Ge­denkens an das Heldenopfer der Männer von Stalingard rich­ten sich die Blicke des deutschen Volkes wieder nach vorn.

In diesen Wochen des zweiten Ostwinters, der uns den Ernst der Bedrohung unserer nationalen Existenz erneut deutlich ge­macht hat, stellt das nationalsozialistische Deutschland nicht müßige Betrachtungen an, sondern es sieht sich wieder einmal, wie schon so oft unter ähnlichen Umständen, mit aller Tatkraft »ach den Aufgaben und Forderungen um, die es zu erfüllen gilt, wen» wir das Schicksal weiter fest in unseren Händen halten wollen.

Ebensowenig wie vor Jahresfrist haben wir gezögert, alles das, was die Stunde erfordert, mit Nachdruck und Leidenschaft Pi tun. Was sich gegenwärtig im deutschen Volk abspielt, ist mehr als eine Mobilisierung es ist der Aufbruch neuer Energien, der sich aus dem .Zusammenklang der Forderungen der Führung nach militärischer und arbeitsmäßiger Kräftekon­zentration und der Erkenntnis der breiten Schichten unseres Volkes ergibt, daß wir diese» Krieg gewinnen müssen, wenn wir weiterleüen wollen.

Heute nachdem, vor allem durch den heldenmütigen Einsatz der Stalingradkämpfer, die ernstesten Gefahren des Sowjet^ ansturmes im Osten nicht mehr unmittelbar im Vordergrund stehe» und wir deshalb mit ruhigem Abwägen den Angriffs­absichten unserer anderen Feinde entgegensehen können, heute ist es nicht nur am Platze, davon zu sprechen, daß wir in diesem Winter trotz aller Prüfungen nicht schwächer geworden find, sondern daß die Entschlossenheit, mit der das deutsche Volk den Schritt zur völligen Entfaltung seiner Kräfte vollzieht, eine weitere und wie wir ohne llebertreibung sagen dürfen ganz entscheidende Stärkung des deutschen und euro­päischen Kriegspotentials mit sich gebracht hat und weiter mit sich bringen wird.

Es ist nicht die Aufgabe des Journalisten, und es liegt nicht kn Interesse der Kriegführung, hier von Einzelheiten zu sprechen. Eines aber darf gesagt werden: alle diejenigen, dis da in der Welt mit der Parole einherziehen, die militärische« Siegesaussichten Deutschlands und seiner Verbündeten seien im Schwinden, die der Anti-Achsenmächte aber im Steigen be­griffen, werden noch ihr blaues Wunder erleben, und alle die­jenigen, die, von diesem Wahn verblendet, auf Abenteuer aus- ziehen, werden sich blutigere Köpfe holen als jemals zuvor! Die riesige soldatische Macht des Reiches steht stark und uner­schütterlich als das geschlossenste und schlagkräftigste' militärische Instrument, das die Weltgeschichte kennt.

Der Heldenkampf von Stalingrad hat auch denen, die weder sehen noch hören wollen, gezeigt, von welchem unerbittlichen Kampfgeist der deutsche Soldat erfüllt ist. Riesige Sowjetarmeen haben in den großen Kesselschlachten des Sommers 1941 nach wenigen Tagen Kampf die Waffen gestreckt, schon nach den ersten Angriffen auf Singapur haben die Briten die weiße Fahne auf ihrer größten Seefestung gehißt, im Sturme sind die Ameri­kaner von den Philippinen weggefegt gewesen, auf denen sie sich Jahrzehnte hindurch festgesetzt hatten in heroischer Größe steht demgegenüber der deutsche Soldat mit unbe­flecktem Ehrenschild hoch über allen seinen Feinden. Sie können ihn an Zahl übertreffen. so war es immer in den großen Kriegen, die das deutsche Volk zu bestehen hatte, an soldatischer Kraft blieb er ihnen und bleibt ihnen auch in Zukunft unendlich überlegen. Hinter diesem stolzen Soldaten­tum aber steht diesmal auch eine hart gewordene Hei­mat, ein Volk, das unumstößliche Lehren aus einer großen, aber oft durch eigene Schuld unglücklichen Vergangenheit ge­zogen hat. Dieses Volk weiß, daß es in diesem Menschheits- ringen sein ganzes ganzes nationales Leben und die Existenz jedes einzelnen zu verlieren, aber auch die stolze und freie Zu­kunft zu oewinnen hat, die ihn: seit Jahrhunderten bestritte» »orden ist.

Die in solchem Wissen beruhende stärkste Autriebskrast zu« höchsten Einsatz fehlt allen unseren Feinden, wir allein besitze» ste. Die anderen haben uns bedroht und überfallen, nicht weil wir ihre Existenz, ihren Besitz oder ihre Freiheit angegriffen hätten, nein, ste kämpfen gegen uns, weil sie uns nicht leben lasten wollen und well ihre Machthaber Anspruch aus eine

Weltherrschaft erheben, die sei sie bolschewistisch oder' kapi­talistisch-amerikanisch das Ende nicht nur Deutschlands, son­dern auch Europas bedeuten müßte.

Die geistige Kraft, die aus dieser Frontstellung des gegen­wärtigen Krieges für uns und unsere in völlig gleicher Lage kämpfende« Verbündeten erwächst, steht würdig an der Seite unserer ungebrochenen und sich weiter entfaltenden militärischen Stärke. Aus den Quellen solcher Erkenntnisse schöpfen wir jenen Fanatismus zum äußersten Einsatz, der in diesem Weltenkampf die letzte Entscheidung bringen wird.

Welcher Amerikaner vermöchte fanatisch dafür zu kämpfen, daß koosevelt und die jüdische' Wallstreet die Welt beherrschen, welcher Brite könnte mit glühendem Herzen der Bolschewisie- rung Europas zustreben? Wir Deutsche aber sind von der Lei­denschaft des nationalen Enhaltungswillens besessen, weil wir wissen, daß nur durch den Sieg das Leben unseres Volkes und seiner Kinder gerettet und ihre Zukunft gesichert wird.

Die zynischen Verbrecher, die diesen Krieg entfesselt haben, wett sie ihn für eineWissenschaft", ein Spiel mit festen Regeln hielten und sich aus diesen Doktrinen den Sieg am Schreibtisch errechneten, sie haben schon mehrmals in diesem Kriege er­leben müssen, daß ihre Zahlen nicht stimmten und ihre mathe­matischen Exempel nicht aufgingen. Sie konnten nicht aufgehen, weil die Entschlossenheit und die Tapferkeit eines-Millionen- Volkes sich weder in Zahlen noch in Buchstaben ausdrücken läßt, und sie werden ihre größte Ueberraschung erst dann erleben, wenn die Leidenschaft des Lebenskampfes sich zur Glut fana­tischer Empörung steigert, mit der wir entschlossen sind, unsere Existenz zu verteidige« und den Sieg zu erzwingen.

Diesen Sieg werden wir erringen, nicht nur well wir an ihn glauben, nicht nur well wir ihn erringen müssen, wenn wir weiter leben wollen, sondern well wir ihn mit der ganzen seelischen Größe, deren unser Volk fähig ist, Mann für Mann und Frau für Frau, feurigen Herzens erkämpfen.

Ts sind in diesen Tagen gerade zehn ,-ahrr vergangen, seit der Führer im Amschlich an die Ereignisse der Machtergreifung bei seiner ersten Rückkehr nach München an der Stelle, au der am 9. November 1923 die ersten Blutzeugen der uatioual- sozialistischen Bewegung ihr Leben gelassen hatten, einen Kranz niedergelegt hat, auf dessen Schleife die Worte standen:Änd chr habt doch gesiegt!"

Durch unseren Kampf dereinst mit einem gleich stolzen Sie­geswort das Heldenlied von Stalingrad zu überschrciben das Wird vou nun an unser leidenschaftlicher Wille sein!

Änd dies mag dann einmal nicht der letzte der Gründe sein, die wir anführen werden, um zu sagen: Deshalb haben wir gesiegt!

DNB Aus dem Führerhauptquartier, 7. Februar

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die Masse des im Raum von Noworossijsk gelandete« Feindes ist vernichtet. Schwache Restteile wurden auf engstem Raum zusammengedrängt.

Im Westkaukasns wurden erneute feindliche Angriffe blutig abgewiesen und dabei am S. und 6. Februar 21 Panzer abaeschossen.

Während im Donezbogen östlich Schachty nur örtliche Kämpse stattfanden, hält die Abwehrschlacht im Mün­dungsgebiet des Don, am mittleren Doncz und west­lich des Oskol-Abschnittes in »«verminderter Stärke an. Die Sowjets erlitten Lei ihre« ohne Rücksicht auf den Einsatz von Menschen geführten Angriffen schwerste blutige Verluste. Sin feindliches Regiment wurde in unübersichtlichem Wald- gelände gestellt und restlos vernichtet.

An den übrige» Fronten verlief der Tag im allgemeine« gut.

Starke Verbände der Luftwaffe bekämpften während des gan­zen Tages Marschkolonnen des Feindes.

An der tunesischen Front beiderseitige lebhafte Spiihtrupp- tatigkeit.

Im Seegebiet nordostwärts Oran griffen deutsche Kampfflugzeuge in der vergangenen Nacht ein feindliches Geleit a» und beschädigten nach bisher vorliegenden Meldungen drei Transportschiffe mit zusammen 18 869 BRT. schwer. Eines der Schiffe geriet in Brand.

. Bei nächtlichen Störflügen über Westdeutschland ver­ursachte« feindliche Flugzeuge durch vereinzelte Bombenwürfe geringe Verluste unter der Bevölkerung. Drei feindliche Flug­zeuge wurden zum Absturz gebracht.

Wie durch Sondermeldung bekannt gegeben, versenkte» Unterseeboote in, zähen harten Kämpfen aus Geleitziigeu, die «ach England fuhren u«d für die afrikanische und sowjetrussifch« Front bestimmt waren, 16 vollbeladene Transportdampfer und Tankschiffe mit zusammen 182 S88 BRT. sowie vier Transport, segler. Drei weitere Schiffe wnrden durch Torpedotreffer be­schädigt.

Ein weiteres deutsches Unterseeboot versenkte i» östliche« Mittelmeer eine» Kreuzer derDido"-Klasse.

Umbildung der italienischen Negierung

DRV Rom, 6. Februar. Amtlich wird folgende llnrbrllmng da» italienischen Regierung bekannt gegeben:

Das Außenministerium wird vom Duce übernommen. Mtem staatssekretär ist Giuseppe Bastian i. ErafCiano wirk» auf drei Jahre zum Mitglied des Großrats des Faschismus er-i nannt. Der Unterstaatssekretärposten im Ministerpräsidium wirb von Nationalrat Amilcare Rossi, Vorsitzender des Front­kämpferverbandes, an Stelle von General Luigi Russo über­nommen. Der bisherige Präfekt von Neapel, Umberto Albintz übernimmt an Stelle von Buffarini Guidi das Unterstaat»- sekretariat im Innenministerium.

Justizministerium: An Stelle von Graf Erandi, der wei­terhin Vorsitzender der Faschistischen und Korporativen Kamme» bleibt, übernimmt Alfredo de Marsico das Justizministerium« Finanzministerium: Baron Eiacomo Acerbo, bisher Vorsitzende» des Internationalen Landwirtschaftsinstituts in Rom, über­nimmt an Stelle von Thaon di Revel das Finanzministerium Erziehungsministerium: Der Rektor der Universität Pisa, Carl» Biggini, übernimmt an Stelle von Giuseppe Vottai das Ev ziehungsministerium. Oeffeutliche Arbeite«: Nationalrat Zenon, Benini übernimmt an Stelle von Giuseppe Eorla das Mink sterium für öffentliche Arbeiten. Berkehrsministerium: Senat« Cini übernimmt den Posten des bisherigen Ministers Host-Ve» turi. Korporationsminifterinm: Carlo Tiengo, Präfekt von Neapel, übernimmt den Posten des bisherigen Ministers Sena­tor Ricci. Ministerium für Volksbildung: Der bisherige Untett staatssekretär Polverelli übernimmt den Posten von Alessandr« Pavolini. Ministerium für Devisenbewirtschaftung: Orsst« Bonomi übernimmt den Posten von Minister Riccardi. Das Unterstaatssekretariat für Kriegsproduktion wird zum MiM sterium erhoben. Der bisherige Unterstaatssekretär Gene«t Favagrossa übernimmt das Amt des Ministers.

Die Minister, die jetzt ausscheiden, haben ihr Amt lange Zeih zum Teil, wie Graf Liano und Vottai, über zehn Jahre vertz waltet. Graf Ciano hat die entscheidenden Aktionen fiir da» außenpolitische und später das militärische und totale Einver» nehmen zwischen den beiden Rationen im Aufträge des D»ä vorbereitet und abgeschlossen.

Die Nachfolger sind gleichfalls bewährte Kämpfer in der stischen Partei. Sie gehören vielfach zur alten Garde und werde«' ihr Amt mit der gleichen Einsatzfreudigkett und dem gleiche» aufopfernden Eifer versehen wie ihre Vorgänger. Die Regie­rungsumbildung gehört zur Konzentration der Kräfte, die AÄi Iren durchführt, um die Anstrengungen für den Sieg zu steigend In diesem Zusammenhang verdient besondere Beachtung, dc» der Duce nunmehr das Archenminifierium als ei» Amt d« politischen Initiative und EnHcheidsng in besonderem MaW selbst übernommen hat.

DRV Aus dem Führerhauptquartier, 6. Februar-

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die bei Noworossijsk gelandeten sowjetischen Verband» wurden trotz zähen Widerstandes weiter zusammengedrängt uuH sechs an Land gebrachte feindliche Panzer abgeschossen. Ernentk Landeunternehmen scheiterte«.

Im Mündungsgebiet des Don, am Donez- und Oskol- Ab schnitt setzte der Feind seine Angrisse fort. Am untere» Donez und im Abschnitt Liwuy scheiterten sie unter schwerste» Verlusten für den Gegner. Am mittleren Donez und westlich des Oskol-ALschnittes find gruppenweise Kämpfe im Gange, bei Venen feindliche Angriffe mit eigenen Gegenangriffe« wechseln.

Erneute heftige Angriffe der Sowjets südlich des Ladoga­sees wurde» blutig abgewiesen, Bereitstellungen durch Aft- tllleriefeuer zerschlagen.

In den Gewässer« des hohen Nordens versenkten schnelle deutsche Kampfflugzeuge ein feindliches Handelsschiff von 588» BRT. und warfen eine« Frachter von 8888 BRT. in Brand. Bei einem Angriff auf das Hasen- und Stadtgebiet vou Mur­mansk riefe» Bombentreffer Zerstörungen hervor.

In Tunesien nahmen deutsch-italienische Kampfgruppen, wirksam von der Luftwaffe unterstützt, eine beherrschende Höheu- stellnng »nd hielten fie gegen feindliche Gegenangriffe.

Schnelle deutsche Kampfflugzeuge verursachten bei einem Tagesoorstoß über den Kanal durch Bombentreffer schweren Kalibers erhebliche Schäden in einem Kiistenort.

I» den schweren Abwehrkämpfen im Donezgebiet habe« sich dir 2S4. Infanterie-Division und die 7. Panzer-Divifio« beson­ders ausgezeichnet.

A-Boot-Erfolge i» schwerstem Amvetter

Wie -er Kreuzer derDido*-Klasse versenkt wnrde. Zahlreiche Tanker vernichtet

DRV Berlin, 7. Februar. Die gegenwärtigen Kämpfe gegen den feindlichen Nachschubverkehr über Sec werden außerordent­lich erschwert durch eine ungewöhnlich lang anhaltende.S chlecht- wetterperiode, deren- Auswirkungen die Erfolge der ll- Boote beeinflussen und selbst bei den Handelsschiffe» festzusiclle»

16 vollbeladene Transporler und einen Krevzer versenkt

Die Masse der Bolschewisten bei Noworossijsk vernichtet