Sette 2
Schwarzwäldsr Tageszeitung
Nr. Lk9
Unterredung mit dem japanischen Botschafter in Berlin
lleberlegenheit deutscher Kampfkraft in Tunesien Englisch-amerikanischer Angriff bei Tebourda brach zusammen
DNB Berlin, 8. Dez. Die Niederlage, die die britisch-nordamerikanischen Truppen bei Tebourda erlitten, war ein klarer Erfolg der kämpferischen Ueberlegenheit des deutschen und italienischen Soldaten. Das bewies auch am 7. Dezember wieder ein« deutsche Panzergruppe, die in hervorragender taktischer Führung und unter geschickter Ausnutzung ihrer besseren Waffenwirkung dem Gegner eine neue Niederlage bereitete.
Britisch-nordamerikanische Panzerverbände, nach ihren Verlusten vom Vortage durch schnell nachgefiihrte Panzerkampfwagen aufgefüllt, versuchten mit starken Kräften, die verlorenen Stellungen zurüzugewinnen. Der Gegner mutzte diesen Versuch mit beträchtlichen Verlusten bezahlen. 14 feindliche Panzer, darunter neun schwere, sowie drei Panzerspähwagen wurden vernichtet, eine Anzahl Geschütze, darunter starke panzerbrechende Kaliber, sowie zahlreiche schwere Infanteriewaffen und Fahrzeuge aller Art blieben in unserer Hand. Unter den Gefangene» befinden sich zahlreiche Mannschaften und Offiziere der nord- amerikanischen Panzerwaffe.
Deutsche Kampfflugzeuge griffen in die Erdkämpfe ein und zersprengten feindliche Panzeransammlungen in mehreren Angriffen. Anschließend wurden feindliche Stellungen unter Bord- wafsenfeuer genommen. Schnelle deutsche Kampfflugzeuge griffen überraschend im Tiefflug einen feindlichen Flugplatz im algerischen Grenzgebiet an. Mehrere Flugzeuge wurden durch Bombenvolltreffer am Boden vernichtet. Stukas zerstörten einig« feindliche Panzer.
Deutsche Kampfflugzeuge belegten in ästigem feindlichem Flakfeuer einen Kraftwagenpark des Feindes mit gutliegenden Bomben. Deutsche Schlachtflieger vernichteten im Tiefflug acht Panzerkampfwagen und mehrere Fahrzeuge. „Mcsserschmitt"- Jäger, die zum Schutz der Bomber flogen, schosstaus englisch- »ordamerikanischen Jagdstaffeln zwei Flugzeuge ab.
Staatsbegräbnis für Dr. Hans Posse
DNB Dresden, 8. Dez. Der Direktor der Gemäldegalerie Dresden, Dr. Hans Posse, ist am Montag abend im Alter von 63 Jahren nach monatelanger schwerer Krankheit, der er bis zum letzten Augenblick in vorbildlicher Pflichterfüllung seine Arbeit entgegenstellte, gestorben.
Mit ihm verliert das deutsche Volk nach Wilhelm von Bode abermals einen hervorragenden Kunstkenner und Ealeriedirektor. Dr. Hans Posse hat es verstanden, in jahrzehntelanger Arbeit die Dresdener Gemäldegalerie nicht nur auf einer an sich schon weltberühmten Höhe zu halten, sondern sie noch weiter auszu- Lauen. 1939 richtete der Führer an Dr. Posse die Anfrage, ob «r bereit wäre, sich der Errichtung der neuen deutschen Gemäldegalerie in Linz an der Donau besonders zu widmen. Nun wurde nach der Zustimmung Dr. Passes an die Spitze dieser Reugründung die überragende Persönlichkeit berufen, der es -gelang, in knapp drei Jahren unermüdlicher Arbeit den schon vorher erworbenen reichen Grundstock an Kunstwerken für die kommende Galerie in der dem Führer besonders am Herzen liegenden Hauptstadt des Gaues Oberdonau gewaltig zu erweitern. Heber 1200 Gemälde und zahlreiche andere Werke der bildenden Kunst, darunter eine Anzahl bedeutendster geschlossener Sammlungen, wurden von Dr. Hans Posse für dieses kommend« große deutsche Museum erworben. Eine überaus reiche Sammlung an Kupferstichen, Handzeichnungen und Aquarellen wurde unter feiner Leitung für die Stadt ausgebaut.
Der Führer, der den Verstorbenen in seiner Arbeit besonders schätzen und würdigen lernte, hat ein Staatsbegräbnis in Dresden angeordnet.
Industriebetriebe Italiens „zivilmobilisiert"
DRV Rom, 8. Dez. Sämtliche Industriebetriebe Italiens sind «ach einer im amtlichen Gesetzblatt veröffentlichten Verordnung des Duce mit sofortiger Wirkung „zivilmobilisiert". Die Zivil- mobilmächung, die bereits für die Kriegsindustrie und die öffentlichen Betriebe wie Kraftwerke, Gaswerke und Transportunternehmen zu Beginn des Krieges durchgeführt worden war, wird nunmehr auf alle Industriebetriebe ausgedehnt, d. h. sämtliche Angestellten und Arbeiter der Industrie gellen in Zukunft als mobilisiert, dürfen also ihren Arbeitsplatz unter keinen Amständen verlassen und unterstehen hinsichtlich de- Erfüllung ihrer dienstlichen Pflichten der Militärgerichtsbarkeit.
DNB Berlin, 8. Dez. Anläßlich des Jahrestages des japanischen Kriegseintritts empfing der japanische Botschafter, General Oshima, einen Vertreter des DNB. und gab bei dieser Gelegenheit ihm gegenüber eine längere Erklärung ab.
„Es ist gerade ein Jahr her"-- so betonte General Oshima—, „daß Japan, gezwungen durch die dauernden und planmäßigen Herausforderungen der angelsächsischen Mächte, zu den Waffen griff. Wir haben viel erduldet, um eine Klärung der Lage und eine Versöhnung herbeizuführen, sie aber haben dies für ein Zeichen der Schwäche gehalten und darauf mit einer Verstärkung des Drucks und der Bedrohung geantwortet. Der Grund zu der Entscheidung, die der Tenno angesichts dieser Lage gefällt habe, gehe insbesondere aus dem kaiserlichen Erlaß vom 8. Dezember vergangenen Jahres hervor, in dem es hieß, daß dieser Gang der Ereignisse — wollte man ihn japanischerseits gewähren lassen — nicht allein die langjährigen Bemühungen Japans um die Stabilisierung Ostasiens zunichte machen, sondern darüber hinaus auch den Bestand des japanischen Kaiserreichs unmittelbar gefährden würde." '
Um die Kriegsziele Japans befragt, zitierte der Botschafter einen kaiserlichen Erlaß, in dem dargelegt wurde, daß es Nippons Absicht sei, „die Wurzeln des Bösen rasch zu vernichten und Linen dauerhaften Frieden in Ostasien aufzurichte«, so daß Ruhm und Glanz des japanischen Kaiserreiches bewahrt bleiben könne", und erinnerte ferner an den Wortlaut der Er- ilärung, die der Tenno bereits am 23. September 1940 beim Abschluß des Berliner Dreierpaktes unter besonderer Bezugnahme auf die Zusammenarbeit Japans mit den Achsenmächten »bgegeben hat.
^ „Drei Tage nach dem Ausbruch des großasiatischen Krieges" — so führte General Oshima weiter aus— „haben Deutschland und Italien ebenfalls den Krieg gegen die Bereinigten Staaten erklärt und damit erneut ihren Willen zur stärksten Solidarität mit Japan im Kampf und Aufbau bekundet. Gemeinsame Ideale und dasselbe Kriegsziel führten unsere Mächte zueinander und halten sie fest zusammen. Groß-Europa ringt um die Schaffung einer wahren Geipeinschaft und die Errichtung einer neuen Ordnung unter der Führung Deutschlands und Italiens, und ebenso stehe Großostasten unter der Führung Japans im Kampfe um die Vereinigung aller Völker dieses Raumes unter einem Dach. Mit einem Wort: Hier wie dort ist es ein heiliger Krieg um die Aufrichtung der Gerechtigkeit und Freiheit."
Im Hinblick auf die gegenwärtige Kriegslage betonte General Oshima, daß die feindlichen Mächte, die infolg« ihrer dauernden Niederlagen in eine verzweifelte Situation geraten sind, -nunmehr zu allen Machenschaften der Tücke und Niedertracht greifen und sich bis zum äußersten anstrengen, um Eegenschläge zu führen. „Wir wollen uns daher nicht in Sicherheit wiegen" — so führte der Botschafter weiter aus —, „sondern müssen mit eiserner Entschlossenheit den Feind immer schwerer schlagen." Japans feste Zuversicht in den Enderfolg sei unerschütterlich, denn beim Feinde herrsche nur eine scheinbare Solidarität, die ganz, offensichtlich immer wieder
Bittere Botschaften
Churchill und Roofevelt zum Jahrestag des Kriegseintritts der USA.
DNB Stockholm, 8. Dez. Am Jahrestag des Kriegseintritts der USA. wurden Botschaften zwischen Churchill und Roosevelt ausgetauscht, die insofern Interesse verdienen, als darin die beiden Hauptkriegsverbrecher die schweren Schläge offen eingestehen, die ihnen die japanische Wehrmacht zufügte.
Churchill sagt, er habe das Gefühl, daß es angebracht sei, an diesem Tage einige Worte an den USA.-Präfidsnten zu richten und erklärt dann u. a. wörtlich: ,T>er Schaden, der uns allein im Laufe des vergangenen Jahres von den Japanern zugefügt worden sei, ist in der Tat sehr schwer."
Roosevelt antwortete mit der Versicherung, daß er di« Botschaft sehr schätze. Dann bequemte auch er sich zu dem glatten Eingeständnis, daß „der Schaden, der uns allen von den Japanern zugefügt wurde, in der Tat sehr groß ist."
Daß beide Kriegsverbrecher sich dann gegenseitig versichern, alles zu versuchen, Japans Macht zu brechen, schwächt ihre bitteren Eingeständnisse nicht im geringsten ab. Sie hatten sich ihre Botschaften zu diesem Jahrestag einmal anders voraestellt.
Rückfälle ins Individualistische und Eigensüchtige erleide. So, wohl England als auch die USA. dächten letzten Endes doch nur an sich und ließen andere für ihre Sache bluten. Sie seien deshalb zu Taten leistungsunfähig und spielten ihre Zukunfts. musik, mit deren Hilfe sie versuchten, das Vertrauen anderer zu gewinnen, sich selbst aber gegenseitig über ihre eigene Schwäche und Haltlosigkeit hinwegzutäuschen.
- Unter besonderer Bezugnahme auf die Wiederkehr der großen Stunde des japanischen Kriegseintritts an der Seite Deutsch, lands und Italiens im Kampfe gegen die plutokratischen West- Mächte erklärte General Oshima abschließend: „Wir wollen am heutigen Tage die Treue zu unserer heiligen Sendung erneut beschwören und stets eingedenk sein, daß dieser weltweite Kamps nur durch unsere von ebenso weltweit ausgerichtetem Standpunkt aus klar erfaßte und immer mehr verstärkte Zusammenarbeit zum Endsieg geführt werden kann. Nur das allumfassend« Zusammenwirken entscheidet den Ausgang dieses Krieges. Der Kampf wird noch härter werden, doch wird der Endsieg unser sein. Denn auf der Seite derjenigen, die bereit find, für di« Gerechtigkeit alle Opfer zu bringen, steht die Vori«hnng."
Tojo bei der großen Tempelfeier
^ Zum 1. Jahrestag des Pazifikkrieges
f DNB Tokio, 8. Dez. Bei der in Tokio abgehalrenen große» Tempelfeier im Pasukumi-Schrein, die von der Bewegung zur Unterstützung des Kaiserthrons veranstaltet wurde und an der Tausende teilnahmen, darunter auch der deutsche und der italie» lische Botschafter sowie die Wehrmachtsattaches der verbündete» Staaten, hielt Premierminister Tojo eine Rede.
^ Japan, das in dem soeben abgelaufenen Jahr die strategische» and wirtschaftlichen Grundlagen für den Endsieg über Großbritannien und die USA. gelegt hat, ist nunmehr vollkommen bereit, eine Schlacht nach der anderen zu gewinnen, bis der Tag kommt, wo die Feinde auf die Knie gezwungen sind.
^ Tojo stellte fest, daß die reichen Schätze in den ehemaligen englischen und amerikanischen Südseegebieten in weniger als SMonatstn nach Ausbruch des Krieges zu Japans Verfügung standen. Er fügte hinzu, daß diese Gebiete nunmehr zu den gro- ßen Kraftquellen der japanischen Kriegsmacht geworden seien. Das, was der Feind im Süden verloren habe, sei zu den Reserven Japans, Mandschukuos und Chinas hinzugekommen. Die Taktik der Wirtschaftsblokade, die der Feind vor dem Krieg« gegen Japan anwandte, wird jetzt von Japan gegen ihn selbst gerichtet. Den Feindmächten fehlen die wichtigen Rohstoffe aus dem Südseegebiet und sie müssen daher große Schwierigkeiten durchmachen. Tojo ermahnte die Nation, die durch die letzten ^iege errungenen Vorteile für die Wirtschaftsführung bestmöglich auszunutzen.
!E Sodann würdigte er die Verdienste Deutschlands und Italiens, die gemeinsam im Kampf mit Japan große Kriegs- Erfolge erzielt hätten, vor allem durch die Störung des feindlichen Seeverkehrs. Er stelle fest, daß MandsLkuo seine gesamte Volkskraft für die Kriegführung zum Einsatz bringe und ^»atz China unter der Nationalregierung entschlossen sei, a» hen Kriegsanstrengungen Japans teilzunehmen. Thailand das gleich bei Ausbruch des Krieges den rechten Kurs gewählt habe, arbeite mit Japan eng zusammen. Tojo schloß mit de« Worten: „So ist die Welt in das Hauptstadium zur Vernichtung der englisch-amerikanischen Front eingetreten. Japan, die asiatischen Rassen und die Achsenmächte in Europa stehen eng verbündet im Kampf für das gemeinsam« Ideal."
Am Jahrestag des Krieges im Pazifik wurde der Stapellauf eines großen Frachtschiffes, das erste, das in Hongkong gebaut wurde, seit die Japaner die Stadt besetzt haben, feierlich begangen. Ein zweites Schiff gleicher Größe wird Mitte Dezem- ber vom Stapel laufen, während viele kleinere Schiffe im Bau sind und ihrer Vollendung eutgegengeheu.
«Bis zum Endfieg-
DNV Tokio. 8. Dez. (O ad.) In den Kundgebungen der japanischen Staatsjugend zum Beginn des zweiten Kriegsjahre» sprachen zweitausend Abgesandte in allen Teilen Japans zusammen mit ausländiicken Ebrenaästen. unter ihnen der deutsch«
Streit unter den Abtrünnigen
Die beiden Abtrünnigen, de Gaulle und Darlan, ^Gaullismus" und „Darlanismus", ringen, einig nur in ihrem Gegensatz zum französischen Mutterland, um die Führung in dem Frankreich außerhalb des europäischen Festlandes und in den französischen Kolonialbesitzungen, und jeder von ihnen hegt noch die Hoffnung, bald auch Herr des Mutterlandes zu werden, jllußer der persönlichen Rivalität handelt es sich, so schreibt die pKöln. Zeitg.", aber auch um ein Problem zwischen London und Washington, und wenn Churchill sich nicht entschließt, Roosevelt offen und nachdrücklich entgegenzutreten, wird Darlan das Rennen gemacht haben, zum mindesten in Französisch-Nordafrika; aber natürlich nur bis auf weiteres, bis daß Weiße Haus mit feinen eigenen Plänen für Nordafrika heroortritt.
Darlan geht dem nordamerikanischen Oberbefehlshaber General Eisenhower geschickt, um den Bart und zeigt ihm immer wieder, daß er, Darlan, sich als politischer Faktor in Nordafrika üabliert habe, und General Eisenhower reagiert darauf in einer Weise, die London noch mehr verstimmen muß. So haben Darlan »nd Eisenhower aus Anlaß des Jahrestages des Ausbruches j»es Krieges zwischen den USA. und Japan „Botschaften" aus- betauscht. Darlan richtete an Eifenhower „die besten Wünsche Französisch-Afrikas für die Sache der Alliierten" und versichert, pie afrikanische Bevölkerung und die afrikanischen Armeen hätten ßch „mit Begeisterung zum Kampf für dieselbe Sache vereint" jmd hoffen, „daß die Stunde der Befreiung, in der auch Frankreich wiederauferstehen wird, sobald wie möglich für uns schlagen foird". Eisenhower antwortete allgemein gefaßt und unver- ^ndlich: „Die Tatsache, daß französische Truppen Seite an »eite mit uns gegcn den gemeinsamen Feind kämpfen, ist sowohl für das amerikanische Volk als auch für mich selbst ein« »Ursache der Ermutigung und der Freude. Ich schließe mich Ihre» Wünschen für einen baldigen Sieg, der sicherlich Frankreich di« «lte Größe und Glück und Wohlstand wiederbringen wird, an."
De Gaulle aber zieht unterdessen weiter gegen -Darlan ckrästig vom Leder und bemüht sich, seinen Gegner zu diskreditieren. In einer Rede, die über den Rundfunk von Brazzaville gesendet werden sollte, die von der in London erscheinenden französischen Zeitung La Marseillaise zitiert und daraus vo» Reuter übernommen wurde, erklärte de Gaulle nämlich, „Frankreich" werde „nicht gestatten", daß „eine Handvoll von Leute», die ein Symbol der Kapitulation, der Kollaboration und de, widerrechtlich angemaßten Gewalt darstellen und die die Diszi
plin anderer brauchten und mißbrauchten, um sie gegen die Befreier zum Einsatz zu bringen, diese auch weiterhin brauchen und mißbrauchen dürfen, um ein Zerrbild von Ehre und Pflicht zu geben". „Die Nation" wünsche -nicht, daß irgend jemand „unsere Befreiung zersetzt". Das Gebiet des Kolonialreichs, w» und was es auch sein mag, gehöre niemand außer Frankreich. Die französischen Soldaten, ob sie nun in Tunesien, in Libyen oder im Pazifik kämpfen, seien nicht Soldaten irgend einer Person, es seien die Soldaten Frankreichs. „Wir wollen es ausschließlich und vollständig der Nation selbst überlassen, sobald sie dazu mächtig ist, durch eine freie und allgemeine Abstimmung zu beschließen, was für ein Regime sie wünscht und wie ihre Regierung beschaffen sein soll." Man sicht, de Gaulle versucht, dem „Darlanismus" die politische und moralische Grundlage zu entziehen.
Indem de Gaulle Darlan sagt, meint er natürlich Roosevelt, mit dem er sich in einem diplomatischen Krieg befindet, und e< hat nicht einmal die Genugtuung, daß Churchill sich offen für ihn einzusetzen wagt, während Darlan „Botschaften" mit General Eisenhower zu wechseln in der Lage ist. De Gaulle muß sich mit Minderem begnügen, so mit der Ernennung des Brigadegenerals Vanier als Vertreter der kanadischen Regierung bei dem „kämpfenden Frankreich" und mit dem Entschluß der mexikanischen Regierung, formelle Beziehungen zu dem französische« Nationalrat de Gaulle aufzunehmen. Dieser Entschluß stelle, so antwortet de Gaulle nach Mexiko, „eine ritterliche Geste" dar- Diese Erfolge de Eaulles bei Kanada und Mexiko wiegen aber den Erfolg Darlans bei General Eisenhower schwerlich auf.
Der „Fall Darlan" zieht im Lager der Alliierten weiter« Kreise als man ursprünglich angenommen hatte. So hat jetzt die Sowjetunion auf diplomatischem Wege tatsächlich Einwände gegen eine Zusammenarbeit der Achsengegner mit Darlan erhoben. Der Sowjetbotschafter in London, Maiski, hat in den letzten zwei Wochen die Angelegenheit Darlan wiederholt mit dem britischen Außenminister Eden erörtert. Maiski soll dabei auf Grund seiner Instruktionen aus Moskau auf die „ungünstigen Auswirkungen" hingewiesen haben, die ein Zusammengehen mit Darlan auf die von den Achsenmächten besetzten Länder ausüben könne. Ferner sei von sowjetischer Seite daran erinnert worden, daß die Vichy-Regierung nach Ausbruch des deutsch-sowjetischen Krieges die diplomatischest Verbindungen mit Moska» abgebrochen, die sowjetischen Guthaben in Frankreich beschlagnahmt und Maßnahmen «egen dk«
in Frankreich ansässigen Staatsangehörigen des Rätebundes ergriffen habe. Dies alles sei geschehen, als Darlan Ministerpräsident der Vichy-Regierung gewesen sei, weshalb Moska« steine größeren Sympathien für die Möglichkeit eines engere« Zusammengehens zwischen Darlan und den Achsengegnern habe!
Jnd'-n als heißes Eisen Amtszeit des Vizeköntgs verlängert DRV Stockholm, 8. Dez. Di« Londoner „Times" schreibt zur Verlängerung des Auftrages für Lord Linlithgow als Vizekönig von Indien bis zum Oktober 1943, es iei unwahrscheinlich, daß Linlithgow diesen Beschluß begrüße. Ebemowenig könne man behaupten, daß diese Entscheidung in Indien oder England mit Genugtuung ausgenommen werde. Man habe überall gehvfft, daß die Ernennung eines neuen Vizekönigs das Signal für eine erneute Aufnahme der verzweigten indischen Probleme gebe» werde. In vielen Kreisen habe der Regierungsbeschluß den Eindruck gemacht, daß es der Regierung wieder einmal nicht gelungen sei, in einem Fall von allergrößter Bedeutung ein« Entscheidung zu treffen.
Zynisches Geständnis Roosevelts Pearl Harbour-Lüge, um die Südamerikaner zu bluffe» DNB Stockholm, 8. Dez. Roosevelts Politik des Lugs «nt Trugs gegen die südamerikanischen Staaten findet im London« „Daily Herald" eine bezeichnende Illustration. Der.Washingtoner Korrespondent dieses Blattes gibt offen zu, daß Roosevelt durch die Verheimlichung der riesigen Flottenverluste vo» Pearl Harbour die Jberoamerikaner geblufft habe. Es sei de» USA. dadurch gelungen, bei den Südamerikanern Vorteile z» erlangen, während die Lage in Wirklichkeit kritisch war nut die Häfen am Pazifik feindlichen Angriffen ausgesetzt wäre« Der Trick habe den Erfolg gehabt, daß die meisten südamerst konischen Staaten auf die Seite der USA. getreten seien. Zwei füd amerikanische Diplomaten hätten jetzt zugegeben, wenn fit gewußt hätten, daß damals praktisch die gesamte nordamerikanische Flotte außer Gefecht gesetzt war, Argentinien und Chili nicht die einzigen südamerikanischen Staaten gewesen wären, dt« ihre Neutralität beibehalten hätten.