Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Kammer 289

Altevfteig, Mittwoch, dev 9. Dezember 1942

Erfolgreicher deutscher Gegenangriff hei Kaliuin

Starke feindliche Kräfte schwer angeschlagen

DNB Berlin, 8. Dez. In der seit dem 25. November tobenden ' Abwehrschlacht im Abschnitt KalininToropez hatte sich seit einigen Tagen das Schwergewicht der Kämpfe mehr in den Raum um Toropez und in das Gebiet südöstlich des Jlmensees verlagert. Doch auch diese Ausweitung des Angriffsraumes hat den Bolschewisten keine Vorteile gebracht. Statt dessen hat dis Kraft der feindlichen Vorstöße am 7. Dezember fühlbar nach­gelassen und erfolgreiche deutsche Eegenschläge ermöglicht. Dies ist die Folge der bisherigen schweren Verluste des Feindes.

An den Angriffen der Bolschewisten im Raum um Ka­linin, die meist schon vor Erreichen der deutschen Stellungen im Abwehrfeuer zusammenbrachen, hatte der Feind nach Mit­teilungen des Oberkommandos der Wehrmacht bisher zwölf Schützendivisionen und 14 Panzerbrigaden eingesetzt. Es handelte sich dabei um die erste motorisierte Gardedivision, die 20., 26. und 42. Garde-Schützendivision und um die 88,, 133., 247., 251., 326., 331., 354. und 415. Schützendivision, sowie die 3. und 4. Garde- und die 20. Kavalleriedivision, und schließlich 14 Panzerbrigaden mit den Nummern 9 (Garde), 11, 68, 22, 25, 31, 80, 93, 100, 14S, 200, 240, 250 und 255.

Die blutigen Verluste der Bolschewisten sind durch das sinnlose Anrennen gegen die gut ausgebauten deutschen Stellungen und Stützpunkte ungewöhnlich schwer. Die sowjetischen Panzer­brigaden verloren etwa die Hälfte ihres Panzerbestandes. Im Bereich einer deutschen Armee allein konnten seit Beginn der Abwehrschlacht 843 feindliche Panzer ver­nichtet und weitere 208 bewegungsunfähig ge­schossen werden. Der Feind verlor außerdem im Bereich die­ser Armee 2530 Gefangene sowie zahlreiche Geschütze und groß« Mengen an schweren und leichten Infanteriewaffen.

Diese hohen Ausfälle des Feindes an Menschen und Waffe« erschöpften im wachsenden Maße die feindlichen Kräfte. Di« Kämpfe im Raum südwestlich Kalinin waren daher am 7. De­zember nur noch von untergeordneter Bedeutung. Nachdem unsere Truppen kleinere feindliche Unternehmungen abgewiesen halten und die Artillerie bolschewistische Bereitstellungen zer­schlagen hatte, gingen unsere Grenadiere zu erfolgreichen Stoß­truppangriffen über. Es gelang dabei, die eigenen Stellungen zu verbessern und die vorverlegte Front gegen die Gegenstöße des Feindes zu halten.

Im Raum von Toropez führte der Feind zwar noch heftigere Angriffe, doch auch bei den vier stärksten waren jeweils nur zwei Bataillone eingesetzt. Auch diese Vorstöße blieben im Abwehrfeuer vor den Hauptkampfstellungen liegen. Kennzeich­nend sind für den gegenwärtigen Stand der Kämpfe die Säu­berungsaktionen und Gegenangriffe der deutschen Truppen. Schon am Vortage war es gelungen, in einem Waldstück bolsche­wistische Kräfte einzuschließen. Diese versuchten am 7. Dezember auszubrechen, wurden jedoch nach Abschuß von acht Panzern zurückgeworfen. Um das Kampfgelände von versprengten Bol­schewistenresten zu säubern, wurden bewegliche Kampfgruppe« eingesetzt. Diese konnten an einem Tage allein 24 Panzer, 41 Geschütze, 94 Granatwerfer und Maschinengewehre sowie zahl­reiche Lastkraftwagen einbringen. Besonders hervorzuheben iss der Gegenangriff, den unsere Truppen am 7. Dezember began­nen. Wie der Wehrmachtsbericht meldet, hat dieser überraschend« ^Angriff schon beim ersten Anlauf große Erfolge gehabt. Unser, Panzermänner, Grenadiere und Sturmpioniere, von der Ar­tillerie wirksam unterstützt, rissen die feindliche Front auf unk stürmten durch die Lücke vorwärts: 15 Kilometer tief dranger sie in die tiefgestaffelten Kampfanlagen der Bolschewisten, nah­men zahlreiche Ortschaften und stehen nun auf den Nachschub- straßen des Feindes. Dieser bedeutende Erfolg hat in diesem Frontabschnitt eine für die Bolschewisten höchst bedrohliche Lag« geschaffen.

Auch südöstlich des Jlmensees hat die Kraft der feindlichen Angriffe nachgelassen. Lediglich an einer Stelle führ­ten die Bolschewisten stärkere Vorstöße, wobei sie etwa ein bchützenregiment ansetzten. Unter schweren Verlusten brachen die Sturmwellen im Abwehrfeuer zusammen. Als sich der Feind noch -einmal bereitzustellen versuchte, wurde» di« rechtzeitig erkann­ten Ansammlungen durch Artilleriefeuer zersprengt. Von diesem einen größeren Kampf abgesehen, kam «s »ur zu Artilleriegefech­ten und Stoßtruppunternehmunge», bei denen sieben feindlich, Bunker gesprengt oder zerschossen wurde».

Eowjet.Angriffe im Don-Bogerr gescheitert

DNB Aus dem Führerhauptquartier, 8. Dezember.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Bei Stotztruppunternehmeu deutscher und rumänischer Trup- De» im Kaukasus wurden Bunker- und Kampfanlagen des Keg« ausgehoben. Württemöergische Grenadiere be­spielen eine ne«gewonne«e Höhenstellung gegen hestig« egenangrifse. Ln den weiter andauernde» Kämpfe» im Ter er­lebt et brachte ei« Panzerkorps in de« letzte» siebe» Tage« K7Ü Gefangene ein, erbeutete oder vernichtete 48 gepanzerte Kahrzeuge, 94 Geschütze »nd zahlreiche Infanteriewaffen.

Jagdflieger griffen im Tiefflug Bahnanlagen »nd Kraftsah»- P»ge des Feindes an.

2m «rohen Do«»»««». « n j hM »« dke Soeqhitz «st«» ihm

heftigen Angriffe mit starken Panzerverbände» wieder auf. Si« brachen unter der Abwehr unserer Truppen, die durch deutsch« und rumänische Kampfflieger unterstützt wurden, zusammen.

2m Abschnitt Kalini nI lmensee traten deutsche Trup­pen mit Panzern zum Gegenangriff an, durchbrachen di« feindlichen Stellungen in einer Tiefe von 15 Kilometern und stehen auf den Bersorgungswegeu des Feindes. Seit Beginn de, Abwehrschlacht am 25. November wurden im Bereich einer Arme« über 2500 Gefangene gemacht, 1851 Panzer, zahlreiche Geschütz« »nd Jnsanteriewassen des Feindes vernichtet oder erbeutet.

Schwächere Angriffe der Bolschewisten südlich des Ladoga, fees scheiterten im Abwehrfeuer aller Waffen bereits vor de« deutschen Stellungen.

An der Cyrenaikafront bekämpfte Artillerie feindlich« Kraftsahrzeugkolonnen nnd Batteriestellungrn. In Tunesien halten die Kämpfe mit einzelnen feindlichen Kampfgruppen an. Bei starken Luftangriffen gegen Philippeoille wurde« vor Anke« liegende Schiffe, Kaianlagen und Lagerhallen wiederholt ge­troffen und durch schnelle deutsche Kampfflugzeuge eine Anzahl feindlicher Flugzeuge auf einem stark belegten Flugplatz zerstört.

Deutsche und italienische Jagdflieger schossen über Nordafrika bei einem deutschen Verlust acht feindliche Flugzeuge ab.

2m Westen verlor die britisch« Luftwaffe gestern fünf Flug­zeuge. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. Deutsche Jäger grif­fe» am Tage Berkehrsanlagen und Truppenunterkiinfte an de, englischen Südostküste an.

Transportverbände der Luftwaffe haben sich an de, Ostfront und im Mittelmeerraum in unentwegten, oft nute, starker Feindeinwirkung stehenden Einsätzen wieder hervor­ragend bewährt und vielfach zn entscheidenden Kampfhandlungen beigetragen.

Erhöhte Spähtrupptätigkeit in der Cyrenaika Oertlich« Gefechte an der tunesischen Front

DNB Rom, 8. Dez. Der italienische Wehrmachtbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:

In der Cyrenaika erhöhte Spähtrupptätigkeit. Die Ar­tillerie führte wirksame Beschießungen von feindlichen Kraft­wagen und'Batteriekolonnen durch.

Unsere Luftwaffe belegte eine 'Gruppe von Panzerspähwage« mit Sprengbomben und ME.-Fcuer. Sechs Panzerspähwagen wurden zerstört und weitere beschädigt. 2m Luftkampf wurde« sechs feindliche Flugzeuge abgeschossen.

Ein weiteres Flugzeug stürzte, durch die Bodenabwehr ge­troffen, ins Meer. Eines der Mitglieder der Besatzungen, ein höherer Offizier, wurde gefangen genommen.

An der tunesischen Front endeten örtliche Gefechte zugunsten der Truppen der Achsenmächte. Deutsche Jäger schossen zwei eng­lische Flugzeuge ab. '

Der Hasen von Philippeville wurde von, Bomberver­bänden angegriffen. Auf vor Anker liegenden Schiffen, Kai­anlagen und Lagerhäusern wurden Volltreffer erzielt und aus­gedehnte Brände hervorgerufen.

In der vergangenen Nacht wurden einige Bomben auf die Außenbezirke von Tripolis abgeworfen. Unter der libyschen Be­völkerung gab es sechs Tote und sieben Verletzte.

66. Jahrgang

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Angriff auf Porr Darwin

Vier Schiffe mit 23 MV BRT. versend

DNB Berlin, 8. Dez. Japanische Kampfflugzeug« griffen «n ?. Dezember die Hafenanlagen von Port Darwin in Nord- rustralien an. Ihr Ziel bildete eine Transportflotte von 12 Schis- sen, darunter zwei großen Truppentransportern von je 9000 BRT. In yrehrmaligen Tiefangriffen stürzten sich die japanischen Flugzeuge trotz heftigster Abwehr aus die Schiffsziele. Drei Dampfer von zusammen 14 000 BRT. wurden durch Bomben- Volltreffer außerhalb des Hafenbeckens versenkt, ein weiteres Schiff von 6000 BRT. in Brand geworfen. Einer der großen Truppentransporter erhielt gleichfalls mehrere Treffer und ken- krte. Australische Zerstörer gaben den Versuch, das schwer ge- troffene Schiff in den Hafen einzuschleppen, auf. Damit verlock der Gegner bei diesem einen Angriff vier Schiffe mit insgchrmck 23 000 BRT.

Neue japanische Schlachtschiffe

DNB Tokio, 8. Dez. (O a d.) Eine Anzahl neuer großer japa, irischer Schlachtschiffe wurden in der letzten Zeit bereits in de» Dienst gestellt und aktiv an der vordersten Front eingesetzt« Diese Mitteilung machte der Sprecher der Marine in Tokntz Kapitän zur See Hiraide, in einer Rundfunkrede, in der e« einen Ueberblick über den Verlauf und die Ergebnisse des ersten Kriegsjahres gab. Auch Flugzeugträger, bei der«. Rau die neuesten Erfahrungen dieses Krieges berücksichtigt seien,' wurden einer nach dem anderen vollendet und eingesetzt. Außer« dem befänden sich neue Kreuzer und Zerstörer im Bau, »o> Japans Kriegsmarine noch mehr zu stärken.

Mit dem Eichenlaub ausgezeichnet

Oberstleutnant Nobis, Kommandeur eines Jägerregiment»

DNB Berlin» 8. Dez. Der Führer verlieh am 5. Dezembe, dem Oberstleutnant Nobis, Kommandeur eines Jägerregi­ments, als 151. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichen­laub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Der Führer sandt« an den Beliehenen folgendes Telegramm:

2n dankbarer Würdigung Ihres heldenhaften Einsatzes in, Kampf für die Zukunft unseres Volkes verleihe ich Ihnen 151. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes."

Oberstleutnant Ernst Nobis wurde am 18. Oktober 1901 ai» Sohn des Buchdruckers Gottfried N. in Graz (Steiermark) ge­boren. 1928 trat er in das Alpenjäger-Regiment 9 des ehern, österreichischen Bundesheeres ein, in dem er 1933 Leutnant wurde. 1942 wurde er zum Kommandeur eines Jägerregiment» ernannt und zum Oberstleutnant befördert. Bereits als Haupt­mann und Vataillonskommandeur in einem Grenadier-Regiment wurde er im Januar 1942 mit dem Ritterkreuz des Eiserne« Kreuzes ausgezeichnet. Auch in der Folgezeit bewährte er sich " nu der Spitze eines Jäger-Regiments in zahlreichen Kämpfen, Ihm war es zu verdanken, daß die seit November im Raum« son Tuapse geführte« heftigen feindlichen Angriffe erfolgst» Kleben. Der tapfere Kommandeur führte de« Angriff trotz «>- Üblicher Verwundung in vorderst« Linie, bis der Erfolg sicher» «stellt war

Eitel Friedrich, Prinz von Preuße», einem Herzschlag erlege». In der vergangenen Nacht erlag Eitel Friedrich, Prinz vom Preußen, der zweite Sohn des ehemaligen deutschen Kaisers, i» Potsdam einem Herzschlag. Eitel Friedrich stand im 60. Loben««

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Franco an den Nationalrat der Falange

«Wir Spanier gehöre« z« keiner andere» Welt als der europäischen-

DNB Madrid, 8. Dez. Im Palast des spanischen Nationalrats, dem ehemaligen Senatspalast, traten Dienstag mittag untei dem Vorsitz des spanischen Staatschefs General Franco der dritt« Nationalrat der Falange zu seiner ersten Sitzung zusammen General Franco eröffnete die Sitzung mit der Aufforderung zur Vereidigung der Mitglieder des Nationalrates'. Als erster leistet« der Parteiminister Arrese den heiligen Eid, Spanien, der Fa­lange und dem Caudillo sowie den Grundsätzen des Staate» und der spanischen Revolution treu zu dienen. Ihm schlossen sich die Minister mit Außenminister Jordana an der Spitze an, dann folgten die übrigen Mitglieder des 116 Mitglieder zählenden Rates.

Der Staatschef ernannte dann den politischen Aus­schuß des Nationalrates, der sich aus folgenden fünf Mitglie­dern zusammensetzt: Innenminister Blasperez, Handels- und Jndustrieministcr Carceller, Botschafter in Rom Raimondo Fer- nandez Cuesta, Schriftsteller Sanchez Mazas und nationaler Delegierter für das Sanitätswesen, Augustin Aznar.

Anschließend hielt General Franco eine Rede, in der er di« Stellung des neuen Spanien an der Seite der jungen Macht« Europas unterstrich. Der Caudillo forderte alle Spanier auf, jeg-

Telegrammaustarrfch Führer-Mannerheim

DNB Aus dem Führerhauptquartier. 8. 12. Zwischen dem Führer und dem finnischen Oberbefehlshaber Marschall Mannerheim fand aus Anlaß des 25. Jahrestages der Selb­ständigkeitserklärung Finnlands ein in herzlichen Worten gehaltener Telegrammaustausch statt.

liche liberalistischen Vorurteile fallen zu lassen und ihren Blick auf stie großen Ereignisse zu richten, die sich gegenwärtig in Europa abspielten. General Franco sagte:

Wir Spanier gehören zu keiner anderen Welt als der euro­päischen, auch wenn unsere Politik eine eigene Charakteristik be­sitzt. Die Ereignisse zeigen uns deutlich, daß wir dem Abschluß einer alten Epoche und dem Anfang einer neuen beiwohne«. Die liberalistische Welt geht unter und ist das Opfer ihrer eigenen Fehler geworden; und mit dieser Welt geht eine kapi­talistische Anschauung zugrunde, die die Schuld daran trägt, datz Millionen von Menschen die Hände in den Schoß legen muß-! ten. Man ist nur frei, wenn man nicht Sklave der Not ist. Dies marxistischen Ideen sind in erster Linie bei der großen Maffe^ gescheitert, weil sie ein Versprechen auf Gerechtigkeit nicht wahp zu machen vermochten. Auch die liberalistische Welt ist untev- gegangen."

General Franco umriß dann die Entwicklung und die Ziel», setzung der faschistischen und nationalsozialistischen Bewegungen und unterstrich besonders die Methoden, mit denen Deutschlaiü» und Italien das soziale Problem gelöst haben:Diese soziale» Bewegungen sind keine Zufallserscheinungen, sondern es hat sich ein neues Gewissen gebildet, das mit dem alten System end­gültig gebrochen hat. Eine Jugend, die sich geschichtlicher Größe bewußt ist, hat ihren Marsch in Richtung einer besseren Zn» kunft angetreten." Der Caudillo sagte abschließend:Wir fühle« uns stark, weil wir die Wahrheit hinter uns wissen, und in unserer Armee steht unsere beste Jugend. Der Herrgott hat unseren Weg gesegnet und mit ihm werden wir siegen!"