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Mnverckufzucht als der zweiten Pflicht des Menschen, der feigem Volk mit allen seinen Kräften dienen will. Wenn auch «in Ideal stets einen Rest von Unerreichbarkeit birgt, so bedeu» t«t trotzdem diese Verschmelzung von persönlicher und biologischer Pflichterfüllung geistig wie politisch eine revolutionäre Tat, zumal gegensätzliche Idealbilder des Zölibats und der Aikese keinen Raum mehr haben. Da diese Haltung heute nicht Instruiert und gedacht, sondern rings um uns bereits gelebt «ird, sind wir sicher, dag ihr die Zukunft gehört.
Ein neuer Warnungsruf Srnuls!
MV Stockholm, 7. Dez. Der südafrikanische Ministerpräsident Hmuts richtete am Sonntag abend über den britischen Rund, sunk eine Botschaft an das Empire, in der er einen neuen Notschrei wegen der Englands Leben bedrohenden 1 l-Bootgefahr erhob. Er sei es gewesen, erklärte Smutsj -er für die jetzt unter Churchill und Cripps als seinem Stellvertreter ins Leben gerufene Sonderorganisation zur Abwendung der U-Vootgefahr plädiert hatte. Er betrachte die U-Vootgefahr als die größte, die das Empire bedrohe.
Wachsende Erregung in der arabischen Bevölkerung über die Pläne der Anglo-Amerikaner
DNB Ankara, 7. Der. Nach sich häufenden Meldungen aus Syrien haben die aus USA.-Quellen flammenden Gerüchte über die amerikanische Zielsetzung zur Errichtung einer ständigen USA.-Einflußsphäre im nahen Osten eine sich zunehmend steigernde Erregung in arabischen Kreisen geschaffen. Nach dem neuen Teilungsplan beansprucht die USA. als Interessengebiet Syrien, das Mossul-Erdölgebiet, das Westufer des Persischen Eolfs und Saudisch-Arabien. England behält sich als seine Einflußzone Aegypten, dem es Libyen anschließen will, sowie das Eebiet von Bagdad und Basra und den Süden und Südosten von Iran vor. Besondere Forderungen der USA. bestehen hinsichtlich Palästinas und Transjordaniens. Dieses Eebiet soll mit Unterstützung der USA. zum Kerngebiet eines jüdischen Protektorats werden, dessen Grenzen seinen alttestamentarischen Umfang, d. h. bis zum Euphrat, erhalten sollen und dessen politischmilitärischen Schutz die USA übernehmen wird. Die Wirtschaft in diesem Eebiet soll von zionistisch-jüdischem Kapital gelenkt werden. Die arabische Bevölkerung soll, soweit sie willig ist, unter jüdischer Verwaltung zu leben, als Arbeitskraft eingesetzt werden, während der widerstrebende national eingestellte Teil »us dem Lande verdrängt werden soll, eventuell unter Zuhilfenahme von zwangsweiser Evakuierung.
Schreckensherrschaft in Algier. Die USA -Amerikaner führe» l» Algier ein Schreckensregiment, wobei sie sich der Juden alt Austräger und Denunzianten bediene». Auf das Konto» dei Juden kommt auch eine Bluttat, deren Opfer zehn französisch, Journalisten geworden find.
Mnf Grenadiere holen sich ihr MG zurAAi
Eine Episode aus den Abwehrkämpfen im mittleren Abschnitt der Ostfront
Von Kriegsberichter Dr. Joachim Fischer, PK.
NSK Die Nächte sind in dieser Jahreszeit hell. Der Schiretz ier nun schon eine dünne Decks zieht, widerstrahlt das LichL >lm zwei Uhr wurde abgelöst. Stille, tiefe Stille ohne Widerhall im weiten Raum des Krieges. Am Büffelwald schiebt sich die weitest vorgeschobene Maschinengewehrstellung feindwärts. Aus einer vorspringenden Hügelnase fitzen am Vorderhang fünf Grenadiere. Ein Doppelposten wacht stets. Drei können schlafen. Aber das ist der Schlaf der Halbwachen, in dem das mindeste Geräusch einen jeden sofort weckt.
Drei Uhr. Noch ist der Tag sehr weit. Ein leichter Wind greift in die Gesichter der Schweigsamen, die, in ihre dicken Mäntel gehüllt, in das Vorfeld schauen: Büsche: die reglos scheinen, Hecken, die wie bergende Hände am Hügel aufliegen. Ein paar Bäume, die, wie ohne Leben, im Blickfeld stehen.
Ein metallenes Geräusch. Ein Spaten, der gegen einen Stein stößt. Die Deutschen erstarren nun selbst — sie lauschen. Nichts. Es war nicht sehr weit, glauben sie. Lautlos zieht der Ober- gefreitr an der Schnur, die drinnen im Bunker eine Konservenbüchse voller Bachkiesel auf den Tisch kullern läßt. Drei Kameraden sind im Nu heraus. Ohne Fragen, ohne Geschrei — wa». thende Erfahrene.
!^Jn fünf Händen werden Handgranaten gewogen. Die leichten stählernen Eier schmiegen sich an die Hände. Di« Maschinenpistole» sind etsichert. Das ME. feuerbereit. Laßt sie kommen —. Und Sekunden später schnellten graue Schatten gegen die Deutschen. Gegen sie flogen fünf Handgranaten. Bevor sie detonierten, in den geringen Sekunden Zeit, die so blieben, hämmerten zwei Maschinenpistolen, und auf sieben Meter schlug das Maschinengewehr dazwischen. Die dumpfen Schläge der detonierenden Handgranaten vermischten sich mit dem heißen Vellen der Handwaffen.
So etwas geht in Sekunden. Klarsichtig sehen die Deutschen den Plan des Feindes. Der Gegner feuert. Seine Handgranaten fliegen. Einer der Deutschen sackt zusammen.
„Ihr Schweine!" der Unteroffizier brüllt es. Es gibt in den folgenden drei, vier Sekunden den Zusammenprall. Den Sowjets war es gelungen, unbemerkt, getarnt durch die Schneehemden. den Stacheldraht zu zerschneiden. So waren sie hereingekommen ...
Die stinkenden Sowjets, von einer Wolke schlechten Fusels und durchdringenden Machorkadunstes umhüllt, wälzten sich mit den Deutschen auf der Erabensohle. Deutsche Kameraden hasteten zur Hilfe. Drei Sowjets wurden hochgerissen, mit dem Kolben niedergeschlagen, gefangen.
Das Maschinengewehr war fort! Verflucht — die Sowjets hatten mit ein paar Mann, während des Eewürges sich abgesetzt, das MG. mitgenommen. Was nutzten drei feindliche Gefangene, — praktisch ging es gegen die Ehre . . .
Sofort setzten die Grenadiere' hinterher. Die deutschen Gra- natwerfer fetzten in die Mulde. Ein eigenes schweres MG. schoß Sperre. Die leuchtenden Spuren der phosphoreszierenden Geschosse zeigten die Blockade. Davor mußten sie die Sowjets einholen. Im Vorfeld gingen sie vor. Ihre eigenen Minen wußten sie. Wut und Erbitterung trieben die Deutschen voran. Sie stellten die Sowjets in dem Grunde einer Mulde. Der Feind eröffnete das Feuer. Seine Maschinenpistolen waren gut. Er hatte aber kein Gewehr bei sich, — und d-e besten MP. verschießen sich. Das ging sehr rasch. Denn der winzige Kessel war dicht.
Das deutsche Feuer konzentrierte sich auf die Eingekesselten. Die Sowjets konnten nicht entrinnen. Aus ihren eigenen Linien. konnten sie keine Hilfe erwarten. Wohl feuerten die Granatwerfer und wichsten die Pak. Aber die Lcuchtspur zeigte den zu hohen Weg — die Mulde deckte gut.
. Nach zehn Minuten war es vorbei.
^ Die deutschen Grenadiere schoben sich heran. Elf Tote, — und ihr eigenes ME. wieder. Wohl war der Schaft angeschossen.
^ Eine unbedeutende Episode am Büffelwald war zu Ende. Im Meldeblock des Kompaniechefs war dies wie folgt skizziert: "„Feindlicher Stoßtrupp in Stärke von 14 Mann versuchte am Punkt 182 einzudringen. Drei Mann gefangen. Elf im Gegenstoß niedergemacht. Beute: acht Maschinenpistolen, eine Panzerbüchse und drei automatische Gewehre. Eigenes MG. vorübergehend in feindlicher Hand. Obergefreiter T. gefallen." i Der graue Morgen entblößt die Geschehnisse der Nacht. Linder Schnee fällt gegen Mittag. Als der Abend sinkt, sind die liegenden Toten verhüllt. Der Obergefreite T. ist begraben.
Gefechlsschreiber erledigte den ersten Panzer
Von Kriegsberichter Ernst Rinne, PK.
NSK Nachdem es den Sowjets am ersten Tage ihres erwarteten Großangriffs auf die deutschen Winterstellungen an einzelnen Abschnitten der mittleren Ostfront nicht gelungen war, Raum zu gewinnen, setzten sie am zweiten Tag nach mehrstündigem, vorbereitendem Trommelfeuer mit doppelter Wucht zu neuem Stoß an. Wieder brausten die Panzerbrigaden heran, stürmte die abgesessene sowjetische Kavallerie über die Hänge der Schneefelder, quoll die Maste der Schützen aus der dichten Schneekulisse heraus, die Himmel und Erde eins werden ließ. Die Kämpfe, die sich schließlich auf kürzeste Entfernung entspannen, überboten an Hartnäckigkeit die voraufgegangenen Gefechte um ein erhebliches.
War eine Welle abgewiesen, rollte die zweite, die dritte heran, bis sich die Fronten schließlich in tödlicher Umklammerung ineinander verbissen. Oft drohte die feindliche Uebermacht die deutschen Linien zu überrennen. Im zusammengefaßten Feuer aller Waffen blieben die Angriffe liegen, bluteten sich die Angreifer aus.. Unsere Grenadiere waren nicht unterzukriegen.
Mit der Gefahr wuchs die Größe des deutschen Soldaten, der selbst in den aussichtslosesten Situationen kaltblütig blieb und handelte, sein und das Leben seiner Kameraden rettete und sich zum Herrn der Lage machte. Nicht nur die Grenadiere und Panzergrenadiere, die Pak- und Flaksoldaten, auch die Artilleristen hatten Gelegenheit, im Nahkampf ihre Waffen zum Siege zu führen. Sie blieben Sieger!
In einem Dorf, knapp hinter der Hauptkampflinie, sah sich plötzlich eine Batterie Feldhaubitzen einer größeren Zahl von Sowjetpanzern gegenüber, die im Schutze des dichten Schnee- , gestöbers durchgebrochen war. Massiert liefen sie nun gegen den Stützpunkt an, stoppten kurz, feuerten, rollten weiter, feuerten wieder. Schon brannten die ersten Holzhäuser wie Zunder. Blitzschnell aber hatte der Vatterieoffizier der Vierten, Oberleutnant S., die Lage erfaßt und nahm den unerwarteten Gegner an. Die Rohre, eben noch auf ferne Ziele gerichtet, senkten sich zur Waagerechten, und Schuß auf Schutz jagte der stählernen Herde entgegeen.
Diese lichtete sich, doch brauste sie weiter. SOO Meter, 400 Meier. 300 Meter, schwärmte aus, kam nun auch flankenwärts herangerollt. Kurz darauf war das erste Geschütz rings von Pan- Mn umgeben. „Jtmqs, jetzt gilt's!" brüllte der Batterieoffizier durch das Donnern des sich entwickelnden ungleichen Duells. Und seine Jungens zeigten, was sie gelernt hatten! Die Schußfolgen steigerten sich, die Treffer aber hielte» Schritt, indessen sich das Geschütz um seine eigene Achse drehte. Weidwund ge», schossen, fiel ein Panzer nach dem anderen aus. und nach halbstündigem Kampf lagen sieben brennende Kolosse rings um das Geschütz, wie eine Waberlohe um den Brünhildenfelsen. Ei« Totenkranz um tapferes, erkämpftes Leben.
In einem anderen Stützpunkt wurde der Abteilungsstab von drei sowjetischen Panzern überrascht. Die Lage ringsherum war ungeklärt. Man war auf sich selbst gestellt, eine Insel inmitten der Front. Da erledigte der Abteilungsgefechtsschreiber den erste« Panzer mit einer Haftladung. Die beiden anderen ereilte durch die Männer des Stabes das gleiche Geschick. Unmittelbar darauf sah der Gefechtsschreiber sich mit dem EK. 1 ausgezeichnet, indes er mit ruhiger Hand seine gerade begonnene Arbeit fortsetzte.
Nur zwei Beispiele aus der Kette der hervorragenden Einzelleistungen, wie sie täglich von allen Fronten zu berichten sind. In ihrer Gesamtheit machen sie das deutsche Soldatentum aus, das Stalin auch bei seiner neuen Offensive vergaß, in Rechnung zu stellen! ' -
»Ohne Deutschland wäre Europa verloren!"
Finnlands Staatspräsident über den Freiheitskampf
Helsinki, 7. Dez. Staatspräsident Ryti hielt eine Rundfunkansprache, in der er nach einem geschichtlichen Rückblick über das jahrhundertelange Ringen des friedlichen finnischen Vauern- volkes um seine staatliche Selbständigkeit auf den jetzt seit drei Jahren durch den hinterhältigen bolschewistischen Ueberfall hev- vorgerufenen Kampf hinwies und die besondere BedeutunG' Finnlands als Vorposten für den Westen gegen die Eefah^ aus dem Osten unterstrich. Indem das finnische Volk für sei» Dasein kämpfe, kämpfe es für Len ganzen Norden und um den ungerechten Angriff der UdSSR, abzuwehren. Darum freue« wir uns, daß wir jetzt eine Fortsetzung unseres Abwehrkampfe« gegen die UdSSR, in den Grenzen unserer Kräfte und auf de« durch die geopolitische Lage vorgeschriebenen Eebiet die ruhmreichen Streitkräfte Deutschlands und seiner europäischen Verbündeten als zuoerlässige 'Wasfenbrüder an unserer Seite haben:
Die UdSSR, kann nur im Landkriege von gewaltiger Ausdehnung geschlagen werden, und der einzige Staat in der ganH zen Welt, k«r in einem solchen Kriege der Sowjetunion überlegen ist, ist Deutschland. Wenn Deutschland schwach mck schutzlos dagestanden hätte, wären die Kampfwagen und Flugzeuge der UdSSR, zu Zehntausenden bereits an der Westküste Europas angelangt. Sogar jetzt ist der Kampf hart, und haupb - sächlich durch die von den unermeßlichen Entfernungen in UdSSR, verursachten Schwierigkeiten hat er sich in die Läng« gezogen. Dabei darf man jedoch nicht vergessen, daß das Zarenreich im ersten Weltkrieg erst nach zweieinhalb Jahren harte» Kampfes zusammenbrach, während der große Krieg gegen di« Sowjetunion aber noch nicht einmal anderthalb Jahre gedaueri hat." „Ohne Wanken", sagte Ryti zum Schluß, „steht Finnisch! auch heute noch auf der Wacht als äußerster Vorposten des Mg itens.
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„Was is denn mit dir, Klemens? Hast du sonst koa Arbeit net, als in die Küch reinstehn."
„Ich Hab mir bloß mei Pfeif anzünd't."
„So werd es doch net gleich pressier'n", sagte die Bäuerm giftig. „Wir hab'n halt auch ein wenig geredet über —"
„Uber was denn?"
„Na ja, über den Krieg halt und so ..." ' .
„Dös werd was Gescheites g'wesen sein, was ihr zwei g redet habt."
„D' Muatta meint halt", nahm jetzt der Klemens das Wort, „sie meint halt, du sollst ein G'such einreichen, daß ich z'ruckgestellt werd." ^ .
Der Bauer verzog den Mund, wie wenn er eine bittere Nutz kauen würde. ^
„So, d' Muatta meint das. Und was meinst denn nachher du?
„Freilich wär's besser, wenn ich net einrücken müßt. Es gibt doch mordsmäßig viel Arbeit auf dem Hof, und du bist auch nimmer der Jüngste."
„Brav, sag mir's nur recht oft vor, daß ich alt bin', spottete der Hartegger und legte dann dem Klemens die flache Hand auf die Stirne. „Wie. <atz einmal schaun, ob d' noch warm bist." Er lachte dröhnend auf und zog die Hand zurück. „Z'ruckg'stellt will er werden. Herrgott, bist du ein Mannsbild, pfui Teufel!'
„Ich Hab dir's ja gleich g'sagt. daß er net mag", wandte sich Klemens in kläglichem Ton an die Mutter.
„Dich mag er halt net. Für den andern hätt er es schon getan.
' „Da kennst mich aber schlecht", sagte der Bauer bitter. „Und der andere, der hätt ja dös gar net wollen. Siehst. Klemens, wenn du bloß ein bissl was hättest von dem andern, dann könnt man auch a bissl a Freud haben an dir. Und jetzt schau, daß d' an deine Arbeit kommst."
Der Hartegger ging hinaus. Da traf er mit dem Postboten zusammen:
„Hast was für uns?" fragte der Bauer in jäh aufspringender Hoffnung, daß vielleicht Andreas doch einen kurzen Gruß an ihn, seinen Pater, senden würde. Seit Tagen wartete er darauf. Oh, »ein Herz war ja jo voller Bereitschaft. Frieden zu schließen mit
diesem Sohn und seiner Frau. Nur ein klein wenig, wenn-er ihm entgegenkommen würde.
„Nein", sagte der Postbote. „Für euch Hab ich nix. Aber für ein Fräulein Maria Wolters Hab ich einen Brief. Die is aber doch nimmer bei euch." . .
„Naa, die is nimmer bei uns; dös is die Kronwitterin. Da mußt schon noch über den Berg nauf."
„So, na ja, für die Kronwitter Hab ich auch noch einen Brief."
„Ein Feldpostbrief?" fragte der Hartegger schnell.
Der Postbote zog den Brief aus seinem Lederranzen.
,:Ja, ein Feldpostbrief is es."
„Wia, laß mich die Schrift sehn."
Der Bauer warf einen Blick darauf und sagte dann aufatmend:
„Er is schon vom Ander!, der Brief. Also, lebt er noch." Dann verschränkte er die Hände hinter dem Rücken und ging hinter das Haus. Er ging hinauf zu den oberen Ackern und da sah er die Kathl auf der anderen Seite drüben Mist breiten. Im Wald machte er dann einen Bogen und kam unauffällig in die Nähe des Mädchens.
„Du. Kathl!"
Das Mädchen fuhr herum.
„Mein Gott, bin ich jetzt erschrocken. Du bist es, Hartegger."
„Ja, ich bin's. Geh einmal her."
Die Kathl steckte ihre Gabel in den Boden, ließ ihre aufgekrempelten Röcke herunter und ging auf den Waldrand zu. Keinen Schritt kam ihr der Hartegger entgegen, er wollte von niemanden gesehen sein. Als sie vor ihm stand, sagte er:
„Paß auf, Kathl. die Maria, deine Bäuerin, hat vorhin grad einen Brief kriegt vom Andreas. Vielleicht kannst erfahr'n, was er schreibt. Da hast a Mark!. Am Abend komm ich wieder da her, dann sagst mir's. Ich muß es wissen."
„Desweg'n brauchst net zahl'n", meinte die Kathl.
„Nimm's nur, dös Mark! reut mich gar net. wenn ich erfahren kann, wie es ihm geht."
Die Kathl hatte den ganzen Aufruhr seinerzeit miterlebt und sie konnte sich daher jetzt nicht enthalten, zu sagen:
„So wie du jetzt denkst. Bauer, so hättest früher schon denken sollen."
„Sei stad, ich mag nix hören davon. Aber weil wir grad beisammen sind: Einen Buben habt ihr auch, net?"
„Und was für ein strammes Bürscherl."
„Heißt er auch Ander!?"
„Ja, Andreas is er getauft."
Der Bauer nestelte eine Weile an seinem Hemdkragen und meinte dann unvermittelt:
„Kannst ihn net einmal mitnehmen, den Buben, daß man chn sehn könnt?"
„Dös werd net gut gehn, die Bäuerin is ja gestern erst aufge»
„Vielleicht später dann. Sehn möcht ich ihn schon damisch gern. Aber net, daß du der Bäuerin was sagst."
„Naa, ich sag nix. Die tät sich ja gar net auskennen, was dös auf einmal zu bedeuten hat. wo du doch früher so hart mit ihr ...
„Geh, Herrgott, sei doch stad. Du brauchst mich net allweil dran z' erinnern. Ich geb es ja zua, daß ich einen Fehler g macht Hab, aber deswegen hätte er grad schon eingehn dürfen zu mir, der Ander!, bevor er fort is. Zu dir g'sagt, Kathl, dös hat mich arg gewurmt, daß er den Weg zu mir nimmer g'sunden hat. Schließlich is ja Krieg und man weiß net, wie es gehn kann." Seine Stimme schwankte ein wenig und er wandte sich schnell ab. „Also, schau zu, daß d' erfährst, dann sagst mir's am Abend."
Er trat wieder zurück in den Wald und ging auf sein Grundstück hinüber. Weit drunten, auf dem Weg ins Dorf, sah er den Klemens mit dem alten Braunen hinwandern. Richtig, er hol ihm ja in der Frühe aufgetragen, den Braunen beschlagen lassen.
Der Klemens war in schlechtester Laune. Es war einfach tein Auskommen mit dem Vater, nichts konnte man ihm recht machen, immer war er ein schroffes Gegenteil zu dem, was er, der Klemens, wollte.
Wie er so in das Dorf cinbog, sah er den Gendarmeriebeamten daherkommen. Der Klemens lüstete auf nette Art fein Hütl und sagte:
„Sie, Herr Kommissar, da müssen S' einmal nachschaun aus dem Kronwitthos. Da is allweil schlecht verdunkelt." .
„Soo, sooo! Ich Hab schon ein paarmal ein Licht gesehn auf der Höhe da droben, Hab aber nicht recht unterscheiden können, bet wem es ist. Einmal bin ich schon den halben Berg hinauf, aber dann war das Licht plötzlich wieder weg. Soo. soo. beim Krvn- witter ist das."
„Ja, die hat allweil sauschlccht verdunkelt. Die derfen S' rub' um ein paar Mark! strafen."
„Ich Hab gedacht. Sie sind der Luftschutzwart da droben?"
„Ja, aber zur Kronwitterin kann ich doch net gut eingehn, wo c doch in Feindschaft leben mit ihr."
„Aha, aha, na ja, ist gut, ich werd einmal nachschaun." Befriedigt zog der Klemens seinen Braunen hinter sich her zur hwiede. ^
An diesem Abend klopfte es plötzlich am Stubenfenster de, rteaghoses, und als der Hartegger hinausging, stand der Beite draußen.
iFortsetzuna wlat.1