mts-latt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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«ammer 284 Altensteig» Donnerstag, de« 3. Dezember 1942 66. Jahrgang
..England will ans der Welt ein Sadlen machen!"
Eine große Rebe Mussolinis — «Kampf Schulter an Schulter mit Deutschland bis zum endgültigen Sieg-
Der Duee spricht
DNV Rom, 2. Dez In einer Eesamtsitzung der Gesetzgebenden klusschüsse der faschistischen korporativen Kammer, an der sämtliche Regierungsmitglieder teilnahmen, hielt am Mittwoch der Duce eine Ansprache, die auch über den Rundfunk übertragen vmde, und in der er einen umfassenden politischen und nilitärischen lleberblick über die Kriegslage zeichnete.
Als der Duce den Saal betrat, begrüßte ihn stürmischer, nicht mdenwollender Jubel. In Begleitung des Duce befand sich Parteisekretär Minister Vidussoni. Immer wieder brauste der Subel auf, als der Duce in einer schwarzen Parteiuniform den Platz auf der Regierungsbank einnahm.
In seiner Rede betonte der Duce, daß er, nachdem er 18 Mo- vtte geschwiegen habe, heute einen umfassenden politischen, vor »Äem aber militärischen Rechenschaftsbericht über die Ereignisse 1er letzten 18 Monate geben wolle. Diese 18 Monate seien durch brei Ereignisse charakterisiert:
1. Krieg gegen die Sowjetunion,
2. Kriegseintritt Japans,
3. Landung der englisch-nordamerikanischen Truppen inRord- afrika.
Zum ersten erklärte der Duce, die militärische Macht >er Sowjetunion sei nur hinsichtlich der militärischen Qualität der sowjetischen Wehrmacht eine lleberraschung gewesen. Seit Jahren habe er gewußt, daß im Osten eine riesige Militärmacht entstanden war, die kein anderes Ziel hatte, als sie Revolution mit den Waffen in der Hand über die Welt zu verbreiten. Es war also unbedingt notwendig, daß die Achse Sch den Rücken freihielt. Man hätte nicht einen Augenblick knger zuwarten können. „Der sowjetische Soldat hat sich gut «schlagen, aber besser noch der deutsche Soldat, der »en sowjetischen geschlagen hat.." Heute habe die Sowjetunion bereits ihre fruchtbarsten Gebiete sowie 80 bis 10 Millionen ihrer Bevölkerung verloren. „Wir können", so fuhr der Duce fort, „mit großer Zuversicht der Zukunft emtgegensehen. Die Hilfe Englands für die Sowjets war sehr gering, und es ist-bezeichnend, daß die Sowjets ks nie erlaubt haben, daß ein englischer oder USA.-Soldat ihren Koben betrat. Es kann keinen Zweifel darüber geben, daß in diesem gewaltigen Ringen, aus dem die Grenzen des neuen Europa sestgelegt werde«, nur die Waffe« der Achsenmächte ßegreich hervorgehen werden.
«Wenn es jemand gibt", so betont Mussolini, „der den Krieg gewollt und aus den Krieg hingearbeitet hat, so war dies der Präsident der Vereinigten Staaten, Roosevelt. Seine Provokationen und seine Agitation» seine Lügen und feine Beteuerungen für das eigene Volk waren nur auf eines gerichtet: den Krieg! Natürlich konnte Japan nicht zusehen und warten» dis die Vereinigten Staaten zuerst schießen würden. Japan hat gut daran getan, in dem entscheidenden Moment einzugreisen. Der Eintritt Japans stellt die unbedingte Garantie für de« Sieg dar, weil Japan unerreichbar und unbesiegbar ist.
Alle englischen Positionen im Fernen Osten sind wie ein Kartenhaus zusammengebrochen. In wenigen Monaten ist Japan zu einem der reichsten Länder der Erde geworden, und dies ist der Lohn für seine glänzenden Tugenden. Kein Tag vergeht, ohne daß die Vereinigten Staaten schwere Niederlagen erleiden müssen und schwere Einbußen ihres Prestiges. England wußte nichts von der gewaltigen Kraft des japanischen Kaiserreichs."
Zur Landung der englisch-nordamerikanischen Truppen in Kordafrika wies der Duce darauf hin, daß es sich in Wirklichkeit um eine Tragikomödie handle, denn die Landung erfolgte mit dem Einverständnis der französischen Militärbehörden, kann also durchaus »icht als glorreich betrachtet werden. Auch dieser Zug her Engländer und Nordamerikaner kam für die Achse keineswegs überraschend, da genügend Informationen über das Zusammengehen der llSA.-M'litärs mit den französischen Militär Vorlagen. Der
ASA-Telettzug vor Guadaleanar vernichtet
DNB Tokio, 2. Dez. (Oad.) Japanische Kampf- und Zerstörerflugzeuge griffen am 30. November einen aus vier Transportschiffen und mehreren Zerstörern bestehenden feindliche» Geleitzug an, der Verstärkungen nach der hart umkämpfte« Lnsel Guadaleanar bringen sollte. In mehreren Anflügen versenkten die japanischen Flugzeuge zwei Transportschiffe mit insgesamt 12 000 VRT., ein drittes, mit Kriegsmaterial beladenes Schiff von etwa 8000 VRT. geriet nach Bombntreffern in Brand und flog ebenfalls in die Lust. Der vierte Transporter erhielt ebenfalls eine Anzahl Treffer auf dem Vorschiff «nd wurde am Südostende von Guadaleanar auf Strand gesetzt. Do« den geleitenden Zerstörern wurde einer durch Torpedotreffer versenkt, ein zweiter zeigte starke Brandentwicklung. »onnte jedoch mit den beiden restlichen mit Kurs nach Süds» Entkommen. Damit haben japanische Marineflieger wiederum Einen ganze« feindliche» Eeleitzug vernichtet.
Führer und ich wollten noch einmal an ein französisches Ehrenwort glauben, an das Ehrenwort des Kommandanten der Flotte von Toulon. Aber bereits kurz danach lagen so ungewöhnlich klare Beweise darüber vor, daßdie Vereinigung der französischen mit der englisch-nordamerikanischen Flotte geplant war, daß auch hiervor-, gegangen werden mußte, da kein Augenblick zu verlieren war. So wurde Toulon besetzt, um die Gefahr zu bannen. Mussolini wies in diesem Zusammenhang darauf hin, daß die. von der englisch-nordamerikanischen Propaganda in die Welt gesetzten Märchen eines glorreichen französischen Widerstandes von A bis Z erfunden seien. In Toulon habe es alles in allem zwei Tote und 17 Verwundete gegeben. Die Entwaffnung des Heeres und der Marine in Frankreich gehe in vollkommener, Ordnung vor sich.
Nun kam Mussolini auf die Bombardierung der italienischen Städte zu sprechen und betonte, er wolle, um alle im Umlauf befindlichen Gerüchte ein für allemal zu dementieren, die genauen Zahlen der Verwüstungen und der Opfer ängeben. Für diese Zahlen sei ihm, was den Eebäudeschaden betreffe, der Minister für öffentliche Arbeiten, was die Zahl der Opfer betreffe, der Minister des Innern verantwortlich. Rach Verlesung dieser Zahlen betonte Mussolini, daß dem italienischen Volk die Wahrheit gesagt werde, während man in den USA. einen Kult der Lüge treibe. Mit erhobener Stimme erklärte der Duce, er habe das Recht, zu fordern, daß kein Italiener auch nur im geringsten diese Zahlen in Zweifel ziehen dürfe.
Italien gebe in größter Wahrheitsliebe V e r l u st z i s f e r u heraus, 1. um die Verluste an sich bekannt zu geben, 2. um die: Männer, die für Italien den Heldentod gefunden haben, aus- ihrer Namenlosigkeit herauszuheben. In den 30 ersten Kriegsmonaten hat die italienische Wehrmacht 40219 Tote verloren. Hiervon entfallen auf das Heer 36 629, auf die Marine 2168 und aus die Luftwaffe 1422. Das Heer verlor an Verwundeten 80 749, die Marine 3599 und die Luftwaffe 1620. Au Gefangenen verlor die italienische Wehrmacht insgesamt 230 738, an Vermißten 37 713. Anschließend gab der Duce die Dersen- kungsziffern der Marine und der Luftwaffe bekannt.
1800 Feindflugzeuge wurden mit Sicherheit, 713 mit Wahrscheinlichkeit abgeschossen. Am Boden wurden 193 Flugzeuge mit Sicherheit, 190 mit Wahrscheinlichkeit zerstört. Die Abschußkontrolle wird von Italien mit größter Genauigkeit durchgeführt, wie der Duce betonte, er lasse sich in Zweifelsfällen selbst Lichtbilder vorlesen.
In italienischer Hand befinden sich an englischen K r i e g gefangenen 21 Generale, 2330 Offiziere und 32747 nfiriere und Mannschaften. Diese Zahlen sind noch nicht mUb« gandtg, weil die noch auf dem Transport befindlichen englischen Kriegsgefangenen hinzugezählt werden müssen. Mit den nichtenglischen Kriegsgefangene« zusammen hat Italien insgesamt
Die Kriegsgefangenen in italienischer Hand werden nach den Gesetzen der Menschlichkeit behandelt, stellte der Duce fest. Leider aber könne das von der Gegenseite nicht behauptet werden. Abgesehen von einigen Fällen sei die Behandlung der italienischen Kriegsgefangenen geradezu unmenschlich zu nennen. Zur Illustration verlas der Duce Stellen aus Briefen, in denen Kriegsgefangene über die barbarische, unmenschliche Behandlung italienischer Kriegsgefangener durch diel Engländer berichten. Als der Duce einen Brief verlas, in dem ein Kriegsgefangener schreibt: „Verflucht seien die Engländer, verfluchter aber noch die Italiener, die die Engländer gut behandeln!" brach ein nicht endenwollender Beifall aus. Zustimmungsrufe ertönten, die nur durch die.Glocke des Präsidenten! unterbunden werden konnten.
Der Duce nahm dann zu einer der letzten Reden Churchills Stellung, die sich in ihrem Hauptteil gegen Italien und Mussolini richtete. Die in dieser Rede enthaltenen Drohungen gegenJtalien seien durchaus ernst gemeint; denn ziehe was dem Engländer den Smoking aus, so bleibe der alte Barbat übrig, dem Cäsar vor Jahrtausenden den Fuß in den Nackei gesetzt habe. Sodann beschäftigte sich Mussolini mit dem Test der Churchillrede, in dem der englische Premierministet ihn persönlich angreist. Churchill gehe von folgender Voraussetzung aus: Wir Engländer sind ein hartes und zähes Voff werden aber die weichen Italiener die nötige Widerstandskraf haben? Auf diese Frage antworte ich mit Ja! Bis zum gegen teiligen Beweis weigere ich mich, zu glauben, daß die Italien« irgendwie den Engländern oder den Sowjets unterlegen find Wenn dem so wäre, so müßten wir unsere Hoffnungen aufgebe« ein großes Volk zu sein. Rom war nach der Schlacht von Tanai siegreich. Wir werden beweisen, daß in unseren Adern, wem auch nicht das ganze Blut der Römer, so doch ein groß« Teil dieses Blutes fließt. Wir werden unerschütterlich ausharre« und dieser Beschluß wird «ns von unserem Pflichtgefühl unser« Ehre und unserer Würde vorgeschriebe«. ^
Mussolini verlas darauf einzelne Säüe der Lburrkill'red»
So wjetangriffe im Gegenangriff znrnlkgeViesen
^ Erbitterte und heftige Kämpfe im mittleren Frontabschnitt und am
DRV Aus dem Führerhauptquartier, 2. Dezember.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Bei einem Vorstoß deutscher Panzer nördlich des Terek wurde der Feind geworfen und mehrere hundert Gefangene ein- c gebracht.
Zwischen Wolga «nd Don führten die Sowjets infolge ihrer hohen Verluste gestern nur schwächere Angriffe. Angriffe im großen Donbogen wurden im Gegenangriff abgewiesen.
Gegen stärkere feindliche Truppenbewegungen am mittlere« Do« waren schnelle italienische und schwere deutsche Kampfflugzeuge eingesetzt.
Im mittleren Frontabschnitt und am Jlmensee sind weiterhin erbitterte und heftige Kämpfe im Gange. Die Sowjets erlitten bei ihren vergeblichen Angriffen hohe blutige Verluste und verloren wieder 95 Panzerkampfwagen. Die Luftwaffe bekämpfte feindliche Infanterie- und Panzerkräste, Artilleriestellungen und Nachschubstraßen. 22 Panzer erhielten Bombentreffer.
Deutsche Sturzkampf- und Jagdverbände fügten den britischen Truppen in der westlichen Cyrenaika erhebliche Ma- terialverluste zu. I« Tunesien gingen deutsch-italienische Kräfte zum Gegenangriff über «nd warfen den Feind aus mehreren Ortschaften. Zahlreiche Gefangene wurden cin- gebracht. Fallschirmtruppen des Feindes wurde« zersprengt, neun Panzer vernichtet. Deutsche Jäger schossen ohne eigene Verluste acht britische Jagdflugzeuge ab.
Heber dem Seegeviet von England und im Raum der besetzten Westküste verlor die britische Luftwaffe in de» Luftkämpfen des gestrigen Tages sieben Flugzeuge. Alle deutschen Flugzeuge kehrten zurück.
Feindliche AnsiU««lmrgeri in der Cyrenaika «nter stark m Artilleriefeuer
DNB Rom, 2. Dtz. Der italienische Wehrmachtbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut:
In der Cyrenaika lagen Ansammlungen feindlicher Streitkräfte unter starkem Artilleriefeuer.
^„Wiederholte Treffen motorisierter und Panzerabteilungen in
Tunesien nahmen für die Achsentruppen einen vollauf Wn- stigen Verlauf. Die Achsentruppen warfen den Feind zurück uns erzielten Geländegewinn. Zehn Gefangene wurden eingebrackM
Auch Flugplätze, Stratzenknotenpunkte und Ansammlungen vo» Kraftfahrzeugen wurden mit beobachtetem Erfolg von unseres und deutschen Kampfflugzeugen im Abschnitt der Cyrenaika n«U in Tunesien angegriffen.
Verbände unserer Luftwaffe belegten die Hafenanlagen vom Bone und Algier mit Bomben. Jin Hafen liegende Schiffe! wurden getroffen und gerieten in Brand. In aufeinanderfolgenden Luftkämpfen mit britischen Jägern wurden fünf Spitfiro abgeschossen.
Im Laufe des Tages stürzten weitere zehn Feindflugzeuge im Feuer italienischer und deutscher Jäger ab. Vier Feindflugzeug« wurden bei Einflügen auf Eela und Comiso zerstört.
Drei unserer Flugzeuge sind vom Einsatz nicht zuruckgekehrt.
15 britische Flugzeuge abgeschosseu Ohne eigene Verluste
DNV Berlin, 2. Dez. Die Briten verloren am 1. Dezember über dem Seegebiet vorderfranzösischenKLste sieben Flugzeuge. Dabei ist besonders bemerkenswert, daß sich unter den abgeschosienen Flugzeugen fünf des modernen Typs Beau- fighter befinden. Am Morgen des 1. Dezember stellten deutsche Focke-Wulff-Jäger über des Viscaya eine Kette von Beau- fighter zum Kampf. I« einem Zeitraum von nur wenigen Minuten stürzten zwei Veaufighter brennend ins Meer, während die andere zu flüchteck versuchte. Der Bitte wurde jedoch vo, den schnellen Focke-Wufff-Jägern eiugeholt und bald daraus abgeschossen. Gegen 15 Uhr wurden zwei weitere Beaufighter westlich Brest das Opfer deutscher Jäger. An anderer Stelle des französischen Küstengebietes stürzten zwei Spitfire «ach kurzem heftigem Lustkampf ab. Auch im Mittelmeerrau« kämpften unsere Jäger mit dem gleichen Erfolg. Der Feind verlor hier nach Mitteilung des Oberkommandos der Wehrmacht acht Flugzeuge, so daß der Gesamtverlust der britischen Luftwaffe am 1. Dezember insgesamt 15 Flugzeuge betrug. Verluste a« deutschen Flugzeugen traten nicht ein.