Was soll ich werden? / Vom
Der Führer sagt:
„Vergeht nicht, daß das heiligste Recht auf dieser Welt das Recht auf Erde ist, die man selbst bebauen will, und das heiligste Opfer das Blut, das man für diese Erde vergießt/'
Seit der Führer Deutschlands Zukunft als Bauernreich aufgezeigt und den notwendigen neuen Lebensraum gesichert hat. muß die deutsche Jugend erkennen lernen, daß der Dienst am Boden neben dem Dienst mit der Waffe die schönste Aufgabe ist in der Hingabe für Führer und Volk. Wir müssen uns bewußt werden, daß neben dem scharfen Schwert vor allem der blanke Pflug Voraussetzung ist für die Bewährung eines Volkes im Lebenskampf der Nationen.
Der Krieg beweist uns ja heute eindringlich, wie notwendig ein starker Bauernstand, wie für Krieg und Frieden gleichermaßen entscheidend die Unabhängigkeit in der Ernährung ist. Ein Volk, das in der Ernährung nicht angreifbar ist, ist von vornherein wehrhafter als ein Volk, das hier seinen schwachen Punkt hat.
Bei der Werbung um den Nachwuchs für landwirtschaftliche Berufe geht es längst nicht mehr darum, die Landflucht aufzuhalten, der wieder eroberte Ostcaum verlangt Größeres. Der Osten, der wiedergewonnene Lebensraum unseres Volkes muß unter allen Umständen deutsch werden. Eine tausendjährige Erfahrung hat uns gelehrt, daß nur der Nation der erkämpfte Raum gehört, deren Söhne diesen Boden selbst pflügen und bearbeiten. Deutsch bleiben kann das Land nur, wenn es von Deutschen bewirtschaftet wird. Würden wir nur die Städte dieses Raumes bevölkern, den Pflug aber in den Händen fremdblütiger lassen, würde das deutsche Volkstum nur geschwächt und zersplittert. Weder die einigste germanische Herrenschicht, noch die Kirche, die Klöster und Dome baute und Bischöfe einsetzte, noch die deutschen Städtegründer, die Kultur und Wirtschaft zur Blüte brachten, noch die spätere Bürokratie, die die Polen deutsch lehrte, haben den Osten unzertrennbar mildem Reich verbinden können. Das vermag nur ein breiter Strom deutschen Blutes, der aus dem Westen wieder nach Osten fließt. Bauern, Handwerker und Arbeiter müssen mit Pflugschar, Hammer und Meise! dorthin kehren, wo das Blut der Besten geflos- j sen, wo Väter und Brüder im Kampf um die Heimaterde gefallen, l
Wir selbst müssen daher bereit sein, jedes Opfer aus uns zu nehmen, damit wir den neu erkämpften Lebensraum politisch und völkisch in die Hand bekommen. Unsere Kinder sollen auf dieser Scholle aufwachsen, damit sie dort den Boden als Heimaterde ansehen.
Die Jugend muß bereit sein, diesen Boden mit eiserner Energie zu verteidigen, denn auf die Dauer wird dieses Land nur dann deutsch sein, wenn es gelingt, hier einen starken lebendigen Grenzwall zu schaffen. Jeder Bauer soll ein Wehrbauer sein, der nicht nur um des Brotes willen auf seinem Hof sitzt, sondern der sich bewußt ist, daß er hier aus vorgeschobenem Posten an einer der wichtigsten Stellen des großdeutschen Reiches steht.
Daß wir genügend bäuerliche Pioniere, genügend Wehrballern haben, das ist entscheidend über die unlösliche Verschmelzung des Ostraumes mit dem deutschen Lebensraum. Das ist zugleich die innere Rechtfertigung für die Parole der Jugend: „Osteinsatz und Landdienst." Die Nachwuchswerbung erstreckt sich zunächst aus die wiedereingegliederten Ostgebiete:
Ostpreußen, Zichenau, Bialystock, Sudauen, Memel, Danzig, Westpreußen, Wartheland und ferner Protektorat Böhmen und Mähren.
Die Ausbildungsstätte nun. wo die Jungen und Mädel eine gründliche und vielseitige Vorbereitung auf ihre hohen und verantwortungsvollen Aufgaben erhalten und für das große Ziel des Osteinsatzes vorbereitet und geschult werden, ist der Landdienst der Hitler-Jugend
Der Landdienst der Hitlerjugend! Der Landdienst ist eine politische Aufgabe des Nationalsozialismus. Er hat die Aufgabe, den Nachwuchs für die verschiedenen landwirtschaftlichen Berufe sicherzustellen und den Besten von ihnen den Einsatz als Wehrbauer aus eigenem Hof zu ermöglichen. Im Landdienst erhält jeder Zunge und jedes Mädel eine geordnete Berufsausbildung. Die vierjährige Ausbildung erfolgt in 2 Abschnitten:
1. ) Landarbeitslehre (ländliche Hausarbeitslehre) gemeinsame Grundausbildung für alle. Nach 2 Jahren Landarbeiterprüsung.
2. ) Landwirtschaftslehre (für Mädel ländliche Hauswirtschafts- lehre), nach 2 Jahren Landwirtschastsprüsung. Im 2. Teil wird das richtige Wirtschaften und Führen eines Betriebes erlernt.
Unterbringung: Die Jungen und Mädel werden im 1. Teil ber Ausbildung in Dorfscharen lagermäßig zusammengefaßt. Einer
Landdienst zum Wehrbauern
solchen Schar gehören 12 Jungen oder Mädel an. Jede Landdienstschar innerhalb eines Dorfes hat ein eigenes Heim/das würdig und zweckmäßig ausgestättet ist. Es dient den Angehörigen des Landdienstes zur Verbringung ihrer Freizeit sowie zur zusätz- li chen Berufsausbildung. Der Landdienst ist ja nicht nur eine Stätte zur beiuslichen Ausbildung, sondern in gleicher Weise dient er auch der erzieherischen und politischen Betreuung der ihm anvertrauten Jugend. Und dieser Jugend muß das Elternhaus ersetzt werden. Neben kameradschaftlicher Führung ist die Grundbedingung hierfür ein gemütliches Heim.
Arbeitszeit und Entlohnung: Die Arbeitszeit ist durch einen Arbeitsvertrag geregelt, der im wesentlichen den Jungen und das Mädel davor schützt, daß seine Arbeitskraft über sein Leistungsvermögen hinaus angespannt wird. Die Arbeitszeit beträgt in der Regel 54 Stunden wöchentlich. Zur körperlichen und beruflichen Ertüchtigung erhalten die Jungen and Mädel in jeder Woche ab 14.00 Uhr einen freien Nachmittag. Die Entlohnung erfolgt in Form eines Taschengeldes von monatlich ungefähr RM 10.— Wohnung und Verpflegung ist frei.
Verpflegung und Kleidung: Bei Bauern wird nur das Mittagsmahl eingenommen, abends werden die Jungen und Mädel im Lager verpflegt. Dadurch sind sie einer übermäßigen Inanspruchnahme bis in die Nacht hinein entzogen. Kleidung, Wäsche und Echuhwerk wird dem Jugendlichen in ausreichendem Umfange zur Verfügung gestellt. Trotzdem vom Landdienst die Uniform, Kleidung und Echuhwerk gestellt wird, empfiehlt cs sich, außerdem noch genügend alte Sachen mitzunehmen.
Anmeldung: Jeder Junge (in der Regel von 14—18 Jahren) und jedrs Mädel (von 14—21 Jahren) kann sich bei der zuständigen HI-Dievststelle oder beim Berufsberater des Arbeitsamtes melden. Dort ist ein Anmeldeschein erhältlich. Die mit der ärztlichen Untersuchung verbundene Musterung entscheidet, ob tauglich oder nicht.
Einberufung: Die Einberufung erfolgt in der R-gcl vom 15. 3. bis 15. 4. durch die zuständige Gcbietsführung. Mit der Einberufung, aus der das Einsatzgebiet und der Einsatzort zu ersehen ist, geht der Anwärter zum Arbeitsamt und erhält von dort einen Freifahrschein bis zum Landdienstlager.
Verdegang des Wehrbauern. Nach dem 1. Jahr Landdienst werden die Jugendlichen für ein zweites, meist in einem anderen Lager zu verbringendes Jahr gewonnen und legen dann die Landarbeiterprüfung ab.
Es folgt dann eine zweijährige Landuirüchastslchre (für Mädel die ländliche hau'swittschastliche Lehre) auf besonders anerkannten Höfen. Diese Jungen und Mädel werden weht mehr in Dors- scharen sondern in Bauernscharen auf möglichst nahe beisammen liegenden Höfen unter gebracht. In der Bauernschar wohnen die Jungen bei Bauern, denn sie sollen ja nun das bäuerliche Leben in allen seinen Phasen kennenlerncn. Bis zur Ablegung der Landwirischaflspiüfung werden sie von ihrem Scharführer betreut.
Weiterhin folgen 4 Jahre bet der ES, davon 2 i/s Jahre Morst bei d r Wr ffen-SS und IJahre Ausbildung zum M'hrbaucrn. 0 Jahre Tätigkeit als Praktikant auf einem Wehr- kos. Für jedi s Prr x sjahr, das abgelrislet wird, erhält der Jugendliche rine Landpiämie von 5 ha Land. Anschließend erfolgt der Einsatz als Wrhrbaurr auf eigenem Hof (90—100 Morgen).
Dir Madel lixcrr d.c ländliche Hausarbriis- u.Bauernwirlschafls- priisuvg ab. Daran ansälirßerrd können sie einen der bekannten lalduirt'chastllchen Berufe ergreifen. Za beachten ist, daß die Framn der Wehrbauern eine ordnungsgemäße ländliche häusliche Ausbildung nachzuweistn haben.
Die Aktion zirlt auf eine Besiedelung des Ostens mit beruflich und soll atisch gut ousgebildeten Bauern. Die Iungens müssen also SS-lauglick iein. Eigenes Kapital ist nicht erforderlich.
Der Lar ddrer st braucht eine Jugend, die sich des großen Ein- satzrs rms.ro Soldaten an der Front würdig zeigt. Nur die Brsten sind dazu geeignet, Trenzbauern (Wehrbauern) zu werden, Sie müssen neben ihrer Siedlerarbeit die Grenze schützen. Dazu ist ganzer Einsatz notwendig. Der Landdienst benötigt für seine Arbeit diejenigen Jungen und Mädel, die sich zum Land und zum Bauerntum aus weltanschaulichen Gründen hingezogen fühlen, die wissen, daß cs hier nicht allein um materielle Vorteile geht, sondern daß der Einsatz gleichbedeutend ist mit der Festigung eines Grundpfeilers unseres völkischen Daseins überhaupt:
„Ohne Landarbeit hungert das Volk,
ohne ein gesundes Bauerntum stirbt das Volk."
Berufsberater: Dr. H. Uumuth.
kleiner KIMsol in groKsr Isst
V^ieder-Keciirsr^urrr: Oeursctier ^orirsn-Ver^Lz (vorm. L. Ouverric^t), Klocrr^ra
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Der Tag ist von ununterbrochener Arbeit bis an den Rand gefüllt gewesen und Marga war schließlich bis zum Umfallen müde, aber immer wieder ging sie mit der schweren gefüllten Kaffeekanne Schritt für Schritt an den Zügen' entlang, die von der Front kamen. Jedes Gesicht, mochte es noch so verwildert, noch so abgezehrt und müde sein, suchten ihre Augen fragend ab. Jeden Soldaten, der sich von ihrem wenigstens heißem Gebräu geben ließ, fragte ihr schmaler, fast blutleerer Mund — immer wieder, seit mehr als einem Jahr immer wieder:
„Kennen Sie vielleicht den Assistenzarzt Karl Hömberg?" Und immer und immer wieder war die Antwort ein manchmal mitleidiges oder bedauerndes „Nein!"
. 8 .
Es ist im Januar 1917 gewesen, auf diesem selben Hauptbahnhof in Metz. Da hat der damalige junge Assistenzarzt Karl Hömberg Marga Radot kennengelernt.
Marga Radot, das war das Leben selber. Ein deutsches Mädel aus lothringischer Familie. Die Radot's hatten seit uralten Zeiten ein Geschäftshaus in der Stadt und ein kleines Landgut unweit von Metz an der Mosel. Das Stadthaus war eng und schmalbrüstig nach der Straße hin, aber tief und geräumig um einen schmalen Hof herum gebaut.
Im alten dunklen Kontor zur ebenen Erde hinter der Bücherei saß der Vater Radvt auf derselben Stelle, auf der schon seine Vorväter gesessen hatten. Steil führte eine «einstufige Treppe nach oben. Aber dort hatte man in allen Stockwerken Wände herausgenommen und schöne Zimmer geschaffen, in denen Lucie Radot geborene Scharff über Mann, Wirtschaft. Personal und ihre beiden kleinen Mädels herrschte.
Lucie Radot, die Mutter, war eine etwas herbe, aber schone Frau. Das Schicksal hatte aus einem lachenden lungen Mädchen der Biedermeierzeit eine strenge, aber immer gerechte Frau gemacht, das Schicksal, das durchaus nicht immer gerecht mit ihr verfahren war. . .. . ,.
Gewiß hatte sie den Mann bekommen, den sie hatte haben wollen und der sie gewählt hatte, gewiß hatte sie ein sicheres Auskommen, hatte ihre Kinder und ihre schöne Wohnung, aber sie keldte in -»Lothringen und das bedeutete seit ihrer Kindheit Krieg
und immer wieder Krieg. Dies arme wunderschöne reiche Land Lothringen ist durch unsinnige Kriege immer wieder aufgestört und zerrissen worden. Auf und um seinen Boden haben sich blutigste Kämpfe abgespielt. Die Altlothringer sind nie französisch gewesen in ihrem Denken und Fühlen und das Land atmete auf, als es 1871 unter deutsche Oberhoheit kam. Jahre des Aufbaues unter deutschem Schutz zeigten, wie wunderbar das Leben sein konnte in Lothringens bis der Weltkrieg kam und es wieder in den politischen Strudel riß.
Es ist niemals leicht gewesen für die Radot's, die überzeugt zu Deutschland standen und ihre Kinder deutsch erzogen, denn immer gab es franzosensreundliche Parteien, immer mußte man aus der Hut sein, um nicht in Schwierigkeiten verwickelt zu werden. Und doch ist das Leben so schön gewesen im deutschen Metz. Bis der Krieg seine Pranke daraus legte. Bis er die Metzer Söhne fraß, dis an beiden Fronten standen: die Deutschfühlenden im deutschen Heer, die Französlinge, die sich zum Feind geschlagen hatten, auf heimlichen Wegen ober ausgewiesen worden waren, zum französischen.
Bis Nacht für Nacht die französischen Flieger kamen und ihre Bomben aus die Stadt warfen, bis man die Kanonen brüllen hörte vor ben Toren der Stadt, die gestopft voll deutschen Militärs lag.
Da wurde das Leben ernst und schwer und kaum zu ertragen. Und doch gab es auch dort noch Glück!
Kall und häßlich ist der Tag im Januar 1917 gewesen, als aus dem Metzer Hauptbahnhos ein Zug einrollte, der ein Feldlazarett aus dem Osten in den Westen brachte. Ärzte, Sanitäter, Schwestern, und die zusammengepacktcn Geräte und Instrumente, die zu einem Feldlazarett gehörten, sollten kurze Zeit in Metz stationiert werden, um von hier zu weiterer Verwendung eingesetzt zu werden.
Hier in Metz konnte man jetzt Ärzte und Schwestern gebrauchen, und bald ging es dann sicher auch weiter, wieder nach vorn'an die Front! !
„Schwesterchen — halt — sollten Sie wohlmöglich etwa heißen Kaffee haben in Ihrem Topf da?" !
Der Assistenzarzt Hömberg griff geschickt nach einem vorbei- ! flatterndem Hellen Schürzenband.
„Hoppla, halt, spendieren Sie einem armen kalten ausgehungerten Soldaten von Ihren lange nicht gekannten Schiit-" '
Da blieb dem Assistenzarzt das Wort buchstäblich im Halse ^ stecken. Denn was er sich da gefangen hatte, das verschlug ihm den Atem! » .
Ein Mädel, blutjung, schwarzlockig, mit leuchtenden Augen m ^ einem auch schon etwas abgemagerten Glicht, aber diese Augen, . die brannten in seinem Herzen, ehe er es noch begreifen konnte! .
Ein geflicktes Schwesternkleid, grobe Strümpfe, aber eine j
Aus Stadt und Laad
«ltensteig, de« 26. September 1ÄL
Die Do!ksröntge«un1ersvchu«g lies a«
Am letzten Montag ist in unserem Kreis, wie schon berichtet, die Volksröntgenuntersuchung angelaufen. Sie begann in den größeren Betrieben und wird in diesen Tagen auch in den Ortsgruppen ihren Anfang nehmen. Der erste Eindruck, den man bei einer Besichtigung während der Volksröntgenuntersuchung in einem Calwer Großbetrieb erhielt, war der: in ein paar Minuten ist alles erledigt, und außerdem tut es wirklich niemand weh! Um alle, die noch nicht vor dem Röntgenschirm standen, mit dem Gang der Untersuchung vertraut zu machen, wollen wir kurz schildern, wie die Sache vor sich geht.
Am Eingang zum Untersuchungsraum erhalten die zu Untersuchenden nach Vorzeigen der Aufforderungskarte und gleichzeitigen Abgabe des über achtzig Pfennig quittierten Ausweises ihre Karteikarte, machen "sich im Borraum für die Untersuchung fertig, den Oberkörper frei, streifen ein „punktfreies", frisches Papierhemd Uber, und nun wird erst einmal erklärt, was zu beachten ist. Genauer gesagt: es werden einige Atmungsübungen gemacht und die richtige Körperhaltung an den Geräten gezeigt. „Tief einatmen! Anhalten die Luft und Ausatmen!" — so heißt das kurze Sprüchle, das einem vorgesagt wird. Das Kinn wird aufgelegt, beide Hände locker seitlich auf den edelsten Teil des Körpers gestützt. Das Einatmen, das Anhalten der Lust und das Ausatmen, dann noch die richtige Stellung — das ist aber alles, was man zu beachten hat. Es ist gar nicht schwer und außerdem wird man von der Bedienung der Geräte genau angewiesen, wie mans machen muß.
Hat man die Sache kurz geübt, gehts in Reihe an eines der Meßgeräte. Hier wird erst einmal der Brustkorb gemessen, damit nachher die Bedienung des Röntgengerätes genau weiß, wie stark die Röntgenstrahlen sein müssen, damit sie den Körper auch durchdringen und die Aufnahme scharf wird. Vom Meßgerät gehts . weiter zum eigentlichen Röntgengerät. Hier gibt man seine Karte, auf der die Meßzahl und auch der Name groß geschrieben steht, wieder ab. Und während man selbst vor den Röntgenschirm tritt und sich richtig aufstellt, wird die Karte mit ins Gerät geschoben, so daß, Min jede Verwechslung zu vermeiden der Name mit aufs Röntgcnbild kommt, und zwar an der Hüftgegend. Ehe man sichs versieht, ist die Aufnahme fertig und tritt schon der Nächste ran.
Ganze zwanzig Sekunden etwa hat die Sache gedauert und der Brustkorb, die Lunge, das Herz und der Kehlkopf sind auf dem Iilmband fcstgehalten, auf seiner Aufnahme, die etwa 24 Millimeter im Quadrat groß ist, ähnlich einer Leica-Aufnahme. Die Aufnahmen kommen sämtliche zur Prüfung nach Frankfurt. Das Ergebnis liegt in etwa 6—8 Wochen vor. Im Falle einer Krankheit bekommt der Betreffende über das Staatliche Gesundheitsamt Bescheid und wird dann einem Heilverfahren, das kostenlos ist, zugefllhrt. Erfolgt innerhalb des genannten Zeitraumes keine Benachrichtigung, dann sind beim Unterjuchten keine Merkmale sestgestellt worden
In den Ortsgruppen werden in der Viertelstunde 60 Volksgenossen geröntgt. Sie werden dem Geschlecht und möglichst dem Alter nach zusammengenommen. Die Aufforderungskarte bleibt der Ausweis für die „durchgestandene" Röntgenuntersuchung. Deshalb sei sei hier nocheinmal der Appell an alle Volksgenossen gerichtet: Kommt alle zur Volksröntgenuntersuchung!
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Verlängerung der Geltungsdauer der dritten Reichs. Ileiderkarte
2n einer im Deutschen Reichsanzeiger Nr. 225 vom 25. Sep. tember 1912 veröffentlichten zwanzigsten Durchführungsanordnung des Sonderbeauftragten für die Spinnstoffwirtschaft zur Verordnung über die Verbrauchsregelung für Spinnstoffwaren ist die Geltungsdauer der dritten Reichskleiderkarte für Männer, Frauen, Knaben, Mädchen und Kleinkinder und der Zusatzkleiderkarte für Jugendliche zur dritten Reichskleiderkarte über den 31. Dezember 1942 hinaus bis zum 30. Juni 1944 verlängert worden. Unausgenutzte Bczugsabschnitt» der dritten Reichskleiderkarte und der dritten Zusatzkleiderkarte für Jugendliche können also auch nach dem 31. Dezember 1942 für Anschaffung verwendet werden.
Bei dieser Gelegenheit wird nochmals darauf hingewiesen, daß die zweite Reichskleiderkarte für Männer, Frauen, Knaben, Mädchen und Kleinkinder sowie die zweite Zusatzkleiderkarle für Jugendliche bis zum 31. August 1913 gelten und daß bis
i Figur darunter, wie man sie sich nur manchmal erträumt. Hohe ! lange Beine, die einen wunderschönen Körper trugen, zarte Arme,
> ein schlanker Hals, der aus schönsten Schultern aufwächst. Aber Hömberg sah doch wieder nur die Augen — und sah tief in diese Augen hinein.
„Entschuldigen Sie —", er stotterte fast und riß die Hand a>> die Mütze — beinah hätte er die Mütze abgenommen, wie in seiner Pennäler- oder Studentenzeit. ^
Marga Radot setzte ihre schwere Kaffeekanne ab und wollte ! den Blechbecher daraus füllen, den sie in der anderen Hand hielt,
! doch der junge Arzt griff schnell zu:
! „Bitte, ich kann das schon selber, bemühen Sie sich nicht —"
! Seine Hände streiften die ihren und es brannte ihn fast wie
: Feuer Erschreckt fuhr er zurück und nun zitterten auch Marga»
! Hände plötzlich so, daß sie den heißen Kaffee verschüttete. Aber ^ sie achteten beide nicht darauf, sie standen aufgerichtet voreinander ! und sahen sich an.
j Zwei junge Menschen, die schon Not und Krieg und Grauen l kennengelernt hatten, und denen hier an einem eisigen Tag auf ! dem zugigen Hauptbahnhof in Metz die Liebe in den Herzen auf- : blühte. Sie wußten es beide auf den ersten Blick und schämten ! sich voreinander.
Karl Hömberg fühlte mit einem Male, wie zerrissen und ab- j geschabt er war, unrasiert, schlecht gewaschen, ein junger Arzt, der direkt, nach seiner Doktorarbeit in den Krieg gezogen war und weiter nichts kannte als Wunden und Schmutz und Feldlazarette-! der noch nichts erlebt hatte als Arbeit und Arbeit und wieder ! Arbeit, für den es fast noch tone Frau gegeben hatte und für de» es auch noch jahrelang keine Frau würde geben dürfen, denn vor ihm lag ja wiederum der Krieg mit allen Schrecken. Würde da» je aufhören? Und würde er heil herauskommen? Würde er dann heiraten können? Ein Mädchen an sich binden wie dies?
Die Gedanken jagten sich in ihm. während er Marga Radot ansah, der langsam tiefe Röte über das Gesichtche» zog.
Sie war Bahnhofshelferin, seit über einem Jahr schon. Ihre Hände waren hart geworden und voller Schrunden, ihr Kleid war zerrissen und nur mühsam geflickt, denn man bekam ja kein Stopfgarn mehr, ihr Haar war nicht mehr gepflegt wie früher — ursi> ein -Heim hatte sie auch nicht mehr, denn das hatte eine französische Bombe zerstört. Sie hausten in einer Behelfsbaracke, sie und die Mutter und die Schwester und der Vater, der durch ökn Schreck gelähmt worden war. Das Buchgeschäft war zerstört und sie halt- keinen anderen Besitz mehr als das kleine Landgut, das na-- " Franzosen verwüstet worden war.
Zwei Paar Augen hingen ineinander, während die Gedanken sich mühten, voneinander fort zu kommen, zwei Paar Hände . hoben sich und faßten sich, als dürften sie sich nie wieder loslasseu.
kKortlekuna kolatl» l