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Schwarzwälder Tageszeitung
Nr. 172
Dieses Zusammendrängcn der Stadt geschah aus Sicherheitsgründen. Denn die Stadt mit Mauern umgeben und durch eine Zitadelle gekrönt, war zugleich Festung, von der aus zahlreiche 'unterirdische Gänge zu fernen Brunnen und ins un- belagerte Freie führten. Durch die Enge innerhalb der Stadtmauern waren die Häuser immer höher gebaut worden in eigenartiger, nur in Siwa bekannter Architektonik. In diesem Gewirr der Häuser herrschten unvorstellbare hygienische Verhältnisse, und Seuchen waren meist der schlimmste Feind für das Städtchen dieser Oase. Systematisch ging daher die ägyptische Grenzverwaltung daran, Siedlungen im weiten Oasengebiet an- mlegen und den Stadthügel zu räumen. So kam es, das; Siwa langsam zu zerfallen begann.
In Siwa wachsen die schönsten Datteln Aegyptens, die denen der fernen Kufrahoasen nicht nachstehen. Trauben finden sich dort, die an jene erinnern, die die Kundschafter aus dem gelobten Land mitbrachten. Früchte seltsamer Große und wunderbaren Geschmacks, wie sie nicht ihresgleichen finden. Sie wurden dem Wüstenfahrer, wenn er nach mehrtägiger.mühsamer, aber schöner Wllstemahrt tausend Kilometer Wüste hinter sich gebracht hatte und durch den geologischen Einbruch der Oase auf das Städtchen zufuhr. als erste Willkommensgabe gereicht von der gastfreundlichen Bevölkerung.
Siwa war früher Endstation für Wüstenfahrer. Nach Süden hin dehnte sich die nicht passierbare Sandsee auf Hunderte von Kilometern hin bis zu den Brunnen von Uwenat im Süden am Punkt, wo sich die Grenzen Aegyptens, des Sudans und Libyens trafen, und nach dem Südwesten hin bis zu den fernen Kufrahoasen, die auf direktem Weg nicht zu erreichen waren. Nach Norden aber führte die Fahrt aus der Wüste hinaus zu den Küstenorten längs der ägyptischen Mittelmeerküste. Aus solcher Gegebenheit zeigte sich schon früher dem Wüstenfahrer, welche strategische Bedeutung dieser Oase mit ihren klaren, zum Teil heißen Brunnen und Seen zukommt.
Wie Rostow erstürmt wurde
Ein vierfacher, mit breiten Panzergräben verstärkter Befestigungsgürtel umgab die Stadt
DNB Berlin, 24. Juli. Zur Erstürmung des stark befestigten Industrie- und WirMaftszsntrums Rostow durch deutsche und lowakische Truppen teilt das Oberkommando der Wehrmacht olgende Ergänzungen mit:
Die über 520 000 Einwohner zählende zehntgrößte Stadt der Sowjetunion war wegen ihrer hohen wehrwirtschaftlichen Bedeutung von den Bolschewisten nach Osten, Norden und Westen durch einen vierfachen, mit breiten Panzergräben verstärkten Ve- festigungsgürtel geschützt. Im Süden wurde der Vertcidigungs- ring durch stark ausgebaute Feldstellungen geschlossen.
Der konzentrische Angrif der deutschen und slowakischen Truppen auf Rostow begann nach Einnahme von Woro- fchilowgrad zunächst von Norden und Osten her. Dann schlossen sich auch die im Raum von Taganrog stehenden Truppen dein Angriff von Westen her an. Durch starke Angriffe wurden beträchtliche Teile der zurllckweichenden bolschewistischen Kräfte ,in mehrere Gruppen ausgespalten und im Zusammenwirken mit jder Luftwaffe vernichtet. Die Reste der zerschlagenen feindlichen Truppen zogen sich auf Rostow zurück. In diese flüchtenden Kolonnen, die von der Luftwaffe immer wieder durch Bombenangriffe zermürbt wurden, stießen schnell vordringende Jn- ifanterieverbände hinein. So gelang es, in rastloser Verfolgung stärkere Teile des Feindes-im Raum Nowotscherkask 'zum Kampf zu stellen und sie zu vernichten. Der Widerstand der bolschewistischen Nachhuten wurde überall gebrochen.
Gleichzeitig entwickelten sich heftige Kämpfe westlich Rostow an einer starken Panzergrabenstellung im Raum Tschaltyr-Tasloff. In diese Stellungen drangen deutsche Panzerverbände in der Nacht zum 22. Juli ein. Im Laufe des 22. Juli erzwangen die deutschen Truppen, von der Luftwaffe wirksam unterstützt, einen Durchbruch durch das tiefgestaffelte Verteidigungssystem der Bolschewisten entlang der Straße Kylby- fchewo—Rostow, während bei Ssultün-Ssaly Verbände des Heeres und der Waffen-ff in die zweite Panzergrabenstellung ^eindrangen. In Ausnutzung dieser Erfolge stießen schnelle Truppen noch am Abend des 22. Juli bis zum Stadtrand vor. Im Verlauf des 23. Juli wurde dkr größte Teil der Stadt Rostow in zähem Nahkampf Mann gegen Mann und Haus um 'Haus genommen. Restteile des Feindes hielten sich noch in em- Helnen Widerstandsnestern der Stadt.
In rollenden Angriffen belegten Kampf- und Sturzkampfflugzeuge die durch die Stadt zurückslutenden Kolonnen ves Feindes. Ueber 300 Fahrzeuge wurden auf den Straßen in «rand geworfen. Artillchsteabteilungen, die sich in regelloser Mucht zurückzogen, wurden durch Kampf- und Zerstörerflug- »euge verfolgt und durch heftige Luftangriffe völlig aufgerieben, sbö Geschütze blieben zerstört auf den mit Fahrzeugtrümmern dicht Gedeckten Straßen liegen. Auch die mit flüchtenden Bolschewisten 'besetzten Eisenbahnzüge wurden wiederholt vom Bomben getroffen.
In der Nacht zum 24. Juli wurde der in Rostow zeitweilig iaufflackernde Widerstand der Bolschewisten endgültig gebrochen und das Donufer jenseits des Stadtkerns erreicht. Die Versuche der Bolschewisten, am Don durch Einsatz von Flußdampfern und Fähren Truppenteile auf ^as Südufer zu retten, scheiterten an den pausenlosen Angriffen »er deutschen Kampfflugzeuge. Zahlreiche Boote und Fähren -wurden versenkt oder schwer beschädigt. Ein mit Truppen und Material beladener Flußdampfer wurde nach mehreren Treffern fvon den Bolschewisten auf Strand gesetzt, i., »
Die Bedeutung von Rostow
Industrie- und Handelsplatz
DNB Berlin, 24. Juli. Noch zur zaristischen Zeit betrug dis Einwohnerzahl Rostows nicht mehr als 200000. Im Jahrs 1928, also 10 Jahre nach dem bolschewistischen Umsturz, war sts aus knapp 250 000 angewachsen. Heute ist Rostow die zehnte größte Stadt der Sowjetunion, hat 620000 Einwohner, größtenteils Jndustrieproletariat. Während die Stadt ihren Rahmen nicht erweitert hat, drängte sich der Zuwachs der Einwohner unter den unwürdigsten Verhältnissen in Kellerwohnungen und Holzbaracken zusammen. Rostow, früher als eine der regelmäßigst angelegten und bestgebauten Städte der Ukraine bekannt, gleicht heute einer schmutzigen, von Menschen wimmelnden Ansiedlung, in der Holzbauten eine dominierende Rolle spielen. Die Brandgefahr in Rostow ist dadurch immer ein besonderes Problem der bolschewistischen Stadtverwaltung gewesen.
Die Anhäufung der Menschen in Rostow ist eine Folge der ungeheuren Industrialisierung und seiner Lage als Verkehrsknotenpunkt und Umschlagsplatz. Die Landmaschinenfabrik „Rostelmasch" mit einer Belegschaft von 20 00 Arbeitern und eine andere Landmaschinenfabrik mit 7000 Arbeitern stellten bis jetzt Rüstungsmaterial her. Ein völliges Monovol in der
gesamten Sowjetunion besaß die Fabrik „Oktoberrevolution", die Zinkweiß und verzinntes Metallgeschirr herstellte, ebenso eine Scharnierfabrik, welche die einzige dieser Art in der Sowjetunion war. Erwähnenswert ist unter den zahlreichen industriellen Unternehmungen noch die Tabakfabrik „Rosa Luxemburg", die rund 5000 Arbeiter beschäftigte. Dazu kommen noch zahlreiche Werke der Rüstungsindustrie.
Die prächtige Lage der Stadt in der fruchtbaren Umgebung hatte zur Folge, daß ebenso wichtig wie die Schwerindustrie die Nahrungsmittelindustrie Rostows gewesen ist: Mühlen- und Fleischkombinate, Oelmühlen, die mit Margarinefabriken verbunden waren, Konservenfabriken, welche die Ernte der großen Fruchtgärten in der Umgebung Rostows verarbeiteten. In der Umgebung Rostows gibt es Fleisch- und Milchfarmen, Käsereien, Molkereien und Eroßgärtcn, sowie zwei große Sowchosen, in denen die Zucht von Merinoschafen betrieben wurde.
Der Umsatz des Hafens von Rostow, der modern ausgebaut ist und sehr leistungsfähig ist, steht an dritter Stelle unter den Häfen der Sowjetunion. Mit Rostow haben die Bolschewisten die Brücke zwischen Kaukasus und Donez- becken verloren. Sie haben die Schlüsselstellung verloren, über die die Rohstoffe des Kaukasus den Industriegebieten der Ukraine und Zentralrußland zugeführt wurden. Sie haben ferner einen Ort verloren, an den ihre bolschewistische Agitation in vieler Hinsicht angeknüpst hat, weil eine große Anzahl von bolschewistischen Agitatoren stets Rostow zum Schauplatz ihrer typischen Tätigkeit gewählt hatte. Im Jahre 1920 wurde die Stadt von sowjetischer Kavallerie unter Budjenny besetzt und die letzte Widerstand der eingeborenen Bevölkerung in einem Meer von Blut ertränkt
U-Boolhafen Poljarnoje bombardiert
DNB Berlin, 24. Juli. Wie Las Oberkommando, der Wehrmacht mitteilt, griffen in den Abendstunden des 22. Juli deutsche Kampfflugzeuge den wichtigen bolschewistischen U-Voothafen Poljarnoje an der Kolabucht nördlich Murmansk an. Bomben schweren Kalibers detonierten zwischen den Anlegestellen im U-Voothasen und einer in der Nähe des Hafens befindlichen Kraftstation, in der nach dem Angriff mehrere Brände entstanden. Eine Bombenreihe traf mehrere am Kai liegende U-Boote, die starke Beschädigungen erhielten. Auch in der Torpedowerkstatt wurden mehrere heftige Explosionen hervorgerufen.
«Deutscher Vormarsch nicht auszuhalten-
DNB Madrid, 24. Juli. Die Sondermeldung aus dem Fiih- rerhauptquartier über die Einnahme von Rostow, die die Madrider Abendpresse in großen Schlagzeilen auf der Titelseite veröffentlicht, hat in Spanien Helle Begeisterung ausgelöst und wird als erneuter Beweis dafür angesehen, daß der deutsche Vormarsch selbst von den stärksten bolschewistischen Bollwerken nicht aufgehalten werden kann. „Pueblo" schreibt: „Die deutsche Strategie und das deutsche Organisationsgenie triumphierten". „Der Sturm aus Rostow", so schreibt „Madrid", ist die Demostration der ungebrochenen deutschen Schlagkraft, die den bolschewistischen Koloß schlägt".
Ereignisse im Osten und in Aegypten wirkten in USA wie kalte Duschen
DNB Stockholm, 24. Juli. Der in USA weilende Sonderkorrespondent der schwedischen Wochenzeitschrift „Vecko Journalen" bringt einen interessanten Stimmungsbericht aus Washington. Während früher die amerikanische Oeffentlkchkeit noch glaubte, daß man den Feind mit phantastischen Produktionsziffern von sich fernhalten könne, so schreibt er, hätten die jüngsten Niederlagen im Osten und in Aegypten wie kalte Duschen gewirkt, die an Stärke an den Zusammenbruch in Frankreich und den japanischen Angriff auf Pearl Harbour erinnerten.
Man sei daher jetzt in USA am zweiten Wendepunkt dieses Krieges angelangt. Der erste war Pearl Harbour, der zweite sei jetzt gekommen, wo die Amerikaner sähen, daß sie die Hauptbürde tragen müßten, wenn dieser Krieg in absehbarer Zeit gewonnen werden soll, mit anderen Worten, daß Amerika die Initiative ergreifen müsse. Die öffentliche Meinung sei dss Wartens müde und fordere eine Entlastungskampagne für die Sowjets. Die Forderung zum Handeln habe sich in Amerika nach dem Rückzug der Engländer in Aegypten vermehrt.
Es werde den Engländern vorgeworfen, daß sie den Krieg in der Defensive führten und nur daran interessiert seien, durchzuhalten. Deshalb sei es unbedingt notwendig, daß Amerika die Führung übernehme.
Das USA.-Volk sei sich mehr und mehr klar darüber, daß der schwächste Punkt in der Verteidigung der durch die deutschen U- Boote verursachte Tonnagenmangel sei, und man beginne sich bereits zu fragen, ob die amerikanischen Werften trotz unerhörter Bautempos mit den deutschen und japanischen Versenkungen Schritt halten können.
Japanischer Minenleger versenkte zwei U-Boote
DNB kio, 24. Juli. (Oad.) Wie japanische Marinekorre- sponden. von einem ungenannten Stützpunkt berichten, kehrte kürzlich ein japanischer Minenleger zurück, der in der Malakkastraße innerhalb vier Stunden zwei feindliche Unterseeboote
bersonkt hatte.
Edens ermutigende Ausblicke
DNB Stockholm, 23. Äulr. Der britische Außenminister Eden sprach am Donnerstag in Nottingham, wobei er sich in erster Linie an die Amerikaner wandte In Ermangelung irgendwelcher militärischer Erfolgsmeldungen stellte er seine Rede ganz darauf ein. seinen Zuhörern „ermutigende Zukunftsausblicke" zu eröffnen. Den Amerikanern gab er das Versprechen^ daß England mit ihnen Zusammenarbeiten werde, um „eine friedliche, internationale Gesellschaft" aufzubauen. Wie es um diese „friedliche Welt" in Wirklichkeit aussieht, ergibt sich sehr deutlich aus seiner Erklärung: „Wir sind geeint in dem Entschluß, zu gegebener Zeit eine volle und strenge Bestrafung Deutschlands eintreten zu lasten". Dieser Herzenswunsch aller Pluto- kraten ist nicht neu. Daß er nicht in Erfüllung gehen wird, dafür sorgt die deutsche Wehrmacht. Im übrigen sparte Eden nicht mit großartigen Versprechungen an die Bevölkerung, die natürlich erst „nach dem Kriege" eingelöst werden sollen. Er sagte: „Niemals wieder dürfen wir eine chronische Arbeitslosigkeit und außergewöhnlichen Reichtum. Slums der Armen und Mangel an Arbeitsgelegenheit dulden". Mit dieser Zukunftsmusik kommt Mister Eden mehr als zu spät. Auch die Amerikaner, an die sich der britische Außenminister besonders wandte, können ein Lied von den „großen sozialen Errungenschaften" ihres tüchtigen Präsidenten singen.
Englische Rüstungsbetriebe und Flugplätze angegriffen DNB Berlin, 24. Juli. Zu dem Angriff deutscher Kampfflua- zeuge am Donnerstag auf kriegswichtige Ziele in Großbritannien teilt, das Oberkommando der Wehrmacht weiter mit: Deutsche Kampfflugzeuge legten den Schwerpunkt ihrer Angriffe auk Rüstungsbetriebe und Flugplätze in Mittel- und Ostenqland Schon in den frühen Morgenstunden bombardierte ein Kampfs flugzeug in überraschenden Angriffen ein wichtiges Flugrüstunas. werk bei Bedford in Mittelcngland. Bomben schweren Ka- libers detonierten in der großen Werkhalle, während weitere Einschläge auf dem mit Materialstapel belegten Werkhof beob. achtet wurden. Die Werke der Flugrüstungsindustrie von Bed- ford waren auch im Laufe der letzten Nacht das Ziel der m mehreren Wellen angreifenden deutschen Kampfflugzeuge. Von den Besatzungen der Kampfflugzeuge wurde das Entstehen dreier größerer Brände- beobachtet. Andere deutsche Kampfflugzeuae griffen Flugplätze in der Nähe von Northampton und an der englischen Ostküste mit Bomben schweren Kalibers an. Die Flugplatzanlagen und Rollfelder wurden mehrfach getroffen.
Japanischer Luftangriff auf Tschungking Tokio, 24. Juli. Wie „Jomiuri Schimbun" aus Schanghai erfährt, haben einer Tschungkinger Meldung zufolge Verbände japanischer Hceresbomber nach längerer Pause wieder einmal einen Luftangriff auf Tschungking unternommen. Bei diesem Angriff, der drei Stunden währte, warfen die japanischen Flieger Spreng- und Brandbomben auf drei Flugzeugwerke des Tschungkinger Kriegsministerium und auf andere militärisch wichtige Gebäude ab, denen beträchtliche Schäden zugefügi wurden.
434 Flugzeuge von den Japanern vernichtet Tokio, 24. Juli. (Oad.) Das Kaiserliche Hauptquartier gab am Freitag bekannt, daß Fliegerverbände der japanischen Marine in der Zeit vom 2. Februar bis zum 20. Juli im Gebiet von Neu-Euinea, der Salomon-Jnseln und der Horn-Insel» 325 feindliche Flugzeuge in Luftkämpfen abgeschossen und 109 weitere Flugzeuge vernichteten.
Nach übereinstimmenden Meldungen, die aus Australien bekannt werden, sind japanische Truppeneinheiten auf Neu- Guinea, und zwar an der Nordküste Papuas bei der kleinen Hafenstadt Buna, gelandet. Die Landung bedeute eine neue Bedrohung Port Moresbys, das mit Buna durch eine Bahnlinie verbunden ist. Der japanische Eeleitzug, der die Truppen nach Neu-Guinea brachte, war von schweren Kreuzern, Zerstörern und Minenräumbooten begleitet.
Aufruf des Neichsjugendführers Axmann DNB Berlin, 24. Juli. Im Bestreben, ihren Kriegseinsatz auch im persönlichen Lebe» jedes Jungen und Mädels praktisch zu verwirklichen, führt die Hitler-Jugend zurzeit eine Aktion durch unter dem Motto: Schont Kleider und Schuhe — spart Spinnstoffe, Leder und Gummi! Reichsjugendführer Axmann weist in einem Aufruf an die Hitlerjugend auf die Erfordernisse der Kri-egszeit hin, wonach Spinnstoffe und Leder in erster Linie dem deutschen Soldaten Vorbehalten bleiben müssen, die Jugend aber durch Einschränkung der eigenen Bedürfnisse zur Sicherung der kriegswichtigen Rohstoffe beitragen kann. Der BDM. übernimmt zur Unterstützung für berufstätige Mütter in Nähstuben . Las Flicken und Stopfen, das Acndern und Bearbeiten aller, vorhandenen Kleidungsstücke. Eine Anordnung der BDM.-Reichs-' referentin, Dr. Jutta Rüdiger, bestimmt den zweckmäßigen Einsatz jedes Mädels. Während die jüngeren Mädel uner Anleitung leichte Flick- und Näharbeiten ausführen, übernehmen die bereits Vorgebildeten das Aendern- und Umarbeiten von Klei" dungsstücken.
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Joseph Stolzing-Cerny gestorben DNB München 24. Juli. In München ist im 74. Lebensjahr der nationalsozialistische Publizist und Kulturschriftsteller Joseph Stolzing-Cerny, dem der Führer anläßlich seines 70. Ee- , burtstages im Februar 1939 die Goethe-Medaille verliehen hat, gestorben In Wien geboren, kam Joseph Stolzing-Cerny schon frühzeitig in die grotzdeutsche Bewegung hinein, wurde kulturpolitischer Mitarbeiter beim „Deutschen Volksblatt", der ersten großen antisemitischen Tageszeitung, und bei der „Ostdeutschen Rundschau" in Wien und wurde mit Georg Ritter von Schönerer, dem Führer der Großdeutschen, und Dr. Karl Lueger, dem späteren ersten Bürgermeister von Wien, persönlich bekannt. Nach einigen journalistischen Wanderjahren" ließ er sich 1902 in Berlin nieder, wo er ein „ausländisches Nachrichtenbüro" für die rechtsstehende Presse gründete. Im Weltkrieg 1914/18 rückte er als ungedienter Landsturmmann beim Wiener Hausregiment ins Feld, brachte es bis zum Fähnrich und erwarb sich das goldene Verdienstkreuz. Im September 1919 wurde er Pressechef des dem Kapp'schen Unternehmen angegliederten deutschen Hochstiftes; als ihm Verhaftung drohte, wurde er in die Schriftleitung des „Völkischen Beobachter" berufen, der er gleichzeitig mit Dietrich Eckert, Alfred Rosenberg, Wilhlm Weiß und Josef Berchtold angehörte, Ende 1932 schied er infolge seines vorgerückten Alters und um sich ganz seiner schöngeistigen Arbeit ryidmen zu können aus. Stolzing-Cerny war auch ein alter Kämpfer für das Bavreuther Kulturideal und übrigens wohl der erste Publizist, der bereits 1922 als damaliger Münchener Vertreter der Berliner „Deutschen Zeitung" AdolfHitleralsdenkommendenMannDeutsch- lands bezeichnet«. Im Kampf für die Bewegung brachte er sechs Wochen im Gefängnis zu. Stolzing-Cerny war Träger des Goldenen Ehrenabzeichens der Partei.
Die nationalsozialistische Parteikorrespondenz meldet: ,Der Führer hat für den verstorbenen Parteigenossen Joseph Stolzing- Cerny ein Parteibegräbnis angeordnet.
Erste Berleihrmgen der Bänder zur SstmedaAe
DNB Berlin 24. Juli. Nachdem der Führer die Ostmedaille in Würdigung des heldenhaften Einsatzes gegen den bolschewistischen Feind während des Winters 1941/42 gestiftet hat, sind nunmehr di« ersten Angehörigen des deutschen Heeres und der Waffen-ff, die an, der Winterschlacht im Osten 1941/42 teilgenommen haben, mit dem Band zur Ostmedaille ausgezeichnet worden. Das erste dunkelrote Band mit einem schmalen weiß- schrvarz-weißen Streifen in der Mitte wurde im nördlichen Frontabschnitt dem Chef einer in der Winterschlacht eingesetzte» Infanteriekompanie ausgehändigt, der sich auf der Fahrt zum ^Heimaturlaub befand. Während die Anfertigung der Ostmedarl- !len noch eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, werden di« Bänder zur Oftmsdaille nunmehr fortlaufend verliehen.