Nr. 151

Schwarzwälder Tageszeitung

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,en u,yararrer oes Loupenyocylandes. Ls ist eine leicht, gewellte Hochebene, soweit das Auge reicht mit gelbem Flugsand bedeckt und von Zeit zu Zeit von Felsterrassen, Stein­säulen und andexen eigenartigen Felsformationen unterbrochen. Auf dem meilenweiten öden Gelände sind eine der interessan­testen Erscheinungen die zwischen Sand und Kieseln liegenden versteinerten Bäume, steinerne Bäume von etwa 11 bis 28 Meter Länge. Sie sind heute längst von Naturforschern als fossile Ueberreste vorgeschichtlicher Vegetation erkannt. Sie erzählen heute davon, daß dieses Wüstengebiet vor Mil­lionen Jahren von einer Art von Wollbäumen bestanden war. Auch bei Kairo gibt es einen ähnlichenversteinerten Wald". Heute fegt der heiße W'-^enstuem die Höhen des Verglandes kahl. Oft tritt darunter der nackte Fels, der Hamada, zutage, auf dem sich wieder andere sett'oine tierische Versteinerungen vorsinden, fossile Reste großer Wurzelsüsier, die zu schwer sind, als daß der Wind sie davontraacn tonnte.

Nicht alle Teile dieses Gebietes tragen reinen Wüstencharak­ter. Auch die Wüste hat, abgesehen von den Oasen, ihre Vegeta­tion. Es gibt Steinplateaus, auf denen spärliche Wüstenkräuter wachsen, die Kamele, dis anspruchlosesten Tiere der Welt, ab­weiden. Und in den Randschluchten der Felsenberge, die durch Wmkenbrüche in das Hochland eingerissen und ausgewaschen sind, wachsen tiefwurzelnde, harte, holzige Büsche und Zwerg- sträucher. Sogar inmitten der Sand- und Kieswüste entwickelt sich während der Regenzeit überall da, wo das Regenwasser einige Zeit stehen bleibt, ein spärlicher Pflanzenwuchs. Die Zelt­beduinen, die das libyische Hochland bewohnen, kennen diese Stellen genau und pflegen sie als Weideland für ihre Kamele auszunutzen.

Ganz anders stellt sich das Bild der Salzwüste dar. Wer von der Kattara südlich zur Kattara-Senke vordringt, dem bietet sich eine außerordentlich eigenartige Landschaft. Es ist das Gebiet der Salzseen, die im Sommer allmählich eintrocknen und aus denen nicht nur Kochsalz, sondern auch Natronkristalle ge­wonnen werden. Hier blitzen inmitten der bräunlichgelben Wüstenlandschaft in leuchtendem Blau die Spiegel der Seen auf. Es ist wenig bekannr. daß die Salzseeen der Wüste den Wassergeschmack des gesamten Wüstenlandes bestimmen: alle Quellen und Brunnen der Wüste haben einen eigenartigen, laugenähnlichen Wassergeschmack, an den sich aber die Menschen so rasch gewöhnen, daß ihnen binnen kurzer Zeit das Wasser genau so'süß schmeckt wie jedes andere. Viele der Salzseeen haben einen beträchtlichen Umfang, sie sind mitunter vier bis sechs Kilometer lang. Die Ufer sind sumpfig und mit Rohrkolben und Binsen bewachsen. Wenn in diesem an Salzseen reichen Gebiet, im Sommer der Boden ausgetrocknet ist, so erscheint häufig zwischen den Sandschollen ein glitzernder Salzreif. Der Blick über die Salzwllste erinnert dann fast an ein weites Schneefeld.

Am östlichen Ausläufer der Kattara-Depression liegt Mogara. Hier findet sich ein Gebiet großer Wanderdünen, ein regelrechtes Sandgebirge. In den Tälern wachsen verkrüppelte Tamarisken, Kräuter und Gräser. Aus der Ferne scheint es manchmal, als wenn diese Berge rauchten: es ist aber nur der wirbelnde Flug­sand, den der Wind von den Höhen fortträgt. Der Araber nennt diese DünerckandschaftenGhart".

Der letzte englische Funkspruch aus Tobruk

Genf, 30. Juni. Ein Korrespondent desEvening Standard" gibt in einem Bericht die letzten Signale der britischen Garni­son von Tobruk vor der Kapitulation wieder. Kurz hintereinan­der, so schreibt er,, habe man außerhalb Tobruks folgende kurze Mitteilungen aufgeinngen:Die Deutschen kommen in Masten sie stoßen überall durch überall Brände, feindliche Tanks und Geschütze feuern wie wild eigene Truppen verteidigen sich zäh, ihre Lage aber kritisch, um mich herum überall Brände, lkswird uns jetzt der Boden zu hei ß." Das sei der letzte Funkspruch der britischen Garnison von Tobruk gewesen.

Auchinleck Nachfolger Ritchies DNA Berlin, 30. Juni. Das englische Reuterbüro gab am Dienstag mittag folgende Sondermeldung bekannt:Churchill gab bekannt, daß Auchin leck als Nachfolger General Ritchies den Befehl über die 8. Armes in Libyen übernommen hat."

Was sich Churchill unter dem Kommando über die 8. Armee in Libyen vorstellt, ist nicht zu ergründen. In Libyen jedenfalls gibt es keine 8. englische Armee mehr, sondern nur britische Gefangene aus der 8. Armee.

England braucht Kanonenfutter in Ägypten

DNB Rom, 30. Juni. Wie Stefan! meldet, werden die in Aegypten lebenden Griechen von den Engländern zwangsrekrutiert. Die Griechen weigerten sich jedocb, und es kam zu heftigen Zusammenstößen da die englischen Agenten Gewalt anwendeten. Auf beiden Seiten gab cs verschiedene Tote und Verletzte.

Die Ladung derdicken Brocken-

DNB Berlin, 20. Juni. In den feindlichen Schiffsraumbestand werden ständig neue, empfindliche Lücken gerissen. Hundert­tausende von Tonnen wertvollen Frachtraumes versinken all­monatlich in den Fluten des Atlantik und in den nord- und mittelamerikanischen Küstcngewäfsern. Von den 12 Handelsschif­fen, deren Versenkung allein die Sondermeldung vom Sonntag bekannt gab, wurden wiederum die meisten vor der Ostküste der USA. torpediert. Immer mehr werden die nordamerikanischen Küstengewässer zum erfolgreichsten Operationsgebiet der deut­schen und italienischen Unterseeboote. Unter Len am 28. Juni als versenkt gemeldeten Schiffen befanden sich auch einige Han­delsschiffe großer Tonnage, darunter ein Tankschiff der amerikanischen Kriegsmarine von 14000 BRT., das mit einer Ladung von fast 20 000 Gcwichtstonnen Oel vernichtet wurde. Ein anderer fast 10 000 BRT. großer Dampfer lief einem Unterseeboot in den Weg, das schon alle Torpedos verschossen hatte. Dem Kommandanten des Unterseebootes blieb also, da er dendicken Brocken" nicht entwischen lasten wollte, nichts anderes übrig, als den Frachtenmit dem Vordgeschütz anzugreifen. Die Brücke des Dampfers stand schon nach wenigen Schüssen in Brand, schnell griff das Feuer auf das Vorschiff über. Vier Stunden lang beobachtet der llnterseeboot- kommanüant das inzwischen von der Besatzung verlassene bren­nende Schiff, das immer noch nicht untergehen wollte. So ent­schloß sich der Kommandant dazu, mit einigen beherzten Män­nern auf das brenende Schiff zu gehen, um dort Sprengpatronen anzubringen. Damit war das Schicksal des Schiffes besiegelt; nach einigen heftigen Explosionen versank der 10 OOO-BRT.-Frachter in den Fluten.

Ein anderes Unterseeboot sichtete einen Dampfer, von 6900 BRT. eines bekannten Reedereitvvs. Das Schiff laa mit voller ladung tief im Wasser. An Deck standen mehrere Geschütze, auch !ine Decksladung, bestehend aus zweimotorigen Flugzeugen, be- vies, daß es sich um eine besonders wertvolle Ladung handelte. Ein einziger Torpedo beförderte das Schiff mitsamt feinem Kriegsmaterial, das für Australien bestimmt war, auf den Grund des Meeres.

Ein weiterer wertvoller Fang war der fast neue 7200 BRT. große DampferSam Houston", der seine erste Reise angetreten hatte, die ihn nach Kapstadt führen sollte. Seine Bewaff­nung bestand aus einem größeren Geschütz und acht leichten Flakgeschützen, seine Brücke trug einen Schutzpanzer. Aber die Bewaffnung und Armierung nützte ihm nichts; in wenigen Minuten verschwand er unter der Wasseroberfläche. Auch der 12 000 BRT. große TankerGulf Pride", der voll be­laden war, sank mi-' "einer wertvollen Ladung auf den Grund des Meeres.

Washington muh weitere Versenkungen eingestehen

DNB Berlin, 30. Juni. Den Verlust von vier Handelsschiffen muß das ASA.-Marinedepartemsnt jetzt unter dem Druck von Aussagen geretteter Vesatzungsangehöriger zugeben. Bezeichnend ist, daß sich auch unter diesen vier Schiffen wieder zwei ehe­malige neutrale Frachtdampfer befanden, darunter ein nor­wegisches und ein jugoslawisches Schiff mittlerer Tonnage. Wei­ter befindet sich unter den versenkten Schiffen ein großer amerikanischer Schlepper, der, wie man sich in Washington ausdrückt,infolge einer Unterwasserexplosion" sank. Ferner trafen am 28. Juni lleberlebende eines von einem deutschen Unterseeboot versenkten britischen Frachtdampfers in USA. ein. Ihre Aussagen über die Torpedierung ihres Skiffes werden in USA. streng geheim gehalten.

Roofevells Riistungsvorlage!

DNB Stockholm, 30. Juni. Der USA-Senat hat am Dienstag die Rüstungsvorlage in Höhe von 43 Milliarden Dollar beschlossen, wird aus New-Pork berichtet. Die Vorlage geht jetzt zur Unter­zeichnung an Roosevelt.

Sieben britische Jäger abgeschossen DNB Berlin, 30. Juni. Die Treffsicherheit der Vorposten- boote der Kriegsmarine bei der Abwehr feindlicher Flugzeuge bewährte sich von neuem, als an der Kanalküste in den ersten Morgenstunden des 28. Juni zwei Vorpostenboot« von zwei britischen Jägern im Tiefflug angegriffen wurde». Die Sichtverhältnisse waren bei der Morgendämmerung zwar noch besonders ungünstig, trotzdem schossen beide Boote fast gleichzeitig die zwei Jäger ab, von denen sich jeder eines der

Boote zum Ziel genommen hatte,, _

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Der italienische Luftangriff auf Gibraltar DNB Rom, 30. Juni. Die italienischen Luftangriffe auf Gibraltar in der Nacht zum 29. Juni beschädigten den Flug­hafen schwer und setzten Vrennstofflager in Brand, meldet Agenzia Stefani aus Tanger. Noch nach Stunden konnten di« Brände von La Linea und von der afrikanischen Küste aus beob­achtet werden. Angriffe wie Abwehr waren so heftig, daß di« Bevölkerung von La Linea und Algeciras in die Luftschutz« räume flüchtete, um nicht von den Splittern getroffen zu wer­den. Neben der Vodenflak griff auch die Vordflak eines Schlacht­schiffes, eines Flugzeugträgers und zweier Kreuzer in die Ab­wehr ein. Die Schiffe lagen auf der Reede, wo sie einen Geleit­zug erwarteten. Der auf dem Flugplatz entstandene Brand griy auf eine Flugzeughalle über, in der mehrere Kampf- und Jagib« flugzeuge vernichtet wurden.

Neue Erfolge der Japaner

Hauptquartier einer TschungAng-Armee genomure«

Tokio, 30. Juni. (Oad.s Nach Frontberichten vom süd Arte­sischen Kriegsschauplatz eröffneten die japanischen Truppen in den letzten Tagen im Dreieck NanchangFuchow« Kienchang in der Tschekiangprovinz ein größeres Einkreb fungsmanöver. Liki, der stark befestigte Stützpunkt der 4. Tschung- kingarmee, die noch etwa 20 000 Mann stark ist, wurde Montag nachmittag erobert. Die Japaner stießen über Liki hinaus übei den Jhwangfluß entlang bis Tangfeng vor, während eine zweit« Gruppe von Kienchang aus den letzten Widerstand der 102. und 89. Division der Tschungkingarmer brach. Aus dem gleichen Ab­schnitt wird ferner die Einnahme Jyangs am Shangjaoflutz gemeldet. Im mittleren Teil sind die Tschungkingtruppen in der Nähe von Jwu völlig aufgerieben worden, die sich in dem bergigen Gelände versteckr hielten.und die Gegend durch Raub­züge unsicher machten.

Wie Domei berichtet, ist mit der Einnahme von Jyang durch die ostwärts gerichtete Kolonne der Japaner am Montag ein großer Teil der strategisch wichtigen Tschekiang-Kiangsi- Bahn kr japanische Hand gefallen. Aus den Meldungen geht auch hervor, daß die Entfernung zwischen Schangjyo, das die nach Westen vorgehende japanische Kolonne jetzt besetzt hat, und Jyang nur 60 Kilometer beträgt.

Die in der letzten Woche durch starke Regenfälle behinderten Operationen der japanischen Truppen in der Provinz Kiangsi sind am Wochenende wieder aufgelebt. Etwa ISO Kilometer südöstlich von Nachang umzingelte vier Divisionen der 4. Tschungkingarmee wurden, nachdem ihr Rückzug durch die Einnahme von Tangfeng abgeschnitten war, von japanischer Artillerie unter ein verheerendes Feuer genommen mit dem Ergebnis, daß zwei dieser umzingelten Divisionen stark dezi­miert wurden und ihr Widerstand zusammengebrochen ist. Di« von Tschangscha aus zur Hilfe entsandte 102. Tschungkiug- Division erlitt eine schwere Niederlage. Die japanischen Truppen dringen längs der Tschekiang-Kiangsi-Eisenbah« von Kweiki weiter erfolgreich vor.

Während über die Fortschritte der Operationen in der Pro­vinz Tschekiang keine weitere» Einzelheiten vorliegen, stellt das dortige japanische Oberkommando fest, daß die Kampfkraft der Tschungking-Truppen merklich nachlüßt. Auch aus der .7. Tschungkinger Kriegszone m Nordkwcusung liegen Anzeichen des schwindenden Vertrauens in die Widerstandskraft der Tschungking-Truppen vor.

Brasilianische Handelsflotte im Dienst der USA. Wie di« Neuyork Times" aus Rio de Janeiro berichtet, hat Außenmini-' ster Aranha bekanntgegeben, daß die gesamte brasilianische Han­delsmarine einemSchiffahrtskontrollamt" unterstellt werde», solle, das seine Tätigkeit in der USA..-Botschaft sehr bald auf­nehmen. werde.

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Der Mittag geht, und der Nachmittag wendet sich zum Abend, als wir das Haus verlassen.

Wir haben Renate Förster alles erzählt. Nun lassen wir sie allein.

Sie will und muß allein sein in diesen Stunden.

Kein Wort hat die Frau zu uns gesprochen, als wir sprachen. Aber ihre Augen waren uns Kunde, daß sie jedes Wort von uns in ihre Seele aufnahm wie in eine große, kristallene Schale.

Keine Frage hat sie getan, und nur, als wir ihr zum Abschied die Hände reichten und davon sprachen, daß wir wiederkommen wollten, morgen und übermorgen, sagte sie tonlos:Ich danke euch!"

Wir beide, Florian und ich, finden kein Wort über das Geschehen dieses Tages. Es ist uns heilig, und wir glauben, es zu entweihen, wenn wir die Gedanken aussprechen, die wir in uns tragen.

Still bleibt jeder für sich, und zum ersten Male, seit wir uns kennen, geht jeder mit seinem Hund den abendlichen Weg allein.

*

Ich bin am anderen Tage schon vorm Morgengrauen wach, kleide mich an, denn ich habe nicht viel schlafen können, und sehne mich nach der stummen Nacht zu Menschen und alltäglichen Sorgen. So gehe ich mit Nero durch die Straßen, biete dem Apotheker, der eben seinen Nachtdienst beenden will, einenGuten Morgen" und kehre erst heim, als die Sonne das Städtchen weckt.

Florian erwartet mich.

... und was soll nun geschehen?"

Er spricht die Frage, die auch mir nachgeht, seit Renate alles weiß.

Wir werden warten müssen, Florian, warten, was Renate Förster mit uns bespricht!"

Sein kurzesJa" gibt mir die Gewißheit, daß auch er in dieser Nacht zu dem Entschlüsse kam.

Wir werden warten müssen ...

*

Und wir müssen lange warten.

Als wir an diesem Tage den Pförtner vom Kinderheim nach Renate fragen, bestellt er uns nur ihre Grüße. Wir möchten verzeihen, so sagte sie, wenn sie uns nicht sprechen könne. Aber wir ahnten wohl, warum ...

Florian schreitet ernst neben mir her. Dann verhält er den Schritt und sagt zögernd:Wir Männer kennen uns wohl schlecht aus mit der Frauenseele ... Als du mir in Fuchsenberg das alles erzähltest und wir beschlossen, Renate Kunde zu bringen von Ullrich Karsten, der Jürgen Stark ist, da habe ich gemeint, sie würde glücklich sein und uns be­stürmen, mit ihr in sein einsames Haus zu gehen ... Nun aber ist es so ganz anders ..."

Ich sage nichts. Soll ich dem Florian dagegensprechen, soll ich ihm erklären, daß es gar zu verständlich ist, wenn Renate Förster allein sein will? Ahnt er nicht, daß sie das Wunder erst begreifen muß, daß sie sich auf hundert Fragen Antwort geben will, ehe sie sich entscheidet?

Ist es denn gar so verwunderlich, wenn eine Frauen­seele zögert, in das Leben des Mannes zurückzugehen, der sein Schicksal nach unsagbar leidvollem Kampf von dem ihren löste?

*

Am nächsten Tage versagen wir's uns, nach Renate zu fragen. Sie soll selbst^u uns kommen, wenn sie es so will.

Es vergehen noch zwei Tage.

Da steht sie im Abenddämmern plötzlich vor uns, die wir auf der Bank vor dem Hause sitzen, aufrecht und mädchenhaft schlank, und saat. ohne unseren Gruß zu erwidern:

Wir wollen zu ihm fahren."

^Sie fragt nicht, sie überläßt alles andere uns und geht, als wir ihr antworten, daß es morgen mittag sein wird, wenn wir Georgenstadt verlassen, langsam mit gesenktem Kopf davon.

In dieser Nacht finden wir nach langen Gesprächen den Weg, von dem wir glauben, daß er zu dem Glück führt, das Renate und Jürgen bislang nicht fanden.

*

Die Fahrt zu dem kleinen Dorf in der märkischen Heide, wo mein hölzernes Haus steht und im blauen See Ullrich Karstens einsame Trauminsel liegt, ist still.

Renate zwar scheint aufgelockerter als in den letzten Tagen, sie erzählt von ihren Kindern im Heim, und manch­mal geht ein ganz zartes Lächeln um ihren Mund.

Dann aber steht sie wieder am Fenster und sieht zu den roten Giebeln der Dörfer hinüber, die rechts und links der Schienen aus den Kiefern schauen ...

Und dann sind wir da.

Es ist schon Nacht, als wir zu meinem Hause kommen. Man sieht den See nicht mehr und auch die Insel nicht, und ich kann nur mit der Hand die Richtung weisen und zu Renate sagen:Dort liegt sein Haus!"

Ich gehe mit Nero und Grabsch, der hinterdrein läuft, zum Strand hinab, um nach dem Boot des Fischers zu sehen. Es liegt nicht am Steg, und ich weiß nun, daß Thomas, wie immer, wenn die Nacht kommt, hinübergefahren ist zur Insel und bald zurückkehren wird.

Ich warte auf ihn. Er ist nicht erstaunt, daß ich wieder daheim bin; denn er hat schon von den Wassern aus den Lichtschein aus dem Fenster meines Hauses fallen sehen.

Es sind nur wenige Worte nötig, um ihn zu bestimmen, morgen abend Florian, Renate und mich mit hinüber­zunehmen.

(Fortsetzung folgt)