Aus Stadt und Land

^ Atteusteig, de» 26. Mai 1942

Die Feiertage ei« Atemholen der Seele

Im schönsten Maienschmuck begingen wir den Tag der Pfingsten. Feld und Wald war ein weites Bliitenmeer und das Lied vom Frühling und Leben klang über die schöne Gotteswelt. Die Kriegs- verhältntsse verbalen weitere Fahrten und Reisen, weshalb wir die Feiertage zur Ausspannung und Erholung in unserer schönen Schwarzwaldheimat verbrachten. So war uns dieses Kriegs­pfingsten, das sowohl die Bevölkerung von Altensteig wie auch die der vielen Schwarzwnldorte seines Bezirks in die blühende Natur, in den blühenden Wald hinanssührte, ein kurzes Atem- holea der Seele. Wir konnten uns sammeln und den Geist be­wundern, der in ewig wirkender Schöpferkraft uns die Allmacht in der Natur zeigt.

Gerade setzt, wo wir alle Wunder schauen dürfen, die eine all­mächtige Echöpferhand heroorzauberte, müssen wir suchen gehen nach dem Geiste der ewigen Tatkraft. Wir fühlen das Gcistes- wehen einer großen neuen Zeit, das nicht kommt wie ein leises Lllftlein, sondern wie ein brausender Sturm, der manch Aengst- lichen schrecken mag. Aber tapfere Herzen fürchten ihn nicht. Gro­ßes kann nur im Sturmesdrange geboren werden. Wir brauchen den Pstngststurm des Gvttesgeistes, daß er die deutschen Herzen erfülle mit der Kraft zu großen Taten : wir brauchen den Geist der Stärke, daß er uns weiter bereit mache für die größten Opfer. Immer noch sind wir ein Volk der Werdenden: aber die Macht der Idee und die Macht des deutschen Geistes wird uns den Sieg erringen.

Wochendienstplan der Hitlerjugend vom 26.3l. 5. 1912 Wochenspruch:

' Sichere Nerven und eiserne Zähigkeit sind die besten Garanten für die Erfolge auf dieser Welt.

Adolf Hitler

BDM und BDM-Werk .Glaube und Schönheit", Gruppe 27 : Dienstag ab 19.00 Uhr Lager putzen.

BDR-Gruppe: Mittwoch 20 Uyr Turnen, Angaben über Ge­wicht und Größe nicht vergessen. Donnerstag 20 Uhr Training.

BDM-Serk-Gruppe: AG. Nähen fällt aus, die ganze Gruppe hat am Mittwoch 20.15 Uhr Gymnastik.

Am Sonntag sind die Retchsjugendwettkämpfe, nachmittags Gruppensportsest.

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» Entichädraungsaktion für Skispender. Der Reichsminister für VolksausklSrung und Propaganda und der Reichssportführer teUen im Einvernehmen mit dem Reichsschatzmeister der NSDAP, mit. » die Ortsgruppen der NSDAP, zur Zeit die Entschädiaunqmrkkion für die Spender von Ski durchführen. Jeder Volksgenosse, für den die Abgabe seiner Ski ein zu großes Ov?er bedeut», kann bei den Ortsgruppen-Kassenleitern der NSDAP, für jedes komplette Paar Ski mit Bindung und Stöcken gegen Rückaabs der Abgabsbescheinigung eine Einhsits- veroutung von 30 RM zur Auszahlung beantragen.

Diejenigen Spender, die von der Barentschädigung keinen Gebrauch machen, bleiben zur bevorzugten Belieferung mit einem Paar Ski im Werts von 30 RM. berechtigt. Die Abqabe- bescheinigungen sind in ordnungsgemäßer Verfassung mit Stem­pel und Unterschrift des Ortsgruppenleiters aufzubewahren. Sie find später bei Empfang einer Paar Ski zurückzugeben. Den Skisportlern wurde von der Reichssportfiihrung besonders empfohlen, sich nicht für eine Barauszahlung, sondern für eine Bezugsberechtigung für ein Paar Ski zu entscheiden.

» Verbot des Abmähens von unreifem Getreide. Roggen, Weizen, Gerste, Hafer einschl. Gemenge dieser Getreidearten, so­wie Oelfrüchte dürfen nach einer Anordnung des Reichsnähr­standes nicht in unreifem Zustande abgemäht oder verfüttert werden. In begründeten Fällen kann von dem zuständigen

Kreisbauernführer auf Antrag eine Ausnahme bewilligt werden.

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Die Goldene Hochzeit feierten am Pfingstsonntag die Eheleute Karl Theurer. Wirt und seine Ehefrau Agathe, geb. Schlceh im Kreise ihrer Kinder, Enkel und Verwandten. Der Jubilar ist 83 Jahre, seine Frau 74 Jahre alt es sind beide noch körper-- lich und geistig rüstig und stehen täglich in der Arbeit. Der Lie­derkranz sang seinem 50jährigen Mitglied zwei Lieder. Unsere besten Wünsche für die Zukunft.

Wenden. Seinen 75. Geburtstag durste am Pfingstsonntag Johann Georg Großmann, Landwirt begehen.

Ebershardt. Am Pfingstmontag wurde Maria Rothfuß geb. Schucker, Ehefrau des Landwirts Ioh. Georg Rothfuß 70 Jahre alt. Sie erfreut sich recht guter Gesundheit und kann bei den landwirtschaftlichen Arbeiten tüchtig mithelfen.

Mindersbach. Unser Mitbürger Daniel Todt, Landwirt, durfte am Pfingstmontag in aller Frische und Rüstigkeit das 70 Lebens­jahr vollenden. Viele haben aufs neue Anlaß, in dankbarer Treue mit herzlichen Wünschen des stillen und bescheidenen Mannes zu gedenken, der lange Jahre seine außergewöhnliche Arbeitskraft in Friedens- und Kriegszeitcn in vielseitigster Mühewaltung und unermüdlicher, selbstloser Hingebung in den Dienst des Lehrerse­minars Nagold gestellt hat. Mit dem Abschluß der Seminar­zeit 1937 hat auch Daniel Todt, der für die Nöte seiner Seminar­isten stets ein offenes Herz hatte, sich zurückgezogen, um hier aus seiner Scholle den beschaulichen Lebensabend zu verbringen.

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Karlsruhe. (Ehrvergessen.) Vor der Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe stand die 21 Jahre alte Luise Köhler aus Kniettngen, die sich mit einem französischen Kriegsgefan­genen eingelassen hatte. Ein solches Verhalten widerspricht dem gesunden Volksempjinden und verlangt strengste Bestrafung. Das Urteil lautete auf zwei Jahre Zuchthaus und zwei Jahre Ehrverlust.

Mannheim. (Nach sieben Jahren aufgeklärt.) Das Mannheimer Sondergericht befaßte sich in Heidelberg mit einem Kriminalsall, der seinerzeit in Heidelberg und Umgebung große, Erregung brachte. Am Abend des 2. Dezember 1935 hatte ein von der Arbeit nach Hause kommender Volksgenosse seine Ehe­frau und die Hausangestellte mit schwersten Kopfverletzungen ausgesunden, an denen beide Frauen noch in der gleichen Nacht verstürben. Die Ermittlungen blieben zunächst ergebnislos, bis im vergangenen Sommer eine neue Spur gefunden werden konnte, die der Staatsanwaltschaft die Aufklärung der Untat ermöglichte. Der Täter, der mehrfach vorbestrafte Georg Becker aus Stuttgart, wurde am 21. Mai 1942 als Mörder und Eewaltsverbrecher zweimal zum Tode und zu dauerndem Ehr­verlust verurteilt. Er hat die Tat aus Verärgerung darüber ausgeführt, daß die ermordete Ehefrau es abgelehnt hatte, von ihm gefertigte Zeichnungen, die er im Hausierhandel vertrieb, anzukaufen. Nachdem er ihr in sinnloser Wut mit einem Ham­mer Schläge auf den Kopf versetzt hatte, war die Hausangestellte hinzugekommen und ihm gleichfalls zum Opfer gefallen. Das Gericht hielt zwar in llebereinstimmung mit dem psychiatrischen Sachverständigen den Angeklagten für vermindert zurechnungs­fähig. Es ging jedoch entsprechend der Einstellung des national­sozialistischen Strafrechts gegenüber dem vermindert zurech­nungsfähigen Rechtsbrecher davon aus, daß das Interesse der Allgemeinheit an der Aufrechterhaltung des Rechtsfriedens über dem Interesse des einzelnen stehe, und wandte demgemäß das Geietz in seiner ganzen Strenge an.

Plankstadt bei Schwetzingen. (Durch Starkstrom ge­tötet.) Der 17. Jahre alte Gipserlehrling Lothar Rahm kam bei der Arbeit mit der Starkstromleitung in Berührung und war auf der Stelle tot.

Bachheim, Kr. Neustadt. (Vom elektrischen Strom getötet.) Der 67 Jahre alte Landwirt Maus von hier kam beim Arbeiten an der elektrischen Eüllenpumpe mit dem elek­trischen Strom in Berührung. Der Tod trat auf der Stelle ein.

Murg, Kr. Waldshut. (Tödlicher Unglücksfall.) Der 70 Jahre alte Arbeiter Robert Ger spach verunglückte bei Arbeiten im Walde. Den schweren Verletzungen ist Eerspach nunmehr erlegen.

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irr keure leiden unvermeidlich. wei! dis enköhrs s^achinazs nach den bekannten und beliebten ^aknpfkexemirreln. wie ^triorodonr. x^oLen irr als die reirbscjinZte ^snrreliunZLMQZiiLbkeit. Oie Hauptsache irt. da6 abends und morgens dei" klund kl-äfciz aus- xerpükt wi^d und die 2ahns und ^Lhn7.wischenr'Lume §nund!ich von allen Zpeissnerren bereit welken. ^lozlicNrr einmal im jak^e rollte außerdem eine vonbeuzende ^annuntensuchun^ ducck den ^shnanrr öden Osnrirtsn startenden.

Aus dem Gerichtssaal

Fünf Todesurteile wegen Schwarzschlachtungen

Berlin, 23. Mai. Einen ganzen Schlachthof für Schwarzfchlach- ! tungen errichteten die Eheleute Josef und Maria Joachim aus t Bielefeld auf ihrer Besitzung und auf dem Gut ihrer Bei- I wandten, der Ehegatten Hermann und Marta Eschen, und deren l Nachbarn, dem Hofe der Ehegatten Josef und Anna Pählcr vor der Holte. Sie schlachteten gemeinsam insgesamt 37 Schweine 16 Kälber und ein Rind. Die Kriegsverbrecher, die durch ihre Handlungen ernstlich die Versorgung der Bevölkerung mit Fleisch gefährdet hatten, kauften das Vieh in der Umgebung bei Land­wirten auf und setzten dann das Fleisch in den benachbarten Städten hauptsächlich in Bielefeld und Paderborn, zum größten Teil bei Gastwirten und Hoteliers, im Schleichhandel ab. Gegen alle diese Beteiligten, die fast lückenlos festgcstellt werden konn­ten, werden gesonderte gerichtliche Verfahren eingeleitet. Das Sondergericht Bielefeld verurteilte die Ehegatten Josef und Maria Joachim, die Ehgatteck Hermann und Marta Eschen und Josef Psähler vor der Holte zum Tode, Anna Psähler vor der s Holte zu zehn Jahren Zuchthaus, den Bruder der Joachim I Heinrich Eschen, der bei den Schlachtungen mithalf, zu orei Jahren Zuchthaus, den Hausschlächter Hermann Johanntokroe zu zwei Jahren Zuchthaus.

Textilkaufmann wegen Kriegsoerbrechen zum Tode verurteilt

Berlin, 23. Mai Die vor dem Sondergericht in Weimar an- geklagten Otto und Marta Schnellert betrieben dort zwei Herrenbekleidungsgeschäfte in bedeutendem Umfange. Bald nach Kriegsbeginn gingen sie dazu über, nach und nach die Spinnt stofswaren von Friedensqualität aus dem Laden zu entfernen und ein Reservelager anzulegen, das hauptsächlich als Aus­weichlager" bezeichnet wurde. Ein Teil dieser Waren wurde zu dem Vater des Angeklagten in die Wohnung gebracht, der da­durch ebenfalls in das Verfahren verwickelt wurde. Um den Verkauf weiter zu drosseln, kürzte Schnellen eigenmächtig die Geschäftszeiten und sperrte schließlich sein Geschäft überhaupt An seine Wirtschaftsorganisation gab er falsche Bestandsmel­dungen ab und kontrollierenden Finanzbeamten gab er unrich­tige Auskünfte. Die Angeklagten schafften Waren auch dadurch beiseite, daß sie für Privatzwecke über die ihnen privat zu­stehende Punktzahl hinaus Entnahmen aus dem Warenlager machten. Die Schnellert verwendete weiter im Geschäft ein­gehende Punkte der Frauenkleiderkarte zum Ankauf von Spinn­stoffen für Privatzwecke. Beide trieben auch einen lebhasten Tauschhandel mit Spinnstosfwaren gegen Lebensmittel mit verschiedenen Lebensmittelhändlern, Gewerbetreibenden und Bauern, die noch ihrer gesonderten Aburteilung entgegensehen.

Für Otto Schnellert, der die treibende Kraft war und die an­fänglichen Bedenken seiner Frau zu zerstreuen verstand, kam nur die Verhängung der Todesstrafe als Sühne für seine Kriegs­wirtschaftsverbrechen in Frage, während Marta Schnellert acht Jahre Zuchthaus erhielt. Dazu wurde eine Geldstrafe von 20 000 RM. verhängt und ein Wertersatz von 42 000 RM. auf­erlegt. Der Mitangeklagte Vater des Schnellert kam mit einer Gefängnisstrafe von vier Atonalen davon.

Fußball

Meisterschaftsspiele, Vereichsklasse: SV. Feuerbach VfR. Heilbronn 4:2, Stuttg. Sportfreunde SSV. Ulm 0:3.

Tschammerpokalspiel. 1. Hauptrunde: SG. Böblingen Stutt­garter SC. 6:1.

Um die Abteilungsmeisterschaft, 1. Klasse: Stuttgart: TSB. Münster FV. Zuffenhausen 1:2; Alb: VfB. Obereßlingoir gegen FV. Unterkochen 6:1.

Freundschaftsspiele: TSG. 1846 Ulm LSD.München 4.K: Sportfreunde Eßlingen Olympia Laupheim 2:2; Sportv-- Vaihingen FV. Illingen 4:1.

Handball

Aufstiegsspiele zur Bereichsklaffe: VfL. Stammheim TG. Nürtingen 10:8: TV. Weiler TV. Cannstatt 9:19.

' Um die Bannmeisterschaft: Bann Stuttgart Bann Waib­lingen 12:12; Bann Freudenstadt Bann Ebingen 9:5.

Gestorben

Calw: Friederike Niethammer, geb. Blum, 67 I.: Freuden- st a d t: Luise Knödler, geb. Braun, 49I.:Ehlenbogen: Georg Ehmann, 69 I.

Vrraotwortltch für den gesamter. Inhalt: Dieter Lauk in Altensirig Druck: Buchdruckerei Dieter Lauk, Altensteig 3.3t. Preisliste3 gültig

Mteusteig

Zu dem am Donnerstag, den 28. Mai 1942 siaitfiadenden

Krämer-, Vieh- u. Schmeine-Markt

ergeht Einladung.

Die üblichen gesundheitspolizeilichen Vorschriften sind ein- zuhalten.

Marktbeginn: Schweinemarkt V-8 Uhr; Blehmarkt 8 Uhr.

Der Bürgermeister.

Allen Frauen

(auch Nichtmitgliedern), die ihre Kleider, Kinderkleider usw. selbst nähen wollen, ist Gelegenheit gegeben, an der Nähge- meinschaft der NSF. teilzunehmen.

An-10 Abenden Hilst eine Fachkraft beim Zuschneiden und beaufsichtigt das Nähen.

Die IO Abende kosten RM 5.

Anmeldungen bis zum 29. Mai bei Schlumberger.

Die N2.-Fra«enschaft Aliensteig.

vmrisht, sottls «vd, an seine Oofontol-kisr senken! Lis müssen besonders behandelt werden: 1. aus der l.örung nehmen, 2. nickt obtrodc- nsn, sondern selbst trocknen lassen, 3. jedes ki verpacken und 4. am neuen Ttondort in neue Oorantoüosvng legen

vn6 vor wicklig Isli dis LIsr können

Verloren

eine schwarze Brosche

(Andenken) und ein Paar schwarze Glace Hand­schuhe. Abzugeben bei E. Henßler, (Karlshöhe.)

Oer Arrt varnt vor edlem einfachen k-leirpkaster. vielmehr empkchlt er ein richtiges V!7unc!p6aÄer. Xlso raumapka« mir clem lutrclurchiLssizen klullkissen, clss eia velches ?olster bililet uncl ciie Vl^uncle brv. Llase sovohf vor Verunrelnixunz als auch vor neuerlicher keibunz schurrt.

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Der Mantel hier hing lang' im Schrank, einst trug ihn Kutscher bobeckank, ckann aber trug er ihn nicht mekr, sein Obst nahm Lute unä 8khostör.

letrtvckrmtöerblanteiSchneiäerspritre, der hier aut lustig hohem 8itrs beim Lrückondau mit Laren Kraft rur 8Ießerung <les stachsckubs schalst.

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