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Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 116

nehmen. Das Abkommen bildet einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Kanals und der Verteidigung der westlichen Hemisphäre."

Die nur 75 000 Quadratkilometer große und etwa 635 060 Ein­wohner zählende Republik Panama verdankt bereits ihre Ent­stehung dem imperialistischen Ausdehnungsdrang der Vereinig­ten Staaten, die im Jahre 1903 einen Putsch inszenierten, um das Gebiet der strategisch wichtigen Landenge von Kolumbien abzutrennen. Das so entstandene unnatürliche Staatsgebilde ge­riet naturgemäß von Anfang an unter die vollständige politische und wirtschaftliche Abhängigkeit der USA., die das unmittelbar am Kanal gelegene Gebiet Panamas alsKanalzon e" unter eigene Verwaltung nahmen und durch mehrereFreundschafts­verträge" ihren Einfluß immer stärker zu verankern verstanden. Panama erklärte unter diesen Umständen bereits im ersten Welt­krieg im Jahre 1917 an Deutschland den Krieg und steht auch jetzt als willenloses Werkzeug Roosevelts in der Reihe der Feinde der Dreimächtestaaten.

Die nunmehr vertraglich festgelegte Besetzung Panamas durch USA.-Truppen zieht einen Schlußstrich unter eine Entwicklung, gegen die der tatkräftige Präsident Alias vergeblich an­zukämpfen suchte, bis er Anfang Oktober 1911 einem von Washington angezettelten Putsch weichen mußte. Wenn jetzt ver­lautet, daß die jetzt zum Abschluß gebrachten Verhandlungen über die militärische Besetzung der Stützpunkte Panamas durch USA.-Truppen bereits unter der Präsidentschaft von Arias be­gonnen haben, so erscheint die Beseitigung dieses Gegenspielers des nordamerikanischen Imperialismus in einem neuen und für die Gangstermethoden Roosevelts äußerst bezeichnenden Licht Arias, der sich seinerzeit der Bewaffnung der unter der Flagg« Panamas fahrenden Schiffe zu widersetzen versuchte, wird auch in der Stützpunkt-Frage eine ähnliche, den wahren Interessen seines Landes entsprechende Haltung eingenommen haben. Da- für mußte er auch seine Heimat verlassen, weil, wie er seinerzeit erklärte, sein Leben unter dem Druck der USA. in Gefahi befand.

Smuls verbeugt sich vor Stalin

Berlin, 19. Mai. Smuts, der sich des ihm von Englands knaven für Verrat an seinem eigenen Volk verliehenen Feld­aarschalltitels dadurch würdig zu erweisen trachtet, daß er das Kdafrikanische Kanonenfutter bisweilen aufsucht, weilte wieder nnmal in Nordafrika. Während eines Sandsturmes unterhielt rr sich mit dem Reuter-Vertreter und prophezeite, daß sich in diesem Jahr heftige Gefechte im mittleren Osten abspielen wür­den,denn hier im mittleren Osten ist die Wiege der Zivili­sation".

Er fuhr dann fort:Ein grimmigerer Krieg, als wir ihn bis jetzt durchmachen mußten, steht uns noch bevor." Dann folgte Ser übliche Kotau vor dem Bolschewismus, zu dem alle bri- llschen Politiker verpflichtet sind.Wir dürfen uns nicht dar­über aufregen, daß wir nicht so viel leisten, wie die Sowjets, vir haben nicht die gleiche Gelegenheit (!). und wir können ruf dem Kontinent (welchen?) nicht die gleiche Kraft entfalten wie unser machtvollster Verbündeter", schmetterte der Minister­präsident eines Landes, wo nicht einmal 10 Einwohner auf dem Quadratkilometer wohnen. Von den zwei Millionen Weißen in Südafrika sind drei Viertel Buren, die aus ihrer Ablehnung des englischen Krieges kein Hehl machen, und doch gibt dieser Smuts an, als hätte er mit seinen Zwangsausgehobenen den Verlauf der Kämpfe zu bestimmen.

Wie es in Wirklichkeit bestellt ist, verriet er am Schluß, in­dem er eingestand:Wir können.uns nicht darauf verlassen, daß die Route um das Kap, die größte Route um die Erde und Lebenslinie der Welt, gesichert ist." Dieser Hinweis auf das Schiffahrtsproblem genügt, um die labile Stellung des Empire Pi kennzeichnen.

kntläusihler Brief eines emigrierten Serbe«

DNB Belgrad, 19. Mai. Die Belgrader Zeitungen veröffent­lichen ein Dokument, das das verbrecherische Spiel der Briten mit den Serben aufzeigt. Einem Offizier der ehemaligen Bel­grader Putsch-Regierung, der nach London emigrierte, gelang es, durch einen Mittelsmann einen Brief an seine Angehörigen nach Serbien zu senden. In diesem Brief, der den serbischen Behörden zur Verfügung gestellt wurde, heißt es u. a.:

Ich hatte erwartet, daß ich hier in London alles finden würde, was mir das Radio eingeflößt hat. Wie bin ich ent­täuscht! Jener Tag, als mein Flugzeug bei London landete, war der erste Tag meines Leidens. Mit Mühe und Not bin ich nach London gekommen, noch schwerer aber zu jenen, welche die Sorge dafür übernommen haben, mich unterzubringen und die Frage meiner Existenz zu regeln.

Unsere früherenRetter" sind heute nassen Natten ähnlich and siedeln aus dem Hotel in Pensionen, aus den Pensionen ins Hotel und spielen Polemik. Aber die Engländer kehrten sich nicht daran, sondern antworteten, daß sie nach einemhel­denhaften Sieg" von vier Tagen geflohen seien.

In London ist es nicht anziehend. Es ist schwer, diese schreck­lichen Trümmerhaufen, die Gerippe der Paläste, zerstampften Stockwerke, die Unordnung und den Schmutz, der den Krieg be­gleitet, zu ertragen. Es gibt keine Lebensmittel, und der klein« Mann leidet unter der schwarzen Börse, die in den Händen der Juden ist. Herrgott, wieviele Juden xibt es hier! Die Bankhäuser in der Oxfordstreet, City, Piccadilly, Regentstreet nnd fast das ganze geschäftliche und kaufmännische London ist in den Händen der Mauschls."

Der Duce vor dem Nationaldirektorium DRV Rom, 19. Mai. Der Duce hielt zu Beginn der Sitzung des Nationaldirektoriums der faschistischen Partei! die im Pa­lazzo Venezia stattfand, eine Ansprache, in der er als Beweis für die Eeisteshaltung des italienischen Volkes nach zwei Jah­ren Krieg u. a. folgendes hervorhob:Das ohne besondere Pro­paganda erzielte Ergebnis der letzten A n l e i h e hat die vorhei ausgegebene Anleihe um 4 Milliarden Lire überstiegen. Der italienische Sparer hat hiermit in deutlicher Weise sein Ver­trauen in die Währung, in die Staatsführung und den sieg­reichen Abschluß des Krieges zum Ausdruck gebracht. Auf meine, Reise durch Sardinien, das ich seit sieben Jahren nicht mehr be­sucht hatte, habe ich feststellen können, daß bedeutende Fort­schritte auf allen Gebieten gemacht worden sind, daß aber noch viel während des Krieges oder nach dem Kriege getan werden muß. Vom politischen Standpunkt aus äußerte sich in Städten wie auf dem Lande, beim einzelnen und in Gesamtkundgebungen immer wieder die hohe Moral der stolzen Kämpferraffe der Sal­den, ihre absolute Siegesgewitzheit und ihr vollständiges Mit­gehen mit dem Faschismus."

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Bahnknotenpunkte in Assam mit Bomben belegt

Loki», 19. Mai. (O a d.) Große Verbände japanischer Armee- pieger griffen am Montagnachmittag nach Frontberichten, aus

Burma erstmalig Bah ä durpur und Silchare, zwei wich­tige Knotenpunkte der Verbindungslinie Indiens mit Tschung- king in der indischen Provinz Assam an und zerstörten die Bahn­höfe, Lagerhäuser und verschiedene Eisenbahnzllge. Vahadurpur liegt 21 Kilometer westlich von Jmphal (Manipur), das bereits mehrfach von den Japanern mit Bomben belegt worden ist. Oie Stadt Silchar liegt 100 Kilometer westlich von Jmphal in der Bahnlinie, die von Indien in das Gebirge führt.

Nitschi Nitschi Schimbun" meldet aus Malang (Ost-Java), » 2500 indonesische Soldaten frei gelaffen wurden, nachdem sie Japan den Treueid geleistet hatten.

Hauptquartier der japanischen Heeres-Luftwaffe

Tokio, 19. Mai. (OAD.) Um der erhöhten Bedeutung der Luft­waffe Rechnung zu tragen, hat das japanische Kriegsministerium die Schaffung eines Hauptquartiers für die Heeres-Luftwaffe be­schlossen, das als Oberste Kommandostelle über der bereits am l5. April gebildeten Luftdivision steht. Der Chef des neuen Haupt­quartiers, das am 1. Juni seine Tätigkeit aufnimmt, wird je­weils aus dem Kreise der Generale oder Generalleutnants ge­wählt und direkt vom Tenno ernannt. Alle strategischen Instruk­tionen erhält das neue Hauptquartier vom Chef des Eeneral- stabes. Dem Chef des neuen Hauptquartiers werden sechs höhere Offiziere beigegeben.

Abschiedskundgebmrg Cunningkams an die Mittelmeerflotte

DNB Stcckholm, 19. Mai. Admiral Cu nningham, der ruf dem Posten als Befehlshaber der britischen Mittelmeerslotte »urch Admiral Harwood ersetzt worden ist, richtete bei seinem Scheiden aus Alexandrien eine Abschiedsbotschaft an die ihm bisher unterstellten Einheiten. Darin sagte er:Unsere Aus­gaben, die sich gegenwärtig über die ganze Welt erstrecken, sind »er Grund, daß wir bisweilen nicht so große Streitkräfte zur Verfügung haben, wie wir gern haben möchten, um den Krieg in die feindliche Front zu tragen."

Wir dürfen den Admiral daran erinnern, daß es nicht von ungefähr gekommen ist, wenn die Briten jetzt weniger Schiffe haben, als sie gern hätten. 1939 bildeten sie sich ein, stark genug ;u sein, um den Krieg beginnen zu können. Die schweren Schiffs- oerluste, die die Engländer schon erlitten haben, waren bestimmt nicht einkalkuliert. Cunningham wird mit Schmerz an die schö­nen Schiffe gedacht haben, die allein die Mittelmeerflotte unter seinem Kommando einbüßte: Das SchlachtschiffBarham" und »en FlugzeugträgerArk Royal" sowie zahlreiche Kreuzer und Zerstörer, davon drei erst vor wenigen Tagen auf einen Schlag,

Es sieht nicht danach aus, daß die Engländer ihreKontrolle" »ie sie mit Hilfe der Piratennester Gibraltar und Malta im Mittelmeer zum Nachteil der dortigen Anliegervölker ausüben konnten, noch lange behalten. Bereits sind sie in die äußerst« östliche Ecke verdrängt, und Malta hat durch die unablässigen deutsch-italienischen Luftangriffe seinen Wert als maritimer Stützpunkt eingebüßt.

Gespensterstadt Neuyork

Stockholm, 19. Mai. Nach der starken Einschränkung des Ver­kehrs und nach dem Inkrafttreten der neuen Verdunkelungs­bestimmungen haben Neuyork und andere amerikanische Küsten­städte nach einer Meldung des Neuyorker Korrespondenten von Dagens Nyheter" das Aussehen von Eespensterstädten. Die ge­samte Jnnenbeleuchtung mutz abgeschirmt werden und alle Licht­reklamen werden ausgeschaltet. Die Park- m»d Straßenbeleuch­tung ist stark eingeschränkt und abgeschirmt. Die Automobile aus den Küstenstraßen müssen mit abgeblendeten Scheinwerfern unk einer Höchstgeschwindigkeit von ungefähr 25 Kilometern pre Stunde fahren. Die Bewohner der Küstsnstädte und insbeson­dere der Riesenstadt Neuyork spüren nun am eigenen Leibe wobin lie der Wahnsinnige im Weißen Haus gebracht hat.

Eichenlaub mit Schwertern für Leutnant Gras

DNB Berlin, 19. Mai. Der Führer hat dem Leutnant Her­mann Graf, Staffelkapitän in einem Jagdgeschwader, das Eichenlaub mit' Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreu­zes verliehen und ihm folgendes Schreiben zukommen lassen:

In Ansehen Ihres immer bewährten Heldentums verleihe ich Ihnen anläßlich Ihres 104. Luftsieges als 11. Offizier der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub mit Schwertern zum Rit­terkreuz des Eisernen Kreuzes."

Ferner hat der Führer dem Leutnant Adolf Dickfeld in einem Jagdgeschwader das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen und ihm folgendes Schreiben über­mitteln lassen:In dankbarer Würdigung Ihres heldenhaften Einsatzes um die Zukunft unseres Volkes verleihe ich Ihnen als 94. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Rit­terkreuz des Eisernen Kreuzes."

Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Rsichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Feldwebel Schleef, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader.

Angriff vor Norwegens Küste

Jäger mrd Flak zerbrechen Grohangriff britischer Bomber

Von Kriegsberichter Richard Wolfs DNB . . ., 19. Mai. (PK.) Durch die Unterkünfte der Jägei schellen die Alarmglocken. In den Bunkern der Flak raffeln di« Klingeln und rufen die Bedienungen an die Geschütze. In Bruch­teilen von Minuten ist d-'.e Flak feuerbereit, während die Jagd, Maschinen schon in der Luft hängen. Trotz der Abendstunden is! es taghell. Die anliegenden Feindmaschinen sind daher deutlick zu erkennen. An der Westküste Norwegens befinden sick deutsche Flotteneinheiten auf dem Marsch. Aus sie hat der Brite einen Großangriff seiner Luftstreitkräfte am gesetzt. In immer neuen Pulks fliegt der Tommy an. Aber e> hat nicht mit der Kraft der deutschen Abwehr gerechnet, obwoA er sie in der letzten Zeit öfter hat spüren müssen.

Mit Schneid greifen die deutschen Jäger die mehrmotorigen Britenbomber an. Schon nach kurzen Feuerstößen wirbeln uni trudeln die ersten Feindmaschinen durch die Luft, sausen zerfetzt durchlöchert und brennend ins Meer, schlagen auf und oer> schwinden unter hoch aufspritzender Gischt. Dis Besatzungen kmnmen gar nicht dazu, ihr Leben zu retten. An den Abwehr geschützen der Flotteneinheiten stehen die Bedienungen bereit sofort den deutschen Jägern ausweichende-Feindmaschinen einem wahren Feuerhagel zu überschütten, wenn sie in den Wir kungsbereich der Schiffsartillerie kommen.

Weitere Bomber fliegen an: Hudsons und Beauforts. Dumps dröhnen die Motoren und mischen sich mit dem Krachen del Flakgeschoffe und den kurzen Feuerstößen der Jäger. Da, wiedei hat, es einen der Bomber geschnappt, ein Motor ist in Vrank

geschossen. Das Feuer frißt sich weiter, greift auf die Trag, flächen über, Bomben und Torpedos fallen im Notwurf, dann dreht sich die Maschine um ihre eigene Achse und stürzt als Hel! lodernde Fackel ins Meer. Neue Torpedos fallen und lassen das Wasser zu meterhohen Fontänen aufspritzen. Aber kein einzige, trifft ins Ziel.

Der Angriff wird erbitterter, als der Tommy keinen Erfolg sieht: Maschinen drehen ab und überlassen anderen Bombern den Kampfraum. Doch jeden Vorstoß muß der Brite mit neuen Opfern bezahlen. Eine Stunde schon währt die Luftschlacht und noch ist der Feind nicht um einen Schritt in der Verwirk­lichung seines Planes weitergekommen. Dennoch gibt er nicht auf. Er will endlich einmal einen Erfolg für sich buchen können Aber auch der hartnäckigste Angriff zerschellt an der deutschen Abwehr: Als die Jagdmaschinen zu ihren Einsatzhäfen zurück, fliegen, landen, tanken und wenig später wieder in der Luft sind, um erneut erfolgreich in die Schlacht einzugreifen, setzt dH deutsche Flak im Zusammenwirken mit der auf den Flotten, einheiten befindlichen Schiffsflak und der Marineartillerie de« Briten die geballte Kraft ihres Feuers entgegen, stößt wie mit glühenden Fäusten in die Pulks der anfliegenden Bomber sprengt sie auseinander, faßt einzelne Maschinen auf und laß! sie nicht mehr den Feuergarben ihrer Geschütze entrinnen: Eine Maschine nach der anderen wird in Brand geschossen, ausein- indergerissen, ein Bomber nach dem anderen versinkt im Meer.

Dann sind die Jäger wieder am Feind, lassen ihn nicht zur Besinnung kommen, setzen sich vor angreisende, hängen sich an ibdrebcnde Maschinen und jagen aus den Rohren, was dies« bergeben wollen. So gelingt es den Briten während der Stun­den andauernden Luftschlacht nicht, auch nur eine Bombe oder einen Torpedo auf den Einheiten der deutschen Flotte anzu­bringen.

Endlich dreht die letzte Feindmaschine ab. Der englische Flie­gerverband ist zerschlagen- Der größte Teil der Britenbomber ist vor der norwegischen Westküste in den Fluten des Meeres versunken. Mit insgesamt 29 Maschinen muhten die Briten ihr jüngstes Unternehmen wahrlich teuer bezahlen.

Sieger in 30 NachllustkLmpfen

Hauptmann Lent schießt einen Vritenbomber über deutschem Geleitzug ab.

Von Kriegsberichter Josef Kreutz

DNB . . . (PK.) Während der letzten Nächte fieberten alle Angehörigen des deutschen Nachtjagdverbandes: Ritterkreuzträ­ger Hauptmann Lent stand vor seinem 30. Nachtluftsieg. Es liegt in der Natur der Sache, daß der erfolgreiche Kämpfer nach seinem 29. Sieg die runde Abschußzahl erreichen wollte. Alle wünschten ihrem Kommandeur diesen Erfolg und hielten Nacht für Nacht kräftig die Daumen.

In den späten Abendstunden des 15. Mai regte es sich wieder km dunklen Luftraum. Anflüge der Briten wurden gemeldet, unverzüglich startete Hauptmann Lent mit der großen Hoffnung, der Feind möge nicht, wie schon oft, wieder abdrehen!

Wenige Minuten nach dem Start erkennt Hauptmann Lent in der Ferne Mündungsfeuer der Flak. Da also muß der Tommy sein. Die Pulle hineingeworfen! Mit allem, was die Motoren herzugeben vermögen, rast das Flugzeug dem Kampfplatz zu. Gerade ist die Küste überflogen, da erkennt der Ritterkreuzträger in geringer Entfernung einen deutschen Geleitzug, der ein rasen­des Flakfeuer auf angreifende Britenbomber losjagt. Es gilt vorerst, den Kampfeifer zu dämmen: In das eigene Flakfeuer hineinfliegen, um an den Tommy heranzukommen, hieße Selbst­mord. In der Dunkelheit ist es nun reine Gefühlssache, den rich­tigen Kurs einzuschlagen, um den unsichtbaren und doch so nahe» Feind zu treffen. Die großen Erfahrungen des Ritterkreuzträgers kommen ihm dabei zugute.

Die Gegner können dem wild feuernden deutschen Geleitzug nichts anhaben. Keine Lücke läßt sich für sie erspähen, durch dis si, näher herankommen könnten. Fünf Briten fielen bereits »em gutliegenden Flakfeuer zum Opfer und stürzten brennend »b. Einmal würden sie wohl abdrehen, und dann war der große Augenblick des deutschen Nachtjägers gekommen! Die Tommies harten inzwischen die Nutzlosigkeit ihres Angriffes erkannt. Nach »en schweren Verlusten gingen sie jetzt auf Heimatkurs. Das britische Unternehmen gegen den deutschen Eeleitzug aber sollte «roch ein sechstes Opfer kosten!

Kauptmann Lent kreuzt hin und her. Gerade legt er seine Kiste in die Kurve, da erblicken seine scharfen Augen die schwachen llmrisse eines Britenbombers. Mit der kühlen Berechnung des überlegten Kämpfers setzt Hauptmann Lent zum Anflug an. Es heißt nun, die Dunkelheit, den vermeintlichen Schutz des Geg­ners, zum Verbündeten gegen den Feind zu- machen. Je näher man an den Britenbomber herankommt, umso sicherer ist der End­erfolg. Noch ist für den Ritterkreuzträger kein Anzeichen zu be­merken, daß er von der britischen Besatzung bemerkt worden ist. Stur hält der Bomber seinen Kurs. Den Daumen auf de» Knopf der Bordwaffen, nähert sich Hauptmann Lent noch mehr. Auf kürzeste Entfernung ist er jetzt herangekommen, unfehlbar liegt das fliegende Ziel vor ihm. Dann hämmern die Waffen. Oie Geschosse durchsieben den mächtigen Rumpf des feindlichen Flugzeuges. Teile werden abgesprengt und schwirren durch die Luft. Sekunden später schlagen Flammen heraus; der Vriten­bomber bockt und stürzt dann in die Tiefe. Der wuchtige Angriff Hauptmann Lents hat der feindlichen Besatzung keine Gelegen­heit gegeben, auch nur einen Schuß zur Gegenwehr abzugebeu.

Zum dritten Male wurde jetzt der Name des noch nicht 24jU- rigen Fliegeroffiziers Hauptmann Lent im Wehrmachtsberichr genannt. Am 20. November vorigen Jahres konnte der 20. Nacht- lllftsteg gemeldet werden; im Wehrmachtbericht vom 28. Januar kS42 fand sein Name wiederum Erwähnung, als die von ihm geführte Nachtjagdstaffel den 100. Abschuß erzielt hatte. In der Nacht zum 16. Mai errang Ritterkreuzträger Hauptmann Lerch inzwischen zum Eruppenkommandeur ernannt, seinen 30. NaHv jagdsieg. Neben 30 Rachtjagderfolgen zählt Hauptmann Len »och acht Tagabschüsse.

Unsere Atten geben ein Beispiel

Vom Alltagseinsatz unserer ältesten ArSeitskamerade«

Venn die Geschichte dieses Krieges dereinst geschrieben wiro. m müssen nicht nur die Taten des deutschen Soldaten, I n auch die Leistungen der Männer und , Frauen °er S t dankbar gewürdigt werden. Daß die Leistungen der de :n Wehrmacht, insbesondere der Infanteristen, Falles ^ , h- ,atten stellen, was wir bisher in der Kriegsgeschichte eriem den. steht ohne jeden Zweifel fest. Daß der Leistungswclle de, imat dem der Front würdig ist, ist ebenfalls klar bewies ». >t es doch immer wieder Vorbilder im Kriegsarbeitsleben se.

rtschen Volkes, die einmalig sind und drehalb festgehalteu ^ rden verdienen.