Amtliche Bekanntmachungen.

K. Oberamt Calw.

Bekanntmachung betr. die Verleihung der Medaille der König-Karl-Iubiläumsstiftung.

Durch Allerhöchste Entschließung Seiner Majestät des Königs vom 13. August 1915 ist dem Michael Kuonath, Holzhauer in den Statswaldungcn in Stammheim,

die Medaille der König Karl-Iubiläumsstiftung ver­liehen worden, was hiemit zufolge höheren Auftrags veröffentlicht wird.

Den 18. Sept. 1913.

Regierungsrat Binder.

Einkauf von Gerste.

Die Eerstenverwertungsgesellschaft in. b. H. in Berlin hat für den Kommunalverband Calw Herrn L. Flegenheimer in Heilbronn als Kommissionär zum Einkauf von Industrie-Gerste auf Grund der in ihrem Besitz befindlichen Bezugsscheine bestellt; Herr Flegenheimer hat seinerseits die Aus­führung der Einkaufsgeschäfte der Firma

Gebrüder Kirchheimer in Heilbronn übertragen.

Der Kommissionär hat dem Verkäufer die Gersten- dezugsscheine beim Kaufabschluß vorzulegen. Letztere sind vom Verkäufer mit einer Anzeige über den Kauf­abschluß dem Oberamt zu übermitteln.

Vorstehendes haben die Gemeindebehörden den beteiligten Kreisen zur Nachachtung bekannt zu geben.

Calw, den 17. Sept. 1915.

K. Oberamt: Binder.

Anzeigen über die jeweils im Laufe der Woche gedroschenen Getreidemengen.

Nach der Verfügung der Landesgetreidestelle und der Landessuttermittelstelle vom 27. August 1915, betreffend die Anzeige ausgedroschenen Getreides, Ealwer Tagblatt Nr. 202, sind die Unternehmer landwirtschaftl. Betriebe und etwaige sonstige Besitzer

von Brotgetreide, Gerste und Hafer verpflichtet, am Ende jener Mache die im Lause der Woche gedroschenen Ge- treidemengen dem Ortsvorstcher des Lagerortes auf dem vorgeschriebenen Vordruck anzuzeigen.

Vordrucke hiezu sind von den Schultheißenämtern zu beziehen.

Unterlassung der Anzeigen wird strenge bestraft. ^ Calw, Len 2V. Sept. 1915.

K. Oberamt: Binder.

Bieh-Zwischenzählunz am 1. Oktober 1913

Zur Durchführung dieser Zählung haben die K. Ministerien des Innern und der Finanzen unter dem 1. ds. Mts. folgendes verfügt!

si 1. Die Ausführung der Viehzwischenzählung liegt den Gemeindebehörden ob und erfolgt mittels Ortslisten in der Weise, daß die mit der Aufnahme be­trauten Personen (Zahler) am 1. Oktober 1915 das zu zählende Vieh nach den in der Ortsliste unterschiedenen Gattungen und Altersklassen, sowie unter Beachtung der der Ortsliste vorgedrucklen Bestimmungen von Haus zu Haus (Stall zu Stall) ermitteln und in die Oris- liste eintragen. Dabei hat, wenn in einem Haus (Stall) Tiere stehen, die verschiedenen Besitzern gehören, die Angabe des Viehbestandes in der Ortsliste für jeden Besitzer getrennt zu geschehen.

Größere Gemeinden können zum Zweck der Auf­nahme in bestimmt abgegrenzte Zahlbezirke eingeteilt werden: für die einzelnen Zählbezirke sind besondere, fortlaufend zu numerierende Ortslisten zu verwenden.

Als Zähler sind nur zuverlässige und möglichst orts­kundige Personen zu bestellen.

8 2. Nach erfolgter Aufnahme des Viehbestandes hat de: Zähler die Ortsliste zusammenzurechnen, hin­sichtlich der ordnungsmäßigen und vollständigen Aus­führung der Zählung zu beurkunden und spätestens am 4. Oktober 1915 dem Ortsvorsteher zu übergeben. ^ Der Ortsvorsteher hat die von dem Zähler ausge- süllte Ortsliste soweit möglich auf ihre Vollständigkeit und auf die Richtigkeit der einzelnen Einträge zu prü­fen, die nachträgliche Ergänzung oder Berichtigung et­waiger unvollständiger, ungenauer oder unrichtiger Einträge zu veranlassen und die erfolgte Prüfung zu

bescheinigen. Sosern die Gemeinde in mehrere Zähl­bezirke eingeteilt war, ist das Ergebnis der einzelnen Ortslisten vom Ortsvqrsteher zusammenzurechnen.

lieber das Gesamtergebnis der Zählung in der Ge­meinde ist von dem Ortsvorsteher spätestens am 6. Ok­tober 1915 ein vorläufiger Bericht mittels besonderer Postkarte an das Statistische Landesamt in Stuttgart mitzuteilen.

Die ausgefüllte und beurkundete Ortsliste ist von dem Ortsvorsteher ebenfalls unmittelbar an das Sta­nstische Landesamt in Stuttgart spätestens bis zum 15. Oktober 1915 einzusenden.

8 3. Die den Gemeinden erwachsenden Kosten sind von der Eemeindekasse zu tragen.

Die für die Zählung erforderlichen Formulare, nämlich Ortsliste (Titel- und Einlagebogen) und Post­karte, gehen den Gemeinden von dem Statistischen Landesnmt zu.

Sofern das Ortslistenformular nicht spätestens bis 23. September 1915 den Gemeinden zugekommen ist, ist unverzüglich an das Statistische Landesamt Anzeige zu erstatten.''

Die Gemeindebehörden haben Vorstehendes den be­teiligten Kreisen in ortsüblicher Weise bekannt zu ge ben und für pünktliche und genaue Durchführung der Zählung Sorge zu tragen. Auch ist die Einwohnerschaft besonders darauf hinzuweisen, daß mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 10 000 -,1t be­straft wird, wer vorsätzlich die Anzeige nicht erstattet oder wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben macht, sowie daß Vieh, besten Vorhandensein verschwie­gen worden ist. im Urteil dem Staat verfallen' erklärt werden kann.

Calw, den 17. Sept. 1915.

K. Obcramt: Binder.

Die Gemeindebehörden

werden ersucht, das ihnen in den nächsten Tagen zu­gehende (rote) Flugblatt mit der Ueberschrift:

Sichert den Ertrag der Gemüse-Ernte!

Verwertet euer Kriegsgemüse!" in angeinestener Weise zur Verteilung bringen zu lasten.

L a l w, den 17. Sept. 1915.

K. Oberamt: Binder.

erhoffen von einem Sieg des Vierverbands nichts, we­der etwas für die Freiheit Bulgariens, noch für die Freiheit des Balkans.

Ernste Worte aus Sofia.

Berlin. 21. Sept. In letzter Zeit brachten serbische und griechische Zeitungen die Nachricht von einem zwi­schen den beiden Staaten erzielten Bund gegen Bul­garien. Die Nachricht wird in hiesigen politischen Krei­sen als Bluff betrachtet, um Bulgarien von seinen An­sprüchen auf Mazedonien abzuschrecken. Der offiziöse Narodni Prava" schreibt nach demBerl. Tagebl." hierzu: Für Bulgarien gibt es nicht viele Wege. Es hat nur den einen, welcher zur Verwirklichung seiner Lebensaufgaben führt. Von diesem Wege können es keine Drohungen abbringen, und es wäre bester, wenn man in Athen und Nisch verstehen würde, Komplika­tionen aus dem Wege zu gehen. Daß es irgend einen serbisch-griechischen Vertrag gibt, damit können sich Griechen und Serben trösten. In keinem Falle wird man dadurch den Entschluß der bulgarischen Nation verhindern, alle Mittel zur Beseitigung des Balkan­konfliktes und zur Herstellung eines dauernden Frie­dens am Balkan anzuwenden. Die Zeit, mit allen Mit­teln anzufangen, ist nicht fern. Lange Zeit wartete Bul­garien, aber seine Geduld ist gerissen. Der Ruf nach dem geraubten Mazedonien quält die bulgarische Seele. Alle Anstrengungen, Bulgarien seine Kaltblütigkeit zu bewahren, werden unmöglich gemacht durch den schreck­lichen serbisch-griechischen Terror in bulgarischen Län­dern und die Unvernunft seiner ehemaligen hinterlist­igen Verbündeten. Wir waren immer die Streiter für den Frieden aus dem Balkan durch freundschaftliche Ver­ständigung, und auch heute appellieren wir an Nisch und Athen um Einsicht. Die Tage gehen rasch vorüber und die Ereignisse zwingen uns ohne Zaudern unseren Anteil zu verlangen, den Anteil an der Lösung des nationalen Problems auf dem Balkan. Die bulgarische Bevölkerung ist bereit. Bulgarien hat die Spitzfindig­keiten seiner Nachbarn satt und legt ihren Drohungen! keinen Wert bei. Man möge in Athen und Nisch sich nicht verspäten, sich über die einzuschlagende Handlungs­weise klar zu werden, da in internationalen Bezieh­ungen ein verspäteter Schritt gewöhnlich ein verlo­rener ist.

Rumänien.

Berlin, 20. Sept. DerVoss. Zeitg." wird aus Sofia vom 14. Sept. verspätet gemeldet: Zn Rumänien sind alle Ortschaften des Grenzgebietes mit Militär über­füllt. Am Montag begannen die Rumänen unmittelbar an der Eisenbahn, so daß es jeder Reisende sehen konnte, Schützengräben auszuheben und Drahtverhaue anzu­legen. Trotzdem ist die Stimmung der beiderseitigen Grenzbevölkerung ruhig. Unter den Diplomaten Bu­karests und Sofias glaubt niemand, daß es mit Ru­mänien zum Aeußersten kommen werde. Post-, Tele­

graphen- und Bahnverkehr nach Rumänien sind noch nicht wiedereröffnet. Der Verkehr außer Rumänien vollzieht sich aber ungehindert.

Berlin. 20. Sept. DieDeutsch. Tagesztg." gibt fol­gende Meldung derKöln. Zeitg." von der holländischen Grenze wieder: DenTimes" wird aus Sofia von ver trauenswürdiger Quelle berichtet, daß Rumänien fest entschlossen sei, sich jeder Verletzung seines Gebietes zu widersctzen. Das Gerücht über die Gründung des Kabi­netts Marghiloman Carp sei offenbar von Anhängern Deutschlands ausgesprochen worden. Es sei undenkbar, daß der König diesen Staatsmännern unter den gegen­wärtigen Umständen ein Amt geben werde wegen der Unzufriedenheit, die dieser Schritt Hervorrufen würde. Einem Aussrager gegenüber erklärte Filixescn, der Führer der Konservativen, daß Rumänien die guten Ge­legenheiten sich an dem Krieg zu beteiligen, habe vor­über gehen lasten, er sprach jedoch die Hoffnung aus, daß solche Umstände bald wicderkehren werden. Er sagte, daß, falls Deutschland einen Einbruch auf Serbien unter­nehmen werde, Rumänien dazutreten müsse, um nicht zerschmettert zu werden. Die Opposition würde, wenn nötig, die Regierung zwingen, einzugreifen.

Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.

Die deutsche amtliche Meldung.

(WTB.) Großes Hauptquartier, 28. Sept. (Amt­lich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Feindliche Schiffe, die Westende und Mittelkerke, südwestlich Ost­ende erfolglos beschossen, zogen sich vor unserm Feuer zurück. Es wurden Treffer beobachtet. An der Front keine besonderen Ereignisse. Westlich von St. Quentin wurde ein englisches Flugzeug durch einen deutschen Kampfflieger abgeschossen. Der Führer ist tot, der Be­obachter gefangen genommen.

Oestlichcr Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg: Am Vrük- kenkopf von Dünaburg mußte der Feind vor unserm An­griff von Nowo Alexandrowsk in seine rückwärtige Stel­lung weichen. Es wurden 558 Gefangene gemacht. Bei Smorgon versuchte der Gegner durchzubrechen, er wurde abgeschlagen. Der Angriff gegen den aus der Gegend Wilna abziehenden Gegner ist im Gange. Auch weiter südlich folgen unsere Truppen dem weichenden Feind. Die Linie MycdnikiLidaSoliana am Njemen ist erreicht.

Heeresgruppe des Eeneralfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Der Gegner leistete nur vor­übergehend an einzelnen Stellen Widerstand. Die Hee­resgruppe erreichte den Molczadz-Abschnitt bei Dworzec und südöstlich und näherte sich mit dem rechten Flügel dem Mqschanka-Abschnitt.

Heeresgruppe des Eeneralfeldmarschalls v. Mar­kensen: Der Feind ist überall weiter zurückgedrängt.

Südöstlicher Kriegsschauplatz. Bei klei­neren Gefechten machten die deutschen Truppen über 188 Gefangene.

Am nördlichen Donauufer nahm deutsche Artillerie den Kamps gegen serbische Stellungen südlich des Stro­mes bei Scmendria auf. Der Feind wurde vertrieben und sein Gcschützscuer zum Schweigen gebracht.

Oberste Heeresleitung.

Der österreichisch-ungarische Tagesbericht.

(WTB.) Wien, 28. Sept. Amtliche Mitteilung vom 28. Sept. mittags. RussischexKriegsschau platz. Unsere Stellungen im Raume östlich von Luzk wurden gestern wiederholt von starken russischen Kräften ange­griffen. Unsere Truppen ,unter ihnen Egerländer und west-böhmische Landwehr, schlugen den Feind überall, an vielen Punkten im Kampfe Mann gegen Mann zu­rück. Auch gegen unsere Zkwafront führten die Rüsten im Abschnitt bei Krzemieniec gestern Kolonnen zum An­griff vor. Au einzelnen Stellen gelang es dem Feind, das Westuser der Zkwa zu gewinnen, aber unsere her- bcieilenden Reserven warfen ihn überall zurück. Der Feind erlitt besonders durch unser Artillerieseuer große Verluste. Die bis gestern abeud eingebrachten Ge­fangenen zählen über 1888. Das Znfanterieregiment von Hindenburg Nr. 69 hat neuerlich Proben seiner Kampftiichtigkeit abgelegt. Zn Ostgalizien herrscht Ruhe. Die Lage ist dort unverändert. Die in Litauen käm­pfenden k. und k. Streitkräfte haben das Ostufer der Luchozwa gewonnen.

Ztalienischer Kriegsschauplatz. Zm Ti­roler Grenzgebiete versuchten sich die Ztaliener stellen­weise in fruchtlosen Hochgebirgsunternehmungen, na­mentlich im Adamello- und Dolomitengebiete. An der Kärntner Front ist die Lage unverändert. Zm Flitscher Becken gingen die Reste der feindlichen Angriffstruppen aus nuferem näheren Schußbereiche in ihre alten Stel­lungen zurück. Einer unserer Flieger bewarf den Bahn­hof und das Lager von Arsiero mit Bomben.

Südöstlicher Kriegsschauplatz. Ocster- reichisch-ungarische und deutsche Batterien haben gestern die serbischen Stellungen am Süduser der Save uud der Donau beschossen. Auch die Festung Belgrad stand unter unserem Feuer. Zn der Nähe der Drinamüudung wur­den von unseren Truppen serbische vorgeschobene Ab­teilungen überfallen und aufgeriebe».

*

Zur Lage im Zentrum der Ostfront.

Frankfurt, 20. Sept. DieFranks. Zeitg." meldet aus Kopenhagen, 20. Sept.:Politiken" schreibt, die Deutschen seien durch die Einnahme von Wilna im Be­sitze des wichtigsten Eisenbahnknotenpunktes Nordwest- Rußlands gekommen. Die Rüsten hätten naturgemäß jene Stadt, die die Sendung von Truppen und Vorräten- nach den bedrohten Punkten ermöglichte, besonders zähe verteidigt. Jetzt würden die Deutschen über Wilna reich­

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