Seile 2

Schroarzwalder Tageszeitung

Nr. 43

Feindliche Höhe erobert

In dem Bemühen, aus der langen Front der deutschen Stet­lungen im Industriegebiet des Donezbeckens eins diinnbesctjte Stelle zu finden. gingen die Bolschewisten an einem Tage dreimal gegen eine schlesische Insanieri.Kompanie vor. Al» der Gegner unter Zurücklassung zahlreicher Toter und Verwun­deter zum driNcn Male zurückslutete, ris? ein Leutnant sein» Infanteristen zu einem' nen Nackstoss mit sich vor und entriss dem Feinde e ne beherrschende Höhe, von der er seine voran- gcganzenen Angriffe angesctzt hatte. Mährend der Feind an Gefallenen und Verwundeten etwa eins Kompanie ei'nbüssie, waren die eigenen Verluste dank des überlegten Handelns de» Kompanieführers, der kurz vor Abschluss der Kämpfe selbst fiel» nur sehr gering.

Wechselvoller Kampf um eine Ortschaft

Heftige und wechselvolle Kämpfe um eine von beidenSeiten abwechselnd immer wieder angegriffene Ortschaft fanden jetzt im mittleren Teil der O st front ihren Abschluss. Nach­dem dieser Ort mehrfach den Besitzer gewechselt hatte, setzten unsere Truppen erneut zu einem Angriff an und nahmen trotz zunehmenden Frostes und eisige» Windes die Häuser des Ortes. Mit welcher Zähigkeit die Bolschewisten ihre Stellung ver« reidigicn, geht daraus hervor, dass auf dem Eefechtsfeld in und um diese Onschast über 1400 gefall me Bolschewisten gezählt wurden. Mährend die Eroberer dieser Stadt noch mit der Sich­tung der Beute beschäftigt waren, stiessen andere Einheiten gegen eine weitere Ortschaft vor und nahmen sie nach heftigem Stra­ssen- und Häuserkampf.

Wiederau/bau von Singapur

Lotio, IS. Febr. (Oad.) Mit dem gestrigen Tag nahm die japanische Militärverwaltung im gesamten Ma- layen.gebiet ihre Tätigkeit auf. Unter oberster Führung des Generalleutnants Pamaschila wurden in allen Provinzen Ma- layen» Verwaltungsorgane eingerichtet. Singapur ist in das Derwaltiingszebiet Malayen einbegriffen worden. Eine der Hauptaufgaben des militärischen Verwaltungsorgans für die Insel Singapur dürfte, wieTokio Nitschi Ritschi" hinzufllgt, der Wiederausbau des Hafens von Singapur und der miliiäri- jchen Einrichtungen lein.

Die japanische Marineluftwaffe führte in den letzten Tagen »ach dem Fall von Singapur ausgedehnte Luftoper a- lionen über den Gebieten südöstlich von Singapur, vor allen Aber der Banka Strasse und der Easpar-Strasse durch Hierbei »urden laut Domei zwei feindliche Zerstörer sowie mehrere Transporter gesichtet und sofort von den Bombengeschwadern . r- gegrifsen. Ein Zerstörer wurde so schwer getroffen, dass er in weniger als Minutenfrist sank, während der zweite Zerstü r nen direkten Treffer erhielt und strandete. Zwei grosse Fiacht- dampser wurden versenkt, nachdem sie vergeblich versucht ha'tm, tz» entfliehen Wie der Bericht weiter besagt, wurden vom 9 b's 17. Feruar von der Marineluftwaffe insgesamt dreizehn feind­liche Maschinen über Sumatra abgeschossen oder am Boden zerstört.

WieTokio Nitschi Nitschi" aus Schonanko (Singapur) berich­tet. wurden Generalleutnant Percival. der Oberbefehlshaber ^er britischen Streitkräfte in Malaya und Generalmajor Be» »stt. der Oberbefehlshaber der Australier in Malaya. im Kort Changi interniert, wo Inzwischen fast insgesamt 60 000 Mann des Feindes untergebracht sind.

Wie Palembang erobert wurde

Lotio, 19. Febr. (Oad.)Afahi Ech'.mbun" gibt einen Be­richt «u» erster Hand über die sensationelle Besetzung des Flugplatzes von Palembang am 14. Februar. Der Bericht stammt von einem Mitglied der ersten Gruppe vo» 10 Mann, die im Fallschirm unter intensivem Abwehrfeuer lan­dete und mit seine» Kameraden zu der schnellen Besetzung der Flugplatzes beitrug. Der Soldat, der sich wegen der während des Angriffes erhaltenen Wunden noch in Behandlung befindet, schilderte feine Erlebnisse wie folgt:Wir waren mitten in d-n feindlichen Flakstellungen gelandet. Sobald ich «ich von meinem Fallschirm freigemacht hatte, begann ich auf di« Besatzung der Flakgeschütze zu schießen. Die Besatzungen flohen tn alle Richtungen. Ein anderer Fallschirmspringer, der in der Nähe gelandet war, warf eine Handgranate gegen einen feindlichen MG.-Vunker. Nach etwa zweistündigem Kampf sahen «Ir, dass der Feind, der zahlenmäßig doppelt so stark war wi« «Ir, auf Lastkraftwagen Zu fliehen begann. In der Zwischen­zeit war es dreien von uns gelungen, bis zu einer Ecke de» Flugplatzes zu kommen, wo sich eine kleine Hütte befand, in welcher wir Fliegerausrüstungen und Lebensmittelkonserven fanden. Hier trafen wir mit sieben unserer Leute zusammen und »eschlossen mit ihnen, den Flugplatz einzunehmen. An der gegenüberliegenden Seite des Flugplatzes sahen wir ein Gebäude, in welchem feindliche Soldaten deutlich auszumache» «aren. Auf ein Kommando begannen wir trotz des lebhaften feindlichen Maschinengewehrfeuers zu stürmen. Wir kamen bald «uf 300 Meter an die feindliche Stellung heran und ruhten un» 1» einem Unterstand kurz aus. Es war inzwischen dunkel ge» «orden. Das feindlich« Feuer hört, nicht auf, wir stürmten aber »on neuem: al» wir dann das Gebäude erreicht hatten, fände» wir, dass der Feind, bereits die Flucht ergriffen hatte. In diesem Augenblick hörten wir von der anderen Seite des Gebäudes her japanische Kriegsrufe, und eine andere Gruppe unserer Leut« «richien Am nächsten Morgen um 8 Uhr kam ein Lastkraftwagen «it holländischen Soldaten auf dem Flugplatz an, dessen Be­setzung durch uns ihnen nicht bekannt war. Wir griffen sie an und sie flohen. Bald darauf landet« eine grosse Gruppe von Fall» fchirmsägern, so dass das Flugfeld voll von Fallschirmen war. Zusammen mit diesen Verstärkungen begannen wir dann mit de» restlichen Feinden aufzuräumen.

Einzug Yamafchitas in Singapur

DNB Schonan, 19. Febr. Der Oberkommandierende der japa- »ische» Streltkräste in Malaya. Generalleutnant TomoyuN Pamaschita, hielt am Donnerstag, vier Tage, nachdem er dem britischen Oberbefehlshaber fein« Ueber-wbebedingungen diktiert batte, seinen feierlichen Einzug in die Stadt Schonan. Die Fahrt führte an den Fordwerken vorbei, I» denen die historische Zu­sammenkunft Pamaschita» mit Percival in der Nacht zu» Februar stattfand.

Yamaschita grübt di« deutschen Kameraden

DNB Berlin. 19. Febr. Der Eroberer von Singapur. General, seutnant Vamaschfta, d'r bis Juni vorigen Jahre» Chef der fapa- «ischen Mililärmission in Berlin war. hat au» Singapur folgen­de» Telegramm an den japanischen MilitärattachS in Berlin, Generalleutnant Banzal, gerichtet:Beim Einzug in Singapur »Schi« ich meinen drulfche» Kameraden herzliche Grütze senden."

Japaner ve'etzten Batam und Sinnboe Schanghai, 19 Febr. Am Mittwoch wurde, wie Dcmei meldet, ohne japanische Verluste die Besetzung der Inseln Va'am und Semboe südlich von Singapur durchgesührt. Bei der Landung auf der Intel Batam beschlagnahmten die japanischen Truvpen 1b Erdölbshälter, während auf Samboe 20 Petroleumbehälts» beschlagnahmt wurden. Auf beiden Inseln wüten noch grosse Brände, da die Briten, in Verfolgung ihrer Politik derver­sengten Erde", überall Feuer angelegt haben.

Japanischer Bombenangriff auf Port Darwin

Schanghai, 19. Febr. (Oad.) Japanische Bombenflugzeuge griffen am Mittwoch zum ersten Male Port Darwin (Austra­lien) an. Wie der Londoner Nachrichtendienst dazu meldet, dauerte der Angriff etwa eine Stunde. Nach vorläufigen Mel­dungen seien Sachschäden an den Hafeneinrichtun­gen entstanden: auch Verluste an Menschenleben seien zu ver­zeichnen. Um 10 00 Uhr Ortszeit habe die dortige Radiostation ihre Sendungen eingestellt.

Z Wke gemeine Verbrecher eingesperrt

Unmenschlich» Behan lung japanischer Ctaa sanqehöriqer in Singapur

DNB Schanghai. i9. Febr. Ueber die unmenschliche Behänd- lung der l 800 japanischen Staatsangehörigen, die bei Ausbruch des Krieges in Singapur interniert wurden, gab wie Donici meldet ein Mitglied des japanischen Generalkoasukklls jetzl Einzelheiten bekamt.

Wie hier mitgeieilt wird, wurden die Japaner sofort bei Aus- biuch der Feindseligkeiten mit den gemeinsten Verbrechern in Ge­fängnissen festgesetzt. Zu dreien wurden sie in kleine Zellen gesteckt, die nur ein einziges Belt, ohne Matratze und Decken enthielten. Die Nahrung war ungenießbar.

Später wurde der grösste Teil der Gefangenen, ebenso wie die inzwischen aus der Insel St. Johns sestgehalteaen Frauen, nach Indien verschifft Wie die britischen Behörden bekanutgeb n, sollen die Internierten am 20. Januar auf der Insel Ceylon ein- getcofsen sein.

Australische Terpsei ars Kanada zurückberufen

DNB. Stockholm 19. Febr. Der britische Nachrichtendienst meldet, dass die australischen Truppen, die i» Kanada ausgebildet wurden, um lm mtnlere» O len eingeletzt zu weiden, »ach Au­stralien zurnckgekehrt seien. Sie hielt, n es für besser, so muß Lvn- don gestehen, si h in ihrem eigene» Lande einzujetzen als in einem fremden, das ihnen vielleicht sogar dem Namen nach unbekannt war.

Der Schlag gegen Curacao

Das Entsetzen in Großbritannien und den Vereinigten Staa­ten über den Verlust von Singapur, das bereits feinen neuen Namen SchonankoLeuchtender Südhafcn" trägt, ist noch nicht abgeklungen, da traf bereits ein neuer Schlag mit der Wucht einer Welisenfalion in das Lügengewebe der Kriegsverbrecher. Er kam von der deutschen Kriegsmarine, die ihren meisterhaft»» Operationen im Kanal eine neue, sll: völlig unmöglich gehal­tene Ruhmestat ansügte. Ihre U-Voote durchbrachen die Sperr­kette der Grossen und Kleinen Antillen im mittelamerikanisch » Raum. Sie erschienen vor den Inseln Curacao und Aruba,deren reiche Erdöl-Lieferungen heute ausschliesslich im Dienste unserer Feinde stehen. Und nicht nur Tanker bekamen die Kraft des deutschen Vorstoßes zu spüren. Auch die modernen Ölraffinerien und Hafenanlagen vor allem Curacaos wurden unter direktes Eeschützfeuer genommen. Der Hauptschiffahrtsweg zu der nord- amerikanischen Ostlüste und Südamerika ist heute kein feindfreies, für die USA. sicheres Binnengewässer mehr. Er wird von deut­schen U-Booten kontrolliert, die auf Grund ihrer technisch n Vollendung die Riefencntfernungen von ihren Ausgangshäscn überwanden und Noosevelt und Churchill erneut beweisen, wozu deutscher Heldenmut und die Kühnheit unserer ll-Bootbesatzungen säbig sind.

Die Inseln Curacao und Aruba, die zu den Kleinen Antill n- Injein, denInleln unter dem Wind-e", gehören, liegen in der Nähe der Küste von Venezuela mitten im Karibischen oder Karaibischen Meer, das man zusammen mit dem Golf von Me­xiko als eine An vonMittelmeer" der amerikanischen Konti­nente bezeichnen kann Das Karibische Meer, das im Norden v»n den Grossen Antillen Cuba, Jamaica Haiti und Puertorico, im Osten von den Kleinen Antillen, im Süden von der Nordkiist« Südamerikas und im Westen von den mittelamerikanisch u Staaten begrenzt wird, entspricht auch mit seiner Fläche von 2.7 Millionen Quadratkilometern dem europäischen Mittelmeer, das nur 190 000 Ouadratkilomeler grösser ist. Es besteht aus drei durch die breite Jamaica Schwelle und de» schmalen Cayman» Rücken voneinander getrennten Becken, die bei einer Durch- schnittstiese von 2650 Metern Tielen bis zu 6229 Metern errei­chen. Die Insel Curacao. die wie ihre Schwcsterinsel Aruba zum westindische» Kolonialbesitz Hollands gehört, erscheint auf der Karte nur wie ein kleines nebensächliches Inselchen in dießm Riesenraum. In der Tat war sie auch bis zur Jahrhundertwende nur eine ärmlicheFelsenklippe mit einem Kaktus", wie man spottete. Aber in den zwanziger Jahren erhielt Curacao und etwa» später Aruba eine internationale Berühmtheit, die sich nicht nur auf den aus unreifen Pomeranzen der Insel in ^-n Niederlanden gebrauten CLracao-Likd'r bezog. Die gün' z» Lage und ihr ausgezeichneter Hafen Willemstad macht n sie u einem Zentrolvunkt der Weltpctroleumproduktion. In wen' » Jahrzehnten stieg die Bevölkerung der beiden Inseln zuzü h der einiger klein-rer auf fast 106 000 an. Sie arbeitet heute ast ausschliesslich im Dienst der Cüracaoschen Petroleum- und In u» striegesellschaft. die auf der Insel eine der grössten Erdölrafft- nerien der Welt geschaffen Hot. Im Jahre 1930 wurden v-n dem hier verarbeiteten aus Venezuela he beioesührtenR ' >k Erdölprodukte in einem Wert von über 221 M'llion-n Eu' » exportiert. Noch in den letzten Jahren wurd-en die Erdöl An­lagen erheblich vergrößert und modernisiert, da England al» Hauvtabnebmer für das Ciiracao-Oel neben Nordamerika gröss­te» Interesse an den holländischen Oel'nseln besitzt.

In engem 'Zusammenhang mit dieser industriellen Entwick­lung vollzog sich der Verkehr-auslchrvung in diesen Gewässern. Nuk Curacao wurden im Jahre 1936 n'ckst weniger als 5241 ein­lausende Dampfer und auf der Insel Aruba 4185 gezählt. Se t 1935 wurde der Flughafen der Insel erheblich ausgebaut und Curacao dadurch zum Luftzentrumim aanzenmitiel« amerikanischen Raum. Die eine Luftringe führt vo» hier nach Venezuela, weiter nach Kolumbien und Haiti. Auch al»

Ausgangspunkt für einen hoNän^isth-n TransaftantlkverO h, war Curacao auscrsehcn Gewisse Schwierigkeiten bereitete mir die Trinkwcissrrversoroung der Intel, da arft dem felsige Ei­land nicht gcnüocnd Quellen vorl-and-n sind. Das febl-nde Ms. ser wurde le>ach zu Schiff von Venezuela heran gebracht.

Die Beschießung der Oel Raffinerien und der madern-n Hafm- an'a"en der Juchst trifft besonders Gn-stand als Erossftcn^ für Guraeao lehr stl"-er. Aber auch fti-- Ro-st-vell ist da- A'ft. tauchen deutscher U ^ mte im Kar'bisthen M"er eine Marm- ncst'richt. die idn zu ri llig veränderten wi*ftchgftllchen und m-ft. tauschen Disvosit-on-n -mmst Nach dem Verlust des Wirtschaft, lich so wichtigen pastft'chcn Raume- ift die »aicham-stkon»?!,, Industrie Z» edwin sehr erheblichen Tstl auf die zu S-b-'lf?r. folgend» Rohstoffzusnhr aus Mittel- und Süd. amerika an-ewt^'». Dicftr S»lfssv-"-»->br unterliegt plötzlich den Störunasangrifscn der deutschen U-Boote.

Me IMmeH misü en CirMvr und WleMani

Zur gleichen Zeit, als Singapur kapitulierte, sprangen ho» Kilometer weiter südlich bei Palembang die japanischen Fall, schirmjäger ab. um in einem d-er wichtigsten Erdölgebiete vo, Sumatra festen Fuß zu fassen. Dieser gewaltige Jnselriegel vo» Sumatra bildet in seinem oberen Teil die linke Flanke der Ma. lakka-Strasse. und in seinem unteren Abschnitt ist er nur durch die schmale Sundastraße von Java getrennt. Ein Gewirr vo, vielen hundert Insel» zieht sich von Singapur zuerst slldwär,, auf Sumatra zu und wendet sich dann vor Palembang nach Osten in die Richtung auf Borneo. Es fällt besonders auf, wie dicht an der strategisch wichtigen Ciik'spitze von Malakka di« englischen und holländischen Interessen aneinanderstiossen. Di, Malakkastraße ist zwischen Singapur nur etwa 30 Kilomctcr breit und zwischen Singapur und Sumatra und den südlich an­schliessenden holländischen Inseln liegen nur etwa zehn Kilometer. Der britische Bereich endete dicht unterhalb von Singapur mit dem Insclgürtel von Vlakang-Mati, Sulian, Selat-Sinki, Man­grove, Coney, Long. Raffles, St. John und Angup, und vo, diesen Inseln kann man schon die nördlichen Abschnitte des hol­ländischen Riouw-Archipels deutlich sehen. Aus seiner Unzahl von kleinen Inseln ragen die Kaupigebiete von Bintanz und Vattam stark heraus. 2n der Stadt Tandjoeng-Pinang hall, ein holländischer Resident seinen Sitz. Wenn man alle Niouw- Inseln zusammonrechnet, ergibt sich eine Fläche von annähernd .4000 Quadratkilometern: etwa 100 000 malayische und chine­sisch: Einwohner arbeiteten zum überwiegenden Teil in den Erd­öl- und Zinnbszirken. an denen die Niouw-Inselgruppen ausser­ordentlich reich ist. Verwaltungsmäßig waren an die Riouw- Gruppe auch die südlich anschließenden L'ngga-, Matocna-, Anam- bas- und Tambelan- und die in der Nähe von Sumatra lie­gende berühmte Zinn-Insel von Singkep angegliedcrt. Genau vor dem Sumatra-Erdölgebiet von Palemkang liegt, durch die schmale Banka-Meeresstrasse vom Inielfcstland getrennt, die 12 000 Quadratkilometer grosse Insel Banka, die schon >ei, mehr als 100 Jahren ein Zentrum des niederläni- sch indische, Zinnbcrgbaus ist. Die wirtschaftliche Bedeutung von Banka er­gibt sich daraus, dass in den Jahren vor dem Krieg im Durchschnitt etwa 35 080 Ton. Zinn jährlich über den Banka Hafen Munlol zur Ausfuhr kamen. Oestlich an Banka schließ sich die etwa 5600 Quadratkilometer grosse Insei Villiton an. Auch sie stand in der holländ-ischen Kolon'alwirtschaft ausserordentlich hoch zu Buch, seitdem sich ergab, dass sie genau so wie Banka über fast unerschöpfliche Zinnvorkommen verfügt. Erst nach der Jahrhun­dertwende begann der Abbau in grösserem Umfang, und er ist in den letzten Jahren bis auf eine Jahresproduktion von etwa 85 000 Tonnen angestiegen. Von B llilon aus setzen sich klemer« Jnselreihen bis zur Borneo Westküste fort, die seit cin'gen Wo­chen in dem Hasen von Pontianac einen starken japanische, Stützpunkt aufweist.

Wellkampf beiderseits des Aequetors

Geographische Erdumquerung aus dem Null-Grad

Durch das Vortragen des Angriffes gegen Su­matra haben die japanischen Truppen auch dort den Aequator überschritten.

Mitten im Urwald von Sumatra haben die Holländer aus einem klobigen Unterbau eine schlanke viereckige Säule ausge- richtet und nichts anderes darin eingcmeihelt als das Wort: Aequator. Durch das Cumatragcbiet von Soeliki zieht sich der grösste Kreis der Erdkugel, der 90 Grad von jedem Pol .ntscrnt ist und unseren Planeten in eine nördliche und eine südliche Halbkugel aufteilt. Für einen Beobachter am Aequator sind im ganzen Jahre Tag und Nacht gleich, und jeder Stern befindet sich je zwölf Stunden über und unter seinem Hoi izont.

Der Krieg ist in der Hauptsache bisher nur auf der nördliche. Halbkugel ausgetragen worden. Auch Singapur liegt etwa 150 Kilometer über derLinie", wie der Seemann schlechthin Aequator nennt. Er wurde eigentlich zum erstenmal erreicht, als die Japaner auf Borneo landeten und dabei an der Westlich, die Stadt Pontianac besetzten, die genau auf der Linie liegt, und er wurde seitdem mit der Besetzung von Samarinda an der Ostküste von Borneo um 50 Kilometer, mir ver Lan^unil bei Vandjermassin an der Südküste von Borneo zm 400 Kilo­meter, mit der Besetzung von Makassar an der -ü spitze vo, Celebes um 600 Kilometer und erst vor einigen Tagen durch die Landung bei Palembang um 350 Kilometer uu »schritten.

Wenn man den Lauf des Aequators von Sumatra westwärt» verfolgt,so überquert er zuerst den gesamten Indischen Ozccm und erreicht das afrikanische Festland an der Siidspitzo der ita­lienischen Kolonialbesitzungcn. Durch Britisch Ostasnka, durch de» belgischen Kongo und den sranzösischcn Kongo geht die Liiut weiter; sie durchschneidet den schmaleren unteren Teil diese» Kontinents und lässt oberhalb die breite afrikanische Landmsss» liegen. Wer von der afrikanischen Aequatorlinie den Weg M unseren Truppen nach Libyen zuriicklegcn wollte, der müsste noch vclle 3500 Kilometer durch Wüste und Urwa-d- nach Norden wan­dern. Der Aequaior geht von Westafrika aus durch den Golf vo, Guinea in den Atlantischen Ozean hinaus und erreicht Süd­amerika auf der Höhe der Mündung des Amazonenstromes. Un­terhalb von Guayana und Venezuela durchschneidet er erst da» breite brasilianische Staatsgebiet und trifft dann über Kolum­bien und Ecuador auf die Küsten des Stillen Ozeans. Etwa 7000 Kilometer weiter westlich kreuzt er die Dampferroulen, d!« von Nordamerika über Hawaii südwestwärts nach Australien und Neuseeland führen: dabei liegt aber Hawaii volle 2000 Kilo­meter nördlich der Aequatorlinie. Auf dem weiteren Weg durch den Stillen Ozean werden die Im verlaus de» Krieges öfter» genannten Inseln Christmas. Iarvi». Bake. Howland, Nonnti, Gilbert und Nauru von der Aequatorlinie erfasst. Zwischen de» Kar»linr»-2njrl» und dem Birmarck-Archiprl geht die Linie,