Amtliche Bekanutnrachaugen.

MmrtmchW.

Die im Oberamtsbezirk Calw wohnhaften, im wehr­pflichtigen Alter stehenden ehemaligen Personen des Beurlaubtenstandes, die als dauernd garuisondienst- unfähig entlasten worden sind und deshalb bisher von jeder Gestellung befreit waren, haben sich in der Zeit

vom Mittwoch, den 15. bis Sonntag, den 18. Sept. d. I., nachmittags 4 Uhr,

bei dem Bezirksfeldwebel des Hauptmeldeamts Calw in Calw mündlich oder schriftlich anzumelden. « Hiebei ist Nachstehendes genau zu beachten:

1) zur Anmeldung kommen also alle Mannschaften in Betracht, welche in der Zeit vom 4. September 1878 bis 31. Dezember 1895 einschl. geboren sind, militii- risch ausgebildet d. h. aktiv gedient oder eine mehr­wöchige militärische Hebung mitgemacht haben, einer­lei ob sie vor oder während des Krieges als dauernd garnisondienstunfähig bezeichnet wurden.

2) Den Meldungen sind die Militärpapiere beizufügen. Sollten diese fehlen, so sind Geburtsdatum und -Ort,! Zahresklasse und Waffengattung genau anzugeben.,

8) Kriegsbeschädigte aus den Jahren 1914/15 unter­liegen dieser Anmeldung nicht.

4) Die Angemeldeten werden in der allernächsten Zeit durch Gestellungsbefehle zur Musterung beordert.

5) Die Unterlassung der Anmeldung wird bestraft.

K. Bezirkskommando.

Die Ortsbehörden werden beauftragt, Vorstehendes in den Gemeinden wiederholt auf ortsübliche Weise be­kannt zu geben.

Falls Zweifel über die Anmeldung entstehen, wollen die Herren Ortsvorsteher eventl. telefonisch mit dem Haupt-Meldeamt Talw in Verbindung treten.

Calw, den 15. Sept. 1915.

K. Oberamt: Binder.

An die Se bstversorger!

Nach 8 5 der Bundesrrtsverordnungen vom 28. Juni 1915, betreffend den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl, Gerste und Hafer, ist, sobald sich rin land­wirtschaftlicher Betrieb über die Grenzen eines Kom­munalverbandes hinaus erstreckt und das beschlag­nahmte Getreide innerhalb dieses Betriebs von einem Kommunaloerband in den andern gebracht wird, der Besitzer des Getreides verpflichtet, die Ortsänderung binnen 3 Tagen unter Angabe der Eetreidearten und ihrer Mengen beiden Kommuaaloerbänden anzuzeigen.

Da bisher derartige Anzeigen sehr spärlich ein­kamen, werden die

Herren Ortsvorsteher

beauftragt, die in Betracht kommenden Selbstversorger auf Vorstehendes durch ortsübliche Bekanntmachung be­sonders hinzuweisen.

Dabei ist zu bemerken, datz den Schultheihenämtern von jedem Eetreidekaus bezw. Verkauf (Saatfruchtkauf rc.) neben der oberamtlichen Erlaubnis Anzeige zu er­statten ist, damit die Schultheißenämter in der Lage sind, die Unternehmerkarten entsprechend zu ergänzen.

Calw, den 14. Sept. 1915.

_ K. Oberamt: B.i n d e r.

Hinterkorn.

Die Verfütterung von Hinterkorn ist bis auf Wei­teres verboten.

Die Versiegelung der Schrotmühlen ist strenge zu überwachen.

Anordnungen des Kommunalverbandes bezüglich des Hinterkorns werden voraussichtlich im Laufe dieser Woche noch erlassen.

Calw, den 14. Sept. 1915.

K. Oberamt: Binder.

K. Evaug. Bezirksschulamt N-gvls.

A« die Olisschulräte und Lehrer des Bezirks.

Das Bezirksschulamt ist ans Fernsprechnetz aageschlos- fe» worden m t der Rufnummer.

Nagold, 15. September 1915.

Schulrat Schott.

westlich von Wilna, wurden feindliche Gegenangriffe abgewiefen. Oestlich von Olita und Grodno drangen unsere Angriffe weiter vor. Südöstlich des Njemen wurde di« Szczara an einzelne» Stellen erreicht. Es find über 988 Gefangene gemacht.

Heeresgruppe des Eeneralfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Der Gegner ist über die Szczara zuriickgedrängt.

Heeresgruppe de» Eeneralfeldmarschalls v. M a k» kenfen: Die Verfolgung auf Pinsk wird fortgesetzt. Die Sefangenenzahl hat sich auf über 788 erhöht.

Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die deiit- sche» Truppen wiesen feindliche Angriffe blutig ab.

Oberste Heeresleitung.

Der österreichisch-ungarische Tagesbericht

(WTB.) Wien, 15. Sept. Amtliche Mitteilung vom IS. Sept. mittags. Russischer Kriegsschau­platz. An der besfarabischen Grenze wiesen unsere Truppen einen russischen Angriff ab. Am Dnjcstr und vor unseren Stellungen östlich von Buczacz herrschte Ruhe. An allen anderen Teilen unserer galizischen und wolhqnischen Front tam cs abermals zu schweren, für den Feind erfolglosen Kämpfen. Nordöstlich von Dubno lieh der Feind bei einem nächtlichen Gegenangriff nebst zahlreichen Toten K Offiziere und 888 Mann an Gei fangenen und 3 Maschinengewehre als Beute zurück. Ungarische Heeres- und Landwehrbataillone und das Otocaner Infanterieregiment Nr. 79 haben hier unter Führung entschlossener selbsttätiger Kommandanten neuerliche Proben kriegerischer Tüchtigkeit abgelegt. In dem Wald- und Sumpfgebiete des Stqr und des Pri( piatj warf unsere Kavallerie in den letzten Tagen zahl­reiche feindliche Reiterabteilungen zurück. Die in Li­tauen kämpfenden k. und t. Streitkräste erreichten im Verein mit unseren Verbündeten die Sczcara.

Italienischer Kriegsschauplatz. Zm Ti­roler Grenzgebiet hielten die gewöhnlichen Geschiitz- kämpfe auch gestern an. Oestlich des Lodinul-Passes schritten unsere Truppen zum Angriff und eroberten die feindlichen Stellungen auf dem Findenig-Kofc! und aus dem Kamm südöstlich dieses Erenzberges. An der kiistenländischen Front feuerte die italienische Artillerie mit erhöhter Heftigkeit gegen unsere Stellungen von Zavorcek bis zum Tolmeiner Brückenkopf. Feindliche Angriffe auf den Zavorcek und im Vrsic-Eebiete bra­chen zusammen. Ebenso wurden die übrigen Annähe­rungsversuche des Gegners im Abschnitt von Doberds vereitelt.

Der Stellvertreter des Chefs des Eeneralstabs: von Höf er, Feldmarschalleutnant.

Bor Riga.

Rotterdam, 15. Sept. Der Korrespondent derTi mes" besuchte Riga und sandte seinem Blatte eine vom 9. ds. Mts. datierte Schilderung, der er lt.Deutsch. Tageszeitg." unter anderem schreibt: Es scheint, daß die verteidigende Armee erst aus Petersburg erfuhr, in welch kritischer Lage sie sich befindet. Alle russisch Ge­sinnten haben die Stadt verlassen, in der man nur mit besonderer Erlaubnis verbleiben darf. Die Zurückge­bliebenen aber warten in aller Seelenruhe auf die Ein­nahme der Stadt, da sie meist deutfchgesinnt sind. Jeg­licher Metallgegenstand ist längst fcrtgeführt, sogar die Schilder an den Denkmälern. Die Fabriken und Hotels sind alle geschlossen. Die nächste Verteidigungslinie liegt 20 Meilen vor der Stadt. Aber vor dieser und der Front gibt es noch eine ganze Menge guter Befestigungen, daß die Lage noch gar nicht so verzweifelt ist. Die Stimmung ist aber auch, wie der Berichterstatter schreibt, viel besser als in Petersburg, wo allerdings pessimistische Gerüchte umgehen.

Kopenhagen, 15. Sept. Der Korrespondent derTi­mes" an der russischen Front telegraphiert, wie dem Lokalanz." berichtet wird, daß Riga jetzt ernst bedroht sei, da die deutschen Truppen südlich der Stadt ange­langt seien. Man hätte ausgezeichnete Verteidigungs­werke angelegt, die imstande sein würden, den Feind längere Zeit aufzuhalten.

Der ruffische Rückzug.

(WTB.) Berlin. 16. Sept. LautVerl. Tagebl." berichtet der Mitarbeiter einer französischen Zeitung, der der russischen Armee auf ihrem Rückzug gefolgt war, Polen sei heute eine Wüste. Wo die Bevölkerung dem Vernichtungsbefehl nicht folgte, wurden besondere Brandabteilungen gebildet, die die Kirchen mit Petro­leum und Dynamit niederbrannten. Mehrere Millionen Menschen würden auf den Landstraßen mit Kolbens schlügen in die Ferne getrieben.

Der große franzöfisch-itaiienische Plan.

Frankfurt, 15. Sept. DieFranks. Zeitg." meldet aus München.In einer Zuschrift, die derMünchener Zeitung" von hochgeschätzter Seite zuging, heißt es unter anderem: Die Vorbereitungen zu einem breiten Ein­marsch ins Elsaß werden von französischer Seite schon seit Monaten betrieben. Der französischen Bevölkerung wie auch der belgischen will es nicht mehr recht in den Sinn, daß sie für englische Machtbedürfnisse kämpfen und bluten soll. Es wächst da eine Verstimmung heran, die das Einvernehmen mit den Bundesgenossen er­schwert und die Opferfreudigkeit für die Landesvertei­digung selbst behindert. Für die Rückeroberung der Reichslande aber hofft die französische Regierung ihr Volk noch immer entflammen zu können. Das ist setzt die Hauptaufgabe des Generals Zoffre. Ob er sie mit oder ohne Verletzung der Neutralität der Schweiz durch­führen will oder kann, steht noch dahin. Er richtet sich für beide Fälle ei-n, und in beiden ist den Italienern eine wesentliche Rolle zugedacht.

Ein englischer Transportdampfer versenkt

Berlin, 15. Sept. Wie laut »Boss. Zeitg." aus Wien mitgeteilt wird, hat ein österreichisch-ungarisches Unter­seeboot, das Schiffsleutnant Ritter von Trapp komman­dierte, vor einigen Tagen in der südlichen Adria einen großen englischen Transportdampfer torpediert und versenkt.

Italien.

Gin anderes Phänomen".

(WTB.) Bern. l5. Sept.Gazetta del Popolo" meldet: Der bisherige italienische Botschafter in Kon­stantinopel, Garroni, hatte mit dem König im Haupt­quartier eine Besprechung und stattete gestern früh Gio- litti einen Besuch in dessen Villa in Bardonecchio ab. Das Blatt schreibt, diese Zusammenkunft stehe wahr­scheinlich in Verbindung mit einem anderen Phänomen, das gegenwärtig in gewissen politischen Kreisen reife.

(WTB). Berlin. Wie groß in Italien die Angst vor Eiolittis Rückkehr in das Ministerium ist, geht, wie dasBerl. Tagebl." meldet, daraus hervor, daß der Senator Garroni, der bisherige italienische Botschafter in Konstantinopel, als Berschwörer verdächtigt wird, weil er seinem Freunde Giolitti einen längeren Besuch abstattete.

Unzufriedenheit in Italien.

Lugano, 15. Sept. 95 italienische Abgeordnete be­gaben sich zu Salandra, um ihm die Bitte nach Ver­öffentlichung der Verlustlisten des italienischen Heeres zu unterbreiten und ihn aufmerksam zu machen, daß

eine große Unruhe und Unzufriedenheit im Volke über das Fehlen der Verlustliste platzgreife. Salandra ver­sprach, die Angelegenheit dem nächsten Ministerrat zu unterbreiten. In Turin haben am Sonntag verein­zelte Teuerungsdemonstratione« auf der Via Emanurl stattgefunden.

Cardorna uvpäß ich.

Berlin, 16 Sept. Nach demBerliner Lokal­anzeiger" läßt das Befinden Cardorna-, wie eine Mailänder Zeitung mittetlt, seit einiger Zeit ;n wünschen übrig. Schweizer Blätter erbl'cken in dieser Nachricht einen Hinweis auf Rücktrittsmöglich­keiten. Sollte Cardorna infolge des andauernd schlechten W tters Schnupfen bekommen haben?

Ita ionisches

Wien, 14. Sept. DieReichspost" meldet aus Lu­gano: Die öffentliche Meinung in Italien ist sehr be­unruhigt wegen der Zunahme der Lieferungsskandale. In Florenz wurden zwei Verhaftungen vorgenommen, in Mailand drei und in Faenza fünf, wobei es sich jedes­mal um einen anderen Fall handelt. Der Schuhskandal in Faenza (Lieferung von Militärstiefeln mit Papp­sohleneinlagen) nimmt geradezu riesige Dimensionen an.

Amerika.

Die Bierverbandean eihe in Amerika.

(WTB.) Newyork, 15. Sept. Reuter meldet: Die französisch-englische Finanzkommission beabsichtigt, hier 1000 Millionen Dollars aufzunehmen auf britische und französische Regierungsbonds ohne weitere Sicherheiten. Seitens der Finanzmanner wird erklärt, man habe allen Grund zu der Annahme, datz die Regierung der Vereinigten Staaten sich von der Anleihe fernhalten werde, weil dies sonst mit der Neutralität unvereinbar fein würde. Wenn Geld aufgebracht werden kann, so wird die ganze Anleihe hier begeben werden.

(WTB.) Washington. 15. Sept. Das Reutersche Bureau erfährt an hochoffizieller Stelle, daß die Re­gierung der Vereinigten Staaten Verhandlungen mit Vertretern der Alliierten wegen einer Anleihe von 1000 Millionen Dollars weder billigen noch mißbilligen werde. Man nahm den Standpunkt ein, daß die Ban­kiers der Regierung keine Mitteilung gemacht hätten und deshalb frei seien, nach Belieben zu handeln, so­lange sie kein Gesetz verletzen. Trotz des enormen Be­trags sehen die Behörden die Anleihe als einen ein­fachen Handelskredit an.- Es ist eigentümlich, wie die Regierung in Washington beide Augen zu schließen weiß, wenn es sich um eine Verletzung der Neutralität der Vereinigten Staaten zu Gunsten des Pierverbandes handelt.

(WTB.) London, 16. Sept.Central News" mel­den aus Washington: Pierpont Morgan hat die fran­zösischen und englischen Finanzleute zusammen mit 175 Bankiers und sonstigen hervorragenden Geschäftsleuten zu einem Empfangsfest in Wallstreet eingeladen. Man glaubt mit Sicherheit, daß es den Alliierten glücken wird, eine fünfprozentige Anleihe von 100 Millionen Pfund Sterling aufzunehmen. Die deutsche Presse Ame­rikas tadelt scharf das Anleiheprojekt und bezeichnet es als eine flagrante Verletzung der Neutralität.

Der Fall Dumba.

(WTB.) Washington. 15. Sept. (Reuter.) Das Justizdepartement untersucht sorgfältig die Angelegen­heit Archibalds, um gleich nach seiner Rückkehr nach Amerika die Verfolgung aufnehmen zu können. Es heißt, daß Wilson Maßregeln treffen will, um zu ver­hindern, daß zukünftig Boten mit amerikanischen Pässen

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