mittleren Westen beunruhigt (?), die besagten, daß die Bolksstimmung die Vermeidung des Krieges um nahezu jeden Preis fordere. DerDaily Telegraph" berichtet aus Newyork: Die Lage Wilsons ist keineswegs benei­denswert. Die große Mehrheit des Volkes will den Frie­den. will aber auch, daß der Präsident entschlossen auf­trete. Beides ist jedoch schwer vereinbar, da ein fortge­setzt entschlossenes Auftreten den Krieg herbeiführen kann. Washington scheint die Entscheidung über Krieg und Frieden dem Volke zuschieben zu wollen, wogegen das Volk bei der günstigen Geschäftslage die Verantwor­tung Washington überlassen möchte. DieTimes" mel­den aus Washington, es sei bezeichnend, daß die Ent­rüstung der Presse über Deutschland von einer lebhaften Erörterung über die Möglichkeit eines Schiedsgerichtes und die Lösung der Krise begleitet sei. Dies sei nament­lich im Westen der Fall.

Bryan «egen die Munitionslieferungen.

Eens, 14. Sept. Bryan hat seine 22. Agitations­rede in Ottawa gehalten. Er hatte über 15 000 Zu­hörer. Auch der Gouverneur befand sich unter den Zu­hörern. Am Tage nach dem Vortrag legten 2200 Ar­beiter der Munitionsfabriken in Ottawa die Arbeit nieder.

ZumArabic"-Fall.

WTB. Washington, 15. Sept. Die..Associated Press" meldet: Graf vernstoff und Lanfing hatten gestern eine halbstündige Besprechung über den Arablc"-Fall. Man glaubt allgemein, Deutschland müsse erst seine Versicherungen bestätigen, ehe in formelle Verhandlungen etngetreten werden könne.

Vermischte Nachrichten.

Die Zeppelinbesuche in London.

(WTB.) Amsterdam, 14. Sept. Aus England hier j eingetroffene Reisende erzählen, daß die Zeppeline in! der Nacht vom 12. d. M. bis nach Chiswick, im äußersten ^ Südwesten des Londoner Bezirks gelangten. Der ange-! richtete Schaden soll entgegen den amtlichen Meldungen! sehr bedeutend sein. >

Rotterdam, 14. Sept. Infolge der zahlreichen Zep­pelinangriffe auf London haben viele Familien die Stadt und ihre Umgebung verlassen und sind nach dem Innern des Landes geflüchtet. Admiral Scott, der als bester Artillerist gilt, übernahm die Verteidigung Lon­dons gegen Luftschiffangriffe. Er hat die Zahl der Ab­wehrgeschütze bedeutend vermehrt und eine wirksame Aufstellung derselben vorgenommen.

Rotterdam, 14. Sept. Die englischen Zeitungen mit den ersten Berichten über den Zeppelinangriff auf Lon­don sind ausgeblieben. Sie wurden vom englischen Zen­sor zurückbehalten. Der Kapitän eines aus London ab- geahrenen holländischen Dampefrs meldet, daß bei seiner Abreise mehrere große Docks in Flammen standen.

Verstärkung der Krisis in Rußland.

(WTB.) Kopenhagen, 15. Sept.Berlingske Ti- dende" meldet aus Petersburg: Ministerpräsident Eo- ermykin ist nach dem Hauptquartier abgereist,, um dem Zaren über die Forderungen des Dumablocks Bericht zu erstatten und ihm das Ergebnis der Besprechungen zwi­schen dem Kabinett und dem Block mitzuteilen. Man nimmt an, daß die Demission Eoremykins und mehrerer seiner Ministerkollegen in den nächsten Tagen erfolgen wird und erwartet, daß die nächsten Tage große Ent­scheidungen bringen, sowohl was die Fortführung des Krieges anbetrifft, als auch in Bezug auf die inneren Verhältnisse des Reiches. Augenblicklich dreht sich das Interesse um die Frage, wer der Nachfolger Eoremykins

sein wird. Dies liegt indessen im Dunkeln. Man nimmt an, daß die neue Regierung versuchen wird, mit dem Block zusammenzuarbeiten, ohne auf alle seine Forde­rungen einzugehen, um die konservativen Elemente des Landes nicht allzu sehr vor den Kopf zu stoßen.

Bukarest, 14. Sept. DerUniversal" meldet aus Petersburg: Die Bildung des linken Dumablocks hat als erstes revolutionäres Sturmzeichen die Regierung überrascht. Unter dem niederschmetternden Eindruck der Nachricht beschloß der Ministerrat, den delegierten vier Ministern Vollmacht zu offiziellen Abschlüßen mit dem neuen parlamentarischen Block zu erteilen.

(WTB.) Elberfeld, 14. Sept. DerElberfelder Ge­neralanzeiger" meldet aus Petersburg, der linke Block der Duma habe am Dienstag einen Antrag mit 200 Unterschriften eingebracht, wonach die Duma beschlie­ßen wolle, sich bis zum Friedensschluß in Permanenz zu erklären.

Die Ereignisse in Persien.

London, 14. Sept. Der Petersburger Korrespondent derMorning Post" gibt noch nähere Einzelheiten über die Vorgänge in Persien. Es heißt darin, daß die Deut­schen nun endlich ihren Erfolg errungen hätten, den sie seit Beginn des Krieges anstrebten. Der Jndo-europä- siche Telegraph sei nun endgültig unterbrochen. Die bri­tischen und russischen Konsuln, die Bankbeamten, sowie die Banken selbst und andere Institute und alle Unter­tanen hätten Isphahan untererem Schutze einer mäch­tigen Eskorte verlaßen. Der Rückzug der Engländer und der Rußen sei erfolgt, um unnützes Blutvergießen zu vermeiden. Die Deutschen besäßen nun die Macht in dieser Region, die viel zu weit von dem direkten engli­schen und russischen Einfluß entfernt sei. Aber die Ange­legenheiten blieben nicht so, und eine russische Streit­kraft sei bereits unterwegs.

Der Vesuv in Tätigkeit.

Mailand, 14 Sept. WieSecolo" meldet, entwickelte der Vesuv in den letzten Tagen eine leb­hafte Tätigkeit. Dem Krater entstiegen hohe weiße Rauchsäulen. Die Ausbrüche erfolgen unter Aschen- auswurf. Seit gestern abend 10 Uhr ist am Haupt- krater ein Lavaerguß zu beobachten.

Kundgebung deutscher und französischer Sozialisten.

(WTB.) Rom, 14. Sept.Avanti" teilt mit. in diesen Tagen habe eine äußerst wichtige Tagung der internationalen Sozialdemokratie stattgefunden. 40 Vertreter von 12 Staaten, darunter Deutschland und Frankreich, seien anwesend gewesen. Nach viertägiger Beratung sei einstimmig beschlossen worden, eine Kund­gebung in französischer und deutscher Sprache zu ver­öffentlichen, die von je zwei Sozialdemokraten beider Nationen unterschrieben sei.

Erschießung eines Verräters.

Mülhausen i. E., 15. Sept. DieNeue Mül- hausener Zeitung" meldet am 13. d. M. Erschossen wurde der Spion Alfred Meyer, Spediteur und Grotzkaufman« in Mülhansen i. E. Er hatte das Vaterland an Frankreich verraten und war vom Gericht der Etappenkommandantur am 13. Sept zum Tode verurteilt.

dem evangelischen Konsistorium zu melden. Die im Heer ' oder in der freiwilligen Krankenpflege dienenden An- Wärter erhalten besondere Mitteilung. Sie haben eine etwaige Meldung, die in einfacher Form gefaßt sein j kann, an das Dekanatamt ihres letzten Dienstorts ein­zusenden.

Vorschriften für Auslandsgetreide.

Durch eine Vundesratsverordnung vom 13. Sept. wird bestimmt: Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Mais, Hülsenfrüchte, Roggen- und Weizenmehl, Roggen-, Wei­zen- und Eerstenkleie, allein oder in Mischungen auch mit anderen Erzeugnißen, die nach dem Inkrafttreten dieser Verordnung aus dem Ausland eingeführt wer­den, sind an die Zentraleinkaufsgesellschaft m. b. H. in Berlin zu liefern. Für die Lieferung an die Zentral­einkaufsgesellschaft gelten die vom Reichskanzler fest­gesetzten Bedingungen. Als Ausland im Sinne der vor­stehenden Bestimmung gilt nicht das besetzte Gebiet. Der Reichskanzler erläßt die erforderlichen Ausfüh­rungsbestimmungen. Er kann Ausnahmen zulassen. Der Reichskanzler bestimmt auch, unter welchen Beding­ungen diese Verordnung auf die Durchfuhr keine An­wendung findet.

Kriegsanleihe und Darlehenskaffen.

DieNordd. Allg. Zeitg." schreibt unter der Ueber- schrift:Vorläufiges Weiterbestehen der Darlehens- i kaßen auch nach Beendigung des Krieges": Es ist die j Besorgnis geäußert worden, daß die Darlehenskassen § des Reiches alsbald nach Beendigung des Krieges auf- , gelöst werden würden, und daß alsdann sich die Not­wendigkeit ergeben könnte, die für die geschäftlichen Unternehmungen erforderlichen Geldmittel zu hohen Bankzinsen und Provisionen zu beschaffen. Demgegen­über ist zu betonen, daß in Aussicht genommen ist, die Darlehenskaßen noch längere Zeit nach dem Friedens­schluß in Tätigkeit zu erhalten, gerade um die Ueber- führung in die Friedensverhältniße zu erleichtern. Mit­hin sei kein Anlaß vorhanden, Zeichnungen auf die Kriegsanleihe jetzt aus dem Grunde zu unterlaßen, um Geldmittel für die Zeit nach Beendigung des Krieges für Neuanlagen bereit zu halten. Anscheinend werden manche von der Zeichnung auf die Kriegsanleihe durch die Besorgnis abgehalten, daß sie nicht in der Lage wären, das etwa bei einer Darlehenskasse des Reiches aufgenommene Darlehen rechtzeitig zurückzuzahlen. Demgegenüber möge wiederholt darauf hingewiesen werden, daß die Darlehenskaßen hinsichtlich einer Ver­längerung des gewährten Darlehens das weitherzigste Entgegenkommen betätigen werden. Eine Kündigung zu ungelegener Zeit steht nicht zu befürchten. Die Dar­lehenskaßen werden auch nach Friedensschluß noch ge­raume Zeit fortbestehen, so daß niemand zu besorgen braucht, etwa bei Friedensschluß durch die Verpflichtung zur Rückzahlung des Darlehens in Schwierigkeiten zu geraten.

Für die Schrift!, verantwort!. Otto Seltmann, Talw. Druck u. Verlag der A. Oelschliiger'schen Buchdruckerei, Talw.

Au» Stadt und Land.

Calw, den 15 September 1915.

Erledigte Kirchenstelle.

Die erledigte Kirchenstelle in Unterveichenbach ist zu besetzen. Bewerber haben sich binnen 5 Wochen bei

ReNameteU.

Me Uerrie emokeMen

Kpotkskvr blsumsisr's

V.K.O.lVl.klo. 26122 unck 26617. LrbLItlicl, in ck. äpotbeken ^potksksr bisumsisr, k'rsnkNirt SM Häsin.

Zeichnet Sie dritte Kriegsanleihe!

4«

1.80

Zu vermieten

teilweise sofort oder auf 1. Ja nuar

Landhaus.

UM »siW^.zwischen Calw und gelegen, m.

8 Zimmern, Bad «. groß. Garte«:

eine MhMli,

mit 4 Zimmern» Bad «ad größ. Gartenanteil;

Wi M-NWtv,

mit je 3 Zimmern» Bad and Gartenanteil;

eine VohnW,

mit 2 Zimmern

Bauwerkmeister Alber.

SrrnndlichtWohnüug

mit 2 eo. 4 Zimmern samt Zu­behör sofort oder später zn ver­miete».

Altburgerstratze 286.

Ein« freundliche

Wohnung

mit 2 Zimmern, Küche vnd Zu­behör, ist bis 1. Januar an eine ruhige Familie zu vermieten. Zn erfrag, in der Seschäfisst. ds. Bl.

Eine schöne

DntMkWhMUg

mit allem Zubehör, bis 1. Januar eventuell auch bälder zu vermieten. Zu erfragen in der Geschäftsst. d. Bl.

Gut möbliertes

Zimmer

mit elektrischem Licht in schönster Lage sofort oder später

zu vermieten.

Nähere» auf der Seschäfisst. ds. Bl.

Neu eingelroffen: Z

Regen-

schirme

in reicher Auswahl noch zu billige« Preisen

Gefchn». Deuschl«.

Wsscks

wsicbis sin in

Henkels

BleichSoda.

Gebrauchte eiserne

KiuderbetWe

zu Lauf«» gesucht.

Pauline Hingel, Badstratze.

Sattth. Snormagen

mit Verdeck, billig zu verkaufen, Preis 7 Mark. Zu erfragen in der Geschäftsstelle dieses Blattes.

Wegen Umzug verkauft

KMoMiMjtt,

stark, Rüde, 2'/, Jahre alt, schön dunkelgestromt, äußerst wachsam, ohne Untugend. Offerten erbeten an die Geschäftsstelle dies. Blatte».

Altburg.

rnuch-

Lchweine

hat zu verkaufen

Michael Kugele.

prim sMtt.

habe» noch einige Wage» sofort oder später billigst abzugeben

Köhler L Pflaum, Weilderstadt, Fernspr. 8.

1 Paket 20 Pfennig,

ersetzt 4 Eier,

zum Kochen u. Backen vorzüglich, empfiehlt

Sv«- M Eonsmvaei».