Nr. 29
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Die Bedeutung Qi:ip.apores
Singapore verdankt seine Entstehung dem sprichwörtliche» englischen Konkurrenzneid. Um die aufstrebenden holländische» Kolonien Sumatra, Java, Borneo und Celebes zu kontrolliere» , und gegebenenfalls in einem günstigen Augenblick zu übernehmen, ließ der britische Jndienbeamte Sir Raffles-Stam- ford ganz in der Nähe, auf einer Insel an der Südspitze Malakkas ein armseliges malaiisches Fischerdorf militärisch besetze» und mit der harmlosesten Mienen von der Welt zunächst zu einer „Handelsniederlassung" auszubauen. Das war im Jahre 1819; und das Dorf hieß Singapore. Sir Raffles kannte die Gegend wie kein zweiter, und er sah die große strategische Bedeutung seiner Eroberung voraus, denn die kleine Insel lag damals schon an einer der wichtigsten Pforten auf dem Seewege vom Indischen zum Stillen Ozean. Seitdem aber der Suez-Kanak in Betrieb ist, sind praktisch alle Schiffe, die von dort nach Japan, China oder Australien fahren, gezwungen, die eng« ^ Malakka-Straße in der Nähe von Singapore zu passieren. Gleich dem Panama- und Suez-Kanal ist die Meerenge von Singapur» «ine der bedeutendsten Straßen des Weltschiffahrtsverkehrs geworden.
Es dauerte mehr als sechzig Jahre, ehe die englische Admiralität im Sinne des längst verstorbenen Sir Raffles an den militärischen Ausbau von Singapore heranging. Im Jahre 1882 entstanden in der Umgegend der Handelsniederlassung die ersten Befestigungen. Ein Teis der englischen Fernostflotte wurde in Singapore stationiert. Aber erst der Weltkrieg machte die unvergleichliche strategische Lage dieses Stützpunktes vollkommen klar. Die Festungswerke wurden in rascher Folge erweitert, und alle Errungenschaften der modernen Technik kamen zur Anwendung. Auf einigen Hügeln, die den Haf« beherrschen, wurden ganze Batterien weittragender Geschütz« aufgestellt, aber die Geschützbunker wurden so getarnt, daß ma» sie weder von der Seeseite noch vom Lande bemerken kann. De« Militärflugplatz von Singapore hat einen Umfang vo« »SO Quadratkilometern. Im Kriegshafen können die größte» 1 Schiffe, ja sogar ganze Geschwader ausgenommen werden. Dan» entstanden ausgedehnte Reparaturwerkstätten; eins der Schwimmdocks wer für Schiffe bis zu SO 000 Tonnen berechnet.
Die Bedeutung Siugapores war mit der Beherrschung d« Seestraße zwischen dem Indischen und dem Pazifischen Ozea» »och nicht erschöpft. Um die zentrale Stellung dieses Stützpunkt tzes zu ermessen, muß man sich die Entfernungen vergegenwärt« Den. die Singapore von den übrigen Brennpunkten des west», mchen Stillen Ozeans trennen. Nach Hongkong sind es 2600 Kilo« Weier, sack Manila 2400, nach Jndochina 1400 und nach de» zwischen Sumatra und Java liegenden Sundastraße 1000 Kilometer. Man iprach bis zum Beginn dieses Krieges von einer Verankerung der britischen Stellung in den drei Punkten Hongkong, Singapore und Port Darwin in Australien. Etwa in der Mitte dieses Dreiecks liegt auf dem englischen Teil der Insel Borneo der vierte Stützpunkt Bruny. Mit diesem Stützpunktsystem hielt England seine Position in Indien und Ostasien für völlig gesichert.
In den letzten zehn Jahren hat England Hunderte von Millionen zum Ausbau von Singapore aufgewendet. Diese Riesensummen ergaben sich daraus, daß der erweiterte Vertei- 8 digungsraum von Singapore aus Dschungeln und Sümpfen ge- f Wonnen werden mußte. Japan erhob gegen den Ausbau von ! Singapore dauernd heftige Einsprüche und berief sich ' dabei auf die Beschlüsse der Washingtoner Flottenkonferenz, aus ! der die Tonnage der englischen, der amerikanischen und der ja- ! panischen Kriegsflotte in ein festes Verhältnis zueinander ge»
! bracht wurde. Zum Ausgleich für eine geringere Bemessung der ! japanischen Flotte machten England und Amerika das Zugeständnis, in einem bestimmten Abstand von Japan keine großen See»
1 ftützpunkte zu errichten. Amerika verzichtete zwar formell auf den Ausbau von Manila, aber es legte dafür einen bedrohlichen Ring von Marinestationen und Fliegerfestungen im westlichen Teil des Stillen Ozeans an. Die Engländer sahen vertraglich von einer Befestigung des Hongkong-Hafens ab. aber dafür begannen sie, aus Singapore das Gibraltar des Ostens zu machen. Trotz des Washingtoner Flottenvertrages war also in der Praxis die Bedrohung Japans viel stärker und viel gefährlicher geworden als je zuvor. Ein großer Teil der englisch-japanischen Spannungen, die jetzt zum Kriege geführt haben, waren in dem vielumkämpften Ausbau von Singapore begründet, und von der USA-Seite her sorgte Roosevelt für die Anhäufung der Pulverfässer, in die jetzt der Funke des Krieges geschlagen hat,
Singapore ist die „Stadt der tausend Nassen". Menschen jeder Hautfarbe, vom weichen Braun über die dunkle Schokoladentönung bis zum tiefsten Schwarz wimmeln dort d-urcheinander.
2 Alle Abstufungen und Nuancierungen, die zwischen diesen Fav- 1 sen liegen, sind reichlich vertreten. Orientalische Völker und Mon- j golen, Inder, Malaien, Europäer und Japaner sind aber in de,
° Minderheit gegenüber den riesigen Menschenmassen s chinesischer Herkunft. Es kommt eine Reihe anderer i Völker hinzu, Perser, Aegypter, Juden und Halbneger von ir- i xendwoher, Araber, lockenhaarige Tamulen, bronzebraune Siamesen — und so geht es noch dutzendweise weiter. Menschen alle,
> Rassen, aller Sekten, Menschen aus aller Welt; Singapore ist rin tausendfach verschlungenes Labyrinth. Das landschaftlich« Bild dieser Stadt aber ist von einer Schönheit, die ans märchen. hafte grenzt. Wunderbare Anlagen und Gärten, eine unerschöpfliche Tropenpracht, palastähnliche Häuser, vor denen steinern« stowen sinnbildlich die Besitztümer der reichen chinesischen Kaufleute bewachen, schöne gepflegte Boulevards und ein verschwenderischer Luxus in den Riesenhotels und in den Privatpalästen, Dicht daneben winden sich die engen Gassen des Chinesenvier- lels und noch etwas weiter liegen ganze Stadtteile, in denen das Elend und die Armut wilde Orgien feiern. "
Kleine Nachrichten ans aller Welt
USA.-Generalkonsul in Charbin verbrennt Dokumente.
Wie die Agentur Kokutsu meldet, hat der nordamerikanischs Generalkonsul in Charbin seine Geheimdokumente verbrannt. Schon am Dienstag bemerkten Passanten, daß ein Regen verkohlter Schriftstücke aus dem Schornstein des Gebäudes auf die umliegenden Straßen niederging.
Verdunkelung für Tokio angeordnet. Das Verteidigungshauptquartier ordnete für Tokio und die Gebiete im weiteren Umkreis der Hauptstadt die allgemeine Verdunkelung an, die bisher allerdings praktisch schon in starkem Matz« durchgeführt wurde.
Der USA.-Botschafter in Vichy abberufen. Nach einer in „Nya Dagligt Allehanda" wiedsrgegebenen United-Preß- Meldung aus Washington ist der USA.-Botschafter in Vichy, Admiral William Leahy, abberufen worden.
USA.-Sender in den Dienst der Hetze gestellt. Roosevelt habe am Mittwoch eine Verordnung unterzeichnet, nach der die USA.-Rundfunkgesellschaften unter bundesstaatliche Kontrolle gestellt würden, meldet Reuter aus Washington.
Eroßfeuer im Hafen von Buenos Aires. Im Hafen von Buenos Aires wurden mehrere Lagerschuppen auf einer Front von insgesamt 200 Meter durch ein Großfeuer vernichtet. Die Flammen waren weithin sichtbar. Große Mengen von Wollstoffen wurden ein Raub der Flammen. Opfer an Menschenleben sind nicht zu beklagen, doch beläuft sich der Gesamtschaden auf mehrere Millionen Pesos.
Der bulgarische EensralstaSschef in Berlin. Nach Abschluß einer Reise an die Ostfront ist der bulgarische Eeneralstabs- chef Generalleutnant Lukasch mit höheren bulgarischen Generalstabsoffizieren für einige Tage in Berlin eingetroffen. Generalleutnant Lukasch legte einen Kranz am Ehrenmal nieder. Nach Teilnahme an verschiedenen militärischen Veranstaltungen wird Generalleutnant Lukasch mit seinen Offizieren Berlin am Donnerstag zur Rückreise nach Sofia wieder verlassen.
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Aus Stadt und Land
Altensteig, den 12. Dezember 1841
> VelÄUvkeluvS-»«»: 12. Dczrmker vov 17.23 bi« 9.11
Die kürzesten Tage
In Kürze hat das Jahr seinen Tiefpunkt erreicht. Wir erleben jetzt die Zeit der längsten Nächte und der kürzesten Tage — Frau Sonne erscheint nur zu einem sehr knapp bemessenen Besuch über dem Horizont. Wenn morgens der Wecker rasselt; ist es noch tiefe Nacht, und wenn man, noch hinter verdunkelt«» Fenstern, am Frühstückstisch sitzt, könnte man einen AugenbliO lang überlegen, ob nun eigentlich Abend oder Morgen ist.
Erst wenn man längst mitten in der Arbeit ist, beginnt allmählich der Tag, so zögernd, als überlegte er, ob es sich überhaupt lohnt, daß es für ein paar Stunden hell wird. Und manchmal, wenn sich dann noch die Sonne hinter Wolken versteckt und es wie eine graue Dämmerung über der Welt liegt, denll man mit einer kleinen Erleichterung daran, daß diese kurzes dunklen Tage gezählt sind, daß sich zu Weihnachten der groß« Umschwung vollzieht und mit dem Licht der Weihnacht auch di» Sonne wiederkehrt: dann beginnt der aufsteigende Bogen de» neuen Jahres.
Und trotzdem haben auch die kürzesten Tage des Jahres ihre» eigenen Reiz. Man muß nur ein offenes Auge dafür haben «Ät sehen, wie sich die frühen Schatten über Häuser, Baum »Ät Strauch legen und die Welt in eine stille Heimeligkeit einhüb- len. Und vielleicht empfinden wir auch gerade in der Vorweihnachtszeit die Gemütlichkeit der langen Abende nach einem schweren Arbeitstag, wenn man die Stille des Abends genießt ode» mit allerlei kleinen Vorbereitungen für Weihnachten beschäftigt ist.
Die letzten Tage vor Weihnachten, die so rasch verrinnen, stith auch die letzten des Sonnenjahres — wir wissen, daß schon i» wenigen Wochen die Länge der Tage wieder zunimmt und datz schon der Januar wieder längere, hellere Tage bringt. Dies» Vorfreude hilft uns über die kürzesten Tage des Jahres hinweg-
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Tagung der Iiihreriunen des Nntergaues Schwarzwald
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Am 7./8. Dezember trafen sich die Gruppenführerinnen zu einer Tagung in Hirsau, und trotz schlechter Bahnverhältnisse waren - lle gekommen. Mi> einer vorweihnachtlichen Feier wurde dieselbe eingeleitet. Wir saßen um den Weihnachtskranz geschart und sangen unsere schönen, alten Weihnachtslieder. Die ganze Feier umrahmte ein kleines Orchester. Zum großen Erleben wurde uns das Weihnachtsmärchen von Walter Flex, dem man es so richtig anspürt, daß es im Weltkrieg entstanden und uns auch jetzt in unserer kampfbewegten, großen Zeit viel gibt. Sonntag früh um 8 Uhr versammelten wir uns um die Fahne und anschließend zu einer Morgenfeier. Kameradschaft der Front hieß das Thema. Mit packenden Worten sprach unser Kamerad Bannstellenleiter Fritz Kaupp hierüber. Keiner hätte es besser verstanden, wie gerade er, der z. Zt. auch den grauen Rock trägt. Am Schluß ermahnte er uns, weiter unsere Pflicht zu tun, und wenn es mal sein muß auch für zwei. Hoch interessant und spannend war die anschließende Schulung von Untergauführerin Liesel Hunzinger, die über die jetzigen Geschehnisse sprach, und noch lange hätte man zuhören können, aber leider war die Zeit zu knapp. Nachdem das Geschäftliche behandelt war, gab zu aller Freude die Kulturstellenleiterin des Obergaues, Lilo Burghardt, eine Stunde frohen Singens. Mittags hörten wir verwaltungstechnisches und anschließend sprach der K-Bannfllhrer über die gemeinsamen Aufgaben von BDM.
' und HI. 2m Mittelpunkt des Nachmittags stand die Rede der Kreissrauenschaftslciterin Pgn. Treutle. Sie hat uns Jungen den Sinn des Lebens und unsere Verpflichtung unserem Vaterland gegenüber mit kurzen, Knappen Sätzen klar gemacht. Lebhafter Bcisall dankte ihr am Schluß ihrer Ausführungen. Zum Abschluß stellte die Untcrgausührcrin heraus, daß wir unsere junge Kraft restlos in den Dienst unseres Vateriandes zu stellen haben und wir kein Opfer für öieses zu groß Hallen. Unser Gelöbnis klang aus in dem Lied :
Führer gib die Marschbefehle die in uns kein Zweifel bricht leuchtend steht vor unserer Seele Deutschland groß im Morgenlicht.
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Lc.ßburff, 11. Dez. (Weihnachtsmarkt im RAD.-Lager.) Der weibliche Reichsarbeitsdienst veranstaltete hier einen wohlgelungeneu Weihnachtsmarkt, dessen Ergebnis von RM 404.04 den Soldaten eine Meihnachtsfreude geben soll. Bei Kaffee und Kuchen genossen die Besucher den Betrieb des Weihnachtsmarktes mit allerlei Darbietungen, die viel Spaß machten. Schöne von 75 Maiden gesungene Weihnachtslieder sorgten für Weihnachtsstimmung und die Kerzen des großen Adventskranzes warfen ihren Schein über die weihnachtsfrohen Menschen der Dorfgemeinschaft.
Altburg, 11. Dez. (Weihnachten im RAD.) Ein glänzend verlaufener fröhlicher Dorfmittag im „Eaalbau" vereinte die Maiden des Reichsarbeitsdienstlagers mit den Einwohnern. Zwischen den bunten Darbietungen überbrachte ein forscher Nikolaus Bürgermeister Walz sowie der Lager- und Bezirksführung des RAD die Wünsche der Maiden.
Eltingen, Kr. Leonberg. (Tödlich verunglückt.) B«t> Arbeiten in der Scheuer stürzte'der 32 Jahre alte ledige Enge« Böhmler etwa acht Meter hoch von der Tenns ab. Er trug eine» Schädelbruch davon, dem er tags darauf erlegen ist.
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Teig: 500 x Weizenmehl, - g <z gestrichen- Teelöffel) vr. Oetker „Backin", 200 - 2?0 g Lucker, I Päckchen vr. Oetker Vanillinzuckei, z Tropfen vr. Oetker Back-Aroma Littermandel, 2 Fläschchen vr. Oetker Ruchengewürz-Aroma. I gestrichener Teelöffel Zimt oder Zimt-rs-tz, i,s l entrahmte Frischmilch oder Wasser, 90 z Butter, Margarine oder Schweineschmalz. Aum Bestreichen: Etwas entrahmte Frischmilch.
Man stellt einen Lnetteig her tst-he Prospekt „vie richtige Teigbereitung" Abschnitt Lnetteig». Sollt- er kleben, gibt man noch etwas Mehl hinzu, v-r Teig wird dünn ausgeroll«, mit beliebigen Formen ausgestochcn, auf ein gefettetes Blech gelegt und dünn mit Milch bestrichen.
Back z eit: Etwa 20 Minuten bei starker Hitze- vamit der Spekulatius längere Zeit knusprig bleib«, bewahr« man ihn in gm schließenden Blechdosen auf.
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