Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung HeimaLzritung der Kreise Calw und Freudenstadl

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Aummer 266

Altensteig, Donnerstag, den 13. November 1941

64. Iah rgan

Neue Erfolge im Osten

Reue Ritterkreuzträger des Heeres

DNV Berlin, 12. Nov. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers des Heeres, Generalfeldmarschall von Brruchitsch, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Generalmajor Ritt au, Komman­deur einer Infanterie-Division; Oberst Jolansse, Komman­deur eines Schützen-Regiments; Oberst Philippi, Komman­deur eines Infanterie-Regiments; Oberleutnant Neumann, Kampaniechef in einem Schützen-Regiment; Oberleutnant Birk, in einer Aufklärungsabteilung.

Ferner an Oberst Dr. Franek. Kommandeur eines Infan­terie-Regiments; Oberstleutnant von Frantzius, Komman­deur einer Aufklärungsabteilung; Major Leschke, Bataillons- kommandeur in einem Infanterie-Regiment; Hauptmann Weit- kunat, Kompaniechef in einer Aufklärungsabteilung; Ober­leutnant Lützow, Chef einer Sturmgeschützbatterie.

Rede des Neichsbankpräfidenlen

Unser Geld ist soviel wert, wie unsere Arbeit wert ist" Berlin, 12. Nov. Auf einem Betriebsappell der Deutschen Reichsbank, der am Dienstag in der Deutschlandhalle in Berlin stattfand, sprach Reichswirtschaftsminister, Reichsbankpräsident Funk. Er führte u. a. aus:Wenn der Führer die Leitung des Reichswirtschaftsministeriums und der Reichsbank in eine Hand zelegt hat, so hat er damit zum Ausdruck gebracht, daß die Wirtschaftspolitik und die Eeldpolitik eine Einheit darstellen Mld daß eine gesunde und starke Wirtschaft die Voraussetzung str eine gute und stabile Währung ist. Die Lenkung des keld-, Kredit- und Kapitalstromes ist in der autoritär geführ­te» Wirtschaft notwendig, besonders im Kriege, wo besondere keldprobleme aus der Tatsache heraus entstehen, daß der um- taistenden Geldmenge eine verringerte Menge von Konsum- Mern gegenübersteht und das auf diese Weise freigesetzte Geld möglichst weitgehend erfaßt und der Kriegsfinanzierung -«geleitet werden muß. AVer dieses Geld wird nach Beendigung les Krieges wieder volle Kaufkraft haben, denn wir werden es mit Gütern zusätzlich belegen können, die uns reichlich und billig aus den neugewonnenen Rohstoffgebieten zufließen werden, lluser Geld ist soviel wert wie unsere Arbeit wert ist. Der keldwert drückt den Wert des Sozialproduktes aus. Also ist »usere Währung eine soziale Währung.

Der Staat bestimmt durch Preis und Lohn den Wert unserer Arbeit. Die Preis- und Lohnpolitik ist also So­zialpolitik im höchsten Sinne. Da das Geld den Entgelt für die Leistung, also für die Arbeit darstellt, wird sein Wert ebenfalls vom Staat bestimmt, also ist auch die Eeldpolitik So­zialpolitik.

Wenn mehr Geld als Güter vorhanden ist, muß entweder das Geld verringert, der Geldwert erhöht werden, was zu sozialen Härten und zur Produktionseinschränkung führt (und das leh­nen wir ab), oder es müssen zusätzliche Güter ins Land gebracht werden, und zwar billige Güter. Dann bleibt der Geldwert un­verändert und der Lebensstandard kann gehalten oder gar erhöht werden. Vis zur Erreichung eines solchen Zustandes kann man ohne Schaden die Kaufkraft des Geldes sozusagen auf Eis legen (was wir jetzt tun). Aber schließlich ist die Währungsfrage im­mer eine Vertrauensfrage. Nicht Gold und Devisen oder das Wechselportefeuille garantieren letzthin die Sicherheit der Währung, sondern die innere und äußere Kraft des Staates. Und allein diese Erkenntnis läßt im deutschen Volke «ncht den geringsten Zweifel an der Stabilität der Währung sufkommen. Die Reichsmark ist stabil geblieben und sie wird »«ch weiterhin stabil bleiben und nach siegreicher Beendigung d« Krieges erst recht! Denn hierfür ist uns der Garant unser Führer, dessen Sache wir mit heißem Herzen verschworen sind, hierfür ist uns Garant unsere unvergleichliche Wehrmacht, aber »uch die Arbeitskraft und der Einsatzwille unseres ganzen deut- Vhen Volkes.

Reichsorganisationsleiter Dr. Lep würdigte die Tatsache des Eintritts der Deutschen Reichsbank in den Leistungskampf der «rutschen Betriebe als ein Ereignis von besonderer Bedeutung Md Tragweite. Der Reichsorganisationsleitcr lenkte dann den «lick auf den Schicksalskampf Großdeutschlands und Europas, ne» er als einen Freiheitskampf des Lebens, als einen Kampf «s das Brot, die politische Willensbildung, um die Zukunft und wröße des Reiches kennzeichnet«.

General Huntziger tödlich verunglückt

Im brennenden Flugzeug abgestürzt

DNB. Paris, 12. Nov. Wie OFJ meldet, ist das Flugzeug, « dem sich der französische Kriegsminister General Huntziger auf seiner Rückreise von Nordafrika nach V.chy befand, in der Gegend non Do Vigan, Departement Gord, brennend abgestürzt. Sämt- "che Insassen des Flugzeuges sind verbrannt, darunter der Chef °es z vtlen Kabinetts des Ministers Lrbusquiers.

General Huntziger hatte seine Rückreise Mittwochmorgen 8.32 uhr in Algier angetreten. Das Flugzeug wurde gegen 13 Uhr m der Umgebung von Vichy erwartet. Kurz vor 13 Uhr meldete Aadio Aroport die Gegenwart des Flugzeuges über Issoire, De­partement Puy de Dome, wo es in einem dichten Nebel seine» D-g suchte.

Der deutsche Wehrmachtsbericht

Dre Küste südlich Kertsch erreicht Sowjetische Kavallerie- Livision im Raum südlich Tula zerschlagen Ausbruchsver­such aus Leningrad gescheitert Tag und Nacht Bomben auf Moskau

DNV. Aus dem Führer-Hauptquartier, 12. Nov.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Auf der Krim erreichten deutsche und rumänische Trup­pen in scharfen Verfolgungskämpsen die Küste südlich Kertsch. Die Luftwaffe setzte die Bombardierung der Häfen Sewastopol, Kertsch und Anapa mit guter Wirkung fort.

Im Raum südlich Tula zerschlugen Infanterie- und Panzerverbände in umfassendem Angriff eine sowjetische Kavalleriedivision, machten zahlreiche Gefangene und er­beuteten 81 Geschütze sowie sonstiges Kriegsgerät.

Ein von zusammengefaßten Kräften unternommener Ausbruchsversuch aus Leningrad scheiterte an Der Abwehr der deutschen Truppen un*er schwersten blutigen Verlusten für den Gegner. Dabei wur^.n von 17 angreifsn- den Panzern 11, darunter sieben schwerste, vernichtet.

Kampf- und Jagdfliegerverbände griffen an der gejamten Front rückwärtige Verbindungslinien und Flugplätze des Feindes erfolgreich an. Sie zerstörten eine große Zahl von Eisenbahnzügen und fügten den sowjetischen Luftstreitkräf­ten erhebliche Verluste zu. Moskau wurde bei Tage und bei Nacht mit Spreng- und Brandbomben belegt. Volltreffer in Bahnanlagen verursachten schwere Schäden. Weitere Nachtangriffe der Luftwaffe richteten sich gegen Rüstungs­werke inGorki.

Im Seegebiet um England erzielten Kampf­flugzeuge in der vergangenen Nacht Bombenvolltreffer aus einem großen Handelsschiff ostwärts Lowestoft. An der Ka­nalküste schoß Flakartillerie aus einem britischen Jagdver­band sechs Flugzeuge ab.

Kampfhandlungen des Feindes über dem Reichsgebiet fanden nicht statt.

Schwarzmeerküste südlich Kertsch erreicht

Kavallerieeinsätze aus Mangel an Ersatz

Berlin, 12. Nov. Die deutschen und rumänischen Truppen ver­drängen die geschlagenen Sowjets immer mehr von der Halbinsel Krim. Die Verbündeten sind jetzt südlich des Hafens Kertsch an die Küste vorge stoßen und haben damit die Hauptstraße nach Kertsch erreicht.

.In den Kämpfen im Süden der Halbinsel Krim gewann eine deutsche Division gegen zähen Feindwiderstand am 11. November weiter Boden und errreichte in schärfsten Nachstößen die Küste des Schwarzen Meeres. Dort vernichtete sie eine 9 Zentimeter- Küstenbatterie der Sowjets, die durch ihr Feuer das Vordringen der deutschen Truppen vergeblich aufzuhalten versuchte.

Im mittleren Frontabschnitt brach am 10. und 11. November eine deutsche Panzerbrigade den sowjetischen Widerstand und stieß durch die sowjetischen Linien hindurch. In der Front und im Rüchen angegriffen, wurde eine sowje­tische Kavvalleriedivision zerschlagen. Daß die Sowjets nicht mehr in der Lage sind, brauchbaren Ersatz an die Front zu schaffen, zeigt sich darin, daß sie immer wieder Kaval­leriedivisionen in einem Gelände einsetzen, das für Operationen der Kavallerie wenig geeignet ist, wie jetzt im Raume von Tula. In diesen Kämpfen erlitten die Sowjets hohe blutige Verluste. 248 Gefangene wurden eingebracht sowie sechzehn Pan­zer, über hundert Geschütze und zahlreiches Kriegsgerät erbeutet.

An der Einschließungsfront von Leningrad scheitern alle Bemühungen der Bolschewisten, sich Entlastung zu verschaffen oder gar den Ring zu sprengen. Auch am Dienstag brach ein mit stärkeren Kräften und von Panzern und Artillerie geführ­ter Ausbruchsversuch der Sowjets unter schweren blutigen Ver­lusten für den Feind zusammen, selbst das Abspielen der Inter­nationale über Lautsprecher, mit dem die Sowjetkommissare die Angreifer aufputschten, verhinderte nicht, daß auch bet diesem Unternehmen die deutschen Waffen stärker waren. In den frühen Morgenstunden, des Mittwoch nahm Artillerie des Heeres mili­tärische Ziele, Versorgungsanlagen und Schiffe in und um Lenin­grad unter heftiges Feuer.

Verbände der deutschen Luftwaffe bombardierten bei Tag und Nacht Rüstungswerke und kriegswichtige Anlagen van Gorki und Moskau. In Gorki befinden sich die großen Molotow-Werke, die über 48 000 Arbeiter beschäftigen. Die erfolgreichen Angriffe auf die Rüstungswerke von Gorki unterbrechen weiterhin die Zufuhr von Kriegsmaterial und stören in erheblichem Aus­maße die Produktion der Sowjets. Bei dem Angriff auf Mos­kau wurden auch zwei Bahnhöfe getroffen, darunter der Lenin­grad er Bahnhof.

Die Luftwaffe bekämpfte vor allem die rückwärtigen Ver­bindungswege der Sowjets an der gesamten Ostfront. Diese täg- 'kichen umfangreichen Zerstörungen von Eisenbahnlinien, Zügen. Lokomotiven und Bahnhöfen unterbricht systematisch die Zufuhr von Ersatz an Menschen und Material bei den Sowjets. Acht­zehn Züge, darunter mehrere Munitions- und Oelzüge, und 23 Lokomotiven wurden zerstört, mindestens 34 Züge und Lokomotiven wurden durch Bomben und Bordwaffen in Brand

gesetzt und schwer beschädigt. Außerdem vernichteten Spreng- und Brandbomben über 200 Eisenbahnwagen auf deu Bahre- Höfen. Ueber 100 Fahrzeuge wurden auf Nachschubstratzen völlig: zerstört.

> Neue schwere Schlage unserer Luftwaffe

DNB Berlin, 12. Nov. Deutsche Kampfflugzeuge bekämpfte« am Dienstag, 11. November, mit bedeutendem Erfolg die Häfe» von Sewastopol und Kertsch und fügten den Sowjettrup­pen wieder schwere Verluste zu. Gleichzeitig wurden die Hafen­anlagen von Anapa an der kaukasischen Küste bombardiert, wo die von der Krim fliehenden Sowjets zu landen versuchten.

Im Tiefangriff bombardierten die deutschen Flugzeuge eine» Truppentransporter von 1800 BRT., der aus dem Hafen von- Kertsch ausgelaufen war. Das Schiff erhielt schwere Beschädi­gungen. .

Verbände deutscher Kampfflugzeuge Lombardierten ,m Laufe des Dienstag wiederholt kriegswichtige Anlagen in Moskau. In den befohlenen Zielraumcn brachen eine Reihe starker Brände aus. Weiter griffen Verbände deutscher Kampfflugzeuge eine große Zahl von Flugplätzen im Raum von Moskau an. Gut liegende Bomben zerstörten Rollfelder und vernichtete« 20 Flugzeuge. Weitere 21 sowjetische Maschinen wurden schwer beschädigt. Fiugzeughallen und Baracken auf den Flugplätze« wurden gleichfalls in Brand geworfen oder durch die Spreng- Wirkung der deutschen Bomben zerstört.

Britischer Dampfer »Bradford Ltty- torpediert

DRB Berlin, 12. Nov. Der britische DampferBradford City" (4900 BRT.) wurde im Atlantik versinkt, melde» Ltfsaboner Schiffs hrtskreise. 22 Ueberlebende des torpedierten Schiffes wurden am 12. Nov. in vollkommen erschöpft« m Zustande in der Tiger- bucht in Portugtesisch-Afrika an Land gesetzt. Ueber das Schicksal der übrigen Besatzungsmttglieder der versenktenBradford City" ist noch nichts bekannt.

Neue Erfolge im Osten

Erfolgreiche Spähtrupptätigkeit

Deutsche Truppen setzten am Dienstag ihre Kampftätigkeil imi mittleren Abschnitt der Ostfront fort. In einem Divi^ stonsbereich zerstörten Spähtrupps vier sowjetische Panzerkampft wagen. Ein anderer Spähtrupp drang in der Nacht zum Dienstag in sowjetische Stellungen ein und hob Unterstände und Beobach­tungsstellen der Bolschewisten aus. Die Sowjets hatten 20 Tote- während der deutsche Spähtrupp ohne eigene Verluste zurück­kehrte. Die deutsche Erdabwehr war auch an diesem Tage in zwei Frontabschnitten erfolgreich. Deutsche Flak schoß vier sowjetisch«! Flugzeuge ab. Durch Infanteriewaffen wurden zwei weitere sow­jetische Flugzeuge vernichtet.

Erfolgreicher Erkundungsvorstoß deutscher Sturmgeschütz«

Bei einem Erkundungsvorstoß deutscher Sturmgeschütze ioi Süden der Ostfront erreichte den Führer der kleinen Einheit^ die nur über eine schwache Infanterie-Sicherung in Stärke vo» einem Feldwebel und fünf Mann verfügte, die Meldung vomt Anmarsch stärkerer sowjetischer Kolonnen. Kurz! entschlossen fuhr er mit seinen Sturmgeschützen weiter und stieg nach kurzer Zeit auf die gemeldete motorisierte Kolonne deÄ Sowjets, die er durch einige wohlgezielte Schüsse zum Stehen/ brachte. Vergeblich setzten die sowjetischen Infanteristen zun» Gegenstoß an. Die anstürmcnden Reihen brachen im Schnellfeuer der Sturmgeschütze zusammen. Als dre Bolschewisten darauf mit! ihren restlichen Fahrzeugen in voller Fahrt zu beiden Seiten der! Straße an den Sturmgeschützen vorbeizukommen versuchten, tratz sie die völlige Vernichtung. Ein Kraftwagen nach dem andere» blieb brennend auf der Straße liegen. Mit dem letzten Schuß n» Rohr kehrten die Sturmgeschütze von dem Erkundungsauftrag! zurück, bei dem sie 180 Fahrzeuge der Bolschewisten zerstörter^ über 100 Bolschewisten töteten oder verwundeten und 200 Ge­fangene einbrachten.

Schneid eines dentsches Infanterie-Bataillons

Im Süden der Ostfront brachte ein deutsches Infanterie- Bataillon durch einen schneidigen Vorstoß einer zahlenmäßig weit überlegenen sowjetischen Kavallerie-Abteilung! schwere Verluste bei. Das Bataillon war auf einem Nachtmarsch bereits 16 Kilometer vorgedrungcn, als die bolschewistischen Rei­ter am Morgen bemerkten, daß sie in den Flanken und im Rücke» angegriffen wurden. Durch wilde Attacken versuchten sie, die immer enger werdende Umzingelung zu sprengen. Im Feuer der deutschen Maschinengewehre brachen die bolschewistischen Reiter und Pferde zusammen. Ueber sie hinweg sprengten weitere Schwa­dronen, die ebenfalls von den Jnfanteriegeschossen niedergemacht wurden. Das deutsche Infanterie-Bataillon wies jeden Reiter» angriff wirksam zurück. Als die bolschewistischen Reste sich darauf zur Flucht wandten, stießen die deutschen Infanteristen blitzartig nach, erbeuteten vier sowjetische Geschütze im Sturm und brachten über 180 Gefangene ein. Zahlreiche reiterlose Pferde, die auf dem Kampffeld herumirrten, wurden eingefangen.