Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung
Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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N«mmer 263
Altensteig, Montag, den 10. November 1941
64. Jahrgang
„Ihr habt doch gesiegt!"
Adolf Hitler rechnet mit den Gegnern ab und weist den Weg in die Zukunft
Wehrmachtsbericht vom Samstag
Schwere Schlappe britischer Flieger bei nächtlichen Einflügen DNB Aus dem Führerhanptquartier, 8. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Bei den Versolgungskiimpsen auf der Krim vernichteten deutsche und rumänische Truppen am Südhang des Jaila-Eebirges eine sowjetische Kavallerie-Division. Bei der Enge zur Landzunge Kertsch wurde eine 1v Kilometer tiefe, neuzeitlich ausgebaute Stellungszone durchstohen. Die Verfolgung des hier geschlagenen Gegners ist im Gange.
Die Luftwaffe vernichtete in den Gewässern südlich Jalta einen Transporter von 8099 BRT.
Ein rumänisches U-Boot versenkte im Schwarzen Meer sowjetische Transportschiffe von ingesamt 12 999 BNT.
Im Atlantik versenkten U-Boote vier feindlich: Handelsschiffe mit zusammen 28 9V9 BRT.
Au der britischen Nordostküste griff die Luftwaffe bei Tage mit guter Wirkung dir Dockanlagen in Blyth an. In der letzten Nacht bombardierten starke Kanmpf- fliegerverbände in Ost- und «üdostengland verschiedene Hafenanlagen, besonders in Sunderland. Volltreffer in Wersten und Versorgungsbetrieüen riefen heftige Explosionen und ausgebreitete Brände hervor. Ostwärts Aberdeen wurde ein britischer Zerstörer durch Bombenwurf versenkt.
Der Feind flog in der letzten Nacht an vielen Stel- lenindasReichsgebiet ein. Durch Bombenwurf auf Wohnviertel, u. a. auch in der Reichshauptstadt» hatte die Zivilbevölkerung geringe Verluste an Toten und Verletzten. Die angerichteten Schäden find unbedeutend. Demgegenüber hatte die britische Luftwaffe besonders schwere Verluste. 27 -et angreifenden Bomber fielen der deutschen Ab-
Wehrmachtsbericht vom Sonntag
Jalta genommen
DNB Aus dem Führerhauptquartier, 9. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Auf der Krim setzten die deutschen und rumänischen Truppen die Verfolgung des geschlagenen Feindes entlang her Südküste und auf der Halbinsel Kertsch fort. Jalta wurde genommen.
Im Kampf gegen die britische Versorgungsschiffahrt war die Luftwaffe in der letzten Nacht besonders erfolgreich. Bor der englischen und schottischen Ostküste versenkten Kampfflugzeuge aus Geleitzügen heraus sechs feindliche Handelsschiffe, darunter einen großen Tanker mit zusammen 38 900 BRT. Im Seegebiet der Farör wurde bei Tage ein kleiner Frachter durch Bombenwurf vernichtet Sturzkampfflugzeuge belegten in der Nacht zum 9. November die Hafenanlagen von Dover mit Bomben schwere«! Kalibers. Es entstanden mehrere ansgebreitete Brände.
Bei Versuchen, am gestrigen Tage die besetzten Gebiet« amKanal anzugreifen» erlitt die britische Luftwaffe wieder schwere Verluste. Jäger schossen in heftigen Luftkämpfen 23, Flakartillerie zwei feindliche Flugzeuge ab Britische Bomber unternahmen in der letzten Nacht Anriffe auf Westdeutschland. Die Zivilbevölkerung alte einige Verluste. Neun der angreisendeu Flugzeuge wurden abgeschosen.
Italienische Wehrmachtsberichte
Malta erneut bombardiert
DNV Rom, 8. Nov. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Samstag hat folgenden Wortlaut:
Ansere Luftwaffe bombardierte wiederholt die Luft- und Flotten st ützpunkte von Malta, wo die Ziele mit zahlreichen Bomben getroffen wurden. Britische Flugzeuge führten Einflüge auf Süditalien und Sizilien durch. Ä> Eela wurden einige Wohnhäuser getroffen, es gab drei Tore *ud zwei Verwundete unter der Zivilbevölkerung; in anderen Ortschaften weder Opfer noch Schäden. Zwei der angreifenden Flugzeuge wurden abgeschossen, eines von der Bodenabwehr von Eaftania, das andere von der Flak von Crosone. In Brindisi »wrden im Laufe eines langanbaltenden Angriffes einige hun- -ert Spreng- und Brandbomben kleineren und mittleren Kaltes abgeworfen, aus den Trümmern der zerstörten Häuser würben 40 Tote und etwa 80 Verwundete geborgen. Die Bevölkerung bewahrte eine ruhige Haltung.
Deutsche Bomber griffen befestigte Stellungen und Feldlager von Tobruk an. Im Verlauf eines Einfluges auf Derna schössen unsere Jagdflieger einen feindlichen Bomber ab.
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Acht feindliche Flugzeuge abgeschossen , DNV Rom, 8. Nov. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Sonntag hat folgenden Wortlaut:
^Während des im Wehrmacht vom 8.November gemeldete» «ustangrifss auf Brindisi schoß die Flak drei feindliche Flügge ab. In der vergangenen Nacht erfolgten neue Luftangriffe vuf Sizilien und Süditalien. In Neapel «urde Sachschaden
Der Führer in München
Heldengedenkfeier der alten Marschierer
DNV München, 9. Nov. Zum zweiten Male seit Kriegsbeginn traten am Samstag die Männer des Marsches vom 9. November 192Z im Löwenbräukeller an, vor dem ein Musik- und ein Spielmannszug sowie ein Ehrensturm der SA. aufmarschiert ! waren, wahrend die Treppen zum Saal ein HJ.-Svalier ! flankierte.
An den Tischen saßen die Kämpfer von damals in grauer Windjacke oder im schlichten Braunhemd, unter ihnen die Angehörigen des Stoßtrupps Adolf Hitler. Viele d-er Marschierer haben allerdiengs das Braunhemd mit dem Waffenrock des nationalsozialistischen Volksheeres oder der Waffen-vertauscht, andere tragen das Blau der Kriegsmarine, das Graugrün der deutschen Polizei. Unter den Getreuen des Führers haben eine Reihe hob^r Vertreter d-er Parteiorganisationen, des Reichs- arbeitsdienstcs sowie der Organisation Todt und Speer Platz genommen, ebeujo Angehörige der Blutzeugen des 9. November 1923 und der Opfer vom 9. November 1939.
Mit vielen Reichsleitern und Gauleitern, Reichsministern und anderen hohen Persönlichkeiten sind inzwischen von den bekanntesten Männern des 9. November 1923 Amann, Esser, Fiehler, Frick, Ley und Schwarz erschienen.
Fanfaren! Die Versammelten erheben sich von den Sitzen, die Vlutfahne, treue Begleiterin bei dem Marsch vor 18 Jahren, zieht ein. Erimminger, wie immer, trägt das heilige Feldzeichen in den Saal, Offiziere der Waffen-mit gezogenem Säbel flankieren das Banner, das hinter der Rednerkanzel Aufstellung nimmt.
Der Führer spricht
Da klingt inmitten der fiebernden Unruhe der Vadenweiler Marsch aus. Der Führer ist da. Die Parteigenossen Adolf Wagner, Himmler und hohe Offiziere der Wehrmacht begleiten ihn. Er ist aus seinem Hauptquartier zu seinen alten Getreuen gekommen. Vulkanartig entlädt sich die Spannung und ein Begeisterungssturm hebt an, als der Führer durch das Spalier seiner ältesten Kameraden schreitet.
Gauleiter Adolf Wagner begrüßt den Führer. Er gedenkt des Opfers der Kameraden des 9. November 1923 an der Feldherrnhalle, der Gefallenen des Weltkrieges, des jetzigen Krieges und dabei insbesondere derer aus den Reihen der alten Kameraden. Adolf Wagner erinnerte daran, daß der Führer in seiner letzten Rede allen alten Kämpfern aus dem Herzen sprach, als er verkündete, aus diesem Kriege als noch fanatischerer Nationalsozialist zurückzukehren und nun erst recht bis zur letzten Konsequenz das Parteiprogramm durchzuführen. Nichts werde die alten Kämpfer veranlassen können, in ihrem Fanatismus, in ihrem Glauben und in ihrer Liebe nachzulassen. Als nun Adolf Wagner den Führer bittet, zu sprechen, brausen wie Sturmwogen der Meeresbrandung Heilrufr um Heilrufe auf.
Lautlose Stille legt sich über den Saal, nachdem die alten Kämpfer ihren Führer'mit einem Jubelsturm ohnegleichen begrüßt haben. Langsam formen sich die eisten Worte von des Führers Lippen. Kurz und treffend zeichnet er jm Eingang seiner Rede seine mehrfachen vergeblichen Bemühungen um einen Ausgleich mit den Mächten, die des Reiches Untergang wollten. Mit lebendigen Farben schildert er dann den beispiellos siegreichen Verlauf dieses Krieges. Mit stolzem Bewußtsein spricht der Führer von der geminiamsn Front der europäischen Völker, die es gelang, gegen diese Hunnen der Reuzen auszuricyren. Zmmer wieder unterbricht seine Rede stürmischer Beifall, wenn er die einzelnen Aschnitte der politischen und militärischen Entwicklung aufzeigt. Mit beißendem Spott zerpflückt der Führer im Verruf seiner Rede die mancherlei vagen und törichten Hoffnungen oer Gegner, die glauben, die deutsche Kampfkraft in der Heimat oder in den besetzten Gebieten unterhöhlen zu können. Er stellt demgegenüber seinen unbeugsamen Willen und die deutsche Fähigkeit," die Wehrkraft nicht nur des Reiches, sondern von ganz Europa zu entwickeln. Mit verächtlichen Handbewegungen,
arr Wohngebäuden angerichtet. Es gab zwei Tote und vier Verletzte unter der Bevölkerung. Ein Flugzeug wurde abgeschossen und stürzte ins Meer.
In Nordafrika haben unsere Abteilungen in örtlichen Kampfhandlungen an der Tobruk- und Sollumfront einige Gefangene gemacht und dem Feind Verluste an Toten und Verwundeten hergebracht. Britische Flugzeuge haben Bomben ans Benghasi abgeworfen und einige Häuser beschädigt sowie das Kolonialhospital getroffen. Die eingeborene Bevölkerung hatte einige Verluste.
In Ostafrika wurden an den krönten . Lulauabert
Celga und llalag starke feindliche, von der Luftwaffe unterstützte Angriffe von unseren Truppen abgewiesen. Der Gegner erlitt beträchtliche Verluste.
Im Mittelmeer schoß ein italienisches Torpedoboot vier feindliche Flugzeuge ab. Vier italienische Flugzeuge kehrten von de« gestern durchgeführten Unternehmungen nicht zurück.
mit Argumenten, die man nicht vergißt, fertigt Adolf Hitler, der nie in seinem Leben Furcht gekannt hat, das läppische Unterfangen gewisser Amerikaner ab, mit Drohungen und Pläne« einer gigantischen Rüstung in Deutschland Angstträume zu erzeugen. Kalt, und nüchtern weist der Führer darauf hin, daß er mit seiner Rüstung nicht erst in diesen Monaten beginne und! daß er das gewaltige Rüstungspotential des Reiches seit Vegin» des Krieges um ein Vielfaches gesteigert habe. Beifall und wieder Beifall unterstreicht seine Erklärung, daß er sich auch i» seinen Ideen, in seinen Plänen nicht zu wiederholen pflege. Hart und kompromißlos bestätigt der Führer als der Oberst? Befehlshaber der deutschen Wehrmacht das Recht jeden deutsche« Schiffes, sich zu verteidigen, wenn es angegriffen werde.
Mit innerer Bewegung horchen die alten Kämpfer den erschütternden Worten, in denen sich Adolf Hitler am Schluß seiner Rede zu den alten Kampfparolen der Bewegung bekennt, zu den Toten des 9. November, zu den Toten des Weltkrieges, deren Opfer nunmehr seinen Sinn erhält, und zu den Gefallenen dieses Krieges. Das stolze Wort: „Und ihr habt doch gesiegt", es gilt nicht nur für die Toten des 9. November, es gilt für alle Gefallenen, die im Laufe eines kampf- und opferreichen Vierteljahrhunderts für Deutschland sielen.
Als der Führer, dem die innere Bewegung sichtbar anzumerken war, mit dieser Ehrung der Toten schloß, war keiner im Saal, der nicht bis ins Letzte seines Herzens gepackt und hingerissen worden wäre von der Größe dieses Schicksalskampfes, den -rer Führer so tief zu deuten verstand. Die ganze Liebe der alten Kampfer schlug dem Führer aus den jubelnden Treuekundgebun- entgegen, nachdem er geendet batte. Das Sieg-Heil, das sie ausbrachten, kam aus übervollem Herzen, aW^dem Bewllßts'ern, daß mit ihnen ein ganzes Volk seinem Führer dankt.
Die Rede des Führers in München
DNB. München, S. November.
Parteigenossen, Parteigenossinnen!
Deutsche Volksgenossen!
Ich bin wieder auf wenige Stunden hierher gekommen, um, dem alten Brauche treu, mit Ihnen, meine ersten Anhänger und Mitkämpfer, zu sprechen und jene zu ehren, die damals das größte Opfer, das sie bringen konnten, für unsere Bewegung und damit für Deutschland gebracht haben. Als ich das letztem«! hier vor Ihnen stand, lag hinter uns ein ruhmvolles Jahr großer Geschehnisse. Ich weiß nicht, wie viele Menschen außerhalb des Reiches sich eine klare Vorstellung von dem gemacht hatten, was sich ereignen würde. Selbst in unserem eigenen Volke gab es wohl nur ganz wenige, die eine Ahnung besaßen von dem, was damals bevorstand, was gelingen mußte und was gelungen ist. Als im Jahre 1939 auch meine letzten Bemühungen, die notwendige Revision auf friedlichem Wege zu erreichen, schließlich gescheitert waren, nachdem es endlich den internationalen demokratischen Hetzern gelungen war, Europa in den Krieg zu stürzen, war zunächst unsere erste Aufgabe, den einen Feind im Osten zu beseitigen. Das geschah in 18 Tagen. Eigentlich hätten die nicht ganz, vom Geist Verlassenen schon nach wenigen Wochen Rechenschaft darüber ablegen müssen, wie aussichtslos ihr Versuch war, das Deutsche Reich noch einmal niederzuzwingen. Sie taten es nicht. Im Gegenteil, die Friedenshand, die ich ihnen entgegeu- streckte, wurde z ur ü ck g e st o ß e n. Ich wurde persönlich dafür beschimpft und der Feigheit bezichtigt. So blieb nichts andere» übrig, als das Jahr 1940 mit dem Entschluß zu beginnen, nunmehr den westlichen Gegner des Reiches endgültig niederzuwer» fen. Nur durch Unvorsichtigkeiten und Schwatzhaftigkeit der Gegner erfuhren wir, daß man unter dem Motto, Finnland helfe« zu wollen, einen Handstreich gegen Norwegen, in Wirklichkeit gegen die schwedische Erzbahn und die schwedischen Erzgrube« plante. Sie haben schon damals nicht mit uns und mit unserer Entschlußkraft gerechnet! Sie haben sich das Bild meiner Persönlichkeit von jenen Emigranten zeichnen lassen, die gerade wegen mir Deutschland verlassen mußten. (Heiterkeit.)
Dieses Bild stimmt allerdings nicht ganz genau; es ist falsch. (Erneute Heiterkeit.) Ich habe mich nämlich im Gegensatz zu de« Erwartungen dieser Gegner sehr schnell entschlossen, zunächst die norwegische Frage in unserem Sinne zu lösen. Das ist gelunge«. Und kurze Zeit darauf kam dann jener beispiellose Siegeszug, der hen Gegner im Westen niederwars und England zu jenem „ruhmvollen" Rückzug zwang, der, wie man behauptet, einer der Ehrentitel der britischen Militärgeschichte für alle Zeiten sei«, wird. Ich habe die Spuren dieser „ruhmreichen" Aktion persönlich gesehen, sie sahen aber sehr unordentlich aus. (Stürmisch«! Beifall.)
„Ich wollte die Opfer sparen"
Ich habe mich auch dann noch einmal, zum letztenmal — dies habe ich ausdrücklich betont — entschlossen, England die Hand Hinzustrecken, um es darauf hinzuweisen, daß eine Wetterführung dieses Krieges gerade für England nur sinnlos sein könnte und Latz es nichts gebe, was einen vernünftigen Friedensschluß verhindern könnte, ja, daß zwischen England und Deutschland an fich keine Gegensätze vorhanden seien, außer solchen, die künstlich gemacht würden. Der wahnsinnige Säufer, der nun seit Jahre» England dirigiert (stürmischer Beifall), hat ->^ch darin sofort